Materialsammlung Wie war das eigentlich . . . im Mittelalter?

Der Deutsche Orden, auch Deutschherren- oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Gemeinsam mit dem Johanniter- bzw. Malteserorden und den Grabesrittern steht er in der (Rechts-)Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge. Die Mitglieder des Ordens sind regulierte Chorherren. Der Orden hat gegenwärtig 1100 Mitglieder, darunter 100 Priester und 200 Ordensschwestern, die sich vorwiegend karitativen Aufgaben widmen. Der Hauptsitz befindet sich heute in Wien.

 
Münster im Jahr 1410: Der Handel blüht. Die Kaufleute auf dem Prinzipalmarkt machen gute Geschäfte, einflussreiche Erbmänner bestimmen die Geschicke der Stadt, und Abend für Abend schallt das Horn des Türmers von Sankt Lamberti durch die mittelalterlichen Gassen. Welche Spuren hat diese Zeit in Münster hinterlassen? Wieviel Mittelalter steckt heute noch in der modernen Universitätsstadt? Die Dokumentation macht sich auf eine spannende Zeitreise ins späte Mittelalter: Wie haben die Menschen gelebt und gefeiert? Wie sah ihr Alltag aus?

Mithilfe von aufwändigen Spielszenen lässt der Film das mittelalterliche Münster wieder auferstehen. Er begleitet den Alltag zweier Menschen, wie sie – basierend auf historischen Dokumenten – damals gelebt haben könnten. Der junge Tuchhändler Jakob ist gerade von einer Handelsreise in den Osten zurückgekehrt. Die Händler waren schon im Mittelalter zukunftsorientierte Unternehmer.

Sie spannten von Münster aus Handelswege nach Flandern, nach London, in den Norden nach Skandinavien oder bis weit nach Osten, nach Nowgorod. So wurde Münster ein Knotenpunkt des damaligen internationalen Handels. Die "gute Stube" Münsters, der beliebte Prinzipalmarkt, erinnert noch heute daran. Doch der Handel war gefährlich, denn die Fernstraßen waren auch bei Wegelagerern beliebt. Die Kaufleute schlossen sich zu Reisegemeinschaften zusammen. Zudem aber drohte die Gefahr, sich in fernen Ländern mit der gefürchteten Lepra anzustecken.

Margareta lebt in einer Frauengemeinschaft auf einem selbst verwalteten Beginenhof. Die barmherzigen Beginen waren oft die Einzigen, die sich um die "Aussätzigen" kümmerten.
Der Film begleitet zudem die Türmerin Martje Saljé bei ihrem nächtlichen Amt. Wie vor 600 Jahren schallt ihr Türmerhorn jeden Abend über die Stadt.

Die Dokumentation ist Teil einer dreiteiligen Reihe, in der sich das WDR-Fernsehen auf Zeitreisen begibt. Die beiden anderen Folgen führen ins römische Köln und in die Zeit der Jahrhundertwende, als in Essen die Kohle den Fortschritt brachte.

 


Ein Video über den Aufstieg und Fall des Fatimiden Kalifat.

Al Hakim hatte ich mal am Anfang meines Studiums, ich glaub die Professorin hatte sein unberechenbares Verhalten gegenüber den religiösen Minderheiten in seinem Reich damit erklärt, dass er nicht wusste wen er unterstützen sollte. Verrückt war er jedenfalls nichts. Außerdem hatte er glaube ich auch eine volksnahe/spendable Seite.
 
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Wie lange lebte man im Mittelalter wirklich? War man mit 40 ein Greis? Philipp klärt auf über den Mythos der geringen Lebenserwartung im Mittelalter.


Im August findet alljährlich die "Archäotechnika" in Brandenburg statt, ein Event, welches verschiedene geschichtliche Themen und deren Rekonstruktion behandelt.
Dieses Jahr stand das Leben in der spätmittelalterlichen Stadt im Vordergrund und wir haben mit ein paar Darstellern gesprochen und sie über ihre jeweilige Darstellung ausgefragt.
 
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In der französischen Gemeinde Treigny in Burgund liegt eine besondere Baustelle – seit 1997 entsteht hier eine mittelalterliche Burg. Das Besondere an dem weltweit größten archäologischen Experiment: Die Burg wird ausschließlich mit Werkzeugen, Materialien und Techniken des 13. Jahrhunderts errichtet, dank der Forschungen der Experimental-Archäologie.

