Was passiert wenn man stirbt?

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Guest
Hallo,

komische Frage. Ich meine nicht den Verwesungsprozess, sondern rechtlich und logistisch. Die Sache ist, dass ich das einfach mal für mich nachvollziehen möchte, weil mein 'Wissen' auf Filmen beruht und ich damit weder beim Rollenspielen noch beim Stories schreiben wirklich was anfangen kann. Man betrachte es also Rechercheversuch. Also:

Fall 1)

Die Oma kommt Nachts ins Krankenhaus und erliegt dort ihren Altersgebrechen. Ich kann mich daran erinnern, als es bei meiner Oma soweit war, dass ich sie im Krankenhausbett noch einmal angucken konnte (das liegt aber soweit zurück, dass das alles ist woran ich mich erinnern kann). Aber was dann? Was passiert mit dem Leichnam vom Krankenhausbett zum Friedhof?

In meiner Welt kommt er erstmal runter in den Keller zur Leichenaufbewahrung. Dann kommt irgendwann das beauftragte Bestattungsunternehmen, nimmt die Leiche mit, bereitet sie auf (falls Beerdigung im Sarg) oder lässt sie einäschern und dann kommt die Trauerfeier nebst anschließendem Begräbnis.

Fall 2)

Jemand wird Opfer eines Verbrechens oder die Todesursache kann nicht unmittelbar festgestellt werden. Es folgt eine Obduktion (wo? Im Krankenhaus? Beim Gerichtsmediziner? Wenn ja, wo hat der seinen Sitz?) und ein Bericht wird geschrieben. Wenn dann der Fall abgeschlossen ist, dann wird die Leiche freigegeben und es kommt zum normalen Begräbnis bzw der Einäscherung. Übernimmt das dann die Gerichtsmedizin oder muss man das selber machen?

Und wie sieht überhaupt so ein Ort zum Leichen aufbereiten aus? Ist das in der Nähe eines Friedhofs (wäre logisch oder?)? Ist da immer ein Krematorium dran angeschlossen? Gibts auch separate Krematorien? Wieviele Krematorien/ Leichenaufbearbeitungsstätten gibts so pro Stadt? Kann man also von DEM Krematorium in Berlin sprechen oder sind es die Krematorien in Berlin-Spandau, Berlin Friedrichshain und Berlin Marzahn?
Wie ist das mit den Räumen, also Aufteilung und vor allem was ist da wo die Leichen liegen? Wo werden die Leichen hin gebracht und wie ist das getrennt von den regulären Besuchern (die dann in die Kapelle gehen zum Beispiel)? So ein Grundriss eines typischen Krematoriums wäre ja echt was feines!
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

bereitet sie auf (falls Beerdigung im Sarg)

Aufbereitet wird eigentlich so oder so, unabhängig von der Frage ob Erd- oder Feuerbestattung. Zumal auch im letzteren Fall oft genug ein Sarg zum Einsatz kommt.

Jemand wird Opfer eines Verbrechens oder die Todesursache kann nicht unmittelbar festgestellt werden. Es folgt eine Obduktion (wo? Im Krankenhaus? Beim Gerichtsmediziner? Wenn ja, wo hat der seinen Sitz?) und ein Bericht wird geschrieben.

Die Forensik ist gerne in einem eigenen Trakt/Gebäude untergebracht. Bei Universitätskliniken ist es dann auch schon mal direkt ein eigenes Institut, mit all dem Drumherum, Hörsälen &c., was du erwarten würdest.

Und wie sieht überhaupt so ein Ort zum Leichen aufbereiten aus? Ist das in der Nähe eines Friedhofs (wäre logisch oder?)?

Beim Bestattungsinstitut. Das kann also in der Nähe eines Friedhofssein, da aber - mit der Ausnahme von Urnen - die Leichen eigentlich immer mit dem Wagen zum Friedhof gefahren werden (auch für kurze Strecken), ist das nicht zwingend. Beliebt sind beispielsweise auch Standorte in der Nähe von Krankenhäusern.
Entsprechend unterschiedlich sind dann auch die Räumlichkeiten. In jedem Fall handelt es sich aber um einen Arbeitsbereich beziehungsweise Lagerbereich (wenn bereits im Krankenhaus in den Sarg gebettet wurde zum Beispiel). Je nachdem können auch verschiedene Arbeiten in gemeinsamen Räumen stattfinden (zum Beispiel könnten die Sargarbeiten gleich dort mit erledigt werden).

