Zombieapokalypse

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Guest
Für den folgenden Thread möchte ich die Interpretation von Zombies durch Romero bzw. der Serie The Walking Dead zugrunde legen. Die funktionieren nach folgendem Prinzip:

- Jeder kann zum Zombie werden, ab einem Zeitpunkt X, der den ersten Ausbruch markiert. Ergo: Längst vergrabene Leichen stehen nicht wieder auf
- Bisse oder Kratzer von Zombies sorgen nicht für die Reanimation, sondern lediglich dafür, dass der Betroffene durch den Angriff stirbt. Reanimation ist ein eigenständiger Prozess, von dem jeder betroffen ist unabhängig von einer eventuellen Verletzung durch die Untoten
- Zombies sind untot und kannibalistisch, sie brauchen jedoch mehr oder weniger intakte Gehirne. Ist dieses ausgeschaltet, sind auch die Zombies hin bzw. können Leichname nicht wieder aufstehen, wenn sie beispielsweise einfach nur einer Krankheit zum Opfer gefallen sind, die das Hirn absterben lassen
- Zombies rennen nicht, sie können bestenfalls kurzfristig aufdrehen und nach vorne schnellen, nicht jedoch Stunts der Marke 28 days later oder World War Z abziehen.
- Die Reanimation findet im Zeitraum von 3 Minuten bis zu zwei Tagen statt

Dies als Grundannahme stellt mich immer wieder vor die Frage: Wie kann es im Jahr 2000+ zu einem weltweiten Befall kommen, der die Menschheit bis auf ein Minimum reduziert und in anarchistische Strukturen zurückwirft? Dazu möchte ich Ideen und nachvollziehbare Argumentationen.

Meine Sicht der Dinge:

Zeit und Ursprung sind natürlich von entscheidender Bedeutung. Dicht besiedelte Gegenden sind warhscheinlich für die Zombieexplosion ein größerer Faktor, als ein Erstausbruch mitten in der Taiga, im Outback oder in einem Wüstenkaff mitten in Nevada. Ich gehe also von einem Initialausbruch mitten in einer Großstadt aus, um die Gedankenkonstruktion etwas zu beschleunigen. Die ersten Untoten werden wahrscheinlich eher Verkehrsopfer, Opfer von Gewalttaten oder ähnliches sein. Vielleicht auch Rentner, die in ihrer Wohnung verendet sind oder natürlich all die Verstorbenen in Krankenhäusern - so in die Richtung. Gehen wir davon aus, dass diese Personen die glücklichen Untoten sind, bei denen die Reanimation sehr schnell von statten geht. Ergo sind Ersthelfer, Verwandte in der Pflege oder Leute mitten in einer Gangschießerei die ersten Opfer, die ebenfalls getroffen werden. Ab einem Punkt tritt wahrscheinlich die Polizei auf den Plan, die auf Grund der Frische der Leichen eher von irgendwelchen Schockzuständen oder Drogenkonsum ausgehen wird. Wir reden von geschulten Leuten, die je nach Land entweder direkt zu Waffengewalt greifen oder den Untoten zumindest zu Boden bringen wollen und sich weiß Gott versuchen nicht beißen zu lassen. Ein paar Schwierigkeiten wirds bei Festnahmen immer geben und der eine oder andere Polizist oder Notarzt wird verletzt werden und an der Folge dieses Angriff sterben und ebenfalls wieder aufstehen. Dass Tote wieder aufstehen wird dieser Folgerung nach relativ schnell offen liegen. Natürlich gibts erst mal Unglauben. Und Ärzte werden sich verantworten müssen, wieso sie der Reihe nach dabei versagen einen Todeszeitpunkt festzustellen.

Aber wie lange kann es dauern bis sich rumspricht, dass viele Ärzte plötzlich viel zu tun haben und allesamt unfähig sind Todeszeitpunkte zu bestimmen, wenn die eben verstorbenen wieder aufstehen?

