Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Nun, das sind schon sehr viele Faktoren (gerade beim Oscar auch schlicht und ergreifend Prestige), aber es gibt doch gewisse Maßstäbe.
Ich kann zum Beispiel durchaus akzeptieren, dass D20 handwerklich gut gemacht ist. Es greift alles gut ineinander, es funktioniert. Aber mögen tu ich es trotzdem nicht.

@IT: Du leugnest also komplett, dass es einen Unterschied macht, wie sehr man sich mit einer Thematik befasst? Du unterstellst dass die Oscar-Jury die Filme nicht ansieht, bevor die Nominierungen ausgesprochen werden? Das kann doch nicht Dein Ernst sein.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine Fundierte meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Warum nur sind dann die Meinungen von Literatur- und Filmkritikern anerkannt?

Weil es bei Anerkennung und Wertschätzung nicht darum geht, was man sagt, sondern auch wie man es sagt, von wem das was man sagt unterstützt wird und wie man es verbreitet. Aber damit wären wir allerspätestens bei Psychologie, Suggestion, Herdentrieb und fehlender EIGENER Meinung (und damit weit vom Topic weg) angelangt.

Warum wird der Meinung eines 14-jährigen nicht in gleichem Maß Beachtung geschenkt

Auch damit sind wir weit vom Thema ab, aber bitte, sei es drum. Weil in unserer Gesellschaft junge Menschen nicht anerkannt und nicht respektiert werden. Und das Anerkennen einer Meinung, hat etwas mit Respekt zu tun.

Liegt es vielleicht daran, dass die Meinung des Literaturkritikers ein FUNDAMENT hat, während die des Jungen einfach nur heiße Luft ist?

Liegt es vielleicht einfach daran, dass der Literaturkritiker eine breite Plattform hat, die der 14-jährige nicht hat? Oder liegt es vielleicht an oben genannten gesellschaftsspezifischen Problemen?


Auch der Rest deines Postings läuft auf eine Thematik hinaus, die mit der hießigen allerhöchstens peripher zu tun hat (siehe dazu auch meinen ersten Absatz in diesem Posting).

Und nur um es auch dir nochmal klar zu machen, es gibt KEINE fundierte MEINUNG, es gibt höchstens fundiertes WISSEN. Und MEINUNG ungleich WISSEN. Solange das nicht in eure Köpfe geht ist diese Diskussion sinnlos.

Natürlich KANN eine Meinung auf Wissen basieren, aber sie MUSS es NICHT.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Ich warte immer noch auf eine Reaktion auf meine "Meinung" "Scharze stinken" - oder ist die zu unbequem für eure Argumentation?
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

@IT: Du leugnest also komplett, dass es einen Unterschied macht, wie sehr man sich mit einer Thematik befasst? Du unterstellst dass die Oscar-Jury die Filme nicht ansieht, bevor die Nominierungen ausgesprochen werden? Das kann doch nicht Dein Ernst sein.

Gerade bei den Oscars: ja. Es macht natürlich einen unterschied, aber eine Meinung ist eine Meinung, egal wie informiert der betrefende ist, der sie abgibt. Man muß nur wissen, wessen meinung man vertrauen kann. ich vertraue zum beispiel Serafin, weil ich ihn lange kenne. Skyrocks meinung ist relativ relevant, wenn er nicht gerade seine fünf minuten hat, weil er bewiesen hat, das er weiß wovon er redet. Kazuja werde ich ignorieren, wenn es nicht gerde um Animes geht. Dich werde ich neutral bewerten, bis ich weiß wie ich dich einstufen soll.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Ich warte immer noch auf eine Reaktion auf meine "Meinung" "Scharze stinken" - oder ist die zu unbequem für eure Argumentation?

Nein, zu blödsinnig um drauf einzugehen, denn dann müßten wird entsprechende Maßnahmen ergreifen.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

@IT: Du leugnest also komplett, dass es einen Unterschied macht, wie sehr man sich mit einer Thematik befasst? Du unterstellst dass die Oscar-Jury die Filme nicht ansieht, bevor die Nominierungen ausgesprochen werden? Das kann doch nicht Dein Ernst sein.

Das leugnet hier niemand. Es macht sehr wohl einen Unterschied wie sehr man sich mit einer Thematik befasst. Und zwar äussert sich dieser Unterschied im WISSEN über die jeweilige Thematik. Das hat aber keinen Einfluß auf die Wertigkeit der Meinung.

