Rund um Filme/Serien Wie umgehen mit toxischen Fans?

Also, eigentlich sollte Schauspielerei keine Grenzen haben. Da sollten Frauen Männer und Weiße Schwarze und Dünne Dicke und Menschen Aliens spielen können, wenn sie es gut machen.

Bin da normalerweise auch offen für, merke aber dass es mir umso schwerer fällt, je mehr mir das "Original" am Herzen liegt.
 
Ist bei mir umgekehrt. Wenn ich die Vorlage mag, finde ich werkgetreue Verfilmungsversuche meistens grottig (Jacksons HdR-Versagen wäre da das beste Bsp.)
Es ist immer besser, wenn die Filmemacher wissen, dass sie hier ein anderes Medium nach den Regeln der Dramatik bespielen und sie auch nicht mehr dasselbe Publikum haben wie der Roman vor 70 Jahren.
 
Was mich nervt ist halt wenn man ein Property nimmt, dieses so aushöhlt das es nur noch im entferntesten was mit dem Ursprung zu tun hat, anstatt was neues zu kreieren. Beispielsweise bei Star Trek Discovery und Picard. Die haben sogar extreme Probleme eigene innerweltliche Logik in der eigenen Serie beizubehalten.

Jacksons HdR-Versagen wäre da das beste Bsp.

Da ist halt die Sache das die Herr der Ringe Verfilmung von Peter Jackson sehr gut bei Nicht-Buch-Lesern angekommen ist. Sogut das es regelmäßig als Beispiel für eine gute Filmtriologie verwendet wird. Die Leute lieben einfach gewisse Szenen daraus. Auch finanziell war die Triologie ein einziger Erfolg. Die hatten damals je Film ein Budget von rund 94 Millionen US Dollar und haben Weltweit 936, 880 und 1.140 Millionen Dollar eingenommen. Also rund Faktor 10 oder mehr an Budget. Von daher kann ich nie nachvollziehen wenn du von "HdR-Versagen" sprichst.
 
Finanziell war das fraglos ein großer Erfolg, und es sah auch gut aus; die Production Designer haben ganze Arbeit geleistet.

Meine Probleme sind hauptächlich das Dehbuch, das völlig unnötig Löcher in die Logik der Handlung reißt, und damit verschränkt völlig umpassende Figuren, was ihre Charktere betrifft. Versaut wurden hier vor allem die Hobbits außer Sam, Aragorn, die Ringgeister, Denethor und Boromir.
Explizit nicht versaut wurde übrigens Gimli. Da kann ich verstehen, warum er im Film ist, wie er ist. Das kann ich blöd finden, aber er ergibt Sinn.
 
Finanziell war das fraglos ein großer Erfolg, und es sah auch gut aus; die Production Designer haben ganze Arbeit geleistet.

Meine Probleme sind hauptächlich das Dehbuch, das völlig unnötig Löcher in die Logik der Handlung reißt, und damit verschränkt völlig umpassende Figuren, was ihre Charktere betrifft. Versaut wurden hier vor allem die Hobbits außer Sam, Aragorn, die Ringgeister, Denethor und Boromir.
Explizit nicht versaut wurde übrigens Gimli. Da kann ich verstehen, warum er im Film ist, wie er ist. Das kann ich blöd finden, aber er ergibt Sinn.
Ich denke das hängt wirklich mit dem Format zusammen. Mir ist das auch aufgefallen das in den Filmen viele Charaktere gezeigt werden, aber man oftmals das Problem hat deren Motiviation nachzuvollziehen oder einen "echten" Charakter zu entwickeln. Allerdings würde ich es den Filmen nicht negativ auslegen, da es hier ja mehr oder minder um das "Epos" ging.
 
