DSA 5 Was haltet ihr von der Verteilung der Regeln auf viele Bücher ?

Ich habe hier und da in DSA5 hinein geschaut und mich mit einem Mitarbeiter von Ulisses unterhalten und soweit ich verstehe wird DSA5 immer neue Regeln und Charakteroptionen in immer neuen Büchern veröffentlichen, die irgendwann in der Zukunft herauskommen....

Findet ihr das gut, oder stört euch das?

Ich persönlich habe DSA4.1 gespielt, aber nie die Bücher gekauft. Die Helden-Software hatte ja alles was man zu einem Charakterbau gebraucht hat. Und um die Regeln hatte ich in den Wegen des Helden und des Schwertes, die ich mir von der Gruppe ausleihen konnte. Zum Steigern habe ich beim Spiel nachgelesen was möglich zu lernen ist. Und mir erschien alles recht Zentral. Ich habe bis heute keine Ahnung was in Wege der Alchemie oder Wege des Entdeckers drin steht, aber ich hatte nie den Eindruck, dass da was drin ist, dass neue Charakteroptionen offenbart die einen großen Mehrwert bringen.

Ganz anders ist das eben bei D&D3.5 und Pathfinder (auch ohne die ganze Drittanbieter-Problematik), weil alle paar Monate ein neues Buch herauskommt, dass allen Charakteren neue Optionen offenbart, die vorher nicht verfügbar waren und quasi die ganze Spielrealität verändern, weil das Regelfundament sich ändern. Und ich schreibe absichtlich "Spielrelalität" und nicht "Spielwelt" weil es nicht um einen Metaplot geht, sondern wirklich um neue Charakteroptionen und Regeln.

Für mich erscheint damit DSA5 eigentlich unattraktiver als DSA4.1 weil es wie eine anhaltende Baustelle wirkt, die stückchenweise ausgebaut wird. DSA4.1 dagegen erschien wie ein fertiges, durchdachtes Konzept, dass eben davon lebt, dass nachträglich Abenteuer und Regionalbücher herauskommen, aber nicht davon dass man den Spielern verschiedene Regeln vorenthalten hatte, die sie nun nachkaufen können.

Tatsächlich brauchtest du als Spieler eines (unmagischen) Chars nur Wege der Helden und Wege des Schwertes zu kennen, wo alles drinstand was benötigt wird. Ulisses hat zwar auch am Ende von DSA4 schon angefangen, zusätzliche Optionen (Kriegerschulen, Zauber und so was) in anderen Büchern zu veröffentlichen, aber das war alles halt noch nicht so wild.

Leider geht man mit DSA5 jetzt volle Breitseite den Weg von D&D - nicht nur, aber gerade in der Veröffentlichungspolitik. Was panne ist, weil man das vollständige Aventurien halt schon von vorherigen Editionen kennt und das was mal in den Wege-Bänden konzentriert war jetzt auf Dutzende Bücher aufgestückelt wird (ich habe mir 2 Chars in DSA5 gebaut, und im Grundbuch fehlen Sachen, auch so grundlegende wie die Gabe Gefahreninstinkt oder Hruruzat, die sogar im Beta-Regelwerk noch drin waren).

Für mich einer der grössten Gründe, nicht umzusteigen.

Aber ja finde ich das gut!

Ich lese immer gerne neues Zeug und bin ein großer Freund davon mir Bücher zu kaufen.

Davon ab ist das für Leute mit dem schmalen Geldbeutel auch nicht verkehrt - wenn du jetzt beispielsweise in Andergast und Nostria spielen willst, dann kaufst du dir den Regionalband und hast da alles was du benötigst. Alle Waffen, Zauber und regionalen Sonderregeln (in diesem Fall Turnierkampf). Zwar findet sich das Zeug auch im Kompendium, aber das brauchst du nur noch wenn du gern alles komplett hättest.

(Und DSA 4.1 war a) nie ein durchdachtes Konzept und b) hat auch Zeit gebraucht bis die Regeln komplett waren - ich wage zu behaupten das der Umfang der reinen Regeln in DSA 5 nicht zwingend größer sein wird)

Du brauchst die Bücher aber nicht, sie bieten nur mehr Möglichkeiten.

Hoffi schrieb:

Du brauchst die Bücher aber nicht, sie bieten nur mehr Möglichkeiten.