Diese spezielle Meinung eines Menschen der sich mit der Materie auskennt, mag für DICH PERSÖNLICH mehr Wert sein, ABER das ist wiederum DEINE persönliche MEINUNG. Und dadurch ist das ganze schon wieder subjektiv. Objektiv gibt es keine Wertunterschiede bezüglich Meinungen, alle Meinungen sind gleich viel (oder wenig) Wert.

Und der einzige der hier etwas unterstellt bist du (oder siehst du hier irgendwen behaupten die Jury kucke sich die Filme nicht an?), und das solltest du ganz schleunigst lassen, das ist nämlich unterste Schublade.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

@ IT: Aber das meine ich ja!
Ja, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt.
Du legst mehr Wert auf die Meinungen verschiedener Leute, weil Du weißt, dass das was sie zu sagen haben, normalerweise Hand und Fuß hat, versteh ich das richtig?

Dann sind wir ja auf einer Ebene. Ich bewerte Meinungen ebenso - ich will auch, dass der, der sie abgibt, weiß wovon er redet.

Ich wollte mit dem - zugebenermaßen dummen - Beispiel nur andeuten, dass Meinungen eben nicht gleichwertig sind - und das findest Du ja Deiner Aussage nach ebenso. Irgendwie scheinen wir aneinander vorbei geredet zu haben.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Aber das meine ich ja!
Ja, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt.

Hat auch nie jemand behauptet, und ist sowohl IT als auch mir schon die ganze Zeit klar.

Du legst mehr Wert auf die Meinungen verschiedener Leute, weil Du weißt, dass das was sie zu sagen haben, normalerweise Hand und Fuß hat, versteh ich das richtig?

Ja. Ich PERSÖNLICH lege mehr (oder weniger) "Wert" auf verschiedene Meinungen, stimmt. Aber ich bewerte nicht die Meinungen anderer Menschen an sich. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, und diese Meinungen sind auch alle gleich viel Wert. Mir PERSÖNLICH ist die Meinung von jemanden, der WEISS wovon er redet auch mehr "Wert", als die von jemanden der das nicht tut. Das sagt aber nichts über die Wertigkeit dieser Meinung an sich aus.

Dann sind wir ja auf einer Ebene. Ich bewerte Meinungen ebenso - ich will auch, dass der, der sie abgibt, weiß wovon er redet.

Gut. Konsens gefunden.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Erstmal sind alle meinungen gleich viel wert. Der unterschied liegt nicht in der meinung sondern in der person.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Das ist Haarspalterei. ;-)
Wenn Du einer Person nicht vertraust, dann ist ihre Meinung für Dich nichts wert.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Das ist falsch. Guck dir mal mein verhältnis zu S. aus B. an.

Jede meinung ist erstmal gleich viel wert.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

[...] Es macht natürlich einen unterschied, aber eine Meinung ist eine Meinung, egal wie informiert der betrefende ist, der sie abgibt. Man muß nur wissen, wessen meinung man vertrauen kann. [...]
Soll das heißen, dass eine Meinung die auf Wissen basiert eine Meinung ist, der man eher vertrauen kann? So ganz generell?
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Mir fällt gerade auf, dass ich nochmal rückgreifen will.

Ich finde nämlich durchaus, dass die Meinung des 14Jährigen über Kafka etwa gleichwertig ist wie die des Literaturwissenschaftlers - solange er Kafka auch wirklich gelesen hat. Das ist ja eigentlich eher mein Problem.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Nein, nicht wirklich.
Sondern?
Wovon hängt es ab, ob ich einer Meinung vertrauen kann?
Persönliche Erfahrungen? Wissen? Vertrauensbasis zu dem, der die Meinung äußert? Von allem ein bißchen?

Ich finde nämlich durchaus, dass die Meinung des 14Jährigen über Kafka etwa gleichwertig ist wie die des Literaturwissenschaftlers - solange er Kafka auch wirklich gelesen hat. Das ist ja eigentlich eher mein Problem.
Ich hatte irgendwie den Lausbub im Sinn, der einfach mal über das Geschriebene hinwegfliegt und, weil es eh nur Schullektüre ist, den Schluß auslässt.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

*Volonenstimme* Ja
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(... Baylon5 ik hör dir trapsen!)




