Worüber definiert ihr euren Charakter?

AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Silvermane schrieb:
Kommen euch Gespräche wie dieses hier bekannt vor?

"...diesen coolen XYZ-Charakter...der hat 2 Cyberarme, Reflexverstärker, Panzerhaut, 2 OrbiTech Supermaxx Pistolen mit Smartgunverchippung, ein bionisches Rückgrat und einen Satz Hiboshi-Cyberaugen mit allen Extras. Und er hat ein Nanokatana und ist ein Ninja!"

oder

"...mein Paladin mit seinem +5 Schwert des Henkers, einem Plattenpanzer +4 mit Schutz vor NSCs, einem Helm der Wunder, 3 nimmervollen Wassersäcken und einer Armbrust +4 mit 36 taktischen Feuerball-Bolzen."

Na? Richtig. Diese Chars definieren sich zu 200% über ihre Ausrüstung. Nimmt man sie ihnen weg (AH! SCHREI! NEIN!! MEISTERWILLKÜR!) bleibt nicht viel von ihnen übrig.

Hand aufs Herz: Wie viele von euch definieren ihre Charaktere über seine Spielsachen?

Ist der Charakter cool, weil er eine MAL AR Sturmkanone hat,
oder ist die MAL AR Sturmkanone cool, weil dein Charakter sie benutzt?

und im Gegenzug:

Ist Blade cool, weil er das "Schwert des Daywalkers" benutzt,
oder ist das "Schwert des Daywalkers" cool, weil es von Blade benutzt wird?

Denkt mal darüber nach.

-Silver
Ist das denn schlimm?
....Du heulst rum?
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Ist das denn schlimm?

Nein, Langweilig. Und das halte ich für 'ne charaktertechnische Todsünde. Wenn der Char nur aus Spielsachen besteht und ohne diese etwa so interessant ist wie ein Rollmops mit Haltungsschäden, dann ist was schiefgelaufen. Und es gibt da draussen nun mal einige Systeme, die eben genau diese Sorte Char mechanisch fördern.

Dieser Artikel diente der Erforschung des Sachverhaltes warum Conan zur Not nur mit einem Lendenschurz, einer Blondine und einem stygischen Küchenmesser bewaffnet Arsch kickt, während Hanno der Wunderpaladin ohne sein Schwert der apokalyptischen Zerschnetzelung +15 schon an einem gemeinen Feld-, Wald- und Wiesengnoll scheitert.

....Du heulst rum?

Jedesmal wenn man einen meiner Threads von anno Tobak (hier: 27.08.04) auf nekromantische Weise schändet, ja.
Bin gespannt wann der "Bier und Nutten"-Thread aus der Versenkung auftaucht.

-Silver, mmh, Nutten...
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Silvermane schrieb:
Nein, Langweilig.
Findest du? - ...also ich finde das eigentlich ziemlich stilvoll.
Silvermane schrieb:
dann ist was schiefgelaufen.
Wieso ist dann etwas schief gelaufen?
Es muss auch einen Grund geben, warum der Charaker solche Waffen trägt...da hast du deinen Charakter. :rolleyes:

Ich sehe es so, dass sowohl Charaktere, die sich über ihre Waffen definieren, genauso cool und spielbar sind, wie Charaktere, die sich ausschließlich über ihr/e Auftreten/Art definieren. ;) - und das Ganze gepunsht ändert nicht sonderlich viel.
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Niedertracht schrieb:
Mal zu den genannten Film-/Fernsehcharakteren

Alles sehr präzise, aber an des Pudels Kern weit vorbei. Es geht hier u den Unterschied zwischen Signaturausrüstung und dem, was ich mal Stats-Bringende-Ausrüstung nennen will. Die Frage ist doch, könnte ein Nazischerge mit Indys Peitsche Leute entwaffnen? Könnte ein kleines Mädchen mit McGuyvers Taschenmesser ein Atomkraftwerk flicken? Vermutlich nicht. Die Charaktere definieren sich eben nicht über ihre Ausrüstung, sondern die Ausrüstung wird durch sie definiert. Jedes Taschenmesser kann in der Hand von McGuyver Wunder vollbringen. Dummerweise fördern d20 und D&D die Statsfixierte Spielweise, aber ein Wald und Wiesen Analphabeth mit schallgedämpfter +4 Halbautomatik und Mütze des Profis ist noch lange kein Léon.