Auf vergessene Baudenkmäler aufmerksam zu machen, ist Teil des experimental-archäologischen Forschungsprojekts Guédelon – den Bauprozess einer mittelalterlichen Burg in natura verfolgen, hinterfragen und erleben zu können, ist nicht minder von Bedeutung. Im 21. Baujahr spezialisieren sich die Handwerker von Guédelon in enger Zusammenarbeit mit den Experten des französischen Forschungsinstituts für präventive Archäologie (Inrap) Christophe Meloche und Gilles Rollier auf drei umfangreiche Projekte: den Ausbau vom Dachstuhl des Kapellenturms, den Bau eines befestigten Burgtors mit Torbogen zur Verbindung der beiden Türme und den Nachbau mittelalterlicher Fenster. Welche Techniken und Konstruktionen sind für die Bauvorhaben notwendig? Was lässt sich von den Vorgängerbauten lernen? Der Bauleiter des Projekts, Florian Renucci, vertraut für die Umsetzung auf den Rat von Spezialisten für Befestigungsanlagen wie Nicolas Faucherre, aber genauso auf die Erfahrung der Bauarbeiter. Für den Nachbau der Fenster, für die es kein archäologisches Vorbild gab, brachte eine Reise zur Klosterbaustelle Campus Galli im Landkreis Sigmaringen neue Erkenntnisse. Ein mittelalterliches Fenster existiert nun auch im Herrenzimmer der Burg von Guédelon. Wichtiger Bestandteil der Mission ist nicht nur die Vergangenheit wiederzuentdecken, sondern auch das erhaltene Wissen über ein praktisches Bildungsprojekt an die Besucher weiterzugeben – langfristige Experimente werden dafür fortgesetzt. Das Projekt wurde im Jahr 1997 gestartet und soll etwa 25 Jahre dauern. Etwa 70 Vollzeitbeschäftigte arbeiten in Guédelon, die Leiterin des Bauprojektes ist Maryline Martin. Außerdem schafft Guédelon auch neue Arbeitsplätze. Der Baustellenleiter Florian Renucci koordiniert die Arbeit von insgesamt elf Berufen, darunter Dutzende Maurer, Schmiede, Zimmerleute, Dachdecker und Seiler.

Dokumentarfilm von Bianca Zamfira (GB 2019, 91 Min)

 
Das Rädern war eine der brutalsten Strafen der Geschichte. Laut dem Sachsenspiegel, einem wichtigen mittelalterlichen Rechtsbuch, wurden damit nur die schlimmsten Verbrechen bestraft: Mord, Kirchenraub, Hochverrat oder Mordbrand. Aber das Rädern war nicht nur eine Strafe des Mittelalters, sondern war angeblich schon in der Antike in Gebrauch und es hielt sich bis in die frühe Neuzeit. Diese Form der Hinrichtung war nicht nur besonders spektakulär, sondern auch besonders abschreckend. Sie wurde in der Öffentlichkeit vollzogen und lockte viel Publikum an.
Heute kennen wir das Rädern vor allem aus der Redewendung „sich wie gerädert fühlen“. Sie bezieht sich auf den Moment, in dem der Geräderte „zerschlagen“ und ausgeliefert auf das Ende seiner Qualen wartet. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Hyperbel, eine Übertreibung. Die Qualen, die heute mit der Redewendung ausgedrückt werden sind im Vergleich vernachlässigbar: Meist ist ein Gefühl der Abgeschlagenheit nach einer unruhigen Nacht, physischen oder emotionalen Strapazen gemeint.

 
Das Heilige Römische Reich im Jahr 1218: In einer Zeit ohne Hauptstadt, ohne einheitliche Reichsgesetze und ohne Polizei sind Burgen Machtzentren und Gerichtsstandorte zugleich. In der Wetterau ist der Schutz der umliegenden Ortschaften besonders wichtig. Die Region gehört zu den großen Kornkammern des Reiches. Die Burg Münzenberg soll die fruchtbare Talebene, die umliegenden Dörfer und auch die Stadt Münzenberg verwalten und absichern. Dass die Burg sämtliche Aufgaben erfüllen kann, hängt vor allem von Eberhard von Münzenberg ab. Er ist der Kastellan der Burg – so etwas wie ein Verwalter, Steuereintreiber und Chef der Burgwache zugleich.