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Schon klar, aber für mich hat es vor allem in dem Wenigen vom Grundbuch dass ich gesehen habe sehr störend, wenn diese oder jene Profession oder diese und jene Subkultur erst in einem Ausbau-Buch finde.

Klar, bei DSA 4, dauerte es von von Oktober 2001 bis Oktober 2004 bis alle Regelbücher raus waren. Die 4.1 Wege Bücher waren von Juli 2007 bis März 2008 herausgebracht und sie vermittelten den Eindruck erschöpfend zu sein - also auf "Nachlieferungen" in Abenteuern, Regionalbänden usw. zu verzichten.

Bei DSA5 denke ich mir, wenn es schon nicht alles frei Online zu haben ist, wie bei Pathfinder, dann sollte man es doch wie Gesetzestexte als Ringbuch herausbringen, so dass wenigstens alle Querbezüge und Erweiterungen für eine Regel dann auch aktuell halten kann.

hchkrebs schrieb:

Klar, bei DSA 4, dauerte es von von Oktober 2001 bis Oktober 2004 bis alle Regelbücher raus waren. Die 4.1 Wege Bücher waren von Juli 2007 bis März 2008 herausgebracht und sie vermittelten den Eindruck erschöpfend zu sein - also auf "Nachlieferungen" in Abenteuern, Regionalbänden usw. zu verzichten.

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Scheinen mir die DSA 5 Regeln auch zu sein... Das Kompendium hat Regeln zum Turnier. Der Nostergast Band wiederholt die Regeln zum Turnier und führt einige spezielle Besonderheiten von Nostria/Andergast hinzu. Das hat DSA 4.1 genauso gemacht, es fanden sich in vielen Bänden noch super spezielle Regeln die man aber nicht zwingend brauchte.

Geändert hat sich an der Produktpolitik eigentlich nur, das die Regionalbände jetzt Regeln beinhalten, die schon im Kompendium stehen, damit man - wenn man nur auf Nostria steht - mit Basisbuch und Regionalband alles abbilden kann, ohne das Kompendium zu benötigen. Ich vermute allerdings, wenn man sich den üblichen Rollenspielerhass auf eine neue Edition angewöhnt hat, dann stört einen das auch, weil man "Regeln doppelt bekommt! Geldmacherei!" ;-)

Nun gut, vielleicht liegt es daran, dass wir noch in der Anfangsphase sind, und noch nicht alle Bücher herausgebracht wurden...

Mich hat auch bei DSA4.1. nicht gestört, dass z.B. einzelne Sonderfähigkeiten mehrfach abgedruckt waren.

Aber dass bei DSA5 im GRW nur 6 Geweihte drin stehen ist etwas, dass mich nervt. Ist ja nicht so, dass die anderen sechs das Buch gesprengt hätten...

Ist das denn so? Werden in den Regionalbänden nur Regeln gedoppelt, die im Kompendium schon vorhanden sind. Das heisst: Sind denn alle im Kompendium vorhanden? Gibt es da die Generierungswerte für alle Magierakademien, Hexenschwesternschaften, Krieger- und Kadettenschulen usw. usf., also alles was in Wege der Helden vorhanden war?

(und siehe oben, sind Hruruzat und Gefahreninstinkt drin? Würde mich persönlich interessieren)

Laut dem Klappentext ist das Kompendium wohl mit Wege des Schwertes vergleichbar, also beinhaltet die "mundanen" Regeln. Für Magie und Götter gibt es wohl eigene Bände.

Huruzat wird im Klappentext (wie er auf wiki aventurica steht) aber explizit erwähnt, sollte also drin sein.

Hruruzat ist im Aventurischen Kompendium drin. Man hat den Gedanken der waffenlosen Kampfstile aus DSA4 wieder aufgegriffen und insofern erweitert, daß es nun auch bewaffnete Kampfstile (z. B. die einzelnen Schwertgesellenstile oder auch etwa für Ritter oder bestimmte Kriegeradademien) gibt.