Ähnliches sehe ichübrigens für das von Tzimisce angesprochene Problem des Sich-Über-Nachteile-Definierens, ist denn ein Malkavianer, nur weil sich sein Spieler aus einer endlos Liste von Geisteskrankheiten (die für die WoD innerhalb des Kanons existieren) eine ausgesucht hat ein toller Charakter?
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Agroschim schrieb:
ist denn ein Malkavianer, nur weil sich sein Spieler aus einer endlos Liste von Geisteskrankheiten (die für die WoD innerhalb des Kanons existieren) eine ausgesucht hat ein toller Charakter?
Er hat zumindestens einen... ;)
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Niedertracht schrieb:
MacGuyver:
Ich bitte dich. Zu MacGuyver gehört sein Schweizer Taschenmesser doch wohl, wie die Dummheit zu Paris Hilton. Ob der Charakter etwas von seinem Style einbüßen würde, hätte er es nicht, kann niemand sagen, weil er einfach das Messer hat und es nach drölfmillionen Folgen zu seinem Markenzeichen geworden ist.

das würde ich nicht sagen.
in jeder dritten folge geht es kaputt in jeder fünften folge verliert er es und in jeder zehnten folge wird es ihm abgenommen.

es bleibt mac gyver

in meiner charakterbeschreibung über ihn würde das taschenmesser vielleicht am rande erwähnung finden.
Das was ihn eigentlich charakterisiert ist die fähigkeit aus einem Kaugummi eine Bombe zu basteln.
Sein taschenmesser hilft ihm bestenfalls mal.
Genausogut könnte er aber auch ein zufällig gefundenes glas, bierflasche etc, zerbrechen um eine improviiserte klinge zu erhalten, DAS zeichnet ihn aus. :opa:

@ aggroshim.
das weise ich weit von mir.
in meiner langjährigen vampire erfahrung bin ich noch nie dazu gekommen einen Malkavianer zu spielen.

ich meine damit dass ein charakter ohne macken und nachteile nur schwer lebendig wirken kann.

Nehmen wir zwei standard fantasy Charaktäre

a) barbar
Rassentemplate:
KK+4 IQ-2 Kälteresistenz
Skills:
Hohe Nahkampfskills
Zechen+5
Keine Magieskills
Rudimentäre wildnisleben Skills
Ausrüstung
Fellmantel
Metflasche
Harnisch aus Drachenschuppen Mit einem +10 rüstungsschutz
Schwert Der Apokalyptischen Zerschnetzelung +5d6 auf alle zerschnetzelbaren gegner

a) barbar
Rassentemplate:
KK+4 IQ-2 Kälteresistenz
Skills:
Hohe Nahkampfskills
Zechen+5
Keine Magieskills
Rudimentäre wildnisleben Skills
Ausrüstung:
Fellmantel
Metflasche
Harnisch aus Drachenschuppen Mit einem +10 rüstungsschutz
Schwert Der Apokalyptischen Zerschnetzelung +5d6 auf alle zerschnetzelbaren gegner
Nachteile:
Ehrenkodex
Alkoholismus
Berserker

Ich würd sagen bei charakter b kann man sich ganz eindeutig eher vorstellen, wie er in verschiedenen situationen Agiert als bei a
a ist ein charakter der nur zum kämpfen da ist, und er wird ohne den ehrenkodex auch nur da kämpfen wos keine besseren alternativen gibt.

und ja ich weiß, dass es ein plumpes beispiel ist
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Agroschim schrieb:
Die Frage ist doch, könnte ein Nazischerge mit Indys Peitsche Leute entwaffnen? Könnte ein kleines Mädchen mit McGuyvers Taschenmesser ein Atomkraftwerk flicken? Vermutlich nicht.
Richtig, war aber auch nicht meine Aussage.

