Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Skar

Dr. Spiele
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Zeitfresser Rollenspiel?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten
* eines neuen Spielsystems für eure Gruppe
* einer Kampagne oder eines Abenteuers
* einer einzelnen Spielsitzung
?

Ist natürlich im Einzelnen schwer zu sagen. Aber so Pauschalwerte sollten möglich sein.

Was dabei noch wichtig ist: In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Neues System:
Zwei Wochen braucht das bei mir bestimmt.
Lesen des Systems, verstehen des Systems, Probelauf verschiedener Regelbereiche (zB. erstmal ein Gefühl für Kämpfe in dem System bekommen), wichtige Regeln rausschreiben, sehen wo der Abenteuerfokus liegen könnte, das System und die Spielwelt meinen Spielern vorstellen.
Dann wahrscheinlich noch einige Tage Ausarbeitung (Stadt/Land; NPCs, Organisationen, Konstellationen, Konflikte, etc.) um eine Basis für die möglichen Kampagnen und Abenteuer zu kriegen.

Kampagne/Abenteuer:
Kommt sehr drauf an. Wenn ich die Stadt, die NPCs, verschiedene Plothooks, politischen und sozialen Konstellationen, Organisationen etc. schon gemacht habe und nur noch ein Abenteuer brauche, dann geht das in 3-4 Stunden.
Für die komplette Ausarbeitung vor einer Kampagne können es schon einige Tage sein, die Kampagne sollte an 2 Tagen machbar sein.

Spielsitzung:
Wenn wir bereits ein Abenteuer angefangen haben, dann braucht die Vorbereitung der einzelnen Spielsitzung 15 - 30 Minuten. Meine Abenteuernotizen durchlesen und vielleicht noch was ausarbeiten. Nach längerer Zeit ohne RPG vielleicht nochmal in die Regeln und Kampagne einlesen.

An diesen Zeiten sieht man folgendes: Wenn ich leite, dann im Prinzip eine große Sandbox in der die Chars sich die Zeit vertreiben können. Im Improvisieren bin ich noch vergleichsweise ungeübt, dh. ich will zu (fast) allem zumindestens ein paar Stichpunkte haben, wenns geht. Deswegen ist die Vorbereitung ein elend langer Akt, der tierisch Spaß macht, aber eben Zeit frisst ohne Ende. Keine perfekte, effiziente Arbeitsweise, aber okay...^^
Meistens spiele ich deshalb lieber als zu leiten, der SL mit dem ich meistens zocke schreibt ein Abenteuer in 1-2 Stunden, wenns hochkommt, und improvisiert das meiste. ;)
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Neues System: ungefähr 1-2 Wochen zum einlesen und dann 5-6 Spielabende zum reinfinden. Danach werden dann Detailregeln entdeckt, ebenso die ganzen ärgerlichen Fehler und Macken, die dann meist zum verschrotten und wechseln des Systems führen :rolleyes:

Kampagne oder Abenteuer: Kann man ja schonmal nicht zusammenfassen. Eine Kampagne habe ich noch nie an einem Stück vorbereitet, kenne aber meistens das Finale schon in dem Moment, in dem die Idee entsteht, baue die Kampagne also rückwärts. Den Verlauf bekomme ich meistens spontan in einem lichten Moment und kleide es dann nach und nach mit einzelnen Abenteuern aus, aber eben nur 1-2 Abenteuer im Vorfeld, weil ich ja nicht weiss, wie es sich entwickelt.
Für ein Einzelabenteuer habe ich meistens auch einen spontanen Einfall irgendwo unterwegs. Das Abenteuer selber bereite ich dann in 1-2 Stunden vor, häufig noch am selben Tag oder am Abend davor. Das langt dann für 1-3 Spielabende (wobei ich noch Dinge für die weiteren Abende nachkorrigiere.

Der Spassanteil gegenüber der Arbeit ist ungefähr 60%
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

(...)
Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten ...
(...)