Frodo.
Im Buch hart wie Granit und zäh wie Leder. Er weiß von der Gefahr, die vom Ring ausgeht, ohne sie gänzlich zu überblicken, und geht auf die Reise, um das Auenland zu schützen. Er ist kein Kämpfer, aber in die Ecke gedrängt ist er auch verletzt und gegen eine grauenerregende Übermacht bereit, sein Leben teuer zu verkaufen. (Flucht zur Furt)
Im Film haben wir ein Würstchen, dass sein Schwert nur zieht, um es fallen zu lassen, und beim Anblick der Ringgeister umkippt. Arwen regelt das dann.
Dass Elronds Rat den Buchfrodo zum Ringträger bestimmt, ergibt Sinn....
 
Ja das stimmt schon. Im Film wirkt es so, als ob Frodo die Bürde des Rings auferlegt bekommt und hofft diese schnell ablegen zu können, um nachhause zu gehen. Allerdings dann am Ende des ersten Films den Mut findet, dass ganze alleine durchzuziehen, weil er gesehen hat, wie stark die Bürde für einen Menschen wäre (Boromir wird ja im Film "on sight" zwei mal verführt wurde und beim dritten Mal wäre er ja bereit gewesen Frodo zu erschlagen).
Es war übrigens Aragorn der irgendwie 4 oder 5 Ringgeister alleine Platt gemacht hat.

Ich hatte eher den Eindruck das Frodo aufgrund des "Racial Trait" gewählt wurde und weil er bereits "infiziert" war und eine relativ große Resistenz gegenüber den korrumpierenden Einfluss des Ringes gezeigt hatte an die der Ring kontinuierlich dran gesägt hatte.

Und weils lustig ist: https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aNPNAo3_460svav1.mp4
 
Es war übrigens Aragorn der irgendwie 4 oder 5 Ringgeister alleine Platt gemacht hat.
Ich meinte, dass Arwen den bewusstlosen Frodo nach Bruchtal trägt. Im Buch beweist der Hobbit gerade hier mit seinem "Kommt und holt mich", dass er nie aufgeben würde.

Aber die Wetterspitze ist auch so eine Szene. Da werden die Ringgeister versaut. Eigentlich sind sie das personifizierte Grauen. Wenn sie dich erreichen, war es das - davon lebt die Dramaturgie der Handlung vom Auenland bis Bruchtal. Wenn jeder mal einen anzünden darf, verpufft der Effekt allerdings ziemlich schnell.

Und die Art, wie der Ring den Filmboromir in den Bann zieht, finde ich auch doof: das ist nicht Verführung, das ist Hypnose.
 
Mir fällts immer schwer, Filme zu vergleichen, die 20, 40, 100 Jahre auseinander liegen.
Man kann die Macken von alten Filmen aufzeigen, aber man kann sie nicht ändern. Man kanns aber besser machen (wirds nur oft nicht). Wenn ich mir heute die HdR Film-Monologe über die Freien Menschen des Westens gegen den bösen Osten anhöre, dann drehen sich mir die Nägel hoch. Würde heute nicht mehr gehen - bzw. würde vrmtl. wieder gehen mit der heutigen Propaganda.
Ich mag die Trilogie trotzdem sehr, zu der Zeit waren Fantasyfans aber AUSGEZEHRT, es gab keine guten EDO Fantasyfilme und sollte es danach auch nie wieder geben. Ich versuche sogar was Gutes in dem Film Willow zu sehen!

HdR, SW und andere Größen, die haben aber alle Flak abgekriegt zu ihrer Zeit. Aber zu sagen, dass sie kompletter Rotz sind, weil sie nicht in die heutige Zeit passen, ist hohl. Genau so kurzsichtig ist es zu behaupten, Filme werden erst kritisiert, seit Hauptrollen anders besetzt werden.
Offensichtlich hat sich in den alten Filmen trotz der damaligen Kritik was gehalten, was den Leuten gefällt. Von Star Wars 7-9, Nu Trek oder Jurassic World und anderen aufgekochtem Tee, darüber redet in 3 Jahren hingegen kein Schwein mehr, geschweige denn in 50. Und das hat nix mit den Geschlechtern der Charaktere zu tun, sondern mit Inkompetenz und Arbeitsverweigerung der Studios.