Die Charaktere definieren sich eben nicht über ihre Ausrüstung, sondern die Ausrüstung wird durch sie definiert.
Und da kann man das Pferd auch vom Schwanze her aufziehen. Zu manchen Charakteren gehört nun einmal die Ausrüstung. Was wäre König Arthur ohne Excalibur? Was wäre David ohne seine Schleuder? Diese Gegenstände sind unmittelbar mit diesen Personen verbunden.

Dummerweise fördern d20 und D&D die Statsfixierte Spielweise, aber ein Wald und Wiesen Analphabeth mit schallgedämpfter +4 Halbautomatik und Mütze des Profis ist noch lange kein Léon.
Habe ich nie abgestritten.

Wenn mein Guerilla zwei Artefaktbastardschwerter hat, dann gehören sie zu ihm und dann werde ich sie auch in einer Beschreibung über den Charakter einfließen lassen. Die stinknormale Lederrüstung, die ein wenig mehr aushält, lasse ich natürlich unter der Tisch fallen, weil sie den Charakter nicht prägt. Prägende Ausrüstung (und dazu kann auch ein stinknormales Reflextuning gehören) werde ich immer mitbeschreiben.
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Zum dritten Mal: Ein Charakter definiert sich über das Verhältniss zu seiner Ausrüstung, nicht er durch sie, nicht sie durch ihn, sondern nur die Interdependenz interessiert- kann interessieren! :motz:
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Du scheinst ja die Weisheit löffelweise gefressen zu haben, huh? *negatives Karma erwartend*
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Für Fakten gabs noch nie negatives Karma! :D
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

;)

Nein, ich sehe es halt ein wenig anders. Deine Aussage mag sogar der Regelfall sein. Wenn ich mir jedoch überlege, wie ich meinen aktuellen Shadowrun- oder D&D-Charakter beschreiben würde, dann würde da gewisse Ausrüstung sicherlich einen Bestandteil ausfüllen. Nicht, weil es ein Verhältnis zu dieser Ausrüstung gäbe (zumindest sehe ich dies nicht so), sondern weil ich der Meinung bin, daß sie zum Bild des Charakters gehört.
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Ich kanns aber gerne erklären!

Warum also ist mir das mit dem Verhältniss so wichtig?

Ganz einfach: Eine Tasse Kaffee ist (genauso wie das güldene Langschwert der blutigen Entmannung +3) zunächst Mal einfach ein Objekt.
Jemand der einen Schluck Kaffee nimmt ist (genauso wie derjenige der auf gülden schimmernde Weise blutig entmannt) zunächst mal jemand der einfach dieses Objekt- entsprechend seiner Bestimmung- nutzt.

Beides ist keiner Rede wert- eine Bedeutung erhält dieser Akt erst, wenn man sich mal Gedanken drüber macht was da auf der Metaebene geschieht- ist der Trinkende zufrieden mit dem Kaffee, hatte er schonmal besseren, mag er überhaupt Kaffee, mag er nur diese eine Sorte, bekommt er an einem kaffeelosen Morgen Depressionen?

Nur unser Denken gibt Objekten Eigenschaften.


daß sie zum Bild des Charakters gehört.


In diesem Fall stellst du lediglich die Frage nach den Assoziationen Dritter
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Niedertracht schrieb:
Und da kann man das Pferd auch vom Schwanze her aufziehen.

Und sich einen saftigen Tritt in die Eier kassieren...

Niedertracht schrieb:
Zu manchen Charakteren gehört nun einmal die Ausrüstung. Was wäre König Arthur ohne Excalibur? Was wäre David ohne seine Schleuder? Diese Gegenstände sind unmittelbar mit diesen Personen verbunden.