... und weil hier sooft von dem Wert einer Meinung geschrieben wurde:
Eine Meinung ist in ihrer Eigenschaft als individuelle Äußerung nicht besser oder schlechter als eine andere.
Eine Meinung kann aber in Bezug auf ihre inhaltliche Qualität besser oder schlechter sein, als eine andere.


Ich glaube ja, dass die Vermischung von diesen beiden Dingen zu einigen Missverständnissen geführt hat.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

*Volonenstimme* Sie können nach Z'ha'dum fliegen, aber sie werden sterben.
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Hallo,

es ist schön dass ihr euch auf ein Fachvokabular einigen konntet. Und leider muss ich bei dem Oscarbeispiel für eine Jury-Meinung etwas widersprechen. Die Wahl des Oscars ist eine Wahl und es wird von keinem Academy-Mitglied verlangt alle Filme zu schauen, um daraus die Nominierten zu bestimmen. Leider kann ich eure Meinung in diesem Zusammenhang nicht als fundiert anerkennen ;)

MfG

Stefan
 
AW: Was ist notwendig, um sich eine fundierte Meinung über ein Rollenspiel zu bilden?

Mit fundierte Meinung über ein Rollenspiel meine Ich nicht, dass ihr auf wissenschaftlich korrekter Metaebene die details des Systems auseinandernehmen, ein literaturwissenschaftliches Essay über die Grundgedanken des Metaplots schreiben, ... bewerten könnt.
Deinen Wunsch und das absolut zutreffende "könnt" in Deinem Eingangsbeitrag scheint in diesem Thread genau EINER nicht repektieren zu wollen.

Und dann kommt ein in kurzer Zeit ellenlang gewordener Thread heraus, in dem ständig das Thema verfehlt wird.

Mir geht es lediglich darum zu erfahren, wie viel zeit und mühe ihr investieren müsstet um bei einem Bis dato unbekannten Rollenspiel eine klare aussage Treffen zu können, ob IHR PERSÖNLICH das System mögt, und in welchem maße das System für euch zu einer lohnenden Quelle von spielspaß werden könnte.
- oder eben nicht.
Das geht z.T. in wenigen Sekunden. Da reicht der Blick aufs Titelbild oft schon aus.

Als ich das erste Mal ein Deadlands-Buch sah, da dachte ich mir "Iiih! Wie grell orange! Und was für kitschige 'Röhrender Hirsch'-made-in-USA-Titelbilder! So ein Scheiß." - Und das war mein Eindruck von Deadlands für die nächsten paar JAHRE. So lange, bis ich - auf den Spielrundenbeginn einer Con-Runde wartend - aus Langeweile und weil es gerade rumlag, anfing die Einleitung (die Geschichte des Prospectors für DL-Kenner) zu lesen. Seitdem ist Deadlands eines meiner Handvoll LIEBLINGSSPIELE geworden. (Natürlich kam dann erstmal die Bereitschaft auf überhaupt eine Proberunde zu spielen, einen Charakter zu basteln, noch ein paar Runden zu spielen, mal selbst das Regelwerk anzuschaffen, selbst was zu leiten, ALLES an Deadlands-Büchern zu horten und jahrelange Kampagnen zu spielen und zu leiten. - Angefangen hat es aber mit "The Prospectors Story".)

So kann es eben gehen.

Es geht auch andersherum.

DeGenesis. Wow! Was für ein tolles Vorhaben! Ein zweites und vielleicht nicht ganz so "weltveredelnd künstlerisches" Engel aus deutschen Landen. Das interessiert mich. Da bestelle ich doch gleich das Hardcover vor. Da melde ich mich doch gleich im dortigen Forum an. Da engagiere ich mich aktiv, weil es das wert ist (zu sein schien!).

Und dann, das Hardcover lag schon lange ungelesen, nur durchgeblättert bei den vielen weiteren Rollenspiel-Spontankäufen auf den "Zu Lesen"-Stapeln herum, ich hatte es schon einigen Spielleiterneulingen weiterempfohlen (ungetestet, nur auf den "guten Eindruck" hin), da kam ich dazu das Hardcover mal zu lesen. Und es war schlecht. Und zwar ALLES darin. Ja, sogar die Zeichnungen! - Und es kam noch schlimmer: Die auf MEINE Empfehlung hin gestarteten Spielrunden sind ALLE krass gescheitert, weil das Regelsystem völlig untauglich ist. Die Spielleiter waren (zurecht) gefrustet (und mir war meine Empfehlung peinlich, weil ich ungerne jemandem etwas Schlechtes empfehle).