Ist da immer ein Krematorium dran angeschlossen? Gibts auch separate Krematorien?

Nein! Ja.

Wieviele Krematorien/ Leichenaufbearbeitungsstätten gibts so pro Stadt? Kann man also von DEM Krematorium in Berlin sprechen oder sind es die Krematorien in Berlin-Spandau, Berlin Friedrichshain und Berlin Marzahn?

Kommt auf die Stadt an. ;)
Aber es gibt auch "zeitliche" Unterschiede. Berlin beispielsweise hatte früher sehr viel mehr (aktive) Krematorien, wenn ich mich richtig entsinne, die aber nach und nach geschlossen wurden.

Wie ist das mit den Räumen, also Aufteilung und vor allem was ist da wo die Leichen liegen? Wo werden die Leichen hin gebracht und wie ist das getrennt von den regulären Besuchern (die dann in die Kapelle gehen zum Beispiel)? So ein Grundriss eines typischen Krematoriums wäre ja echt was feines!

Getrennt ist das mit Türen. (Oder ich missverstehe dich, und du musst mir noch einmal genauer erklären, worauf du hinaus möchtest.)

Zum Aufbau: Vorraum, Raum mit großen Ofentüren, Treppe, Keller mit großer Knochenmühle.

mfG
lev
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Danke erstmal bis dahin :)

blut_und_glas schrieb:
Getrennt ist das mit Türen. (Oder ich missverstehe dich, und du musst mir noch einmal genauer erklären, worauf du hinaus möchtest.)

Okay, nach deinen bisherigen Ausführungen kann das also "Besucherunwahrscheinlich" und eben "Besucherwahrscheinlich" konzipiert sein. Es muss also nicht zwingend eine Kapelle mit angeschlossen sein, in denen die Lebenden den Trauergottesdienst abhalten (ich zum Beispiel hätte gedacht, dass das am sinnigsten wäre, quasi von der Aufbereitung hoch in die Kapelle). Türen sind aber in so einem Fall klar. Aber ist das ein Bereich, der durch ein versehentliches "Oh, ich muss mal auf die Toilette" betreten werden kann vom Besucherbereich aus oder ist das ein eigener Abschnitt, womöglich mit Fahrstuhl, der nur mit Schlüssel aktivierbar ist (so wie in Krankenhäuern oder Penthousewohnungen)?

Zum Aufbau: Vorraum, Raum mit großen Ofentüren, Treppe, Keller mit großer Knochenmühle.

Was für ein Vorraum? Was passiert da? Und ich dachte Knochen werden mit verbrannt und nur das Herz stellt ein Problem dar (Quelle: Return of the living Dead ;))
Der Bereich wo die Leichen bearbeitet werden ist also komplett getrennt von allem anderen. Wie kommen die Leichen ins Gebäude? Gibts da eine "Verladestelle" oder werden die offen durch die Lobby eines etwaigen Besucherbereichs in den Innenbereich getragen (in diesem Alu-Sarg versteht sich).
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Vor Beerdigung und Präperation sollte in der Regel noch die Sterbeurkunde vom Standesamt kommen.

Dazu auch mein Feund Wiki:
Der Sterbefall ist am Werktag nach dem Tod dem zuständigen Standesamt mitzuteilen (§ 32 Personenstandsgesetz), welches den Sterbefall beurkundet und eine Sterbeurkunde erteilt. Meldepflichtig sind nach § 33 , § 34 PersStG Mitbewohner der Wohnung, in der der Verstorbene gelebt hat und Leiter von Anstalten, Kliniken, Heimen, wenn der Verstorbene dort gestorben ist.
Der tote menschliche Körper ist ein Leichnam, der totenfürsorgebedürftig ist. An einer Leiche gibt es kein Eigentum, sondern nur Aneignungsrechte. Die Totenfürsorgepflichtigen sind nach Bestattungsrecht der Bundesländer zur Durchführung der Bestattung verpflichtet. Der Erbe ist nach § 1968 BGB zur Zahlung der Bestattungskosten verpflichtet.


