Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Man muß ein wenig aufpassen, "geschickte" spieler nehmen nur auf hohen werten was sie nicht ausspielen können (Kampf, etc.) und spielen dann mit einem feilschen wert von unter aller Sau die SL an die Wand, weil sie Wortgewandter sind...

Ist also so herum genauso schwer wie so herum...

Ich selbst bin ja für "ausspielen über würfeln, solange es klappt und im Rahmen ist".

EDIT:
Keine Sozialen Fertigkeiten zulassen oder ein System bauen ganz ohne ist auch... doof. Das benachteiligt einfach Leute die sowas nicht ausspielen können.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Das ist offenbar Unfug, denn "über" kann sich ja nur auf die anderen Charaktere beziehen. Wenn aber von Anfang niemand Punkte für soziale Fertigkeiten überhaupt ausgeben konnte, kann dadurch mit Sicherheit kein Ungleichgewicht entstehen.

Du weißt doch: Lesen - DENKEN - Posten.
Unfug ist etwas anderes. Wohl selbst erstmal denken, bevor man Beiträge schreibt^^
(Bist ja bald so lustig wie der "Ich-bin-der-Geilste"-Preacher. Der meinte auch mit Signaturzitat auftrumpfen zu können, hatte selbst aber neben seinen typischen, meist nur sehr wasserlöslichen Argumenten, nicht wirklich fiel zu bieten.^^)

Wo wurde gesagt, dass man keine Punkte ausgeben KANN? Es war die Rede davon, dass keine Punkte ausgegeben werden SOLLEN.

Niedertracht hat den Punkt aber eigentlich schon klar gestellt. Mir ging es hier auch viel mehr darum, den ollen Seitenhieb zurückzugeben.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Hm. In den meisten meiner Runden passierte Ausspielen immer dann, wenn irgend jemand von sich aus in direkte Rede gewechselt ist, egal wer. Manchmal habe ich mir, sowohl als SL als auch (selten) als Spieler, erlaubt zu fragen, ob man eine Szene denn wirklich ausspielen muss. Aber die letztendliche Entscheidung war immer einvernehmlich.

So ähnlich habe ich das auch erlebt. Wonach hast du oder die Gruppe entschieden auf direkte Rede zu wechseln?

Der Ansatz, der ja hier und da schon mal durchschimmerte, dass sich das halt so gehört bzw. alles was vom Charakter gesprochen wird auch vom Spieler gesprochen werden muss, ist mir noch nicht so untergekommen. Womit rechtfertigt man das?

Einvernehmlich waren diese Wechsel in unseren Gruppen bisher auch immer (wobei "ist mir egal" auch als Zustimmung gezählt wird). Ich frage mich, ob man direkte Rede und alles was dazu gehört nicht auch einfach als stilistisches Mittel im Spiel gebrauchen könnte, statt es voll und ganz in den Mittelpunkt stellen zu müssen. "Ausspielen" als eine Möglichkeit, die jeder Spieler nach eigenem Ermessen einbringen kann, um den gemeinsamen Spielspaß zu steigern; statt "ausspielen" als das eigentliche Spiel im Rollenspiel.

Daher fand ich die Anfrage/Bitte im ursprünglichen Beispiel im anderen Thread auch eher schwierig. Seinen Mitspielern deutlich zu machen, dass es einem total gefallen würde, wenn man die folgende Situation in direkter Rede spielt, leuchtet mir ein. Aber als SL oder Spieler einem anderen Spieler zu sagen "Das muss jetzt ausgespielt werden." empfinde ich als anmaßend und unangenehm.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Eigentlich nicht. Meine Frage war ja nicht, wie "sollte" man das handhaben oder wie macht man das "richtig". Ich wollte wissen wie das von jedem konkret gehandhabt wird und unter welchen Gesichtspunkten diese Entscheidungen gefällt werden.

Dass jede Gruppe das anders handhabt (vermutlich), davon ging ich aus. Ich will wissen wie diese "anderen Vorgehensweisen" denn nun aussehen.

Und ganz abgesehen von den Angriffen auf die von mir präferierte Spielweise. Und dem herausstellen der Schwächen dieser vorgehensweise. (Die mir durchaus bewusst sind aber die ich akzeptieren kann).