Doch die Bauern der Burg wurden überfallen und können deshalb ihre Abgaben nicht leisten. Eine gefährliche Situation für Burgherr und Kastellan, denn im Mittelalter sind Bauern keine Sklaven. Wenn sie nicht geschützt werden, können sie schnell die Unterstützungen versagen, und die Burg verliert ihre wichtigste Einnahmequelle. Von Münzenberg muss all sein Geschick aufbieten, um die Lage zu beruhigen und sich die Gefolgschaft der Bauern zu sichern. Grund für die Überfälle: Die benachbarte Adelsfamilie von Grüningen will eine ertragreiche Mühle der von Münzenberg in ihren Besitz bringen und hat der Familie deshalb unter einem Vorwand die Fehde erklärt. Eine übliche Form der Konfliktlösung im Mittelalter, die schnell zu einem Kleinkrieg eskalieren konnte. Die Fehde bedeutet eine große Bedrohung für die Zukunft der Burg und damit auch für die ganze Region.

Kapitel
00:00 Intro
00:24 Wie wurde im Mittelalter eine Fehde ausgefochten?
01:17 Fehden: im Mittelalter eine erlaubte Form der Selbstjustiz
02:01 Was konnte eine Fehde auslösen?
07:32 Wie konnte eine Fehde beendet werden?
07:56 Welche Folgen konnten Fehden haben?

// Team //
Autor: Arne Peisker
Cutter:in: Isabella Kohl / Oliver Henze

 
Hat der englische König Richard III. 1483 seine beiden Neffen ermorden lassen? Am Tower von London entdeckte Gebeine und Berichte aus der Zeit legen das nahe. Neueste Ausgrabungen ziehen den Mordvorwurf gegen Richard in Zweifel. Florence Kasumba und ihr Team versuchen, die Frage nach Schuld oder Unschuld des Königs am Verschwinden seiner Neffen neu zu beantworten.

Zwei Jungen warten im Sommer 1483 im Tower von London auf ihren großen Festtag. Der Ältere ist zwölf Jahre alt und soll bald zum König von England gekrönt werden. Doch plötzlich kommen unter den Adeligen Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Thronfolge auf. Kurz darauf trägt ihr Onkel die Krone.Nach dessen Krönung sind der Thronanwärter und sein Bruder wie vom Erdboden verschluckt. Wurden sie entführt, ermordet? Der neue König Richard III. schweigt dazu. Was bleibt, sind Zweifel – bis heute.Jahrhunderte später werden bei Bauarbeiten Gebeine gefunden, die den alten Verdacht gegen Richard als Kindsmörder erhärten könnten. Denn es passt alles zu dem Bild, das spätere Generationen von ihm gezeichnet haben: Richard III. als Intrigant und übler Schurke.Schilderungen von Zeitzeugen, Zahnproben von nahen Verwandten der verschwundenen Königssöhne – vieles deutet darauf hin, dass Richard III. seine Neffen beseitigt hat. Vor oder nach seiner Krönung.Doch der Cold Case hält eine überraschende Wendung parat: Kein Indiz für Richards Schuld hält einer Überprüfung stand. So ist nicht eindeutig belegt, dass die gefundenen Skelette tatsächlich die der Königskinder sind. Die Darstellung vom buckligen Schurken ist eine reine Erfindung der Tudorzeit. Denn sein Nachfolger, der Schwager der beiden Prinzen, hatte selbst nur einen fragwürdigen Thronanspruch. Da musste sein Vorgänger in den düstersten Farben gemalt werden.Ein spannender Krimi aus der englischen Geschichte mit Intrigen, Lügen, Propaganda und zwei Kindern, über deren Schicksal nach dem Verschwinden nichts bekannt ist.

Dokumentation von Kai Christiansen (GB 2021, 52 Min)
#tower #mord #doku

 
Waren die Menschen im Mittelalter wirklich so prüde? Hat die Kirche wirklich alles verboten? Historikerin Dr. Eleanor Janega (@Going Medieval) nimmt uns mit auf eine Reise in die üppige Welt von Sex & Alkohol im Mittelalter.
Eleanor und Dr. Kate Lister (@whoresofyork) ziehen durch die Straßen von York, um das Leben der Menschen, die hier vor über 500 Jahren lebten, aufzudecken. Sie geben einen Einblick in die vielfältigen, kühnen und unverschämten sexuellen Begierden der Menschen im Mittelalter und in die Rolle, die die Kirche bei der Kontrolle des Sexuallebens der Gläubigen spielte.
#doku #mittelalter #realstoriesdeutschland


 
Wie viel äußerliche Ähnlichkeit haben wir heute mit den Menschen aus dem Mittelalter? Diese Frage haben Forschende der Universität Bradford, England, nun beantwortet. Mithilfe modernster 3D-Technik gaben sie drei Menschen, die im Mittelalter am Kloster Whithorn Priory im Kreis Galloway, Schottland begraben wurden, ein Gesicht – und die Gelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen.

