Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

blut_und_glas schrieb:


Doch.

mfG
Frank


@Horror
Das geht jeder Engelrunde so. Der Konflikt Gehorsam / Moral ist eines der zentralen Elemente von Engel und sollte Ingame durchaus ausgespielt / entschieden werden.
Outtime läßt sich die Frage mit der Vorbereitung der Engel vor dem Signum erklären.
 
AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

Darum?


mfG
Frank































ok, nicht unbedingt ein konstruktiver Beitrag....deswegen eine längere Erklärung.
Lügen, cheaten, tricksen gehören zu den elementaren Spielhilfen eines Spielleiters um eine gute Geschichte zu erzählen. Wenn dafür die Vorspiegelung eines "falschen" Hintergrunds gehört...so be it. Nichts anderes macht ein Spielleiter, wenn er einen NSC nicht gleich die ganze Wahrheit erzählen läßt.
Wenn man allerdings an Regeln und klaren Tatsachen größeren Gefallen findet als an einer guten Geschichte, dann sollte man sich überlegen vom Rollenspiel zum Brettspiel zu wechseln.
 
AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

Kark001 schrieb:
Lügen, cheaten, tricksen gehören zu den elementaren Spielhilfen eines Spielleiters um

ein Betrüger zu sein, ja, das sagen diese Worte ja bereits schon von alleine. ;)

Wenn man allerdings an Regeln und klaren Tatsachen größeren Gefallen findet als an einer guten Geschichte, dann sollte man sich überlegen vom Rollenspiel zum Brettspiel zu wechseln.

Wenn man allerdings an einer guten Geschichte größeren Gefallen findet als an Regeln und klaren Tatsachen, dann sollte man sich überlegen vom Rollenspiel zum Roman zu wechseln. :D

mfG
svc
 
AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

Kark001 schrieb:
Lügen, cheaten, tricksen gehören zu den elementaren Spielhilfen eines Spielleiters um eine gute Geschichte zu erzählen.
Mal ganz davon abgesehen was moralisch von Lügen zu halten ist: Mit den richtigen Mechanismen klappt es auch ohne rote Heringe, hinter dem Sichtschirm gedrehte Würfe, Orks die auftauchen egal ob die Charaktere nach links oder nach recht abbiegen und andere Anwendungen von "Lügen, cheaten, tricksen".

Nichts anderes macht ein Spielleiter, wenn er einen NSC nicht gleich die ganze Wahrheit erzählen läßt.
Ich halte einen nicht die ganze Wahrheit erzählenden NSC nicht wirklich damit vergleichbar, die Spieler bezüglich des Settings und des Wesens ihrer Charaktere gründlichst zu verscheißern.

Wenn man allerdings an Regeln und klaren Tatsachen größeren Gefallen findet als an einer guten Geschichte, dann sollte man sich überlegen vom Rollenspiel zum Brettspiel zu wechseln.
Ich finde eher Gefallen an Regeln und klaren Tatsachen, die gute Geschichten produzieren.
Wer sich lieber an "Lügen, cheaten, tricksen" hält der soll gleich einen Roman schreiben, da spart er sogar noch den Schritt ein die Spieler an der Nase herumzuführen, während er sowieso den Plot erzählt den er erzählen will.
 
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und eben darum kann sich der SL ja raussuchen, ob er gleich von anfang an alles auspackt oder lieber die spieler selbst auf die wahrheit stoßen lässt.

und das setting engel:dämonen ist ausgelutscht. punkt. :p (meine meinung)

@horror: der pontifex maximus ist gottes handlungsarm auf erden - und damit sogar gegenüber engeln weisungsbefugt. die himmelsäbte sind die sprachrohre der erzengel - und damit weisungsbefugt.
was die anderen diener angeht, kann keiner einem engel etwas befehlen. nur ratschläge erteilen, bitten und ausrichten was ihnen aufgetragen wurde bzw. sie gehört haben.
da die engel die menschen respektieren und den kirchendienern vertrauen entgegenbringen funktioniert das. und sie brauchen die anderen um ihre aufträge auszuführen.
 
AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

Ich schrieb doch, das es Inplay ein viel kleineres Problem ist als Outplay!

Ich habe durchaus einige Fans von Engeln (also echten bzw, was man sich darunter vorstellt) in meiner Umgebung, aber das sie der Kirche und auch ihren Sprechern untergeordnet sein sollen, verursachte bei den Spielern und Spielerinnen nur ein übles Kopfschütteln und eine Ablehnung des Systems!
Hier treffen Überzeugungen und Spielrealität aufeinander...
:nixwissen:


H
 
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Hmm, aber warum können sie OFF nicht nachvollziehen das den Chars erzählt wurde das eben das und jenes so ist und eben wie schon gesagt einige Sprachrohre der höheren Engel sind. Das es solche Leute gibt steht immerhin schon in der Bibel.
 
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Engel hat eben mit Engeln nichts zu tun. Deswegen würd ich's auch nicht spielen wollen (WENN ich diesen Mist denn spielen wollen würde), wenn ich ein Spiel mit Engeln spielen wollte... *_*
Was in Anbetracht des Namens schon irgendwie... komisch ist.
Böse Zungen würden Etikettenschwindel rufen. ;P
 
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Skyrock schrieb:
Ich halte einen nicht die ganze Wahrheit erzählenden NSC nicht wirklich damit vergleichbar, die Spieler bezüglich des Settings und des Wesens ihrer Charaktere gründlichst zu verscheißern.
Habt ihr mal das nach dem Film "Identität" ausgerichtete Szenario gespielt?

In solchen Fällen (wie "Identität" im Kleinen, oder Engel im Großen) ist es tatsächlich nicht nur legitim die Spieler nicht von allen Informationen die Spielwelt und ihre Charaktere betreffend in Kenntnis zu setzen.

Ich scheiße auf "stimmungsvolles Geschichtenerzählen bei Kerzenschein und Kamillentee". Ich scheiße ebenso auf "Ich will aber nur Abenteuer spielen, die ich vorher komplett gelesen habe, da ich meinem Spielleiter, meinen Mitspielern und mir selbst nicht traue, und ich mit Unsicherheiten nicht umgehen kann".

Was die Filterung der an die Spieler von Engeln fließenden Informationen anbelangt, so muß man natürlich "vorher" und "nachher" unterscheiden. Wie hier schon angesprochen wird ein Spieler(!) nur einmal erfahren können, was hinter seinem Spielercharakterengel steckt. Die sonstigen Machenschaften der Kirche, die Unsterblichkeit des Papstes, usw. interessieren den Spieler auf ganz anderer Ebene (und könnten ihn auch leichter kaltlassen), als der Hintergrund seines Alter Egos in der Welt der Engel.

Diesen Hintergrund im Spiel zu erfahren, ist eine besondere Form des Spielerlebens, die man pro Spieler genau einmal haben kann. Es gibt also Engel-Spieler im Zustand "vorher" und im Zustand "nachher". Nachher ist das Spiel selbst desselben Charakters ein wenig anders. Das Spielen desselben Charakters, der im Spiel auf gewisse Wahrheiten gestoßen ist, wird aufgrund der von diesem Charakter erfahrenen Informationen, die dann ja Fakt in der Spielwelt sind, zwangsläufig beeinflußt sein. Und das Erschaffen neuer Charaktere unterliegt dann ohnehin dem neuen Wissen um die Spielweltfakten des Spielers (falls der Spieler "nachher" dann noch Lust dazu hat einen neuen Engel-Charakter zu erschaffen - ich habe nämlich auch erlebt, daß ein Spieler nach der "Erkenntnis" eben KEINE Lust mehr hatte, und zwar nicht etwa, weil er sich betrogen oder angelogen fühlte - das sogar überhaupt nicht, da die Filterung der einem Engel-Charakter zugänglichen Informationen auch hinsichtlich des Spielers als das einzige Mittel für den Aufbau einer solchen Enthüllungserfahrung stets akzeptiert wurde - sondern weil er eben keine ECHTEN Kinder spielen will, sich das nicht vorstellen kann und so nicht mehr den Zugang zu den üblichen Engel-Spielercharakteren finden konnte).