Meinungen bildet man sich SCHNELL.

Meinungen ÄNDERN sich aber auch schnell einmal.


Hier im Thread haben die meisten, aber leider nicht alle, begriffen, was Meinungen eigentlich sind.



MEINE Meinung bilde ich mir aufgrund von Eindrücken (Sinneseindrücken für die pingeligen Detailwichser hier im Thread). Und aufgrund meiner ERFAHRUNG. Meine Erfahrung, meine Vorkenntnisse, meine Vorlieben, meine Tagesform, mein Gesundheitszustand, eventuelle Kenntnis von Empfehlungen oder Meinungen anderer Leute, die ich sehr schätze oder zumindest deren Meinungen ich in der Vergangenheit zu schätzen gelernt habe, usw.

Da fließt solch eine Menge an Faktoren ZUSAMMEN, die für das Bilden meiner Meinung verantwortlich oder beeinflussend sind, daß es ohnehin vergeblich (und sinnlos) ist, diese komplett erfassen zu wollen.

Dies ist DAS FUNDAMENT meiner Meinung.

Darauf FUNDIERT sich meine Meinung.

Wenn ich also ein mir bis dato unbekanntes Rollenspiel sehe, anschaue, oder auch nur über es geschrieben wird, oder ich mitbekomme WAS FÜR LEUTE dieses Rollenspiel mögen, dann habe ich - OB ICH ES WILL ODER NICHT - bereits eine Meinung.

Wer behauptet, daß es bei ihm oder ihr anders sei, der lügt. Wenn er es öffentlich behauptet, lügt er andere Leute an. Ansonsten lügt er sich selbst (vermutlich ständig!) an.



Eine Meinung zu haben ist ein Ding, sie zu ÄUSSERN etwas anderes.

Wir reden hier (eigentlich NICHT!) über "fundierte Meinungen". - JEDE Meinung eines jeden ist so fundiert, wie es eben gerade der Fall ist. Da man nicht alle Kriterien zur Fundierung einer Meinung wirklich zur Gänze erfassen kann und keine Objektivität herstellbar ist, ist es SINNLOS überhaupt von "fundierter Meinung" zu sprechen. Lassen wir das also, und reden von MEINUNG(EN).

Wenn jemand eine Meinung hat, dann hat er sie zunächst NUR für sich selbst. Sie beeinflußt sein Kaufverhalten, seine Forenbesuche, usw. - Und wenn er über den Gegenstand der Meinung KOMMUNIZIERT, dann fängt das Elend an!

Ich habe Meinungen. Zu den meisten Dingen, die mir irgendwie bekannt sind.

Oft sind diese Meinungen ehern fest und diamanten. Viel ÖFTER sind sie MOMENTANMEINUNGEN, die bei mehr Information, anderer Tagesform, schönem Wetter, oder sonstigen Gründen sich ÄNDERN können.

Wenn ICH mich dazu entschließe MEINE Meinung z.B. in einem Forum oder bei einer Frage nach Empfehlung an einen anderen Rollenspieler zu KOMMUNIZIEREN, dann immer aus irgendeinem Grund.

Manchmal ist es der Heilige Zorn, das Flammende Schwert meiner Rechtschaffenheit, welches ich führe um Das Schlechte (tm) aus dieser Welt für eine kurze Weile zu verbannen.

Manchmal sehe ich, daß Leute genau der gegensätzlichen Meinung sind und ich möchte sie einfach nur ärgern.

Manchmal möchte ich aber einfach nur meinen Eindruck kundtun, damit sich ANDERE IHRE EIGENE Meinung unter Kenntnis MEINER Meinung bilden können. - Das ist der NORMALFALL, warum ich meine Meinung z.B. hier im Forum äußere.



Denn auch ICH lese die Meinung anderer mit großen Interesse. - Ich habe über lange Jahre Leute nur und ausschließlich über Foren kennengelernt, deren MeinungsÄUSSERUNGEN mich fast immer interessieren.

Worin dieses Interesse begründet ist, das ist zu unterschiedlich, um es haarklein zu analysieren. - Jedoch ist immer ein wenig Resonanz und/oder Reibung vorhanden. - Bewußt provokante Meinungsäußerungen sind etwas, das meine eventuell schon zu sehr sedimentierten Meinungen aufrührt und sie zu hinterfragen anregt. Zustimmende Meinungen sorgen hingegen dafür, daß ich mir in meiner eigenen Meinung und meinem URTEIL deutlich SICHERER werde.