Das Problem entsteht in jeder Zombieapokalypse nicht nur an einem Punkt der Welt, sondern im Grunde überall gleichermaßen. Das heißt: Alle Länder dieser Welt sind mit diesem Problem konfrontiert. Warum auch immer - es passiert halt. Ab einem gewissen Zeitpunkt werden Ausgangssperren verhangen, Inlandeinsätze des Militärs finden statt, etc pp. Polizisten werden wahrscheinlich angewiesen erst zu schießen und dann zu verhaften - meinetwegen.

Wie lange kann es realistisch dauern, bis den Staaten unabhängig voneinander klar ist, dass diese teils schwer verletzten, für tot erklärten Leute nur durch ein massives Hirntrauma zu beseitigen sind?

Es gibt diplomatische Beziehungen zwischen Nationen. Die USA reden mit den Deutschen und den Kanadiern. Die EU untereinander auch. Chinesen mit den Russen, die mit den Koreanern, was weiß ich. Auf jeden Fall werden unterschiedliche Nationen ihr Wissen mit Alliierten und Verbündeten teilen. Youtube Videos werden veröffentlich. Internationale Medien werden Bericht erstatten. Innerhalb kürzester Zeit dürfte das Phänomen weltweit bekannt sein. Behaupte ich einfach mal.

Sicherheitszonen werden errichtet, so irgend möglich. Da das Prinzip eines solchen Vorfalls ja mittlerweile durchaus von Militärs eingeübt wird und die CDC ebenfalls Studien zu dem Thema veröffentlicht hat (Wahnsinn oder?), ebenso wie es eben das Horrorgenre weltweit gibt, ist die Menschheit zwar nicht vorbereitet, aber unbekannt ist ihr das Prinzip auch nicht. Wenn also die ersten hochgerüsteten Soldaten im Inland aktiv sind. Wenn "verlorene" Stadtteile mit Brandbomben gepflastert werden. Wenn jeder Bürger bis auf weiteres in seinem Haus zu verbleiben hat und strategisch wichtige Punkte mit gepanzerten Fahrzeugen und schwerem Gerät gesichert werden...

Wie zum Geier sollen Zombies es schaffen diese Bereiche einfach zu überrennen? Ich hab gerade die Landung in der Normandie im Kopf, bei der Soldaten wie bekloppt und in Hundertschaften über nen Strand gelaufen sind und sich versucht haben gegen gefestigte MG Stellungen durchzusetzen. Es gab keine weltweiten Satellitennetzwerke, keine Youtube Videos, keine internationalen Nachrichten, nichts. Die mussten den Weg gehen, weils keinen anderen gab. Die waren bewaffnet und wurden Dank der festen Stellungen zu Hunderten massakriert. Zombies hingegen sind langsam und alles andere als bewaffnet. Sie haben Zähne und unendlich Ausdauer - das wars. Mit der heutigen Waffentechnologie, den Netzwerken und der Verbreitung von Information sollte es doch wohl möglich sein, dass die zersiebt werden, noch bevor sie dem jeweiligen Standpunkt zu Nahe kommen. Wenn also Quarantäne Maßnahmen erst einmal ausgerufen sind langsam greifen und die Menschheit erkannt hat, dass Untote herum laufen - wieso sollte die Militärs keine Chance haben der Lage Herr zu werden?

Natürlich vergesse ich nicht, dass die Gefahr von innen heraus lauert. Das heißt: Potentiell gebissene landen ebenfalls in Safezones, sterben und verwandeln sich. Aber kann das eine derartige Kettenreaktion zur Folge haben, dass jede Safezone wirklich sofort in sich zusammen bricht? Opfer wird sie beklagen, keine Frage, aber alle? Bei den oben genannten Bedingungen, dass die Reanimation nach dem Tod individuell zwischen 2 Minuten und 2 Tagen beträgt?