Bin ich in diesem Thread bisher der einzige, der tatsächlich, die eigentliche Frage direkt beantwortet hat.

Ich habe geschrieben wie es von mir in meinen Spielrunden gehandhabt wird, nicht mehr und nicht weniger.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Entscheide ich persönlich meißtens nach Spielweltbeschaffenheit.

Jeder NSC hat bei mir bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, Ziele etc. und wenn der Spieler (beim Ausspielen) genau die Argumente bringt, die mit diesen korrellieren, dann ist auch kein Sozialwurf erforderlich, um den NSC zu "überzeugen"- er macht ja bereits aus eigenem Antrieb mit.

Was ich nicht erfordere sind grandiose schauspielerische Einlagen, um das o.g. zu erreichen- wenn die Spieler das bringen, dann ist das super (und wird- abhängig vom System- auch entsprechend belohnt), aber es ist kein Erfolgs-/Mißerfolgs-Kriterium bei mir.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Ai jo, ganz früher, da hatten wir auch mal so diese „Table-Talk“-Regel, „was du sagst sagt auch dein Charakter“, aber das war eigentlich Augenwischerei, weil wir’s nie richtig durchgehalten haben, und unreflektiert war’s auch. Wozu es gut sein sollte, kann ich bis heute nicht sagen.

Andererseits finde ich das Ausspielen vieler Szenen sehr bereichernd und habe die Erfahrung gemacht, dass Spieler sich aus ganz unterschiedlichen Gründen auch mal vorm Ausspielen drücken. Das ist ja so anstrengend, da muss man richtig denken und sich selber pushen. Wenn man’s dann macht, ist es oftmals viel schöner, als wenn man nur blöd was indirekt beschrieben und auf ne Fertigkeit gewürfelt hätte. Bequemlichkeit, Müdigkeit, Unsicherheit und viele andere Faktoren können aber dazu beitragen, dass man dem Ausspielen aus dem Weg geht, wenn einem das leicht gemacht wird. Wenn man nicht von den anderen (nicht notgedrungen dem SL) ein bisschen dazu getreten wird.

Dann gibt es halt noch solche Gruppen, die das zwar erkennen, die aber nicht unterscheiden können, welche Szenen ausgespielt ein Gewinn sind und welche nicht. Die spielen dann vorsichtshalber einfach alles aus und verlieren sich in Langeweile. Und dann gibt es noch Gruppen, in denen genau ein Spieler ein gutes Gespür dafür hat, welche Szenen ausgespielt ein Gewinn (für die ganze Gruppe) sind und welche nicht. Praktischerweise ist dieser Spieler oftmals der SL. Und der ist praktischerweise nach dem Gruppenvertrag fürs Pacing zuständig. Und wenn der sagt, das wird jetzt ausgespielt – dann wird das ausgespielt. Dass er dabei auch mal falsch liegen kann, versteht sich.

Keine große Sache.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Ich habe geschrieben wie es von mir in meinen Spielrunden gehandhabt wird, nicht mehr und nicht weniger.
Ich auch.

Wenn ein Spieler das Spiel spielt, dann legt er SELBST im Rahmen der Regeln und der gemeinsam gebräuchlichen Anwendung derselben fest, was er ausspielt und was nicht.

Da ein Spieler bei sich selbst auch Stärken und Schwächen wahrnimmt, spielt ein guter Spieler seine Stärken aus und seine Schwächen herunter. - Das sieht bei einem eloquenten Spieler so aus, daß er gerne den Spielleiter (und seine Mitspieler) durch sein Reden dazu bewegt FAKTEN in der Spielwelt zu schaffen, weil er damit am ehesten Erfolg hat und - sehr wahrscheinlich - weil ihm das Beeinflussen anderer durch sein Reden auch Spaß macht.

Beim taktisch versierten Spieler sieht das so aus, daß er gerne den Spielleiter mit "unschlagbaren" Plänen in Verlegenheit bringt und aufgrund seiner taktischen Kompetenz und ggf. "Dominanz" die anderen Spieler in Kampfszenen oder bei Einbrüchen oder sonstigen planerisch-taktischen Aktionen steuert. Seine Regelkenntnis und seine Findigkeit lassen ihn in diesen Situationen am ehesten Erfolg haben und das macht ihm - sehr wahrscheinlich - auch Spaß im Spiel.