Daher ist es für mich wichtig Meinungen anderer zu denselben Dingen, die mich bewegen, zu erfahren. Und mit meinen MeinungsÄUSSERUNGEN möchte ich auch anderen Leuten die Gelegenheit zum Reiben und Hinterfragen oder zur Resonanz und zum Festigen geben.


WIE man eine MeinungsÄUSSERUNG nun darbietet, das ist wieder ein anderes Paar Schuhe. - Ich möchte, wenn es mir wieder einmal in die Tastatur fließt, mindestens MICH beim Schreiben unterhalten, etwas Vergnügen am Formulieren und Schreiben haben. Andererseits (gerade bei den Hölle-und-Fegefeuer-Meinungsäußerungen) möchte ich UNMISSVERSTÄNDLICH mein PERSÖNLICHES MISSFALLEN mit dem von mir verbal oft hart angegangen Gegenstand ausdrücken. Außerdem kommt ein PERSÖNLICHER STIL hinzu, der eine klare, oft konfrontative Tonart als NORMALFALL meines Umgangs mit anderen Menschen beinhaltet.


Nun hat man also MEINE MEINUNG und man hat MEINE MeinungsÄUSSERUNG.

Und JETZT beginnt der Ärger.

Denn meine Meinung kann ich vielleicht im Rahmen meiner Äußerung nicht so vermitteln, wie ich sie empfinde. - Macht oft nichts. Paßt schon.

Jedoch ist es so, daß die FORM der Äußerung - ganz unabhängig von der darin verpackten Meinung - das sofort und direkt Wahrnehmbare ist. Und hier reagieren die Zimperlieschen "da draußen" dann oft ÜBER. - Da wird das Formelle angegriffen, wo das WICHTIGE die eigentliche Meinungsaussage ist.

Und warum ist das so?

Weil JEDE ÄUSSERUNG in Rahmen einer Kommunikation ja eine WIRKUNG beim EMPFÄNGER auslöst.

Und mag eine "innere", ungeäußerte Meinung auch noch so ausgewogen und hochgradig informiert entstanden sein, wenn die geäußerte Meinung, die MeinungsÄUSSERUNG einem Empfänger nicht gefällt, dann wird herumgeblökt und von "nicht-fundierter Meinung" gesprochen und der Meinungsäußernde herabgesetzt.

Das ist das menschlich WIDERLICHE, was auch in diesem Thread gerade ein bestimmter Teilnehmer WIEDER und WIEDER vorexerziert hat. - Das regt mich ganz persönlich in meinen Werten und Vorstellungen vom Umgang mit Menschen auf.

Ich mag Leute hart angehen, sie verbal rauh anfassen, aber ich versage ihnen nicht ihre Menschenwürde und Gleichwertigkeit, wenn sie Meinungen nur so äußern können, daß "Find ich Scheiße" herauskommt.

Die Äußerung ist NICHT DIE MEINUNG. Sie ist nur ein Vehikel, in welchem eine Botschaft steckt, die man - Respekt vor der Würde des Äußernden vorausgesetzt - dort herauszulesen versuchen kann.

Eine Meinungsäußerung soll aber längst nicht nur die Meinung transportieren, sondern auch viele der üblichen "Nebenbotschaften", wie sie bei JEDER Kommunikation der Fall sind. - So soll sich der Empfänger vielleicht schlecht fühlen. Oder man will sich selbst (Selbstoffenbarung!) als OBERCOOL darstellen, weil man etwas, was alle beschissen finden, als das Tollste darstellt. Oder man will, daß jemand etwas tut oder - öfter - NICHT tut (Kauf das ja nicht! Das ist Scheiße! - So etwas steckt oft in "Das ist Scheiße"-Meinungsäußerungen.).



Wer mit solchen Meinungsäußerungen nicht umgehen kann, der fängt dann an den Äußernden SELBST anzugehen, statt sich mit der Meinung und dem Gegenstand der Meinung auseinanderzusetzen.

Hierbei die - auch hier im Thread geäußerte - Verfahrensweise VORZUSCHLAGEN (aber nicht einmal selbst einzuhalten!) dann eben KEINE MEINUNG ZU ÄUSSERN ist eine verdammte Anmaßung und ein Sich-Aufspielen, welches NIEMANDEM gut ansteht.