... eines neuen Spielsystems für eure Gruppe?
1-2 Tage

... einer Kampagne oder eines Abenteuers?
keine

... einer einzelnen Spielsitzung?
keine

In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?
100% Spaß bei Rollenspielen die ich mag und freiwillig lese und spiele.

Kenne ich ein System (Du hast übrigens Einarbeitung in ein Setting vergessen, ich gehe bei den Antworten von einem bekannten Setting aus) brauche ich keine Zeit um Abenteuer und Kampagnen vorzubereiten. Ich brauche nur Zeit zum Aufbereiten.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten
* eines neuen Spielsystems für eure Gruppe

Im Idealfall 14 Tage. Idealfall bedeutet: Urlaub, nichts zu tun und ne ordentliche Portion Motivation (und persönliches Interesse)

Gewöhnlich, muss ich jedoch sagen, schlage ich neue Systeme erst dann vor wenn ich mit bereits selbst einige Zeit damit auseinander gesetzt habe. In Foren mich eingelesen habe, was so für vor und nachteile beim Spielen entstehen können und so weiter und so fort.

Aktuell bastle ich gerade mit einem Kumpel zusammen an einem Spacewestern Setting, da hat allein die Ausrüstungsliste bereits mehr als 12 Arbeitsstunden verschlungen (inklusive suchen der Bilder im Netz, bearbeiten selbiger und schreiben der Beschreibungen der Knarren) und ich bin erst etwa 1/3 durch.

* einer Kampagne oder eines Abenteuers

Jeh nach Umfang so um die 1-24 Arbeitsstunden. Wenn ich Karten zeichnen muss und so (hab ich schon für eine Vampire DA runde gemacht... eine ganze Innenstadt auf ein DINA3 - 3 war das große, richtig? - Blattpapier gezeichnet. Mit Legende versehen und so weiter) dann kann dies schon einiges an zusätzlichen Arbeitsstunden bedeuten.

Rechne nochmal 4-12 Arbeitsstunden wenn es die erste Kampange im Spiel ist, denn dann gilt es noch Handouts zu schreiben auf denen die wichtigsten Regeln (wenns wie bei Shadowrun 4 Ebenen abzudecken gilt dauert es halt entsprechend länger) drauf stehen. (Eine Liste mit möglichen Aktionen im kampf und so weiter)

* einer einzelnen Spielsitzung

Unterschiedlich. Zu 90% 5 Minuten, vor dem Spiel - Plus den Recap der letzten Sitzung, den vorzugsweise einer meiner Spieler macht (einfach um zu sehen wie der Wissenstand der Spieler noch ist und wie sie ihre Situation sehen). In den restlichen 10% der Fälle ist es nötig NPC Werte aufzuschreiben, Gegner zu erforschen.. aber vieles davon ist schon in der Kampanagen Vorbereitung drin. Ist wie beim Charaktererschaffen. Alles was ich in der Vorbereitung schon gemacht habe erspaart mir Arbeit im Laufenden Spiel. (Ein Grund wieso meine Charakterbögen meist ein Blatt haben wo drauf steht was welcher Vorteil bringt und so weiter, damit ich nicht während des Spiels suchen muss)

Was dabei noch wichtig ist: In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?

Ich würde sagen das Arbeit zu Spass Verhältnis ist unterschiedlich (gerade wie ich Bock habe) aber gehen wir mal vom Mittelwert aus dann ist es wohl 1:3. 25% Arbeit und 75% Spass und Diabolisches Lachen (nicht wirklich).

Edit:
Kenne ich ein System (Du hast übrigens Einarbeitung in ein Setting vergessen, ich gehe bei den Antworten von einem bekannten Setting aus) brauche ich keine Zeit um Abenteuer und Kampagnen vorzubereiten. Ich brauche nur Zeit zum Aufbereiten.