Das ist nicht zu verwechseln mit der Todesbescheinigung die ein Arzt schon zuvor ausstellt. ;)


Die Bestattung übernimmt immer ein Bestatter, den der nächste Angehörige auswählt. Egal ob es vorher eine Obduktion gab (zumindest soweit ich das noch weiß). Nur wenn es keinen Gibt muss der Stadt dafür aufkommen.


Was Krematorien angeht:
Hier eine Liste : Krematorien
WObei du bedenken solltest das Krematorien nur zum Verbrennen von Leichen da sind.

Du meinst aber glaube ich Bestattungsunternehmen. Und das sind private Betriebe hier und da.
Schau auch mal hier: Hygienische Totenversorgung ? Wikipedia
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Shadom schrieb:
WObei du bedenken solltest das Krematorien nur zum Verbrennen von Leichen da sind.

Also kann ausgeschlossen werden, dass da noch ein Besucherbereich angeschlossen ist? Wieviele Leichen werden da so aufgebahrt unten im Keller? Typische Großstadt - können das 100 sein? 1000? Eher doch nur so 1-10? Ich hab ja keinen Plan welchen Workload man so im Krematorium hat. Wie lange dauert das verbrennen?

Schau auch mal hier: Hygienische Totenversorgung ? Wikipedia

Sehr interessant - danke sehr :)
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Fall 1:
Der Bestatter "bereitet" den Leichnam auch "auf", wenn er eingeäschert wird. Manchmal müssen noch Krankenhausgegenstände wie Schläuche und dergleichen entfernt werden. Eine Äscherung findet auch gewöhnlich in bestimmten Sachen statt. Diese suchen die Angehörigen entweder beim Bestatter aus oder sie bringen persönliche Kleidung des Toten zum Bestatter, der diese dann anzieht.
Selbst eine Trauerfeier ist nicht zwingend, sondern findet nur statt, wenn von den Angehörigen oder per Bestattungsvorsorge so gewünscht.

Fall 2:
Zuerst mal wird der Tod durch einen Arzt festgestellt. Dann - so war es zumindest hier üblich - macht die Kripo eine Art Leichenschau. Selbst bei einem Unfall ist eine Obduktion nicht zwingend notwendig. Lässt sich durch die Leichenschau die Todesursache nicht einwandfrei klären, wird die Leiche in die Rechtmedizin (gewöhnlich ein Institut innerhalb eines Krankenhauskomplexes) gebracht, wo die innere Leichenschau, sprich Obduktion folgt.
Nach der Obduktion wird die Leiche freigegeben und an die Angehörigen übergegen. Gut, die müssen die jetzt nicht selbst abholen, sondern können hier einen Bestatter beauftragen, der alles weitere erledigt. Das müssen die Angehörigen eben auch bezahlen.

So ein Ort zum Aufbereiten der Leichen befindet sich wohl bei jedem Bestatter meist im Kellerbereich bei den hauseigenen Kühlanlagen. Stell dir einfach ein kühles, gefliestes Kellerzimmer mit Metalltisch in der Mitte vor!

Kein Bestatter hat ein eigenes Krematorium. Das rentiert sich gar nicht. Bis so ein menschlicher Körper verbrennt, bedarf es einiger Zeit und Feuerleistung. Das kann man schon mal gar nicht in den Wohngegenden machen, bei denen viele Bestatter ihre Arbeitsstätte haben.
Hier gibt es eine Übersicht über Deutschlands Krematorien. Manchmal müssen Bestatter schon mal ein Stück fahren, um ihre Leichen abzuliefern. Sie fahren dann wieder weg und kommen ein paar Tage später zurück, um die Aschekapsel, die dann in die Urne eingesetzt wird, mitzunehmen.