Was sind eure Ideen dazu? Wo hab ich eurer Meinung nach Denkfehler? Ich spreche nicht davon, dass es nicht viele Tote und Untote geben wird. Aber ich bezweifle, dass die gesamte Weltordnung zusammenbricht und Militärs, gerade in hochtechnisierten Gebieten der Lage nicht Herr werden können. In Filmen und der Serie wird immer gezeigt, wie eine Gruppe von 6-7 Überlebenden mit Erfahrung Hundertschaften von denen plätten kann mit mangelnder Munition und lediglich ihrem Einfallsreichtum. Und das soll nicht im Anfangsstadium möglich sein?

Bitte - her mit euren Ideen.
 
Der Schneeballeffekt der Ausbreitung wird früher oder später gewinnen.

Auch wenn sie kaum gegen militärisch bewaffneten Widerstand durchkommen, irgendwann gibts ne kleine Lücke und die Infizierung folgt auf dem Fuße.

Außerdem: Wenn Menschen nicht mehr arbeiten, weil sie Zombies sind, bricht vielleicht die Stromversorgung zusammen. Kein Licht. Private Stromaggregate sind selten. Masten für Handyzellen arbeiten auch mit Strom, USVs und Notstromaggregaten. Die Kommunikation der Privatleute ist also auch schnell hin.

Und so ne Nacht ohne Strom und ohne Kommunikation nach außen ist dann tatsächlich ein großer Schritt Richtung Mittelalter. Wenns dann an deiner Tür kratzt ist es nicht mehr weit, dass du unfreiwillig die Seiten wechselst.
 
Für den folgenden Thread möchte ich die Interpretation von Zombies durch Romero bzw. der Serie The Walking Dead zugrunde legen. Die funktionieren nach folgendem Prinzip:

- Jeder kann zum Zombie werden, ab einem Zeitpunkt X, der den ersten Ausbruch markiert. Ergo: Längst vergrabene Leichen stehen nicht wieder auf
- Bisse oder Kratzer von Zombies sorgen nicht für die Reanimation, sondern lediglich dafür, dass der Betroffene durch den Angriff stirbt. Reanimation ist ein eigenständiger Prozess, von dem jeder betroffen ist unabhängig von einer eventuellen Verletzung durch die Untoten
- Zombies sind untot und kannibalistisch, sie brauchen jedoch mehr oder weniger intakte Gehirne. Ist dieses ausgeschaltet, sind auch die Zombies hin bzw. können Leichname nicht wieder aufstehen, wenn sie beispielsweise einfach nur einer Krankheit zum Opfer gefallen sind, die das Hirn absterben lassen
- Zombies rennen nicht, sie können bestenfalls kurzfristig aufdrehen und nach vorne schnellen, nicht jedoch Stunts der Marke 28 days later oder World War Z abziehen.
- Die Reanimation findet im Zeitraum von 3 Minuten bis zu zwei Tagen statt

Dies als Grundannahme stellt mich immer wieder vor die Frage: Wie kann es im Jahr 2000+ zu einem weltweiten Befall kommen, der die Menschheit bis auf ein Minimum reduziert und in anarchistische Strukturen zurückwirft? Dazu möchte ich Ideen und nachvollziehbare Argumentationen.
Bevor ich dazu eine wirkliche Aussage treffen kann, brauche ich noch ein paar mehr Grundannahmen.
- Romero NDLT/NOLD Teil 1 oder später? In späteren Teilen sind Zombies lernfähig, sprechen, benutzen Werkzeuge
- "Leben" die Zombies? Re-animation impliziert das ja. Ich frage deshalb: Können sie verbluten? Verhungern? Krank werden? Erfrieren?
- Was verursacht die Reanimation und ist es Global? "Weltraumstrahlung" wäre da vielleicht nicht schlecht.
- Sind die Zombies stärker als zu Lebzeiten? Geht der etwaige Stärkezuwachs über Adrenalinschubstärke hinaus?
 