Wobei ich auch wert auf oberflächliche Optik lege und nicht nur Inhalt. Weil, Filme bestehen aus Ton UND Bildern. Wenn ich einen Film über Jeanne d'Arc sehe, da bin ich ehrlich, da möchte ich eigentlich nicht, dass sie durch einen halbglatzigen, weissen, männlichen Gewichtheber dargestellt wird, nur um es vielfältiger zu machen. Das wird auch nicht besser, wenn er japanischer Sumoringer ist. Das KANN gutgehen, man muss dann aber sehr sehr.. sehr gut sein. Als sie z. B. den Inder Kapitän Nemo mit dem griechisch/ägyptisch kulturell geprägten, muslimischen Omar Sharif "diversifiziert" haben, das funktionierte perfekt. Heute würde der sicher gecancelt wie mans bei Antonio Banderas und der 13.Krieger versuchte (den ich auch überzeugend fand).
Ich gucke eh kaum noch Filme aber wenn sie irgendwas mit Indiana Jones 5 anstellen, heisst Schauspielerwechsel oder am Plot sparen - und wenn sie George näher als 100km an das Drehbuch lassen - dann ticke ich aus und dann ist das Medium gestorben für mich.

Viel lieber wäre es mir also, kreative würde sich was neues Ausdenken. Ich will unbedingt eine neue Space Opera IP jenseits von Dune, SW, ST sehen.

Was die vergiftenden Menschen betrifft. Ich denke, es ist einfach wichtig, sich nicht verwickeln zu lassen und bei den menschenrechtlichen Prinzipien zu bleiben, dann verirrt man sich auch nicht.
Da hast du Rassisten, die fiktive Figuren wegen der Hautfarbe anfeinden, du hast Rassisten, die fiktive Figuren wegen ihrer Hautfarbe erfinden und darüber eine ganze Menge Rassisten, die aus der Aufmerksamkeit Profit schlagen wollen und ihre Produkte entsprechend designen. Das ist für mich alles derselbe ungebildete Schlag Mensch, unterscheided sich allerhöchstens in der Gefährlichkeit. Nur um gute Unterhaltung gehts bei den wenigsten.
Finde auch schwierig, mich mit solchen Leuten auseinander zu setzen, bin auch kein Inklusionspädagoge oder Psychotherapeut, aber am Ende bringts auch wenig, auf der anderen Seite muss man auch nicht jede Person ernst nehmen und kann nicht jede retten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe ihm in der Regel Recht, wobei ein Film ja durchaus lehrreich sein kann.
Aber eben nicht alle. Und vrmtl. eher keine Fantasyfilme.
 
Ich gebe ihm in der Regel Recht, wobei ein Film ja durchaus lehrreich sein kann.
Aber eben nicht alle. Und vrmtl. eher keine Fantasyfilme.
Da ist auch ein Unterschied zwischen Lehrreich sein und eine Lektion sein.
Eine Lektion ist etwas Schmerzhaftes, Antagonistisches; etwas das damit in Verbindung steht, dass man sich geschlagen gibt.
Brauch ich nicht in einem Unterhaltungfilm.
 
[Mod=Alle mal herhören]Nachdem das Thema aus der jetzigen Laberecke in den neuen OT-Bereich verschoben wurde, gab es einen Wunsch es wieder aus dem "Giftschrank" zu nehmen. Da es in die Laberecke aufgrund des politischen Anstrichs nicht paßt, habe ich es hierher verschoben, zumal es vor allem um Filme geht. Seid alle einigermaßen lieb zueinander, da dies ein auch für nichtangemeldete Benutzer einsehbarer Bereich ist.[/mod]
 
Als sie z. B. den Inder Kapitän Nemo mit dem griechisch/ägyptisch kulturell geprägten, muslimischen Omar Sharif "diversifiziert" haben, das funktionierte perfekt. Heute würde der sicher gecancelt wie mans bei Antonio Banderas und der 13.Krieger versuchte (den ich auch überzeugend fand).