Wenn ich ein "vorher"-Spiel spielen will, das zum Inhalt die Erkenntnis, den - ja, genau - Schockeffekt haben soll, der dann eintritt (Horror ist IMMER persönlich), wenn nicht etwa der Charakter, sondern der SPIELER diese Erkenntnis gleichermaßen durchlebt, dann muss ich dem Spieler vorab Unklarheiten präsentieren, die erst im eigentlichen Spiel nach und nach aufgelöst, entdeckt, geklärt werden. - Diese Art des "vorher"-Spiels bei Engel ist sehr interessant, weil man eben auch als Spieler mit bisweilen stark gegensätzlichen Informationen in der Spielwelt und über die Spielwelt konfrontiert wird und versucht daraus die "Wahrheit" abzuleiten. Nur das "vorher"-Spiel kann die große Lüge, die die Spielwelt der Engel als roter Faden durchzieht, wirklich thematisieren.

Nochmal zum Vergleich mit "Identität". Wenn ich den Spieler vor dem Identität-Szenario sage, was für Charaktere sie hier verkörpern werden, dann brauche ich eigentlich nicht mehr zu spielen, weil sie in diesem "One-Trick-Pony"-Szenario das Schlüsselelement bereits kennen und somit keinerlei der beabsichtigten und der die Filmvorlage "Identität" so besonders machenden Szenen voller Zweifel, Unsicherheit und langsamen Heraufdämmerns, daß ALLES anders ist, als man denkt, mehr möglich sind.

"Identität" hat nur diesen einen "Trick" drauf. Engel hat noch viel mehr "Tricks" drauf, weshalb es auch sehr vielen Leuten Spaß macht Engel-Spielercharaktere in "nachher"-Runden zu spielen, wo dieser eine Trick, der in UA einen Stress-Check gegen "Identity" ausgelöst hätte, bereits jedem Spieler bekannt ist.

Wenn man jetzt aber herumjammert, daß ein Engel-Spielleiter seine Spieler anlügen würde, dann kann ich das nicht verstehen. Wo ist denn der Unterschied, ob ich in einem Cthulhu-Abenteuer (Sänger vom Dhol), einem UA-Abenteuer (Jailbreak), einem Deadlands-Abenteuer (The Dark Canyon) oder eben einer (meist der ersten) Engel-Chronik eine Konstellation erzeugen muss, damit diese Szenarien mit diesem besonderen "Trick" funktionieren - eben eine Konstellation, bei der ich den Spielern wirklich nicht alle Informationen über ihren Charakter bzw. die Art ihres Charakters geben kann, ohne daß ich den "Trick" verrate und damit das Szenario oder der Inhalt der "vorher"-Chronik hinfällig würde?

Ähnliches gilt - zwar nur für einen Teil der Spielercharaktere - in der Fantasy-Kampagne "Evernight", in deren Spielwelt aber tatsächlich keiner weiß, was dieser eine, besondere Haken an der Vorgeschichte der gesamten Welt und insbesondere an bestimmten Charakter-"Berufen" ist. Die Entdeckung dieser Vorgeschichte und die - durchaus auch eine Identitätskrise auslösen könnende - Enthüllung zu bestimmten Charakter-"Berufen" ist hier sogar eines der beiden Kampagnenziele (das primäre ist natürlich "Buttkicking for Goodness"). Wenn ich diese paar Seiten Text jedem Spieler vorher ausplappern würde, dann ist das eben nicht mehr "Evernight", sondern eine langweilige 08/15-Buttkicker-Kampagne, bei der man es den "Bösen" so richtig reinwürgt.