Ich ging bei "neuem System für die Gruppe" von einem nagelneuen System aus, das mir selbst unbekannt ist.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten
* eines neuen Spielsystems für eure Gruppe
* einer Kampagne oder eines Abenteuers
* einer einzelnen Spielsitzung

So lange bis ich keine Lust mehr habe.

Bei einzelnen Sitzungen sind das so 1-2 Stunden. Gelegentlich auch mal über die Woche verteilt.

Bei einem brandneuen System ist das meist ein verlängerter Nachmittag. Wobei ich das reine Erstlesen nicht dazuzähle. Das dauert halt so lange wie es dauert, je nachdem wann ich Zeit habe und wie viel es zu lesen gibt.

In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?

Gering. Die Beschäftigung mit dem Spiel im Vorfeld ist unterhaltsam. Das Vorbereiten von Notizen, Spielwerten, Namen, etc. empfinde ich dann eher als lästig. Von daher bin ich auch ein grosser Freund von vorgefertigten NSCs und ähnlichem.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Ich leite ein neues System erst dann, wenn ich in denRegeln wirklich sattelfest bin. Wie lange das dauert habe ich bisher nicht gemessen. Es hängt auch von der Komplexität des Regelsystems ab und ob ich ein ähnliches System schon mal geleitet habe.

Die Vorbereitungszeit auf eine Abenteuer und eine Kampagne hängt bei mir von dem jeweiligen System ab. Für manches System brauche ich keine Vorbereitungszeit, denn ich kann dort Abenteuer, NPCs, etc. improvisieren. Zum Teil erstelle ich auch in Systemen Charakterkonzepte, weil es mir Spaß macht, die ich vielleicht auch mal später als NPCs benutze. Wenn ich Ideen für Abenteuer oder Kampagnen habe notiere ich sie mir, sollte ich mal für eine Session keine Idee haben schmöckere ich in meinen Ideennotizen.

Meistens arbeite ich Kampagnen oder Abenteuer nie fertig aus, sondern maximal nur grob und in Stichworten (ähnlich wie Plot Points bei SW), wenn überhaupt. In der Regel werden sie on the fly in der Session weiter an die Gruppe und deren Aktionen angepasst und entsprechend detailiert ausgeschmückt.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten
* eines neuen Spielsystems für eure Gruppe
* einer Kampagne oder eines Abenteuers
* einer einzelnen Spielsitzung
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1. Ich lasse mir Zeit mit diesem Punkt. Für gewöhnlich lese ich mich in die Materie bereits ein, lange bevor das System tatsächlich gewechselt wird. Ist insofern also schwer in einen zeitlichen Rahmen zu fassen, da so gut wie alles möglich ist...angefangen bei einer Woche bis zu Jahren.

Als weniger stressig empfinde ich es freilich, wenn bereits einige Zeit ins Land gegangen ist. Kurz vor dem Systemwechsel werden dann erneut noch einmal die Bücher gewälzt, bis soweit alles halbwegs in der Birne ist - oder zumindest, wo es in etwa nachgeschlagen werden kann -, dann wird die Charaktererschaffung nochmal gesondert gebüffelt und dann is' gut. Aber dieser letzte Part dauert in der Regel nicht all zu lange.

2. Vor dem Abenteuer ist während des Abenteuers ist nach dem Abenteuer. Im Grunde arbeitet mein Hirn immer irgendwie mit und denkt (auch) über mögliche Rahmenhandlungen für die nächsten Wochen nach. Bei Kampagnen ist das ganz ähnlich, wobei das Gerüst und die Rahmenhandlung natürlich viel gröber gefasst wird. Im Grunde kann es ja auch immer passieren, dass die Spieler was komplett anderes tun, als gedacht. Und da hilft es mir, nicht alles im Detail auszuarbeiten, sondern eher flexible Spielleitung zu betreiben. Und das ist natürlich auch weniger zeitintensiv.

3. Darauf verschwende ich eigentlich noch weniger Zeit. Auch hier wird in erst einmal pauschal im Kopf festgelegt, was in etwa getan werden soll, es werden gegebenenfalls bestimmte Szenen abgespielt, die geplant werden...und danach ab ins kalte Wasser und schauen, was sich davon in der Realität tatsächlich umsetzen lässt.

