Anders als Fantasy muss SciFi für mich "so logisch wie möglich" sein. Das ist der Anspruch hinter dem ersten Namensteil. Und daher muss ein Pirat (die überigens historisch KEINE Modeerscheinung waren) eben logisch in das Setting passen. Es mag solche Settings geben aber eines mit festen Sprunglinien/Punkten gehört eben nicht dazu.
Das kommt auf die reine Anzahl der Sprungpunkte an. Wenn zu jedem "nahen" Sternpaar ein eigener Sprungpunkt gehört dann kann man da eine Funk- und Notrufbake hinstellen aber wohl keinen Raumkreuzer.
Auf Hauptwelten klappt das vielleicht aber was ist mit entlegenen Planeten und Sektoren. Piraten sind ja nicht vor London oder Kairo ein Problem dafür in zwar stark von Handelsschiffen frequentierten aber ansonsten recht gesetzlosen Gegenden.
Weil die halt zu einfach zu sichern sind. Da sind dann keine Lücke für Piraten mehr
Zwischen Sprungpunkt und innere Planeten ist viel Raum und die Ziele kreiseln so vor sich hin. Da ist VIEL Platz für findige Leute
. Und das WAS an "Kaperfahrern" funktioniert macht den Spielern keinen Spass. Das sind die Gegenstücke zu den dt. Panzerschiffen und Hilfskreuzern der beiden Weltkriege. Da ist kein "Konflikt" da ist "Ergeben oder tod sein" den mit einem Kriegsschiff voller Profis legt sich der Händler nicht an. Militärszenarios im Weltall - finde ich als SL wie Spieler langweilig.
Erstens ist Pirat sein in allen Fällen hartes Brot. Eine Stufe unter Al-Quaida was so die Härte angeht.
Wer will schon jemanden spielen der:
- In vielen Hauptstädten/-häfen zur Abschreckung in einem Käfig Jahrzehnte ausgestellt wird. Natürlich NACH dem eher unfriedlichen Ableben.
- Sich in kaum einem zivilisierten Land blicken lassen kann.
- An mangelnder Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser, Luft, Ersatzteilen jederzeit krepieren kann.
- Nur ein paar Millimeter von explosiver Dekompression entfernt ist weil einer zurückfeuert
Es gibt aber genug Romanreihen wo Piraten und Freibeuter vorkommen.
"Der Tyrann vom Jupiter" z.B., da hat es bei den Jupitermonden Piraten und im Asteroidengürtel auch. Die einen rauben natürlich nur die aus die wehrlos sind, so wie gerade vor der libyschen Küste. "
Refugee", zeigt das Opfersein, auch.
Und die anderen sind ein Haufen Aussteiger die einen eigenen Staat gründen wollen. Das passiert in
Mercenary, beide Bände gab es auch auf Deutsch. Es ist eine Hexalogie, ins deutsche haben es nur die ersten zwei geschafft. Knaur hatte dann die SF-Reihe leider eingestellt.
Oder
"Sir Rogers Himmlischer Kreuzzug" von Poul Anderson, leider zu zu einem halben
Machwerk verfilmt. Aus einer literarischen 9 bis 10 hat man eine Nullnummer gemacht.
Die TSR Bücher zu BuckRogers XXV, auch lauter Space Pirates.
Wenn man WILL findet man Nischen für Piraten.
Meine Frage wäre aber, außer einem verklärten Fäntelalter, wo will man so was "realisitsch" spielen?
Ich würde mich auch schwer tun Terroristen, Drogenbarone oder Organhändler spielen zu lassen oder zu spielen.
Als Kulisse, ja fein. Aber als SCs. Ich weiss nicht so recht.
Antagonisten daraus zu machen ist denke mal viel leichter als daraus Protagonisten zu machen.
Und auch da ist das Gewaltlevel skalierbar. Vielleicht wird man aufgerufen für einen kleinen Obolus an Wasser, Luft und Nahrungsmitteln und eine Samen- und Keimzellenspende einen Lotsen bis zum Verlassen des Sektors mitzunehmen. Damit einem nichst schlimmes zustößt. Soll ja Piraten in der Gegend geben. Mit Lotsen an Bord passiert aber nie was.
Alle preisen das mit ein und gut ist. Solange sich das im Rahmen hält und keiner was anstellt schaut man einfach weg.