Grundsätzlich gibt es bei den bekannten Haiarten zwei verschiedene Atemtechniken:
- Pelagische (d.h. im Freiwasser vorkommende) Arten nutzen zum Atmen überwiegend ihren Antrieb, d.h. sie schwimmen mit geöffnetem Maul, so dass stets Wasser über die Kiemen strömen kann und schließlich über die Kiemenschlitze wieder austritt.
- Benthische (d.h. bodenlebende) Arten hingegen öffnen und schließen ihr Maul abwechselnd. Beim Öffnen "saugen" sie Wasser in ihr Maul. Das Wasser wird beim Schließen zusammengedrückt, fließt rasch über die Kiemen und entweicht schließlich durch die Kiemenschlitze. Es gibt sogar Ammenhaie, die sich dieses Prinzip beim Beutefang zu Nutze gemacht haben. Sie verstecken sich z.B. im Sand, warten bis ein potentielles Beutetier vorbeischwimmt, schnellen aus ihrem Versteck hervor und "saugen" das Opfer in ihr Maul.
Viele Arten, wie z.B. der Weiße Hai, nutzen ihre Vorwärtsbewegung, um ständig Wasser und damit Sauerstoff über ihre Kiemen fließen zu lassen. Daher sind solche Arten dem Erstickungstod geweiht, wenn sie sich in Fischernetzen verfangen.
Besonderer 'Trick' einiger Haie, die wie Riesen- oder Walhai gerne an der Oberfläche treibend ruhen: sie schlucken aktiv Luft, und lassen sich durch ihren Luft gefüllten Magen tragen.
Es gibt allerdings auch Arten, die beide Atemtechniken beherrschen und je nach Situation zwischen ihnen wechseln können. Zu solchen Arten gehören z.B. der Dornhai oder auch der Sandtigerhai.
Pelagische Haie sind also gezwungen
ständig zu schwimmen, damit genügend Wasser über die Kiemen fließt, so dass ihr Sauerstoffbedarf gedeckt wird. Dies erklärt, weshalb viele Haie nur noch tot aus Fischernetzen geborgen werden können: Sie sind schlichtweg erstickt.