Wie ist das mit den Räumen, also Aufteilung und vor allem was ist da wo die Leichen liegen? Wo werden die Leichen hin gebracht und wie ist das getrennt von den regulären Besuchern (die dann in die Kapelle gehen zum Beispiel)?
Ich verstehe nicht genau, was du willst?
Meinst du die Trauerhallen? Gewöhnlich stellt jede Gemeinde oder sogar jeder Friedhof eigene Trauerhallen zur Verfügung, in der dann die Trauerfeier abgehalten werden. Manchmal kann man das auch bei bestimmten Bestattern machen. Wenn dem so ist, gibt es aber eine klare räumliche Trennung zu den Kühlkammern.
In den separaten Trauerhallen gibt es keine regulären Besucher oder Leichenaufbewahrungen.

Hilfreich kann hier auch der Bestatterweblog sein.
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Okay, nach deinen bisherigen Ausführungen kann das also "Besucherunwahrscheinlich" und eben "Besucherwahrscheinlich" konzipiert sein. Es muss also nicht zwingend eine Kapelle mit angeschlossen sein, in denen die Lebenden den Trauergottesdienst abhalten (ich zum Beispiel hätte gedacht, dass das am sinnigsten wäre, quasi von der Aufbereitung hoch in die Kapelle).

Die Kapelle, oder auch ein anderer Raum für Feierlichkeiten, kann beim Bestattungsunternehmen oder in einem Friedhofsgebäude untergebracht sein. Auch Kirchen werden natürlich gerne genutzt.
Entsprechend unterschiedlich sind auch die An- und gegebenenfalls Abfahrtswege (durchaus möglich: Erst vom Krankenhaus zum Unternehmen, dann vom Unternehmen zur Kirche, dann von der Kirche zurück ins Unternehmen, zu guter letzt vom Unternehmen auf den Friedhof).

Aber ist das ein Bereich, der durch ein versehentliches "Oh, ich muss mal auf die Toilette" betreten werden kann vom Besucherbereich aus oder ist das ein eigener Abschnitt, womöglich mit Fahrstuhl, der nur mit Schlüssel aktivierbar ist (so wie in Krankenhäuern oder Penthousewohnungen)?

Das kommt auf das Unternehmen an. Aber in aller Regel sind die Büro-/Geschäftsräume (hier findet ja auch der allergrößte Teil des Kundenverkehrs statt!) von den "Arbeitsräumen" deutlich getrennt. Andere Etage, Nebengebäude, ...
Schauräume (zum Beispiel für die Särge) können da oder dort platziert sein, wenn es sie denn gibt.
Zum Ort für die Feierlichkeiten siehe oben.

Was für ein Vorraum? Was passiert da?

Da kommst du unter den Augen der Verantwortlichen samt Leiche hinein, damit nicht jeder einfach seine tote Großmutter in die weit offen stehenden Ofentüren wirft...

Anlieferung und Dokumentation.

Und ich dachte Knochen werden mit verbrannt und nur das Herz stellt ein Problem dar (Quelle: Return of the living Dead ;))

Werden sie auch, aber der menschliche Körper hat einige erstaunlich widerstandsfähige Strukturen vorzuweisen, und auch der Ofen im Krematorium wird nur begrenzt heiß (und die Leiche bleibt nur für begrenzte Zeit drin). Was danach an größeren Trümmern übrig bleibt, wird gemahlen um dann mit der übrigen Asche und einer Identifikationsplakette in der eigentlichen Urne (der Metallkapsel, nicht dem schönen Gefäß, das du dir im Schauraum ausgesucht hast) verplombt zu werden.

Der Bereich wo die Leichen bearbeitet werden ist also komplett getrennt von allem anderen. Wie kommen die Leichen ins Gebäude? Gibts da eine "Verladestelle" oder werden die offen durch die Lobby eines etwaigen Besucherbereichs in den Innenbereich getragen (in diesem Alu-Sarg versteht sich).

Bei welchem Gebäude bist du jetzt gerade? Beim Bestatter, beim Krematorium, oder in der Kapelle?

In aller Regel allerdings: Kommt darauf an. Bei Häusern mit viel Publikumsverkehr achtest du gewöhnlich schon darauf die Leichen möglichst dezent zu transportieren.

mfG
lev
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Und ich dachte Knochen werden mit verbrannt und nur das Herz stellt ein Problem dar (Quelle: Return of the living Dead ;))
Öhm, das Herz ist das geringste Problem. Das besteht ja nur aus Muskelfleisch und Wasser.