Beim stimmungsorientierten Spieler ist die Plausibilität der dargestellten, mitgestalteten Spielwelt wichtig. Und dazu gehört, daß man Anreden, Verhaltensweisen, Aberglauben usw., wie in den Quellenbänden zur Spielwelt geschildert, auch ERLEBEN will. Da tut er seinen Teil dazu, indem er solche für andere Spieler nebensächlichen Dinge auch ausspielen mag, weil es ihm eben Freude macht die fremdartig-phantastischen Verhaltensweisen seiner Charaktere auszuleben.

Jeder Spieler (und die obigen seien nur Beispiele einer enormen Vielfalt an Vorlieben) schätzt im Spiel andere Dinge und sucht sich seinen Spaß da, wo er SELBST Wert darauf legt.

Wem die "Stimmung" schnuppe ist, Hauptsache sein G.E.N.I.A.L.E.R. Plan zum Einstieg in die geheime Forschungsanlage klappt wie am Schnürchen zieht seinen Spaß aus anderen Elementen des Rollenspiels als der Face-Man-Charakter, der - passenderweise - bei "genialen Plan" die Aufgabe hat sich als Inspekteur von "Der Zentrale" in die Anlage reinzulabern, und der dabei voll auf seine Kosten kommt, da er belabern und improvisieren wie ein Weltmeister muß und soll, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.


Alle Spieler spielen das Spiel. Jeder zieht SEINEN EIGENEN Spaß daraus. Auch der Spielleiter (den man bei solchen Fragestellungen auch oft vergißt).

Als Spielleiter möchte ich auch manchmal ausprobieren, wie es denn so ankommt, wenn ich einen schmierigen chinesischen Triaden-Gangster-NSC oder einen integeren, in Würden ergrauten Marshal spiele. - Das sind Interessen, die ich nicht einmal bewußt vor dem Spiel "zurechtgelegt" habe, sondern ich sehe, daß die SCs zum Marshal gehen und habe einfach GERADE JETZT Lust darauf die Nachfrage nach neuen Steckbriefen ein klein wenig auszuschmücken. - Und in demselben Szenario, vielleicht eine Stunden später, würde es mich schlichtweg aus Gründen des anziehenden Tempos der Geschichte stören, wenn jetzt, wo es langsam hektischer und gefährlicher wird, alle SCs plötzlich ihre halbe Stunde beim Gemüsehändler labern müssen.

Wer entscheidet?

Immer der Spieler, der gerade dran ist, bestimmt, wie sehr er die darstellerische Komponente ausspielen möchte.

Der Spielleiter nimmt darauf mit seiner "Macht" des Tempo-Setzens Einfluß, indem er die Zeit entsprechend schneller vergehen läßt und so das Augenmerk auf die (seiner Meinung nach und seinem WISSEN um die Gesamtgeschichte nach) wichtigeren und interessanteren Szenen der Geschichte lenkt.

Der Spieler kann aber nur die Intensität und Breite der Darstellung entscheiden. Ob und was gewürfelt wird, das geben die REGELN vor.

Wenn die Regeln nicht eindeutig vorgeben, wann was zu würfeln ist, dann ist es der Spielleiter bzw. in kurzer Abstimmung die gesamte Gruppe, die einen Wurf für angebracht erklärt oder darauf verzichtet.

Regelsysteme, die Dinge klar regeln wie "Sag Ja oder würfele.", sind hier sehr eindeutig anzuwenden. Da "Ja"-Sagen kann natürlich auch ausgedehnt und breit ausgespielt werden. Wird aber ein Konflikt gesehen, dann legt man eh fest, worum es in dem Konflikt geht und dann wird gewürfelt, wie es das Regelwerk vorgibt.

Andere Regelsysteme sind da schwammiger. - Daher hat man ja die Entscheiderrolle "Spielleiter" und die "basisdemokratische" Einspruchsmacht der gesamten Spielergruppe. Solche Fragen, wie "Soll ich dafür auf 'Informanten abklappern' würfeln?" sind in der Praxis SCHNELL entschieden und das Spiel geht sofort weiter.

