AW: Was taugt DH oder dessen deutsche Version als Quellenbuch?
Wenn du Helden (unabhängig von Gut/Böse) willst, die in der Gesellschaft hervorstechen, für Taten und große Eigenschaften besungen werden, bist du mit DH total falsch dran. Du bis teiner von vielen. Entsprechend schlecht sind deine Werte zu Beginn. Und ja, das Regelwerk geht davon aus, dass man einige Herausforderungen nur durch ein Opfer schafft. Charaktere sind zum sterben verurteilt, wenn man sich das Buch genau durchließt. Wenn du deine Superwerte haben willst, wo du Proben über 50% haben willst, musst du erst auf ein solches Powerlevel (Ascension) kommen! Erst dann spielst du Helden, wie sie in Geschichten anderer Rollenspiele dargestellt werden. Oder aber auf Deathwatch umsteigen, wo du deine Space Marines hast und mindestens Proben ab 40 bis zu Anfangswerten zu 70 hast. Dark Heresy geht einfach nicht von außergewöhnlichen Charakteren aus, wo man sie sonst überall antrifft... Du musst erst ein solcher werden!
In meiner Runde haben die Spieler darüber diskutiert, wie schwer Dark Heresy-Proben sind und wie leichtfertig mit den Leben der Charaktere umgegangen wird. Und ich schüre diese "Angst" - denn das ist Dark Heresy!
Und Don Gnocci, du bemerktes einen Regelwulst (war mein zitierter Wortlaut) in Dark Heresy, nicht? Das ist Sache, wie man mit Regeln umgeht. Ich empfind das flacheste aller RPGs (für mich D&D) komplizierter als DH. DH hat simple Grundwerte, auf die man den Rest langsam aufbaut (abgesehen von Psy-System
). KEINE extra Werte, Zusatzregeln oder sonst was. Du willst es noch einfacher haben?!
Lollercoaster ride!
Ein Charakter sollte aufgrund vom Setting Probleme bekommen, nicht bereits aufgrund des Regelsystems...
Welchen Sinn ergibt ein Probensystem, bei dem ein Charakter eine eigentlich leicht zu bewältigende Routine(!)aufgabe mit einer Chance von 15% oder weniger bewältigen soll?
Was für einen Bezug hat das?
Was für mich aber den Vogel abschießt, ist die Sache, wie die "Macher" das Spiel gespielt haben wollen, siehe Preview "Zerbrochene Hoffnung":
Da sollen Charaktere, die Teil der Inquisition(!) sind, darauf würfeln, dass die Leute vor Ort (Goons der Imperialen Armee, z.B. der Popel-Sergeant) ihnen Informationen darüber geben, was die Charaktere eigentlich bereits als Exposition wissen sollten, bzw. direkt vom Kommandanten vor Ort erfahren sollten, ohne überhaupt die Würfel anpacken zu müssen. DAS wäre settingkonform, denn selbst einem Akolythennovizen, der auf Geheiß eines Inquisitors handelt, haben die imperialen Soldaten Rede und Antwort zu stehen, oder weswegen sollten die Akolythen überhaupt würfeln müssen?
Im Zweifelsfall, wenn der Imperialarmist das Maul nicht aufbekommt, zieht der Akolyth seine Pistole, fragt den Armisten ein zweites Mal, und erschiesst ihn dann gegebenenfalls wegen Nichtkooperation oder Häresie oder Behinderung der Arbeit von Inquisitor X im Gefahrenfall oder dergleichem mehr.
Zur Grundsatzfrage an sich:
Sollen diese Charaktere schlechter in dem sein, was ein durchschnittlicher Normalmensch unserer Realität ohne Probleme bewerkstelligen kann, ohne dass er dabei überhaupt ins Schwitzen kommt?
Warum sagst du, dass D&D ein flaches(sic!) RPG sei?
Aufgrund welcher Elemente?
Weil es ein detaillierteres und klareres Kampregelsystem als DH hat? Weil sich Sci-FI-Systeem mit Fantasy-Systemen so gut vergleichen lassen?
Weil D&D an sich erst Rollenspiel als solches erfunden hat und einen Mechanismus (d20!!!!!) besitzt, der sich durchs komplette Spiel zieht?
Weil es heutzutage DIE Marke im Rollenspielsektor ist?