Ist es so unwahrscheinlich, dass Institutionen wie das THW, Militärs, etc. pp. sich um die flächendeckende Stromversorgung kümmern, indem sie beispielsweise zentrale Kraftwerke übernehmen? Kann sowas ferngesteuert werden? De facto produzieren Industrienationen zuviel Strom oder irre ich mich? Klaro hat so ein Militär auch nur begrenzt Leute, aber gerade in den Staaten dürfte es doch genügend Reservisten geben, von freiwilligen und auch fähigen Helfern ganz zu schweigen.
 
@Hesha

Lernfähig sind Zombies bei Romero erst viel später. Also Jahre nach der Apokalypse, ist also für den Ausbruch irrelevant. Sie leben nicht, aber laut TWD können sie verhungern, nur eben langsamer. Sie können steif frieren, aber unleben trotzdem weiter. Sie dienen als Überträger von Krankheiten, werden selbst aber nicht krank. Verbluten können sie mangels Blutkreislauf nicht. Was die Reanimation verursacht ist unbekannt - biologische Waffe, Weltraumstrahlung, man weiß es nicht.
Ja, sie sind stärker, aber nur deshalb weil Hemmstoffe im Blut und den Muskeln fehlen. Ergo können sie sich bei heftigen Anstrengungen für ihren Körper auch verletzen durch Sehnenrisse oder gebrochene Knochen. Dennoch: Kurzfristig sind die übelst stark, wenn sie müssen. Und sie werden, weil sie nichts aufhält in ihrem Körper - keine Ermüdung oder ähnliches. Klammern oder beißen bis zum Bruch.
 
Wenn etwas einfach so ausbricht, betrifft es jegliche Struktur und kann durchaus auch wichtige Bereiche stark ausdünnen, wie eben Militär & Politik.

Aber guter Beitrag, da ich mit einer Freundin eh so etwas [IM Rollenspiel, Als Setting] aufziehen will ;)


EDIT: -.-'
 
Aber guter Beitrag, da ich mit einer Freundin eh so etwas aufziehen will ;)
Ihr wollt eine Zombieapokalypse aufziehen?!

Wäre mal interessant zu wissen, wie viel 3min bis 2 Tage alte Leichen zu einem gegebenen Zeitpunkt verfügbar wären... Ich denke die Art und weise wie wir mit Toten umgehen (Ihh, bloß weg damit), könnte helfen eine ZA einzuschränken.
 
Ihr wollt eine Zombieapokalypse aufziehen?!

Ja, angefangen in Cork -.-'
Wäre mal interessant zu wissen, wie viel 3min bis 2 Tage alte Leichen zu einem gegebenen Zeitpunkt verfügbar wären... Ich denke die Art und weise wie wir mit Toten umgehen (Ihh, bloß weg damit), könnte helfen eine ZA einzuschränken.

Afrika würde doch schon als Kriegsschauplatz reichen. Kaum einer würde es bemerken und dann hättest deine kleine Armee...
 
Ja, angefangen in Cork -.-'
Haben wir schon... Du müsstest Dir mal Samstagmorgens die Leute ansehen, wie sie auf der Straße rumschlurfen...
Afrika würde doch schon als Kriegsschauplatz reichen. Kaum einer würde es bemerken und dann hättest deine kleine Armee...
Daran dachte ich auch, aber so grausam wie afrikanische Kriege ablaufen, wären wenige dieser Zombies einigermaßen "intakt", viele womöglich gar Kinder.
 
Auch das ... ja. Beziehungsweise: Der Aufbewahrungsort ist lokal eingegrenzt durch Leichenhallen, Krematorien und ... so. Bis auf natürlich, die von Romero thematisierte religiöse Behandlung der Toten. Im Original von Dawn of the Dead gehen Polizei und Militär ja in Privatwohnungen von Schwarzen und holen die Leichen mit Waffengewalt raus, weil die Bewohner diese aus religiösen Gründen nicht zur Einäscherung rausgeben wollen. Ich denke ähnliches dürfte auch auf vereinzelte Juden zutreffen. Aber auch das dürften nur minimale Prozentsätze sein.