Dogmatisch "nur Ausspielen" oder "alles Ausspielen" ist ebenso unsinnig und spaßfrei wie dogmatisch "immer Würfeln" und "alles Würfeln" unstimmig und spielflußhemmend sein kann.



Netterweise ist Rollenspiel eine Spielform, wo man BEIDES (und noch ganz andere Dinge) im Spiel haben kann, und zwar zu Anteilen, die dem individuellen Wohlfühlen und dem individuellen Spielspaß gerecht werden. - Und wie jede Gruppe so "rüttelt" sich die Balance in jeder Spielgruppe auch ganz von selbst so zurecht, daß es allen Spaß (genug) bereitet.

Ich spiele so, wie ich mich gerade fühle. - Meine Mitspieler genauso.

Die Dogmatiker sollen halt Scheißen gehen.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Andererseits finde ich das Ausspielen vieler Szenen sehr bereichernd und habe die Erfahrung gemacht, dass Spieler sich aus ganz unterschiedlichen Gründen auch mal vorm Ausspielen drücken. Das ist ja so anstrengend, da muss man richtig denken und sich selber pushen.
Das trifft aber nicht nur aufs Ausspielen zu, sondern z.B. auf allgemeine REGELKENNTNIS bzw. REGELANWENDUNGSFÄHIGKEITEN der Spieler.

Manche Spieler vermeiden in bestimmten Kampfsystemen in Kampfszenen zu geraten, weil sie sich dort hoffnungslos überfordert und als SPIELER inkompetent fühlen. Andere Spieler, Regelkenner und aktiv die gebotenen Optionen nutzend, haben genau in diesen Szenen ihren Teil des Spaßes.

Manche Spieler wollen einfach nur MITSPIELEN ohne viel Energie in das gemeinsame Spiel stecken zu müssen. - Wer nach der Arbeit mit Überstunden noch zur Spielrunde kommt, der möchte sich oft beim gemeinsamen Spiel in vertrauter Umgebung mit vertrauten Regeln ENTSPANNEN und nicht schauspielerische oder planerisch-taktische Glanzleistungen vollbringen müssen.

Wenn ein Spieler sich nicht SELBST zum Ausspielen motiviert, dann wird er bei mir NICHT "gepusht", da ich weiß wie stressig es viele meiner Spieler auch noch direkt vor der jeweiligen Spielrunde haben (Samstags- und Sonntagsarbeit kollidiert mit einer möglichen "Bestform" bei Kampagnenspielrunden, die eh schon all Allnighter geplant sind).


Dann gibt es halt noch solche Gruppen, die das zwar erkennen, die aber nicht unterscheiden können, welche Szenen ausgespielt ein Gewinn sind und welche nicht. Die spielen dann vorsichtshalber einfach alles aus und verlieren sich in Langeweile.
Das ist tatsächlich ein Zeichen von Unsicherheit, welches man aber überwinden kann. - Oft reichen da auch markante Erfahrungen auf Cons, wo man mal erlebt, wie das ganze Spiel schneller, flüssiger und mehr "auf den Punkt" laufen kann.


Und dann gibt es noch Gruppen, in denen genau ein Spieler ein gutes Gespür dafür hat, welche Szenen ausgespielt ein Gewinn (für die ganze Gruppe) sind und welche nicht. Praktischerweise ist dieser Spieler oftmals der SL. Und der ist praktischerweise nach dem Gruppenvertrag fürs Pacing zuständig. Und wenn der sagt, das wird jetzt ausgespielt – dann wird das ausgespielt. Dass er dabei auch mal falsch liegen kann, versteht sich.
Das ist es, was ich oben - leider wieder mal mir mehr Worten, aber ich KANN NICHT KÜRZER! - sagen wollte.

Der Spielleiter (oder ein anderer Spieler, der in der Gruppe eine "Macher"-, eine "Motivator"-Rolle hat) kann erheblichen Einfluß nehmen. - Und zwar so oder so.

Im Normalfalle einer "gesunden" Gruppe schwingt sich das Ganze dann ein (und zwar z.T. tagesformabhängig anders). - Bei "ungesunden" Gruppen gibt es Spieler, die sich auf unangenehme Weise unter Druck gesetzt fühlen, die einen "Leistungsdruck" erleben.

Und daher geht es bei der Frage in diesem Thread SEHR WOHL um "Rollenspielerische Leistung".