Der Bereich wo die Leichen bearbeitet werden ist also komplett getrennt von allem anderen. Wie kommen die Leichen ins Gebäude? Gibts da eine "Verladestelle" oder werden die offen durch die Lobby eines etwaigen Besucherbereichs in den Innenbereich getragen (in diesem Alu-Sarg versteht sich).
Viele Bestattungshäuser haben tiefgelegene Garagen, in die sie dann mit dem Wagen fahren. Von dort aus werden die Leichen dann direkt weitergetragen z.B. zu den Kühlkammern.
Ein Alu-Sarg ist übrigens nicht zwingend notwendig. Das macht man eigentlich nur noch, wenn die Überreste drohen auseinanderzufallen. Gewöhnlich reicht ein fester Leichensack, der auf eine Trage geschnallt wird. Den Sack brauchst du dir auch nicht wie in Krimifilmen vorstellen. Den gibt es mittlerweile in grau mit Samtüberzug.

Also kann ausgeschlossen werden, dass da noch ein Besucherbereich angeschlossen ist? Wieviele Leichen werden da so aufgebahrt unten im Keller? Typische Großstadt - können das 100 sein? 1000? Eher doch nur so 1-10? Ich hab ja keinen Plan welchen Workload man so im Krematorium hat. Wie lange dauert das verbrennen?
Laut kurzer Google-Recherche!!! ;) dauert das Einäschern im Schnitt 70 Minuten.
Wie viele dort verbrannt werden, ist natürlich abhängig von Sterbehäufigkeit und Gemeindegröße. Ruf doch einfach mal bei einem Krematorium an! Jedenfalls haben viele Krematorien mittlerweile 24h Service. Das bedeutet, dass Bestatter Leichen rund um die Uhr anliefern können.
Einige Krematorien bieten auch Besucherrundgänge an.
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Silke schrieb:
Öhm, das Herz ist das geringste Problem. Das besteht ja nur aus Muskelfleisch und Wasser.

Return of the living dead:

Typ: Ich will, dass alles verbrannt wird, auch die Knochen.
Mann am Ofen: Die Knochen sind kein Problem, was das eigentliche Hindernis darstellt ist das Herz.
Typ: Warum?
Mann am Ofen: Weil es der zäheste Muskel ist.

.... siehst mal - aus DIESEM Grund brauch ich so einen Thread.

Einige Krematorien bieten auch Besucherrundgänge an.

DAS ist mal ne coole Info - wusste ich gar nicht. Und einfach so anrufen wollt ich jetzt auch nicht - ich würd mir schon was blöd vorkommen, zugegebenermaßen.
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

DAS ist mal ne coole Info - wusste ich gar nicht. Und einfach so anrufen wollt ich jetzt auch nicht - ich würd mir schon was blöd vorkommen, zugegebenermaßen.
Wenn du wissen willst, wie so ein Krematorium aussieht, kannst du auch einfach mal die Google-Bildersuche bemühen! ;)
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Bildersuche reicht mir nicht, mir wäre ein Gebäudeplan hilfreicher. Ich denke eine Begehung ist genau das richtige.
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Meine Praktischen Erfahrungen als Pfleger im Altenheim :

Wenn abzusehen ist das eine Person bald sterben wird, werden die Angehörigen zusammen mit einem Notar gebeten noch einmal zusammen mit dem Sterbenden den letzten Willen und besonders die Anweisungen betreffend lebenserhaltenden Massnahmend entsprechend zu prüfen.
Da ich in einem katholischen Haus gearbeitet habe gibt dort ein Pfarrer die Sterbesakramente.