Die vollständige, umfassende Information der Spieler über alles, was ihre Charaktere anbetrifft, wird von manchen in diesem Thread wirklich überschätzt. - Mal ganz offen: wenn Ihr solche Sensibelchen seid, dann spielt halt keine Rollenspiele, bei denen es "Identitätskrisen" der Spieler als zentrale Aspekte geben könnte. Dann darf man aber wirklich kaum etwas spielen, was in irgendeiner Form "Horror" enthält, denn der Horror, der etwas mit der Verunsicherung darüber, wer man wirklich ist, was man denn nun wirklich für einen Charakter spielt, zu tun hat, dieser Horror geht halt nur durch das Im-Unklaren-Lassen der Spieler durch den Spielleiter.

Bei nicht gefestigten, nicht reifen Persönlichkeiten der Spieler könnte dies zu ernstzunehmenden Problemen führen, womit wir hier den Bogen zu solchen alten Fragen wie "Was darf ein Rollenspiel?", "Wie weit darf man in einem Rollenspiel gehen? Als Spieler? Als Spielleiter?" und anderen "Klassikern", die jedes Jahr auf dem Gabentisch der Entgleisungsthreadbäumchen liegen, geschlagen haben. KÄ paßt da auch noch mit drauf.

Zusammenfassend kam bei diesen endlos wiederkehrenden "Diskussionen" stets der Punkt "Gruppenvertrag" und "der Spieler soll sagen, was er nicht vertragen kann", sowie die Frage "ist denn sicher, daß ein Spieler das vorher schon weiß, daß er auf etwas extrem unverträglich reagieren wird?" und "kann denn ein Spielleiter wirklich die Verantwortung für die nach dem Spiel noch vorhandene geistige Gesundheit der ihm vertrauensvoll gegenübertretenden Spieler übernehmen?" auf.

Wollt Ihr diesen Thread wirklich mit solchen offensichtlichen Kofferbomben sprengen? - Dann bitte.

Ich erzähle meinen Engelspielern in "vorher"-Runden wortreich und möglichst überzeugend, wie die Welt so ist, daß alles in Ordnung ist, daß alles gut und rein und richtig ist. Und ich lasse sie selbst denken, selbst kombinieren, selbst Fragen stellen, so daß sie selbst drauf kommen, was nicht stimmt. Und nein, ich frage sie nicht vorher, ob ich ihnen vielleicht was erzählen soll, was die gesamte Kampagnenziele kippen würde.

Wer mich jetzt einen Lügner nennt, der muß damit rechnen, von mir bei einer etwaigen persönlichen Begegnung geschlagen zu werden. Ich bleibe da niemandem etwas schuldig.
 
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Du kannst das noch so wortreich ausschmücken, es ändert nix daran daß Engel mit Engeln nix zu tun hat, und ich als Spieler der gerne einen echten Engel spielen würde mich tierisch verarscht gefühlt hätte, wenn ich damit angefangen hätte...
 
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Zornhau schrieb:
Die vollständige, umfassende Information der Spieler über alles, was ihre Charaktere anbetrifft, wird von manchen in diesem Thread wirklich überschätzt.

Einigen würde vielleicht auch schon eine Information über das überhaupt bespielte Genre ausreichen...

...aber auch diese wird ja scheinbar gerne vorenthalten, beziehungsweise wird sogar eine falsche vorgespiegelt.

Gehört Unwissenheit und Unsicherheit zu Horror? Darüber kann man zwar bestimmt streiten, aber das halte ich für vollkommen irrelevant, wenn es doch erst einmal um die Frage geht, ob man überhaupt Interesse an Horror hat.