 
Checkt mal den Channel Geschichtsfenster. Der kommentiert auch regelmäßig die Volksverhetzung und Desinformation die Sendungen wie Terra X über das Mittelalter in die Welt setzen.
 
30.10.2022
Das Mittelalter ist die Zeit von Burgen, Rittern und der Allmacht der christlichen Kirche. Es ist aber auch eine Welt voller Gewalt, Hunger und Krankheit. Was kann die damalige Medizin ohne Pharmaindustrie und Krankenhäuser leisten?

Im frühen Mittelalter sind die Klöster Europas die Hüter des medizinischen Wissens. Man setzt nach dem Vorbild der Ärzte aus der Antike vor allem auf pflanzliche Heilmittel. Die bekannteste Vertreterin dieser Heilkunde ist Hildegard von Bingen.
Ab dem 13. Jahrhundert entstehen in Europa dann die ersten Universitäten. Die gelehrten Ärzte führen noch keine Operationen durch und stützen sich oft auf das, was der Körper Krankhaftes ausscheidet. Diese Ausscheidungen fördert der Arzt mit Aderlassen oder dem Verabreichen von Abführ- und Brechmitteln. So soll die Krankheitsmaterie aus dem Körper herausbefördert werden.

Im Hochmittelalter wächst die Bevölkerung. Es werden mehr Ärzte benötigt, wodurch die Bader, Barbiere aber auch weibliche Naturheilkundige zu Eckpfeilern der medizinischen Versorgung werden. Die Badestuben sind eine Mischung aus „Beautysalon“ und „Arztpraxis“. Ab dem 15. Jahrhundert wächst das Interesse an der menschlichen Anatomie. Die Epoche der Renaissance beginnt. Sie führt auch Wissenschaft und Medizin auf neue Wege. Die Mediziner hinterfragen die mittelalterlichen Vorstellungen über den menschlichen Körper. Man setzt zunehmend auf die Erfahrung als neue zentrale Quelle des Wissens.

Neben der medizinischen Therapie spielen im Mittelalter und weit darüber hinaus auch magische Heilpraktiken eine wichtige Rolle. Magie und Medizin schließen sich damals nicht aus. Die „Magia Naturalis“ ist Teil der damaligen Medizin und der Naturwissenschaft. Die geheimen Kräfte in der Natur sollten erforscht und genutzt werden.

//Kapitel//
00:00 Intro
00:43 Klostermedizin
03:59 Medizin als Studienfach
08:12 Bader und Barbiere
13:00 Hebammen
14:30 Medizin in der Renaissance
17:16 Magische Heilpraktiken

//Team//
Autor: Arne Peisker
Schnitt: David Holdack

Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit Storyhouse.
#TerraX #medizin #mittelalter

 

Mittelalterliche Pferde waren nur so groß wie Ponys​

mehr Kino als Realität: Wissenschaftler der Universität Exeter fanden im Rahmen einer neuen Studie, die im International Journal of Osteoarchaeology veröffentlicht wurde, heraus, dass die Pferde dieser Zeit oft weniger als 1,40 Meter groß waren – was der Größe eines Ponys entspricht.

Die Forschergruppe analysierte hierzu den aktuell größten Datensatz englischer Pferdeknochen aus der Zeit zwischen 300 und 1650 n. Chr., die sie an 171 verschiedenen archäologischen Stätten gefunden hatten. „Hochmittelalterliche Schlachtrösser mögen für die damalige Zeit relativ groß gewesen sein, aber sie waren eindeutig viel kleiner, als wir es heute erwarten würden“, sagt Professor Alan Outram von der Universität von Exeter.

 

Jahrhundertelang haben Scharfrichter mit Gewalt Geständnisse aus Verdächtigen herausgepresst, auch deshalb gelten die Foltermethoden im Mittelalter als Sinnbild für die "finstere" Epoche. Welche Praktiken wirklich eingesetzt wurden – und welche Regeln es gab.
 
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