Wenn jemand etwas ausspielen SOLL oder gar MUSS, dann wird von ihm eine LEISTUNG gefordert. - Eine Leistung, die er eventuell nicht erbringen möchte oder nicht erbringen kann.

Ein GUTER Rollenspieler ist jemand, der solche LEISTUNGSANFORDERUNGEN, die ja immer je nach Gruppe unterschiedlich ausfallen werden, BEWÄLTIGEN kann.

Und wem diese Leistungsanforderung ZUVIEL ist, der ist - ganz zwangsläufig, und meist nicht einmal ausgesprochen, wohl aber anderweitig dem Spieler kommuniziert! - ein SCHLECHTER Rollenspieler.

Und somit ist die Frage "Würfeln oder Ausspielen" bzw. "Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen" auch immer die Frage
"Wer darf anderen Mitspielern LEISTUNG bestimmter Art abverlangen?"
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Die Motivation und die Fähigkeiten von Spielern und Spielleiter entscheiden

Neben klaren Situationen, die man einfach nicht ausspielen kann (wie die Klettertour durch ein Gebirgsmassiv oder das Feuergefecht im Nachtclub) gibt es oft Probleme, wenn die Diskrepanz zwischen Charaktervermögen und Spielerkönnen zu groß wird.

Ein eher ruhiger Spieler mit geringeren rhetorischen Fähigkeiten wird sich schwer tuen, einen wortgrwndten Unterhändler zu geben, auch wenn sein Charakter das eigentlich kann - in solchen Augenblicken wird neben einem "anspielen" der Situation auch ein Würfelwurf helfen. Als SL kann man allerdings versuchen, mit einem solchen Spieler die Situation so zu spielen, daß der Ausgang logisch ist (und nicht die tunmpe Stadtwache den Unterhändler schon an die Wand redet).
Ebenso verhält es sich, wenn der Spieler ein Meister der Rhetorik ist, der Charakter aber nicht - und der SL unter Umständen dem Spieler unterlegen ist, aber der NSC nicht dem SC.

Ein wichtiger Punkt ist allerdings auch die Augenblickliche Motivation aller Beteiligten - wenn die Laune nach Wortgeplänkel in der Taverne verlangt sollte man das ausspielen - wenn keiner so richtig in Fahrt kommt, wenn man dem Fürsten auf diplomatischen Parkett begegnet, dann muß man würfeln.

Grundsätzlich ist immer wichtig, das alle Beteiligten Spass haben. Darüber hinaus sollte der einzelne auch ein wenig gefordert werden, seinen Charakter zu spielen - aber da ganze darf nicht in Zwang ausarten. "Gutes Rollenspiel" soll allen in der jeweiligen Runde mitspielenden Spass machen.

Grunsätzlich ist es auch wichtig, das nicht die verbalen Fähigkeiten eines oder mehrerer Spieler immer wieder den Ausschlag geben - egal welchen SC sie gerade darstellen. Auch für solche Rhetorikmonster muß das Spiel noch spannend bleiben und sie müssen nicht jede gesellschaftliche Situation beherrschen können - da helfen die Würfel. Zusätzlich können diese entscheiden, wenn man untereiander uneins ist, welches Argument/ Vorgehen das "richtige" ist - Menschen neigen oft dazu eine gewisse Uneinsichtigkeit in des anderen Argumente zu haben - und die von ihnen gespielten SC's teilen diese Eigenschaft: Das Beharren auf einem Standpunkt. Und bevor sich alls im Kreise dreht kann man die Würfel entscheiden lassen, wer sich durchsetzt.

Darüber hinaus gibt es auch Situationen, die der ein oder andere Spieler aus persönlichen Gründen nicht ausspielen will - und das sollte man respektieren.
Auf der anderen Seite muß man Spielern, die immer nur Würfeln wollen u.U. auch mal die Frage stellen, ob sie nicht auf Dauer nicht mit einem anderen Charakter besser bedient wären - vor allem wenn der Rest der Runde lieber spielt als würfelt.

Motivation und Fähigkeiten der Spieler und des SL sind deshalb, wie geschrieben, für mich entscheidend, wann gewürfelt und wann gespielt wird.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Dass jede Gruppe das anders handhabt (vermutlich), davon ging ich aus. Ich will wissen wie diese "anderen Vorgehensweisen" denn nun aussehen.