Stirbt die Person oder wird sie Tod Aufgefunden (Bei der Visite) wird ein Arzt (zumeist der "Hausarzt" des Heims und stellt den Tod fest (Sterbe Urkunde und alles drum und dran, da es in 2 von 3 Fällen durchaus abzusehen ist eigentlich immer ohne große Komplikationen)
Eine der Nonnen (Das heim wo ich länger gearbeitet hatte war an ein Kloster angeschlossen) spricht zusammen mit den Pflegern und Zimmernachtbarn ein Gebet.
Da es ein relativ "nobles" Heim war haben dort alle Bewohner Einzelzimmer.
Der Körper wird dort vor ort von einem Pfleger gewaschen (In anderen Häusern, meist mit Mehrbettzimmern, wird der Körper dafür in ein seperrates Zimmer gebracht.)
Beim Waschen werden die Augen geschlossen und es wird ein Tuch um den Kiefer gebunden damit dieser wenn die Leichenstarre einsetzt geschlossen bleibt.

Normalerweise ist bis dahin ein Bestatter eingetroffen der den Körper abholt.

Interessant und für mich bewegender als das Sterben selber ist das Ausräumen des Zimmers.
Im Idealfall zusammen mit einem Angehörigen, jedoch sind diese nicht immer bereit oder in der Verfassung das Zimmer auszuräumen. (Bzw. einige Menschen haben keine Angehörigen oder diese Wohnen weit entfernt)
Bemerkenswert finde ich das in einem Heim nur wenige Dinge aus dem Ehemaligen Haushalt des Bewohners Platz finden. Oft passt am Ende alles was von dem Verstorbenen zurück bleibt auf einen Gepäckwagen. Meist sind es dann Persönliche dinge wie Bilder, Schmuck, Dokumente diese werden wenn möglich an Angehörige übergeben oder wenn keine bekannt sind an einem Nachlass Verwalter übergeben.
Was nicht mehr zu gebrauchen ist wie alte Kleidung wird meistens entsorgt.

Ist alles aus dem Zimmer geträumt wird das Zimmer Komplet gereinigt und desinfiziert, die Textiloberflächen der Möbel werden abgezogen, die Matratze des Bettes wird zur intensiven Reinigung gegeben und das Zimmer einen Tag lang gelüftet.
Für Wäsche von verstorbenen gibt es eigene Wäschebehälter mit den selben strengen hygienischen Ansprüchen wie die von Hochansteckenden Krankheiten.
-- Man sagt das Zimmer soll aus Pietätgründen eine Woche frei bleiben – Meist ist dies jedoch nur aus rein organisatorischen gründen der Fall

Einen Tag nach der der Reinigung wird das Zimmer für den neuen Bewohner gerichtet. Dazu gehört noch einmal eine Grundreinigung (Zumindest war das in dem Haus wo ich FSJ gemacht habe der Fall), die Möbel werden neu bezogen, der kleine Kühlschrank mit frischen Saft und Wasser bestückt, neue Blumen eingestellt, die Betten gemacht und ein kleines Obstgedeck bereit gestellt und ein Set Geschirr und Essbesteck bereit gestellt.
Darnach (ca. 12-48 Stunden später) ist nichts mehr im Zimmer was auf den „Formierter“ hinweißt und der Neue Bewohner kann einziehen …
Alles Alltag
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Man sollte hinzufügen, daß das je nach Staat verschieden ist. In Österreich läuft es z.B. GANZ anders, da das gesamte Bestattungswesen staatlich ist und auch die Leichenbeschauer nicht wie in Deutschland die Hausärzte sind.
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

Aus meiner Erfahrung läuft ein "normaler" Tod in einem Krankenhaus so ab:
Wenn ein Patient stirbt, wird der zuständige Arzt gerufen und eventuell eine Wiederbelebung eingeleitet. Der Arzt stellt dann erstmal den Tod fest, kommt in ca. 1h nochmal vorbei, ob der Patient immer noch tot ist und füllt dann die Bescheinigung aus. Danach wird die Leiche in die Leichenhalle transportiert (und in eins dieser Kühlfächer gelegt). Wenn die Leiche dann freigegeben ist, wird sie vom Bestattungsunternehmen abgeholt.

Ich habe übrigens gehört, daß vor einer Einäscherung Herzschrittmacher entfernt werden müssen, da sie explodieren können (ich denke mal, daß es an den eingebauten Akkus/Batterien liegt).
 
AW: Was passiert wenn man stirbt?

So langsam wird echt ein Schuh draus ... danke an alle :)

Wie schaut das beispielsweise in den Staaten aus? Kennt sich damit jemand aus?
 

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