Was mich aber echt gestört hat, ist das sie bei Battlestar Galactica statt sich an den Roman zu halten neue Geschlechter für die Hauptcharaktere ohne Sinn genommen haben. Wir haben zuwenig Frauen in der Handlung, also machen wir Geschlechterwande. Speziell bei Starbuck wo er ja später auch Vater ist....
Roman? Das ist das Reimagining einer Fernsehserie aus den späten 1970er Jahren, die nichts weiter war, als ein gut gemachter Star Wars Rip Off. Die neue Serie aus den 2000ern dagegen ist großes Tennis. Der Original-Starbuck war eine Wegwerffigur aus der Serienmühle, die neue Starbuck ist wirklich gelungen. Eigentlich dachte ich ja, das BSG gejaule sei durch, aber Haters gonna hate...
Wenn die Filmemacher als auf dem Niveau von 9-11jährigen angesehen werden wollen, gerne.
Inhaltlich ist mir dasselbe durch den Kopf gegangen, leider werden deine Begründungen im folgenden doof.
Also erstmal mein Senf: Filme wie
Last Duel,
A Man for all Seasons oder
Kingdom of Heaven haben zwar sehr unterschiedliche Zielgruppen und wollen auch sehr unterschiedliche Dinge, sind aber alle nicht für 9-11 Jährige gedacht und haben es im Programm, eine glaubwürdige, wenn auch nicht notwendigerweise realistische Optik europäischer Historie zu liefern. (Gerade KoH versaut den Anspruch der Glaubwürdigkeit jenseits der Optik auf mehr als einer Ebene, da müsssen wir nicht drüber reden ...)
Und da wirkt das Diversifizieren eben oft krampfig.
Leider biegt Maarzan dann falsch ab.
Wobei 9-11jährige typischerweise nur zum eigenen Gebrauch spielen, da nicht extra eine Diversitätsshow draus machen und dann noch Geld dafür haben wollen.
Wieso sollte das Einarbeiten schwarzer oder asiatischer Figuren zwingend eine "Diversitätsshow" sein? Und wie kommt man auf das schmale Brett, dass die meisten Filmemacher heute alles dieser Diversitätsshow unterordnen würden?
Was "toxische" Fans stört (und das auch ganz abseits von PC, wenn ein Nachbauer das Original nicht so trifft, wie sie sich es vorstellen) ist eben die Abweichung von der Vorlag ein ihren Augen.
Wer von einer Vorlage nicht abweichen will, sollte eine Vorlage nicht adaptieren, sondern die Vorlage weiterempfehlen!
Abweichung ist kein Bug, Abweichung ist ein Feature. Und einige der sinnvollsten Abweichungen bei einer Adaption sind nunmal Modernisierung und Anpassung an den Zeitgeist. Immer gern genommen ist auch die Reduktion des Stoffes auf den Action-/Abenteuerteil (
Moby Dick oder
Das Nibelungenlied anyone?)
Mit "toxisch" wird solche Kritik dann von denen bezeichnet, welche aus politischen Gründen das Originalwerk bewusst "verfälscht" haben, doese Abweichung also bewusst herbeigeführt haben.
Wer Abweichungen unbewusst herbeiführt, sollte nicht adaptieren, weil er es offenkundig nicht kann. Wer Abweichungen bewusst herbeiführt, "verfälscht" nicht, sondern weicht bewusst ab - aus Gründen. Zu unterstellen, diese seien politisch, ist rechtsextremes amerikanisches Gelabere. Ich hoffe einfach mal, dass dir nicht bewusst war, auf welchen Zug du hier aufgesprungen bist.
Natürlich kann es politische Gründe geben, keine Frage, aber der Versuch, jede Form von Diversität als politisch abzukanzeln, ist amerikanisches Rechtssprech. Was damit insinuiert wird, ist nämlich Folgendes: Das Darstellen z.B. eines homosexuellen Paares als normal soll eine neue Normalität ermöglichen, was von "traditionellen amerikanischen Konservativen" (vulgo: Nazischweinen, die nichts mit echten Konservativen zu tun haben) nicht gewünscht und als infames politisches Programm gebrandmarkt wird. In realitas ist es aber so, dass homosexuelle Paare schon immer Teil der Realität waren und jetzt erst - und zwar langsam - auch repräsentiert werden und sich auf der Leinwand als Teil der Normalität wiederfinden. Der Schwule Onkel der Protagonisten in der typischen Romcom ist also nicht politisch sondern endlich da.
Meine Meinung dazu: Wer glaubt da bestehende Werle bewoßt verfremden zu müssen, muss eben auch mit der möglichen Kritik daran leben. Wenn sie es gut machen, werden sie bis auf ein paar hartnäckige aber letztlich dann ignorierte Kritiker die Mehrheit schon hinter sich haben.
Machen sie es schlecht, dann sollten sie es nicht auf "Toxidität" schieben. Wenn, war da ihr Versuch der Erziehung "toxisch".
Das ist doch zu kurz gedacht. Wenn eine Adaption vom Original nichts mehr übrig lässt, also eigentlich keine Adaption mehr ist, kann man das natürlich kritisieren. Als "toxisch" wird Kritik normalerweise aber dann bezeichnet, wenn sie sich stumpf an den üblichen Themen der giftigen Spinner abarbeitet: Diversität, Feminismus usw.
Ein Beispiel: Ich habe viele dezidiert nicht toxische, vernichtende Verrisse von SW Episodes VII - IX gelesen. Und dann eben den toxischen Scheiß, der die Kritik an Rey (weil Frau) und Finn (weil schwarz) und Rose (weil Frau und Asiatin und keine Modelmaße, also Hattrick) festgemacht hat.
Wenn sie ein Grundlevel an Kreativität und Anstand gehabt hätten, hätten sie ein eigenes, idealerweise besseres Werk erschaffen, welches ihre Botschaft getragen hätte, statt sich da einfach auf eine bekannte Marke drauf zu setzen.
Das ist völliger Blödsinn, es hat weder mit Anstand noch mit Kreativität irgendwas zu tun.