Was genau spielt man bei Engel eigentlich?

Das setzt natürlich voraus, daß man sich auch versucht an die Regeln der verwendeten Regelsysteme zu halten. Wer die Regeln eh hinbiegt, ignoriert und handwedelt, der spielt ja NICHT das Regelsystem, sondern der könnte auch gleich komplett auf alle Regeln verzichten.

Regeln sind ein wichtiger Bestandteil des Spiels, ist mir bewusst und will ich in keinster Weise leugnen aber sie sind eben nur für die Regeltechnische Ausschmückung des ganzen da. Da gibt es sicher gute Systeme, schlechte Systeme, passende Systeme und unpassende. Ist mir klar, sehe ich ein.
Dennoch sind Regeln eben nur der Motor im Hintergrund, der das System antreibt aber eben nicht alleine ausmacht. Rollenspiel ist ein Bigpicture oder ein Gesamteindruck, von mir aus ein Auto, was aus vielen verschiedenen Komponenten besteht und ohne die jeweils andere Komponente entweder gar nicht geht oder ziemlich ruckelt oder anfangs läuft aber irgendwann eben den Geist aufgibt.

Das Regelwerk ist für das Balancing da und kann die Atmosphäre auch Mitbestimmen, dadurch wird auch Spannung injiziert aber und das ist eben mein Argument, wie die Geschichte gespielt wird (Action, Intrige, etc) liegt natürlich auf den Fokus der Geschichte und wie die Spieler diesen Fokus mitbestimmen und da ist das Regelwerk in meinen Augen Zweitangig.

Das heißt, wenn ich eine Kampagne habe, die sich damit befasst den fiesen Intriganten Kardinal zu entlarven, da ist mir doch am Anfang erstmal völligst egal welches System ich dafür nehme. Da nimmt man eben den Favoriten, wie und warum auch immer der so aussieht. Die Regeln laufen im Hintergrund mit aber es geht doch in erster Linie wie die Gruppe dann in die Geschichte hineingezogen wird, wie sie mit der Spielwelt interagiert und dann den Kardinal zur Strecke bringt, oder liege ich da falsch?
 
Ich denke, dass vom Regelsystem tatsächlich einiges abhängt - und sei es nur die Grundeinstellung, mit der die Spieler an das Spiel herangehen.
Natürlich kann man theoretisch alles mit allem spielen - aber wie schon gesagt wurde: Die Schwerpunkte sind eben anders gesetzt, allein schon dadurch, was das gewählte Regelsystem unterstützt und was die Spieler davon erwarten.

D20 ist für mich schon allein deswegen keine Option... weil ich kein D20 System beherrsche und jetzt nicht anfangen werde, die kompletten D&D-Regeln zu lernen, um dann damit Engel zu spielen. Hatte schon vor, die Variante mit den Arkanakarten zu wählen - auch, weil ich mir das sehr stimmungsvoll vorstelle und es weniger aus dem Spiel reisst, als ein Würfelwurf.

Zum Metaplot: Als ob irgendeiner meiner Freunde Bock hätte, das Regelwerk zu lesen ^____^ Die Gefahr, dass die sich selbst spoilern... hält sich in Grenzen...
 
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