Kurz gesagt verschwende ich relativ viel Zeit im Jahr mit Rahmenhandlungsabläufen als Kopfkino, aber vergleichsweise mit anderen SLs vermutlich weniger Zeit auf die Vorbereitung tatsächliche Hardware. Was durchaus Zeit erspart und funktioniert. Wenn man so gepolt ist.

Was dabei noch wichtig ist: In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?

Für gewöhnlich würde ich das alles eher als gerngesehenen Zeitvertreib einstufen. Immerhin hindert er mich daran, über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Ich leite ein neues System erst dann, wenn ich in denRegeln wirklich sattelfest bin. Wie lange das dauert habe ich bisher nicht gemessen. Es hängt auch von der Komplexität des Regelsystems ab und ob ich ein ähnliches System schon mal geleitet habe.(...)

In der Regel werden Spieler doch erst durch die Praxis richtig sattelfest, wenn die Mechanismen in ihrer Anwendung beobachtet werden. Kannst Du tatsächlich auf praktische Erfahrungen verzichten?
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Kannst Du tatsächlich auf praktische Erfahrungen verzichten?

Foren, in denen Regelprobleme diskutiert werden, können einem durchaus helfen mangelnde praktische Erfahrung auszugleichen. Man muss halt das Risiko eingehen auch mal auf die Schnauze zu fallen und falsch zu liegen, aber gewöhnlich bekommt man in einer Regeldiskussion im Internet eigentlich recht schnell die Regeln um die Ohren gehauen wenn man irgendwas vergessen hat zu berücksichtigen.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Foren, in denen Regelprobleme diskutiert werden, können einem durchaus helfen mangelnde praktische Erfahrung auszugleichen. Man muss halt das Risiko eingehen auch mal auf die Schnauze zu fallen und falsch zu liegen, aber gewöhnlich bekommt man in einer Regeldiskussion im Internet eigentlich recht schnell die Regeln um die Ohren gehauen wenn man irgendwas vergessen hat zu berücksichtigen.

Aber manchmal weiß du ja erst am Spieltisch, ob du vergessen hast etwas zu berücksichtigen. Würdest du es vorher wissen, hättest du es ja kaum vergessen. :)
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Ja, aber wenn in einem Forum, das aktiv und häufig über das Rollenspiel diskutiert (nicht wirklich so wie hier, sondern eher wie bei den Verlagsseitigen Foren), wo man teilweise "unwichtige" Probleme bespricht wie abhandlung eines Kampfes... oder irgendwelche Leute die vorbei schauen um über ihren Spielleiter zu heulen... zumindest wars so im Fanpro Forum... dann lernt man dort einiges über den Kampf mit diesem Rollenspielsystem auch ohne auch nur einen Würfel gewürfelt zu haben.

Wenn man nun auch noch selber an den Diskussionen teilnimmt, in dem man z.b. seine Ansicht zu dem Thema postet... und man anschließend angeflamed wird weil man so ein Noob ist und nicht XY berücksichtigt, dann hilft (mir) das durchaus um solche Situationen dann wenn ich als Spielleiter da sitze und Leite einfach zu vermeiden.

Auch posten Leute den größten Scheiß in solchen Foren... wenn dann auf einmal Leute posten müssen was für ne tolle Regellücke man gefunden hat die einem erlaubt Imba McMunchkin zu sein... dann sind trifft man da durchaus auf Situationen und Probleme die man so im Spiel mit seiner Gruppe niemals stoßen wird und wenn es doch mal geschieht ist man bereits vorbereitet.