Generell habe ich auch keine Probleme damit, wenn sich in den Regionalbänden Regelvarianten befinden, aber ich hätte es besser gefunden, wenn man sich dann etwa auf neue Entwicklungen (z. B. weitere Lehrmeister für Magier) und etwas weniger konventionelle Spezies (Orks, Goblins und Achaz) beschränken würde und die Beispielswerte für noch nicht im Grundregelwerk aufgeführte, bereits bestehende menschliche Kulturen (z. B. Gjalskerländer) und Professionen auch ins Kompendium gepackt hätte. Daß der Zuckerbäcker einen eigenen Professionseintrag einschließlich zweier Varianten (Schaumzucker und Schokolade) erhalten hat, finde ich zwar lustig, aber ich hätte gerne 5 bis 10 € mehr gezahlt, wenn zusätzlich noch ein paar Kriegerakademien mehr aufgeführt gewesen wären.

Der Zuckerbäcker ist ja auch ein Scherz der Autoren (wobei ich den übertriebenen Text dazu irgendwie witzig fand)

In den Regiobänden werden nicht nur Regeln gedoppelt... ich versuche das mal an einem Beispiel:

Im Nostergast Band stehen Regeln zu Turnieren drin. Es werden die Disziplinen "Zweikampf", "Baumstammwerfen", "Bogenschießen und Axtwerfen", "Ringstechen", "Schildstechen", "Tjost" erklärt und verregelt - als die Disziplinen die es in Nostergast halt so gibt.

Im Kompendium stehen die Regeln für "Zweikampf", "Bogenschießen und Axtwerfen", "Ringstechen", "Schildstechen", "Streitwagenfahren" und "Tjost" drin -hier fehlt das Baumstammwerfen das nur die Andergaster kennen, dafür gibt's das "Streitwagenfahren", was in Nostria nicht passiert

Die doch eher "Lokalkolorit" Disziplin fehlt also, dafür gibt's eine allgemeinere Disziplin die aber nicht in die Region passt.

Ob man alle Magierakademien im Magieband bekommt, wird sich allerdings zeigen.

Ob es jetzt gut ist oder nicht, dass diese Turnier-Disziplinen in mehr als einem Buch stehen, sei mal dahin gestellt. Wenn da erstmal Errata drin sind, und dann allgemeine Disziplinen in einem Regionalband mit anderen Regeln stehen, als in einem anderen (und zwar Spielmechanik-Regeln, nicht InPlay-Regeln) wird es sicher unübersichtlich...

Wie gesagt, ein Ringbuch, oder eine Wiki mit Bezahlzugang, wäre hilfreich, dass ich alle Turnier-Regeln an einem Ort habe, und neuere Versionen der Regeln die alten ersetzen. Und wenn ich mir Al'Anfa und das Yetiland kaufen und dort neue Turnier-Disziplinen drin stehen, wie das Kirschkernweitspucken, dann kann ich das einfach zu "Turnieren" heften und habe weiterhin alles an einem Ort.



Mir ging es bei dem Post aber auch weniger um solches Beiwerk, wie eine lokale Disziplin in Turnieren. Bestimmte Professionen, Sonderfertigkeiten, Vorteile/Nachteile usw. sind Elemente der Charaktererschaffung und die waren nach meiner Wahrnehmung bei DSA4.1 alle zentral angelegt und haben sich später nicht mehr wirklich geändert bzw. es sind nicht in jedem Buch neue dazu gekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass DSA5 das genauso handhabt.

Mehrere Bücher waren immer cool, weil man dann unterschiedliche Sachen parallel während der Sitzung suchen konnte
Aber generell sollte das Basisset alle Regeln beinhalten, die man zum Spielen braucht

Pdfs bzw. epubs verursachen sowieso dann keine Gewichtsprobleme mehr

Im Grunde geht es doch wieder mal um's Geld, oder nicht?

hchkrebs schrieb:

Mir ging es bei dem Post aber auch weniger um solches Beiwerk, wie eine lokale Disziplin in Turnieren. Bestimmte Professionen, Sonderfertigkeiten, Vorteile/Nachteile usw. sind Elemente der Charaktererschaffung und die waren nach meiner Wahrnehmung bei DSA4.1 alle zentral angelegt und haben sich später nicht mehr wirklich geändert bzw. es sind nicht in jedem Buch neue dazu gekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass DSA5 das genauso handhabt.