Ein World War Z Problem halte ich für extrem wahrscheinlich. Zombies da sind nahezu unkaputtbar, wandeln sich innerhalb von Sekunden und sind Flink wie Schmidts' Katze. Da glaube ich eher an Massen, die die Bevölkerung überrennen. Gleiches bei 28 days later. Wobei ich mir da die Frage stelle, wie das Virus England verlassen konnte. Jedes Schiff dürfte auf dem Meer versacken und von angrenzenden Staaten direkt versenkt werden und Flugzeuge stürzen einfach ab.
 
Ja, Afrika ... aber auch da ist ungefähr geschätzt jeder bewaffnet. Wenn man Filmen wie The Blood Diamond Glauben schenken darf. Krankheit ist da ein größeres Problem und die Entsorgung von Leichen. Afrika, Indien ... das dürften Landstriche sein, bei denen der größte Schaden entsteht in den Ballungsgebieten. Ich mein, es besteht auch ne gute Chance dass die Untoten landeinwärts marschieren und irgendwo in der Wüste vergammeln.
 
Wäre daher eher so eine "Drittewelt" Problematik, da sie kaum über die gleichen Kommunikationswege verfügen wie wir.

Klingt total beschissen, aber ich denke echt Afrika, innere und südostasiatische Bereiche und Südamerika würden am meisten leiden. (Mehr später Meeting -.-' )
 
Ich steh halt total auf Zombies in Film, Literatur und Videospielen. Deswegen mag ich ja auch TWD - und es stört mich einfach, dass ich das Grundprinzip einfach nicht für glaubwürdig halte, selbst wenn ich Zombies als gegeben hinnehme.
Es gibt Untersuchungen das ganze in die reale Welt zu bekommen mit Prioninfektionen, die in Richtung Kuru gehen. Letzteres holt man sich durch Kannibalismus und sorgt für extreme Wesensveränderungen wie Lachflashs und gesteigerte Aggressivität. Da die Übetragung allerdings nur durch den Konsum von infiziertem Gehirn möglich ist, ist das erstmal keine schlimme Krankheit aus pandemischer Betrachtung. Damit eine Prioninfektion (ebenso wie BSE) überhaupt pandemischen Charakter haben kann, müsste es einen anderen Übertragungsvektor bekommen, insbesondere über die Luft, da die Nasenschleimhäute wohl direkt an die entsprechenden Hirnregionen grenzen (hab ich letztens irgendwo gelesen).
Klassische Zombiefizierungen gehen aber übers Blut und sorgen aus Romero/ TWD Sicht lediglich für ein vorzeitiges Ableben und etwas weiteres sorgt für die Verwandlung zum Untoten - völlig unabhängig vom Biss/ Kratzen. Das heißt im Grunde, dass im besten Plague Inc. Stil bereits jeder infiziert ist und der tot lediglich Reanimation bedeutet. Wirklich aggressiv ist anders und das liegt eben auch den Forschungen zugrunde, die sich mit dem Szenario Zombie-Apokalypse auseinander setzen.

Bei Filmen wie Return of the living Dead ist es das Nervengift Trioxin welches für die Zombiefizierung verantwortlich ist. Da bleiben Leichen liegen, solange sie nicht damit in Kontakt kommen. Gleichermaßen ist jeder Zombie auch gleichzeitig Überträger. Zombies sind hier schneller, je nach Schädigung des Bewegungsapparates und fies ist, dass die Verbrennung der Untoten zur Folge hat, dass das Trioxin in die Atmosphäre gepustet wird, was einerseits verseuchten Regen erzeugt (samt Zombiefizierung durch Regentropfen) und andererseits auch eingeatmet werden kann. Die Wandlung dauert da Stunden - Zombies sind je nach Frische noch in der Lage zu denken und Werkzeuge zu benutzen, angetrieben durch Hunger auf Hirn. Da ist die Apokalypse in meinen Augen unausweichlich vorprogrammiert. Zumal die Schädigung des ZNS überhaupt keine Wirkung hat. Schießt ihr halt aufs Hirn - die laufen trotzdem weiter. Bei TWD bleiben abgetrennte Gliedmaßen tot, sind also auf die Hirnfunktionen angewiesen. Bei RotlD leben alle Einzelteile für sich weiter.
 