Also tut mir leid, ich kann mir ihn als Inder besser vorstellen als Banderas als Araber. vor allem ganz ohne Bart (war das nicht modisch und religiös vorgeschrieben?). Finde Whitewashing schlimmer als Blackwashing einfach wegen der ganzen Geschichte die damit zusammenhängt.
Zum Beispiel gibt es fast bis heute kaum Cowboys in Western die schwarz sind, dabei sind Afroamerikaner ein ganz wichtiger Teil der Geschichte des Westens ( siehe - https://www.arte.tv/de/videos/102989-000-A/black-far-west-nicht-alle-cowboys-waren-weiss/) und die ganzen Hollywood Stars waren meist auch schön bleiche Vorzeige "White Anglo Saxons". Da darf man schon etwas nachbessern ohne das man gleich die Rassismuskeule schwingen muss und es muss auch keiner vorgeben irgendwas anderes zu sein, denn nen Afroamerikaner erkennt jeder, es ist ein politischer Akt zur mehr Diversität in den Medien und das ist okay.
 
Warum kannst du ihn dir besser vorstellen, wegen seines Aussehens? ;-)

In dem Zusammenhang finde ich den Gedankengang "Araber" => whitewashing auch interessant.
 
Ich finde es weder schlimm wenn weiße Cleopatra spielen, noch wenn schwarze Guinivere Pendragon(Merlin die Serie) spielen. Ich fand sogar die Karl May Festspiele klasse.
Die Brave Star serie mit nem "Indianer" als Sherif war aus super. Hat mich keinen Zentimeter gestört. Und mir ist auch egal ob es Weiße Texaner oder First Nation Texaner stört.
Ich würde mir meinen Spaß beim Fernsehen, Videospielen oder Lesen, weder durch aktivisten noch durch Historiker vermiesen lassen.

Tatsächlich finde ich es sollten mehr Afrikaner und Häuptlinge von Weißen gespielt werden und mehr Cowboys und Ritter und Fürsten von Afrikanern, Indern und Chinesen gespielt werden, einfach nur damit die Aktivisten und die "historischer Anspruch"-Schreier (aber Queen Victoria war ja garnicht Chinesin) mehr zu tun haben.

Ich finds an sich schon unglaublich selbstironisch, wenn Leute meinen die Guten zu sein und sich herausnehmen anderen vorzuwerfen, dass sie ja die falsche Hautfarbe haben, für ihren job.

Ich kann dann noch sagen, dass meine Tochter(jetzt 14) nie Bock hatte als Balthasar besetzt zu werden nur, weil man seit einiger Zeit kein weißes Kind schwarz anmalen kann. Sie hat niemals den Balthasar gemacht und lieber nen Engel oder einen anderen der 3 heilgen Könige gespielt, weil sie nicht für ihren Taint ausgewählt werden wollte(denke ich). Was natürlich immer passierte und immer von ihr abgewehrt wurde.
Ich persönlich hätte es zwar ok gefunden , weils auch irgendwie nahe liegt, wenn sie den Balthasar gespielt hätte...aber sie fand das halt arg daneben, jedesmal. Und ich bin stolz, dass sie sich da immer durchgesetzt hat, so gut sie konnte.
Ich denke auch dass, nur weil man nen bestimmten Taint hat man nicht zwingend Pokahontas, Balthasar oder den 13. Krieger spielen muss. Auch wenn es irgendwie naheliegend ist. Genauso sollte das auch für alle Menschen gelten. Wenn du weiß wie Alabaster bist solltest du trotzdem Pokahontas oder Shaka Zulu spielen dürfen, einfach weil du es fühlst.
 
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