Ja, aber Excalibur ist Arthus Schwert und kein +5 Schwert der Herrschaft. Ersteres wirkt nur mit König Arthus, letzteres macht selbst einen platten Waldläufer zum König, asser die Regeln verbieten es.

Niedertracht schrieb:
Habe ich nie abgestritten.

Aber behauptet.

Niedertracht schrieb:
Prägende Ausrüstung (und dazu kann auch ein stinknormales Reflextuning gehören) werde ich immer mitbeschreiben.

Siehe Unterscheidung: Signaturausrüstung gegen statsfixierte Asrüstungssuche.
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Agroschim schrieb:
Ja, aber Excalibur ist Arthus Schwert und kein +5 Schwert der Herrschaft. Ersteres wirkt nur mit König Arthus, letzteres macht selbst einen platten Waldläufer zum König, asser die Regeln verbieten es.
Obwohl ich ja immer noch den Typen kennenlernen möchte der das verdammte Schwert erst in den Stein HINEIN gerammt hat...:D

Maulwurf schrieb:
Siehe Unterscheidung: Signaturausrüstung gegen statsfixierte Asrüstungssuche.
Hö?
Klingt ja gut, aber was meinst du damit?
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Signaturaurüstung verleiht Flavour, Geschmack, keine Werte. Der Bärenanteil der Leistung liegt beim Charakter. Statsfixierte Ausrüstung gibt, was sie sagt: Stats. Ein +3 Helm der Taperkeit verleiht jedem +3, Conans Lendenschurz verleiht keinen Schutz, trägt aber imens dazubei, Conan zu dem zu machen was er ist. Ebenso sollte es sich mit allen Ausrüstungsgegenständen verhalten: Zum Beispel mit dem heiligen Schwert eines Kreuzritters, nicht der Schwert macht ihn letztlich unbesiegbar, sondern die Tatsache, das grade er es trägt.
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

@Agro: Ne sehr schöne Erklärung...
Danke!

Aha... Dann habe ich Charaktere mit Signaturausrüstung, die manchmal, durch die Macht der Umstände (Ein Kurzschwert ist cool, doch damit Drachen plätten gehn is nicht...) sich kurzzeitig Stat-Ausrüstung zulegen, um diverse Aufgaben erfüllen zu können...
 
AW: Worüber definiert ihr euren Charakter?

Nein, Agro will sagen das Stat-Ausrüstung langweilig ist und Signaturrüstung cool. Aber Stat-Ausürstung wird in den Händen deines helden zu Signaturausrüstung und ist somit wieder cool. Und er hat ja recht, ein rumliegendes langschwert +3 ist langweilig,.. nur eines das durch Ogerdärme schlägt ist cool.

Was ich damit sagen will ist das es doch schnurzegal ist über welche Ausrüstungen sich ein Charakter Definiert. Ein Charakter Definiert sich bei mir (bleiben wir mal im Fantasybereich) nicht durch seine Ausrüstung sondern über die Abenteuer die er erlebt (Ich habe meinen Spass daran aus jedem schönen Abenteuer etwas "mitzunehmen" und meine Char-Legende weiterzustricken) und es gibt nunmal systeme in dennen man weit bessere Abenteuer erleben kann wenn man bessere Ausrüstung hat.

Und es ist einfach meine Pflicht als wahrer Held - diesen Gottverdammten Drachen der den Landstrich in Schutt und Asche gelegt hat zu bezwingen - Auch wenn das bedeutet das ich das Schutzamulett gegen Drachenfeuer +3 nehmen muss OBWOHL es überhaupt nicht zu meiner lederrüstung passt (Braun auf Grün,..Igitt).

Mal davon abgesehen beschreibe ich immer relativ gerne selber wie die Ausrüstungsgegenstände meines helden aussehen um ihm Flair zu geben,.. dem SL muss man ja nicht alles an die Hand geben
 
Zurück
Oben Unten