Also ich für meinen Teil bevorzuge es mich in Internetforen zu einem neuen System herum zu treiben und dort zu sehen welche Probleme andere Spielleiter haben, wie andere Spielleiter mit diesen um gehen und auf welche Ideen Spieler so kommen können. Mir hilft das mich mit den Problemen eines Systems auseinander zu setzen in einem Umfang den meine Gruppe nie erreichen würde. Besonders wenn ich an die Üblichen Verdächtigen denke, die sich garnicht die Mühe machen überhaupt mal das GRW durchzulesen und entsprechend auch nie auf die idee kommen würden die "Trip" Mechanik mit einem Chain-Trip(er) auszunutzen. Aber wenn trotzdem mal ein Vogel mit Kettenwaffe und Fähigkeiten die ihn besser Leute niederwerfen lässt, auftaucht weiß ich warum und kann schon da den Riegel vor schieben als auf einmal im laufenden Spiel festzustellen das der Typ mir und anderen das Spiel versaut.

Rollenspiel ist meiner Ansicht nach nichts was man nur durch Praxiserfahrung erlernen kann, man kann auch durchaus durch die Praxiserfahrung anderer eine Menge lernen.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten eines neuen Spielsystems für eure Gruppe?

Je nach Komplexität des Systems und Lust meinerseits ist die Vorbereitungszeit sehr unterschiedlich. Bei den meisten Systemen ist die theoretische Vorbereitungszeit sehr kurz. Schätzungsweise so 1 Woche, ein BoL-Kurzszenario hätte ich aber sicher auch schon nach einem Abend vorbereiten können, während D&D deutlich mehr Zeit beanspruchen hat. In der Praxis lasse ich mir allerdings sehr viel mehr Zeit. Systeme können bei mir nach dem ersten An- oder Durchlesen jahrelang im Regal stehen, ehe ich sie für eine meiner Gruppe vorbereite. Ich lese eigentlich auch jedes System mehrfach und immer wieder mal.

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten einer Kampagne oder eines Abenteuers?

Also ich bin nicht der SL der sich zu Anfang hinsetzt und akribisch genau die nächste Kampagne von Anfang bis Ende plant. Meine Herangehensweise ist da eher sehr dynamisch.

Meine Spielgruppen bevorzugen lange Kampagnen (durchschnittlich 30-40 Spielabende mit jeweils etwa 6 Stunden Spieldauer, wir haben meist kleine Gruppen, 3 SCs + SL, d.h. 3-4 Jahre beschäftigt uns eine Kampagne, in der wöchentlichen Gruppe sind es deutlich mehr Spielabende, dafür sind sie aber auch kürzer) . Während der Laufzeit der aktuellen Kampagnen mache ich mir eigentlich nebenher permanent Gedanken um potentielle Nachfolger-Systeme und –Kampagnen. Wenn sich die aktuelle Kampagne langsam dem Ende nähert, mache ich mir konkrete Gedanken zum nächsten System. In den letzten Jahren habe ich es mir angewöhnt kleine „Trailer“ vorzubereiten und biete meinen Gruppen eine Auswahl an Systemen und möglichen Kampagnen an.

Für so eine Trailer-Zusammenstellung brauche ich meist nicht mehr als einen Abend. Ein Trailer befasst sich mit einer ganz groben Handlungsthematik, dem Start-Schauplatz, gewünschter Atmosphäre und der Rolle der Spieler in der Geschichte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich weder NSCs, Konflikte oder Schauplätze wirklich ausgearbeitet, sondern wirklich nur sehr grobe Grundideen.

Ist die Wahl auf ein System gefallen, gilt es diese Grundidee nun etwas ausführlicher zu behandeln. Bei geschlossenen Kampagnen habe ich das Finale immer als Kopfkino vor Augen. Wobei diese Szenen mehr die Stimmung des Finales einfangen und weniger den tatsächlichen Inhalt, denn der ist zum Großteil von den Handlungen der Spieler abhängig.