So wie du die Zombieapokalypse beschreibst gibt es einen wichtigen Anarcho-bring-faktor, den du vergisst: es fängt immer wieder überall an. Hat das Militär halt eine Sicherheitszone eingerichtet, na und? Wenn nicht gerade jeder Bürger eine Bombe trägt, die seinen Kopf explodieren lässt wenn sein Herzschlag aufhört, muss nur einer in einer dunklen Gasse innerhalb der Sicherheitszone einem Herzinfarkt erliegen und wenn er Glück hat müssen wieder ein paar hundert dran Glauben. So ähnlich wie die Situation am Ende von 28 Weeks Later, auch wenn ich die Umsetzung eher unsinnig finde. Das deswegen die ganze Sicherheitszone drauf geht (zumal wenn innerhalb Checkpoints eingerichtet sind o.ä.) ist unwahrscheinlich.
Aber wenn die Industrie, vor allem Nahrungsmittel, Pharma und Strom, aber auch die Logistikbranche, die Medis durch gefährliches Gebiet transportieren muss, Arbeitskräftemangel hat, wird die Versorgung unsicherer, gerade wenn es jederzeit und überall wieder Ausbrüche geben kann. Unsicherer heißt sehr viel teurer - das bedeutet nicht unbedingt einen Rückschritt ins Mittelalter (der kann sinnvollerweise erst kommen, wenn der Krieg für die Lebenden de facto in der Region verloren ist) aber es bedeutet einen großen Rückschritt in Sachen Lebensqualität und Versorgung. Also Elend und Hunger hat man als SL dann genug aus zu teilen ;)

Da ich vor gar nicht so langem ein Kampagne geleitet habe, die die Ausbruchsphase einer Zombieapokalypse behandelte kann ich euch, wenn ihr sowas spielen wollt, empfehlen: nehmt euch nicht zu sehr die Filme als Vorbilder beim Szenenaufbau. Die benutzen viele Stilmittel, die im Rpg nicht funktionieren - bestes Bsp ist der Schreck durch einen plötzlich aus dem Bildrand auftauchenden Zombie, den der Protagonist 100% hätte lange vorher sehen müssen, was einem Zuschauer aber oft nicht auffällt. Umgekehrt kaspern Zombiefilme oft viel zu sehr damit herum Erklärungen zu liefern oder Darstellungen, was sonst in der Welt passiert - brauchten zumindest meine Spieler nicht, den Part habe ich nach und nach unter den Tisch fallen lassen, als klar wurde, dass sie einfach nur überleben wollen. Der Rest kann dann in der Sicherheitszone kommen ^^
 
es fängt immer wieder überall an. Hat das Militär halt eine Sicherheitszone eingerichtet, na und? Wenn nicht gerade jeder Bürger eine Bombe trägt, die seinen Kopf explodieren lässt wenn sein Herzschlag aufhört, muss nur einer in einer dunklen Gasse innerhalb der Sicherheitszone einem Herzinfarkt erliegen und wenn er Glück hat müssen wieder ein paar hundert dran Glauben. So ähnlich wie die Situation am Ende von 28 Weeks Later, auch wenn ich die Umsetzung eher unsinnig finde. Das deswegen die ganze Sicherheitszone drauf geht (zumal wenn innerhalb Checkpoints eingerichtet sind o.ä.) ist unwahrscheinlich.