Ich verlasse mich auf mein Gefühl, wann ich jemanden einen Wurf machen lasse und wann ich es ausspielen lasse. Dabei setzte ich meine Entscheidung, dann auch durch, wenn der Spieler es anders sieht. Besonders bei Spielern, die sich nicht trauen etwas auszuspielen kommen oft erstaunliche Resultate raus. Das sind dann die Momente in denen die Spieler einen persönlichen Erfolg erringen, ohne daß dies mit der Geschichte oder der Gruppe im Zusammenhang stehen muß.
Ich erinnere mich noch an einen Spieler, der anfing das Feilschen mit einem Händler auszuspielen, dann aber nicht mehr weiter wußte und um einen Würfelwurf bat. Ich habe ihm gesagt, nun sei es zu spät zum Würfeln, er muß die Sache wohl auf die harte Tour durchziehen. Und siehe da, er hat es geschafft und hat sich tierisch über seinen Erfolg gefreut. Für die Gruppe und für das Abenteuer war es übrigens völlig gleich, ob er die Ware bekommen hätte oder nicht.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Und somit ist die Frage "Würfeln oder Ausspielen" bzw. "Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen" auch immer die Frage
"Wer darf anderen Mitspielern LEISTUNG bestimmter Art abverlangen?"

Genau so habe ich diese Sache nämlich auch verstanden. Aber gerade da widerstrebt es mir "schauspielerische" Leistung von einem anderen Spieler zu verlangen. Welches Recht habe ich schon, von einem anderen zu verlangen, dass er sich verstellen soll und auch immer ein klein wenig der Lächerlichkeit preisgibt?

Ausspielen Unterstützen? - Ja!
Animieren? - Unbedingt!
Verlangen - Nein.

Dafür ist mir die Vorstellung eines Dirigenten-SLs einfach zu unangenehm. Das fällt für mich auch nicht mehr unter Pacing, sondern unter Spielinhalt formen. Sowas mag ich ja so gar nicht. :D

Keine große Sache.

Selbstverständlich nicht. Aber halt auch nicht uninteressant.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Ich verlasse mich auf mein Gefühl, wann ich jemanden einen Wurf machen lasse und wann ich es ausspielen lasse. Dabei setzte ich meine Entscheidung, dann auch durch, wenn der Spieler es anders sieht.

Kannst Du gerne so machen, aber ich bevorzuge eher einen anderen Stil, Aber es ist deine Runde -und es sind "deine" Spieler.

Besonders bei Spielern, die sich nicht trauen etwas auszuspielen kommen oft erstaunliche Resultate raus. Das sind dann die Momente in denen die Spieler einen persönlichen Erfolg erringen, ohne daß dies mit der Geschichte oder der Gruppe im Zusammenhang stehen muß.

Und was machst du, wenn er es nicht schaffen sollte - ich erinnere mich an eine Szene, bei der eine Mitspielerin Tränen in den Augen hatte, weil sie es einfach nicht geschafft hatte eine Situation auszuspielen. Sie war einfach nicht der Typ dafür.

Ich erinnere mich noch an einen Spieler, der anfing das Feilschen mit einem Händler auszuspielen, dann aber nicht mehr weiter wußte und um einen Würfelwurf bat. Ich habe ihm gesagt, nun sei es zu spät zum Würfeln, er muß die Sache wohl auf die harte Tour durchziehen. Und siehe da, er hat es geschafft und hat sich tierisch über seinen Erfolg gefreut. Für die Gruppe und für das Abenteuer war es übrigens völlig gleich, ob er die Ware bekommen hätte oder nicht.

Schön für das Ego des Spielers (und das des SL, weil er ja dem Spieler eine persönlich positive Erfahrung auf den Lebensweg mitgegeben hat. Aber wie schon gefragt, was wenn es nicht klappt ...

Ich halte es da mit

Genau so habe ich diese Sache nämlich auch verstanden. Aber gerade da widerstrebt es mir "schauspielerische" Leistung von einem anderen Spieler zu verlangen. Welches Recht habe ich schon, von einem anderen zu verlangen, dass er sich verstellen soll und auch immer ein klein wenig der Lächerlichkeit preisgibt?
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Na gut, "verlangen" ist auch etwas krass... sollte normalerweise auch nicht in der Form vorkommen ;)
Sagen wir, darum bitten... so passt es besser.