Auch über den Weg zu diesem Finale mache ich mir nur wenig Gedanken, vielmehr investiere ich meine Zeit zu Anfang in das Startszenario, denke mir NSCs, Konflikte und ein paar Örtlichkeiten aus, mit denen die Spieler konfrontiert werden und je nachdem wie die Spieler damit umgehen, wird die Handlung dann in der Spielsitzung weitergesponnen. Daher muss ich mir natürlich auch während und außerhalb der Spielsitzung immer wieder Gedanken um die Kampagne machen, indem ich die eigentliche Handlung der vergangenen Abende aufgreife und daraus neue potentielle Konflikte und Szenarien bilde. Das meiste geschieht aber während der Spielsitzung.

Das Startszenario vorzubereiten hängt dann ebenso ganz stark vom jeweiligen System ab. Die WoD-System beispielweise bereite ich in 2-3 Abenden vor. Für die kommende Hârnmaster-Kampagne lasse ich mir bewusst extrem viel Zeit und sitze nun bereits seit 2-3 Monaten regelmäßig daran das Startszenario auszuarbeiten.

Um ein System aber eben mal schnell in einem Kurzszenario anzuspielen, bedarf es bei den meisten Systemen nicht länger als 5 Minuten.

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten einer einzelnen Spielsitzung?

Eigentlich nur sehr wenig, da ich mir ja wie gesagt eigentlich nebenher immer wieder Gedanken um den potentiellen Verlauf der Kampagne mache. Meist reicht es wenn ich mir 15 Minuten vor Beginn der Spielsitzung kurz Gedanken darüber mache, womit der Spielabend anfängt bzw. wie das Ende des letzten Spielabends nun weitergeführt wird. Dann spiel ich den Ball eh meinen Spielern zu :)


Am Ende dann nochmal kurz zusammengefasst:

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten eines neuen Spielsystems für eure Gruppe?
- Theoretisch im Schnitt 1 Woche, praktisch lasse ich mir aber beliebig viel Zeit, was durchaus Jahre bedeuten kann

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten einer Kampagne oder eines Abenteuers?
- Wenn klar ist, was gespielt werden soll, im Schnitt 3-4 Abende wenn es schnell gehen soll. Aber auch hier lass ich mir meist mehr Zeit. Für Kurzszenarien können aber auch 5 Minuten reichen. Aber im Grunde denke ich immer über neue Geschichten und Szenen nach. Würde man diese Zeit aufsummieren, käme wohl eine sehr beträchtliche Zeitspanne von vielen Monaten zusammen. Zum Findungsprozess einer Kampagne gehört bei mir auch das Wegwerfen von vielen, vielen Ideen.

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten einer einzelnen Spielsitzung?
- Im Schnitt 5 Minuten. Da ich mir eigentlich immer wieder Gedanken zur aktuellen Kampagne und mögliche Handlungsverläufe mache.


In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?

Eigentlich zu 100% gerngesehener Zeitvertreib. Einzig die Pflege meiner Notizen kann manchmal nerven und hat was von Arbeit ;-)
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Das einzig problemlos zu beantwortende ist die Frage wie lange ich einen Abend vorbereite: 0-30 Minuten. Ganze Abenteuer manchmal auch nen Nachmittag. Was ein neues System angeht... zwischen 5 minuten (twerps) und Tagen (Ars Magika) ... DSA 4 wäre wohl noch umfangreicher, da muß man ja erst mal alle Romane lesen bevor man die Spielbücher anfassen darf sagte mir letzt jemand... ;-)
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Bei einem komplett neuen System (und Setting) kann das je nach anderweitigem Arbeitsaufwand bis zu einem Monat dauern.
"REINE" Einarbeitung schätze ich auf ca 4 Stunden (einmal durchlesen eines für mich sehr intuitiven Systems, ja, ich hab ein böses Gedächtnis ;) ) bis 4-5 Tage ein.