Denn auch DIESER "Vorschlag" und das "Predigen" der Einzig Wahren Art Fundierte Meinungen Zu Erwerben (tm) ist ja Kommunikation - und WAS dabei kommuniziert wird, macht mich ärgerlich. - Das ist die WIRKUNG dieser "Predigten" auf MICH.

DASS mich so etwas ärgerlich macht, liegt - wie bei JEDER Kommunikation - auch an MIR SELBST. - Ich lasse mir solche Verbohrtheit und solch ein unwürdiges Verhalten eben leicht zu Herzen gehen. Ich bin da IMMER sehr leidenschaftlich und kann keinen "kühlen Kopf" behalten. - Somit bin ICH zum Teil mitverantwortlich, wenn ich auch diese Verantwortung nicht wirklich BEWUSST wahrnehmen kann, wenn ich "explodiere" und mein Heiliger Zorn mich wieder einmal für Die Gute Sache (tm) streiten läßt.



Wenn ICH z.B. hier im Forum MEINE Meinung äußere, so stecke ich da IMMER SELBST mit drin. - Und zwar zur Gänze. - All meine Erfahrung, meine Vorkenntnisse, mein Wollen, mein Verlangen, meine Art, mein Wesen. All das gebe ich bei einer Meinungsäußerung preis.

Und so ist es bei JEDEM ANDEREN HIER IM FORUM AUCH!



Wie sollte es denn auch anders sein?


Ein Forum ist zum KOMMUNIZIEREN gedacht. Und man kommuniziert. - Auch in solchen ganz zwangsläufig zu NICHTS führenden Threads wie diesem hier.


Warum habe ich dann hier überhaupt etwas geschrieben, wenn dieser Thread ja doch eh zu nichts führt?

Siehe oben.

Weil solche Beiträge von MEHR Leuten GELESEN werden, als hier mitschreiben. Und weil sich DIESE Leute AUCH ihre Meinung bilden wollen und können und DÜRFEN!

Außerdem wurde in diesem Thread eine Herabwertung von Meinungen unterschiedlicher Menschen vorgenommen. Das ist etwas, was geradezu danach SCHREIT, daß man sich DAGEGEN engagiert. - Das war eigentlich der Hauptgrund für meinen - wiedereinmal etwas länger ausgefallenen - Beitrag hier.



Ich bin selbst kein Heiliger und - wie meine Verwarnungen zeigen - auch kein unbescholtenes Blatt, was den Umgang mit anderen Forenteilnehmern angeht. - Aber was hier abgezogen wurde, das erregt meine tiefste EMPÖRUNG.

So. Geht. Es. Nicht.




Zum Eingangsbeitrag:

Ich habe erlebt, wie die Meinung des Threaderstellers im Nominierungs-Thread zum MiRaZ angegangen wurde. - Das hat ganz offensichtlich beim Threadersteller eine WIRKUNG gehabt. Eine Verunsicherung, die zu diesem Thread hier geführt hat.

Überlegt Euch mal - auch wenn ihr bei "trueWoD" das Kotzen bekommen mögt - ob ihr euch damit ein Ruhmesblatt verdient habt, daß ihr jemanden PERSÖNLICH derart angegangen habt, daß es diese Wirkung gezeigt hat.

Ich bin hart im Nehmen und härter im Geben. Ich weiß das. - Aber ich weiß auch, daß nicht alle so sind. Wenn ich blind vor Heiligem Zorn zu ruppig bin, dann verdiene ich es (und respektiere es auch), wenn ich gemaßregelt werde. Mir wäre es manchmal auch lieber, wenn ich mich VOR dem Absenden eines Beitrags noch einmal besonnen hätte. (Kommt mit dem Alter ÖFTER vor, aber nicht so oft, wie es mir selbst lieber wäre.)

Wenn ich jemanden mit meinen Beiträgen wirklich ernstlich getroffen haben sollte, so ist das im Normalfalle nicht meine Absicht gewesen (Ausnahmen, wo ich das voll in Ordnung finde, gibt es natürlich.).

Dieser Thread hier zeigt mir jedenfalls, wie sich die WIRKUNG von Äußerungen zu einer "Spirale an Herabwürdigung und Ignoranz" aufschaukeln kann.

Und wo Ignoranz ist, da muß ich mitmachen.
 
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