Hab ich nicht vergessen ;) - ja, natürlich ... es fängt immer wieder von vorn an. Die Lebensqualität und die Einstellung zur selben wird sich zwangsläufig ändern. Allein schon die Medizin, deren Forschung in Richtung Lebensverlängerung gehen dürfte, etc. pp. Aber das ist ja nicht mein Aufhänger. Meiner ist ja eher der: Warum gleich Apokalypse und tiefstes Mittelalter? Und da krieg ich hier nach und nach die Bestätigung, dass das eher quatsch zu sein scheint. Wobei zumindest bei TWD nicht klar ist, ob wirklich die ganze Welt betroffen ist oder nur der Großraum um Atlanta.

Die Frage die sich also weitergehend stellt ist der Faktor Mensch: Ab wieviel Chaos brechen welche dringend benötigten Bereiche zwangsläufig weg. Wieviele Tote durch eine Krankheit braucht es in einem realistischen Szenario bis Nahrungsmittellieferungen, Medikamentenachschub, etc. pp. nicht mehr gewährleistet ist? Ab wann fällt wirklich der Strom aus und warum genau tut er das? Wie funktioniert so ein Kraftwerk eigentlich im Ablauf Oô? Wann gibts Probleme mit der Wasserversorgung bzw. mit der Reinheit des Wassers? Empirische Berichte gibts ja eigentlich nur in Kriegsszenarien und ich kann mir vorstellen, dass Kraftwerke mit die ersten Ziele sind, wenn ich einen Landstrich angreife ... oder? Ergo: Auch nicht wirklich mit ner Pandemie vergleichbar.
 
An der Stelle möchte ich nochmal den überaus guten Film Pontypool empfehlen.
Weil der, wahrscheinlich implizit von der hier im Thread getroffenen Schlussfolgerung ausgehend, die Zombieapokalypse anders aufbaut.


Die Gefahr sind hier nicht die Zombies als solche, sondern der Umstand, dass der Virus sich durch Kommunikation überträgt. Und wenn der Mensch nicht mehr kommunizieren kann, hat er das verloren, was ihn als Menschen ausmacht. Und da helfen ihm auch alle Kanonen der Welt nicht weiter.
 
Warum gleich Apokalypse und tiefstes Mittelalter?
Da ist die beste Antwort wohl: weil der Autor es so will ;)

Empirische Berichte gibts ja eigentlich nur in Kriegsszenarien und ich kann mir vorstellen, dass Kraftwerke mit die ersten Ziele sind, wenn ich einen Landstrich angreife ... oder? Ergo: Auch nicht wirklich mit ner Pandemie vergleichbar.
Analysen diverser Katastrophentypen gibt es (wie jemand schon weiter oben erwähnte) von verschiedensten Stellen. Nimmt man statt Individuen eine Gesellschaft als ganzes in den Blick unterscheiden die sich von der Auswirkung gar nicht so sehr, Zombies wären im ersten Moment nur eine unter vielen. Knackpunkt, dafür, dass die sich nicht viel unterscheiden ist, dass eine Katastrophe kein Ziel hat. Ob Pandemie, Zombie oder havariertes Atomkraftwerk, alles verhält sich entlang bestimmter Regeln, auch wenn diese am Anfang bei einer Zombiekatastrophe nicht bekannt sind. Man kann sich darauf einstellen und ab dem ersten Schock daran arbeiten, die Situation zu verbessern. Anders wäre es bei einer Invasion von Außerirdischen, die ein Ziel haben und zielgerichtet auf Aktionen der Menschen reagieren. Vorausgesetzt die Aliens sind intelligenter als die aus Pacific Rim.