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Wir wissen nicht wie DSA 5 das handhaben wird - bislang können wir nur "Die streitenden Königreiche" und das Kompendium miteinander vergleichen. Da haben wir in den Königreichen in erster Linie Professionen (und Sonderfertigkeiten) die nur da auftauchen ("Deichbauer") . Das gab es früher auch ("Krokodillero" und die ganzen Thorwal Professionen und die neuen Magierakademien aus den Akademie Bänden). Und Professionen in DSA 5 schon lange nicht mehr die Wichtigkeit die sie in DSA 4 hatten - in meiner Runde haben von 4 Spielern 2 komplett selbst gebaut, einer eine bestehende Profession umgestrickt - und nur der letzte hat einfach genommen was im Buch stand.

Interessanter wird sein wie der Magieband das macht - wenn der den Ignissphäro aus den streitenden Königreichen nicht wiederholt, wäre das in der Tat ein Problem.

hchkrebs schrieb:

Und wenn ich mir Al'Anfa und das Yetiland kaufen und dort neue Turnier-Disziplinen drin stehen, wie das Kirschkernweitspucken, dann kann ich das einfach zu "Turnieren" heften und habe weiterhin alles an einem Ort.

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Kirschen wachsen im bornländischen Festenland!

Das ist natürlich irgendwie unschön, wenn die Regeln so verteilt sind.
Andererseits stelle man sich das Basisset vor, wenn es all diese Regelungen enthalten sollte. Das ist dann auch unschön.

Ich habe mal gelesen, dass es eine Zusammenfassung zB aller Sonderfertigkeiten in PDF-Form geben soll, das dann aber kostenpflichtig wäre.

Skar schrieb:

Das ist natürlich irgendwie unschön, wenn die Regeln so verteilt sind.

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Ich kenne kein Rollenspiel dass das anders handhabt... (vielleicht Call of Cthulhu und irgendwelches OSR Gedöns)

The Saint schrieb:

(vielleicht Call of Cthulhu und irgendwelches OSR Gedöns)

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OSR?

Generell finde ich es gut, wenn ein System in einer festen Quelle erschöpfend gesammelt ist. Das heißt alle Charakteroptionen usw.

Das dies bei einem wachsenden System eher schwierig ist, auch wenn mit Planung machbar, ist klar. Aber bei DSA ist zumindest Aventurien ja schon lange ausführlich definiert.

Es hat keinen organisatorischen Grund, dass bestimmte Geweihte oder Zauber in andere Bücher verschoben wurden.

Mich nervt primär, dass die "Kreaturen" auf zumindest 3 Bände verteilt sind. Ich bin gerade am Umarbeiten von einigen Abenteuern und kann dann immer zwischen GRW, AB und AK hin und her blättern (und ich finde es grundsätzlich im letzten Band, den ich zur Hand nehme, eh klar). Inzwischen nutze ich das Kartenset zum Bestiarium, da ist die Quelle dazu angegeben.

Dass Regeln redundant über verschiedene Publikationen (Abenteuer, Kompendium, RSP) verteilt sind, finde ich weniger schlimm, im Gegenteil finde ich das sogar positiv, da es dann tatsächlich genügen kann, nur mit dem GRW spielen zu können. Benötigt ein Abenteuer mehr "Tiefe", wird die Regel mitgeliefert.

Dass im GRW noch nicht so viel drin ist (gerade was Magieprofessionen und Geweihte betrifft), fällt wohl eher uns alten Hasen auf, weil wir aus DSA4 gewohnt sind, ALLES zu haben. Der Einsteiger findet in meinen Augen genug Material für lange Zeit, bevor der Wunsch nach Neuem aufkommt.

hchkrebs schrieb:

Findet ihr das gut, oder stört euch das?

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Ich find's nicht gut. Ich finde auch generell ein Spiel, das auf 400+ Seiten nur einen Teil der Regeln unterbringt, nicht gut. Aber...

Ich persönlich habe DSA4.1 gespielt, aber nie die Bücher gekauft. [...] Für mich erscheint damit DSA5 eigentlich unattraktiver als DSA4.1 weil es wie eine anhaltende Baustelle wirkt, die stückchenweise ausgebaut wird.

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... Du siehst schon, warum die das so machen, oder?

"Große" Rollenspielsysteme funktionieren leider alle nach diesem Schema, auch weil sich bei den Verlagen mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Regelwerke einfach mehr gekauft werden als alle anderen Arten von Ergänzungen (Kampagnen, Regionalbeschreibungen etc.) und es nun mal ums Geld geht.