Wenn ich sage "ich habe keine Lust auf Science Fiction. Ich will Fantasy spielen", zur Antwort bekomme "klar spielen wir Fantasy", und ich mir dann nach einer halben Stunde Spielzeit sagen lassen darf "das Holodeck wird wegen rotem Alarm abgeschaltet, und ihr werdet auf die Brücke gerufen", dann glaube ich jedes Recht der Welt zu haben nicht nur von Lügen, sondern auch von Böswilligkeit und schlechtem Spielerlebnis sprechen zu dürfen.

mfG
svc
 
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Tellurian schrieb:
Du kannst das noch so wortreich ausschmücken, es ändert nix daran daß Engel mit Engeln nix zu tun hat
Hat es aber. Du wirst zumindest von der Bevölkerung als Engel angesehen.

und ich als Spieler der gerne einen echten Engel spielen würde mich tierisch verarscht gefühlt hätte, wenn ich damit angefangen hätte...
Engel ist von der Wortherkunft als "Bote" definiert. Genau das trifft hier zu.

Führen wir die Wortklauberei also hier auf die Spitze, landen wir noch deutlicher bei Engeln. Und mehr als Wortklauberei ist das nämlich nicht. Sagst du du möchtest christliche Barockengel spielen, die nackt und flügelschlagend auf den Wolken leben, dann ist Chroniken der Engel nichts für dich. Engel (einfach nur Engel) spielt man bei Chroniken der Engel aber ganz prima.
 
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Für alle die, welche einen echten Engel (also eine Kreatur des Himmels, mit seinen Chören usw) spielen wollen, empfehle ich an dieser Stelle einfach noch einmal: The Everlasting Book of Light!

Okay, es gibt auch noch Angeli oder In Nomine/Magna Veritas, aber ich finde The Everlasting nun mal richtig cool! :D ;)

Und natürlich Der Letzte Exodus nicht zu vergessen...und KULT hat ja auch welche zu bieten... :D ;)


H
 
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Haben wir glabe ich alle. Die Frage ist, warum du dich dann hier rumtreibst? Es gibt schließlich genaug Leute die genau das was du bemängelst sehr cool finden.
 
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Horror schrieb:
Für alle die, welche einen echten Engel (also eine Kreatur des Himmels, mit seinen Chören usw) spielen wollen
bieten "Die Chroniken der Engel" genau das.

Es sind Engel. Es sind ANGELITISCHE Engel. Die Angelitische Kirche ist ja auch nicht die Römisch-Katholische Kirche, warum sollten dann also ihre Engel nicht auch die etwas anderen Engel sein?

Wenn man als Spielleiter den Spielern die Welt der Engel vorstellt mitsamt der - aus Spielersicht sofort augenfälligen - Mischung aus mittelalterlich Entlehntem, aus modernen Geräten, Verhaltensweisen und aus Sci-Fi-Elementen, durchzogen von einer nur in der Form einer bekannten großen Religionsorganisation unserer Tage nachempfundenen, inhaltlich aber grundverschiedenen Theokratie, dann ist - zumindest meinen Erfahrungen nach - noch jedem Engel-Neuling sofort klar geworden, daß es sich bei Engel um ein Science-Fantasy-Setting mit religiösen Motiven handelt, bei dem man Superhelden mit Flügeln spielen kann, die sich in einem lange tobenden Krieg gegen Dämonen um den Erhalt der verbliebenen Reste der Schöpfung wiederfinden. Und es werden doch viele seltsame Fakten der Welt den Engel-Neulingen mitgegeben, wie der "Unsterbliche" Pontifex, die "unsichtbaren" Erzengel, die seltsam anmutende Befehlshierarchie, die die Engel UNTER die Himmelsvorstände stellt, etc.