Die normale Vorbereitung eines Spielabends dauert etwa 5-20 Minuten (nochmal durchlesen der Notizen, vergegenwärtigen was gerade "außer Sicht" läuft,f ertig).
Bei kompletten Abenteuern kann das deutlich länger dauern, muss aber nicht (das längste "mal" dauerte gut 3 Tage).
Kampagnen plane ich ind er Regel nicht weiter als ein Abenteuer im Voraus (außer den besagten Dingen die außerhalb des Wissens der Spieler passieren/Schlüsselereignissen) da selbiges in der Regel den Spielern Freiheiten nimmt ohne einen merklichen Vorteil zu bringen.

Der Prozentsatz der dabei "Vergnügen" ist.....meistens alles. :) Schließlich macht man das Ganze um Spaß zu haben! Manchmal kanns aber auch etwas frustrierender/anstrengender werden, aber das ist selten.
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

In der Regel werden Spieler doch erst durch die Praxis richtig sattelfest, wenn die Mechanismen in ihrer Anwendung beobachtet werden.
Auch der SL wird durch Praxis meist erst richtig sattelfest, aber ich will möglichst sattelfest sein, da ich als SL die Regeln zumindest wenn kein anderer Spieler sie schon kennt, sehr gut können muss.

Kannst Du tatsächlich auf praktische Erfahrungen verzichten?
Sicherlich kann ich nicht auf die Praxis verzichten. Es kommt nur darauf an, in welchen Regelstudiumstadium ich die Praxis ansetze. ;)
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Auch der SL wird durch Praxis meist erst richtig sattelfest, aber ich will möglichst sattelfest sein, da ich als SL die Regeln zumindest wenn kein anderer Spieler sie schon kennt, sehr gut können muss.


Sicherlich kann ich nicht auf die Praxis verzichten. Es kommt nur darauf an, in welchen Regelstudiumstadium ich die Praxis ansetze. ;)

Das klingt clever und nachvollziehbar. Ich mache das ähnlich, aber ich glaube wir legen den Zeitpunkt anders fest, um in den Sattel zu steigen und loszureiten. Ich persönlich riskier auch schon mal im wilden Galopp vom Pferd zu fallen. Aber unter Freunden ist das lustig und ich steige schnell wieder auf. :)

Mist, jetzt bekomme ich Lust auf Deadlands. :D
 
AW: Wie viel Zeit zum Vorbereiten?

Wie viel Zeit braucht ihr zum Vorbereiten
* eines neuen Spielsystems für eure Gruppe
* einer Kampagne oder eines Abenteuers
* einer einzelnen Spielsitzung
?
1. Ein par Tage, je nachdem, wie schwer das System zu verstehen ist und wiviel Balancing man noch selber nachschieben muss. In manchen Fällen kommt dann noch etwa eine Woche dazu, wenn man das System nicht mag, das Setting aber schon. Denn dann wird das hauseigene (ok zu 80% geklaute) D10 System daran angepasst.
Für die eigene Charktererschaffung ght bei mir auch nochmal unverhältnismäßig viel zeit drauf, weil ich meine Chars immer mit ner selbstgemachten Zeichnung versehe.
2. Für Kaufabenteuer: Null Zeit (spiel ich nicht). Für eigene Abenteuer alles zwischen 20Min und ein paar Stunden. Manche Abenteuer kommen mir als Ideen nebenher (wärend Auto-/Zugfahrten, beim Kacken, etc), andere muss ich etwas mehr gezielt ausfeilen (zB Wiki-Lesungen für Hintergrundwissen, wo ich dann meist zu 400% übers Ziel hinausschiesse).
3. Für einzelne Spielsitzungen bereite ich mich eigendlich nicht gezielt vor. Hochstens, indem ich spezielle Sachen einpacke (Infos zB), die für diese Sitzung relevant sein könnten, die ich aber in anderen nicht brauche. Zusammen mit dem Heraussuchen solcher Infos, also im Schnitt höchstens 10 Minuten.
Was dabei noch wichtig ist: In welchem Anteil ist das Arbeit bzw Spielen/gerngesehener Zeitvertrieb für euch?
Zu 100%. Andernfalls würde ich es lassen.
 
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