Herrje, es sollte nach wie vor ein Spiel bleiben an dem alle Beteiligten Spaß haben.

Edit: Wenn jemand weint, dann ist es definitiv zu weit gegangen - da hätte man den Versuch vorher beenden sollen.
Soviel Feingefühl sollte man als SL schon haben - s.o. es geht um Spaß!
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Und was machst du, wenn er es nicht schaffen sollte - ich erinnere mich an eine Szene, bei der eine Mitspielerin Tränen in den Augen hatte, weil sie es einfach nicht geschafft hatte eine Situation auszuspielen. Sie war einfach nicht der Typ dafür.
Wenn ich mir nicht sicher bin, was ich jemanden zu trauen kann, dann rede ich mit ihm, was er meint, aber wenn mein Gefühl sagt ausspielen, dann lasse ich ausspielen.
Ich leite eben mehr mit dem Gefühl und weniger mit dem Kopf.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Na gut, "verlangen" ist auch etwas krass... sollte normalerweise auch nicht in der Form vorkommen ;)
Sagen wir, darum bitten... so passt es besser.

bitten oder vorschlagen es "einfach mal zu versuchen" und als SL "Brücken bauen".

Herrje, es sollte nach wie vor ein Spiel bleiben an dem alle Beteiligten Spaß haben
.

:Sgenau: :Sgenauso:

Edit: Wenn jemand weint, dann ist es definitiv zu weit gegangen - da hätte man den Versuch vorher beenden sollen.
Soviel Feingefühl sollte man als SL schon haben - s.o. es geht um Spaß!

sollte, aber da habe ich schon so einige SL mit null Empathie oder zu großem Ego erlebt. - ich mein nicht dich Eva. Dich kenn ich nicht

für ein Miteinander am Spieltisch und nette Abende ebendort mit Freunden

Legend
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

@Zornhau: was du meinst ist keine "Leistung", sondern KÖNNEN. Und damit wäre auch entschieden, wie damit umzugehen ist: entweder der Spieler KANN es oder eben nicht. Die Etablierung von "Leistungskriterien" ist, schlicht und ergreifend, Blödsinn.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

Keine Sorge, mein Ego ist nicht zu groß.
Und das andere stimmt schon, für so etwas braucht man ein gewisses Maß an Empathie, sonst kann man nicht aus dem Bauch herausleiten.
 
AW: Wer entscheidet zwischen Würfeln und Ausspielen?

@Zornhau: was du meinst ist keine "Leistung", sondern KÖNNEN.
Das Können eines Spielers ist die Voraussetzung eine gewisser spielerische Leistung erbringen zu können. - Können ist ja nur die allgemeine Fähigkeit, die Kenntnisse, die Begabung, das Talent, das Gelernte. - Das meinte ich garantiert NICHT.


Können und (mögliche) Leistung hängen aber zusammen:

Ist das Können gering, so ist die mögliche Leistung ebenfalls gering.

Nur auf Basis eines hohen Könnens ist eine Höchstleistung überhaupt möglich.

Da insbesondere bei den Alles-Immer-Ausspiel-Verfechtern eine wirkliche darstellerische Höchstleistung GEFORDERT wird, darf man das Kind durchaus beim Namen nennen. - LEISTUNG. Das ist es, was gefordert wird, wenn jemand zum (zwangsweisen - auch Gruppendruck ist Zwang!) Ausspielen aufgefordert wird. - Und wer keine (ausreichende) Leistung zeigt, der stellt sich vor der Gruppe als Versager dar. Dann fließen die Tränen. Dann wird verzweifelt zu den Würfeln geschaut. - Dann ist es eigentlich schon zu spät.


Wer als "Extremist" eine solche FORDERUNG an seine Spieler stellt, der gibt den Spielern nicht etwa eine "Gelegenheit ihr Können zu zeigen", sondern der FORDERT schlicht und einfach eine LEISTUNG ein.

Und ob dazu ein Spielleiter überhaupt irgendeine Berechtigung hat, das wage ich mal zu bezweifeln.
 
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