Nach einer Engel-Einführung, und noch vor dem Durchspielen der Postulantenzeit, ist jedem meiner Engelspieler klar, daß er einen echten Engel spielen wird. Ein kindliches Wesen mit Flügeln, welches über wundersame Kräfte verfügt und mit einer Horde Normalketzer den Boden aufwischt, weshalb Engel ja auch aufgrund ihre enormen Überlegenheit nur für die wichtigsten Missionen zur Bewahrung der Schöpfung herangezogen werden. Gleichzeitig wissen die Spieler aber von dem zerstörten Himmel der Technikbewahrer (wer hätte denn schon einmal von einem biblischen Engelsbild als den Engeln der Bewahrung der Technik gehört? Ich jedenfalls nicht. Wer über die Ragueliten etwas erfährt, und allein deren (historische) Existenz dürft da schon ausreichen, der KANN doch garnicht mehr glauben, daß Engel in der Welt der Engel den biblischen Engeln entsprechen und daß man hier eine "Wir sind Papst"-Engelswelt spielen wird!).

Engel ist ganz klar ein Genre-Mix. Es enthält Fantasy-Elemente, Science-Fiction-Elemente, Horror-Elemente, Superhelden-Elemente, Verschwörungstheorie( und -praxis)-Elemente, und noch einiges anderes mehr.

Das ist einem Engel-Interessenten noch vor der Charaktererschaffung voll bewußt.

Bei der Charaktererschaffung haben die einzelnen Postulanten sehr unterschiedliche "Offenbarungen" zu Aspekten, die nicht mit dem Übereinstimmen, was ihnen ständig gepredigt wird. Ein Spieler, der selbst denken kann, der fragt sich spätestens während der Charaktererschaffung, warum denn dieser Unterschied zwischen dem Gesagten und dem Gemachten besteht. Hier ist der Beginn der Enthüllung der Lüge, die die Basis der Welt der Engel darstellt.

Nicht der Spielleiter lügt die Spieler an, sondern die Engel in der Welt der Engel sind die Verkörperung der größten Lüge an der Menschheit SELBST.

Das ist natürlich harter Tobak. Das ist schwer verdaulich. Aber man sieht das Leichentuch über Europa unter der Angelitischen Kirche ja schon vor Spielbeginn fadenscheinig werden. - Für mich und für meine Engel-Mitspieler war das das Interessanteste an der Welt der Engel. Hier ist nichts so, wie es scheint. Man will dahinterkommen. Man will - endlich - die Wahrheit sehen. Und wenn man sie dann erfährt, dann lebt man damit - als Spieler und als Charakter.

Wer "normale", d.h. langweilig vorhersehbare Engel spielen will, der soll sich doch eines der hier vorgeschlagenen Rollenspiele greifen und seine üblichen Erwartungshaltungen vom Spielleiter vorexerziert bekommen. Viel Spaß dabei. Aber auch: Tschüß!

Hier geht es um Spielleiter, die "Die Chroniken der Engel" spielen wollen. Nicht um Evangelikale, die ihre Superchristenphantasien in einem Rollenspiel mit Richtigen Engeln (tm) ausleben wollen. Fliegt nach Corpus Christi, wenn Ihr von dieser Sorte Leute nicht genug bekommen könnt.

Hier geht es um ein Science-Fantasy-Horror-Conspiracy-Engel-Setting, nicht um irgendetwas, was ihr wollt.
 
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Zornhau schrieb:
Hier geht es um Spielleiter, die "Die Chroniken der Engel" spielen wollen.

Und in der Nebenlinie um Leute, die sich in ihrer Freizeit nicht gerne belügen lassen.

Science-Fantasy-Horror-Conspiracy-Engel-Setting

Und wenn es als solches auch bezeichnet wird, dann ist ja auch der Informationsnotstand behoben.

mfG
svc
 
AW: Was muss man als Spielleiter wissen? (Spoiler)

Caninus schrieb:
Haben wir glabe ich alle. Die Frage ist, warum du dich dann hier rumtreibst? Es gibt schließlich genaug Leute die genau das was du bemängelst sehr cool finden.

Irgendwie erschließt sich mir da der Zusammenhang nicht... ?(
 
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