Die große Besonderheit der von dir beschriebenen Zombieapokalypse ist das globale Auftreten, vor allem die gleichmäßige Verteilung über die Welt. Außer einem nuklearen Winter würde mir da nichts vergleichbares einfallen. Das hat schwerwiegende Konsequenzen: ist die Katastrophe erst mal da, müssen die verursachten ökonomischen Kosten einen Tipping Point erreichen - dann geht es schnell und dauerhaft bergab. Der Tsunami von 2004 ist ein gutes Beispiel für eine Katastrophen mit gigantischen ökonomischen Kosten und großem Leiden, bei der das nicht passierte: dadurch dass die Staaten immer nur zu kleinen Teilen betroffen waren, war das gesamtstaatliche System mit externer Hilfe stark genug um das abzufedern - außer in Somalia, aber da gibt es keine Medien also ist es auch nicht passiert. Ein Gegenbeispiel ist Haiti. Das ist ökonomisch in Folge des Erdbebens 2010 weitgehend zusammengebrochen und in den Monaten danach auch politisch, so dass keine großangelegte Aktion der Bevölkerung mehr zu organisieren war. Die haben den Tipping Point überschritten und müssen verkürzt gesagt noch mal ganz von vorne anfangen.
Den Tipping Point zu überschreiten ist etwas, das heute durch globale Hilfsmaßnahmen sehr viel seltener geschieht als in der Vergangenheit. Selbst wenn ein Staat zerfällt kann man ihn theoretisch aufrecht erhalten indem er von außen versorgt wird. Durch die niedrigen Transportkosten und die effiziente Logistik können - verglichen mit früher - unglaublich billig und schnell Hilfe in gigantischem Ausmaß leisten. Dass das nicht immer ausreichend ist, beweist Haiti, aber es geht eben in die Richtung. Bei einer globalen Katastrophe sieht das ganz anders aus, da die ökonomisch starken Nationen erst mal kein Hilfe leisten werden. Gleichzeitig sind die meisten Regionen der Erde heute auf die Weltwirtschaft angewiesen, ob Deutschland auf afrikanische Rohstoffe oder weite Teile Afrikas auf europäische Nahrungsmittel. Fällt Westafrika weg, weil die Zombie-Invasion zur Nahrungsmittelknappheit in Europa führen und in Westafrika alle verhungern oder im Bürgerkrieg um die Überreste kämpfen, kann Deutschland super mit den Zombies klar kommen, auf lange Sicht sind wir auf andere Weltregionen angewiesen und können nur hoffen, dass die auch klar kommen. Im übrigen kann man sich trefflich darüber streiten, wie viel Hilfe die Menschheit sich bei so einer globalen Katastrophe überhaupt gegenseitig leisten könnte. Die Weltwirtschaft kommt heute schon nur am Limit mit den Bedürfnissen der Menschheit mit, die Witschaft wächst zwar, aber eben nicht so sehr viel schneller als die Weltbevölkerung. Wäre da so viel übrig gäbe es sicher ein paar Hungernde weniger. Im Fall einer globalen Katastrophe wäre ein sehr wichtiger Punkt also, wie weit die Regionen, die gut mit den Zombies klar kommen erst mal an sich denken oder bereit sind, auf eigenen Wohlstand zu verzichten um anderen zu helfen. Das Verhalten kann den Tipping Point sehr weit in beide Richtungen verschieben.

Naja das ist jetzt alles insgesamt doch sehr verkürzt sonst müsste ich ein ganzen Buch schreiben, aber so wenig heute hier los ist, das muss dann ja doch nicht sein ;)
 
Was mich bei den meisten Zombiekalypse-Szenarien ein wenig stört ist die Annahme, dass sich diese Sache wie eine Krankheit erst verbreiten muss. Wenn eine unbekannte Kraft dafür sorgt dass die Toten aufstehen und es nachweißlich unerheblich ist, ob sie von einem vorher betroffenen 'infiziert' werden, und wir ausserdem uns vor Augen halten dass das überall auf der Welt funktioniert, warum glaubt jeder es müsste einen Ground Zero geben? Wäre es nicht viel plausibler dass die Sache plötzlich anfängt, und zwar auf dem ganzen Globus zum gleichen Zeitpunkt?
Und DANN hast du auch wieder eine Zombiekalypse bei der du dich nicht fragen musst wie es überhaupt so weit kommen konnte.
 
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