Rollenspieltheorie Was soll (nicht) in's GRW?

Teylen

Kainit
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16. August 2007
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Ich habe gerade in den Thread zur 5ten Edition von Shadowrun geschaut.
Dabei legte sich meine Stirn in Falten und ich dachte so etwas wie "What the Fuck?".

Grundlage war die Aussage die Charakterblätter, die gesamte Charakter-Erschaffung, die Erklärung für Einsteiger, das Spielleiterkapitel, Kurzgeschichten und Fluff ersatzlos und vollständig aus dem Grundregelwerk, dem physikalischen Buch, zu streichen.

Ich persönlich halte die Forderungen in Bezug auf keinen der Punkte für nachvollziehbar.
Das heißt einerseits aus der Perspektive das ich persönlich bevorzugt das physikalische Buch lese. An Plätzen wo ich keinen Monitor und auch kein anderes elektronisches Lesegerät habe oder haben will.

Am wichtigsten sind mir hierbei die Charakter-Erschaffung und die Charakterblätter.
Das heißt zum Verständnis des Spiels, der Regeln sowie der Funktionsweise der Spielfigur. Ich mag es wenn ich beim lesen erfahre welche Charaktere möglich sind, wie sie gebaut werden und ich benötige - abhängig vom System - einen Charakterbogen als Referenz wo welcher Wert steht.
Auch in dem restlichen Regeln möchte ich sowohl eine schriftliche als auch optische Referenz haben worauf sich bspw. {<Sense>D+(LV*2)} auswirkt.
Beispiel-Charaktere finde ich persönlich als Referenzrahmen für die Fähigkeitenbereiche der Charaktere relevant. Sowie als einfache Vorlagen wenn ein Abenteuer oder Setting vorhanden ist.
Auch auf den Fluff, das heißt eine stilvolle Weltbeschreibung, mag ich nicht verzichten.
Desweiteren brauche ich ein SL-Kapitel. Vielleicht bin ich nur Spieler, vielleicht aber auch SL. Dann will ich das mir das Grundregelwerk die Informationen bietet.

Jetzt einmal abgesehen von meinen Bedürfnissen kann schließlich auch ein Anfänger zum GRW greifen. Neugier, von wem angefixt.
Dem verweigert man dann die Einführung, den Fluff (eine stimmige Settingbeschreibung), die Anleitung zum Charakterbau, das Charakterblatt, vorgefertigte Charaktere und die Information wie er es mit einer Runde von Freunden leitet? WTF?
Wofür hat der Anfänger dann Geld ausgegeben? Um rundum abgezockt zu werden? o_O

Imho sollte in ein GRW:
Alles was man zum 'richtigen' spielen braucht.
Plus alles was man an Hilfen zum spielen noch reinbekommt.


Wem das nicht passt der kann sich ja mit einer Schere oder einem Cutter an seinem Buch vergehen. Sein legal gekauftes PDF zurecht schneiden und ausdrucken.
Nun oder er kann sich einen SL-Schirm holen. ô.ô;
 
Als meiner Meinung sollte im GRW natürlich so viel Inhalt sein wie nur möglich.
Ich persönlich finde Hardcoverbücher ja besonders schick. Aber eine Box die alles in einzelne Hefte zerlegt (Hintergurndbuch, Charaktererschaffungsbuch, Regelbuch, etc.) wäre von der Handhabung schon am praktischten finde ich.
 
Ich mag Hardcoverbücher und wenn sie groß, dick und schwer sind dann findet man das im ersten Moment ganz toll aber

Erstens sind große Bücher sehr umständlich zu lesen, sie liegen nicht gut in der Hand, sind einfach zu schwer und man kann sie auch nicht einfach mit sich mitnehmen, eher schleppen. (Ich sage nur V20 oder W20)

Dennoch geht eine Menge verloren, wenn man den Fluff, die Charaktererschaffung, das Charakterblatt und den Spielleiterteil rausnimmt.
Was kann man machen?

A) Ein leichtes Regelwerk, wie es der 13 Mann mit der Taschenbuchausgabe von Traveller oder das Taschenbuch von Savage Worlds. Es wiegt nix, es kostet nix und für einen 10er (glaube ich) kann man auch nix sagen. Es ist eben Schlank.

B) Die Boxen. Wie schon im SR Thread angemerkt kostet sowas meistens mehr als ein Grundbuch alleine und dadurch ist es anfangs eher abschreckend aber es hat auch seine Vorteile. Erstens man hat alle Wichtigen Teile (SL, Monster, Charakterbögen, Charaktererschaffung und Regeln) seperat vorliegen und man könnte die Box durch Tokens (Monster, Glückspunkte, Karten, Block mit Charakerblättern) und Würfel erweitern. Dadurch hat ein Anfänger eigentlich alles was er braucht. Aber Warhammer Fantasy hat gezeigt, dass sowas nicht immer funktioniert. Der Nachteil man hat eben viele Hefte und es sind meistens Softcover

Was ja diskutiert wurde, war ja den Charakterbogen rauszunehmen aber obwohl ich meistens meine Charakterbögen ausdrucke, finde ich es immer besser wenn noch einer im Buch drin ist und wenn mal alle Rechner der Welt abstürzen funktionieren meistens die Kopierer noch ^^.

Charaktererschaffungstools müssen halt programmiert, gewartet und immer auf den aktuellen Stand gebracht werden und kann eben für kleine Verlage mehr Mühe und Kosten bringen als den Erschaffungsteil in das Buch reinzupflanzen

und ich wäre sehr strikt dagegen Buchteile als PDF auszumustern. Egal wie unnötig sie sind, als seperates Buch OK aber nicht als PDF.
 
Ich bin ja ein großer Freund von zeitökonomischen (lies: dünnen) Regelbüchern. Aber keine Charaktererschaffung? Das würde ich ja schon als Kernbereich eines Regelbuchs bezeichnen.^^
 
Das würde für eine Box sprechen. Darin befinden sich dann drei Bücher, nämlich Grundregelwerk, Hintergrund und Spielleiterinformationen.
 
Wo soll das denn dann rein wenn nicht ins GRW?!? :confused: Gibt es dann ein Extra-Buch über die Charaktere und deren Erschaffung bzw. in welches Buch/welche Bücher soll das dann rein? So kann man natürlich Geld machen.
Bei D&D und Cyperpunk war da praktisch alles drin in den GRW's (zumindest bei den Editionen die wir verwenden). Theoretisch konnte man damit (bei D&D noch unter Zuhilfenahme des Spielleiterbuches) sofort loslegen.
Also ich hab alles gerne in einem Buch, darf dann auch größer sein. Unhandlich finde ich das nicht. Es müsste aber ob nun hinten oder vorne ein vernünftiges Inhaltsverzeichnis plus umfangreiches, vollständiges Register in dem Buch vorhanden sein, damit man das Gesuchte besser wiederfindet. Auch Querverweise an den wichtigen Stellen im Buch selber finde ich nicht schlecht.
 
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