alexandro
Kainskind
- Registriert
- 13. Juli 2006
- Beiträge
- 1.533
Im Method-Acting Thread ist mir was wichtiges aufgefallen: warum nehmen es eigentlich so viele Rollenspieler so persönlich, wenn mal ein anderer Spieler am Tisch einen etwas anderen Spielstil ausübt?
Warum haben z.B. Taktiker oft ein Problem damit, wenn ihnen der neben ihnen sitzende Method-Actor (schauspielerisch) "ein Ohr abkaut"? Hält das sie davon ab, taktisch klug zu agieren?
Warum haben Storyteller ein Problem damit, wenn der Powergamer seinen Charakter optimiert? Hält das sie etwa davon ab zu den "juicy bits" (=coole, dramatische) Spielmomente zu kommen?
usw.
Und selbst wenn das der Fall sein sollte: Ist das denn wirklich so schlimm? Im Rollenspiel geht es doch nicht nur darum, immer das zu bekommen was man will (ARSler müssten eigentlich ein Lied davon singen können). Natürlich bemüht man sich, aber soll der SL wirklich die einzige "Oppositionspartei" in der Runde sein?
Ich halte dieses "die Gruppe muss sich einig sein" (=mehr oder weniger den selben Spielstil haben) Geblubber für überbewertet. Natürlich kann es "künstlerische" Differenzen darüber geben, wie gespielt wird- das gehört zum Rollenspiel dazu. Und das muss auch nicht gleich bedeuten, dass sich die Gruppe anm die Gurgel geht, eher ist es so, dass man sich einnander annähert.
Beispiel gefällig: vom Spieltyp her bin ich eher Stratege und Storyteller, d.h. ich versuche die Gruppe durch meinen Beitrag voranzubringen, Probleme möglichgst effizient zu lösen und dabei noch eine "coole Geschichte" zu erleben, d.h. möglichst Plothooks des SLs aufzusammeln oder gar selbst zu schaffen. Nun ist einer meiner Mitspieler ein "Butt-Kicker", d.h. sein Charakter agiert aus den Launen des Spielers heraus, mit keiner oder minimaler Planung und oftmals auch unter Ignorierung der (gut gemeinten) IG-Ratschläge meines Charakters. Damit bringt er natürlich oftmals die Gruppe in Gefahr und unterminiert damit natürlich auch mein langfristiges Ziel (Gruppe "voranbringen").
Sollte ich jetzt sauer auf den SPIELER sein?
Woher denn, bin ich etwa sauer auf dem SL, wenn ich an deiner knallharten Opposition scheitere? Wieso sollte es bei einem Mitspieler plötzlich anders gelagert sein?
Im Gegenteil: mir macht das (auch wenn ich (als Spieler) öfters schon die Hände über den Kopf zusammengeschlagen habe und unsere Charaktere sich heftigst IG gezofft haben) SPASS zu versuchen mich gegen den "feindlichen" Spielstil durchzusetzen- obwohl ich sowas niemals selber machen würde. Komisch was?
Und das Spiel ist dadurch wesentlich dynamischer und interessanter geworden, als in den "Spielstil-Monokulturen", mit denen ich bisher zu tun hatte.
Also: weniger darüber ärgern, dass der Method-Actor wieder mal die Taschenlampe fallen lässt. Lieber SELBER aktiv werden und sie aufheben. Ansonsten hat man schnell das Nachsehen.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Warum haben z.B. Taktiker oft ein Problem damit, wenn ihnen der neben ihnen sitzende Method-Actor (schauspielerisch) "ein Ohr abkaut"? Hält das sie davon ab, taktisch klug zu agieren?
Warum haben Storyteller ein Problem damit, wenn der Powergamer seinen Charakter optimiert? Hält das sie etwa davon ab zu den "juicy bits" (=coole, dramatische) Spielmomente zu kommen?
usw.
Und selbst wenn das der Fall sein sollte: Ist das denn wirklich so schlimm? Im Rollenspiel geht es doch nicht nur darum, immer das zu bekommen was man will (ARSler müssten eigentlich ein Lied davon singen können). Natürlich bemüht man sich, aber soll der SL wirklich die einzige "Oppositionspartei" in der Runde sein?
Ich halte dieses "die Gruppe muss sich einig sein" (=mehr oder weniger den selben Spielstil haben) Geblubber für überbewertet. Natürlich kann es "künstlerische" Differenzen darüber geben, wie gespielt wird- das gehört zum Rollenspiel dazu. Und das muss auch nicht gleich bedeuten, dass sich die Gruppe anm die Gurgel geht, eher ist es so, dass man sich einnander annähert.
Beispiel gefällig: vom Spieltyp her bin ich eher Stratege und Storyteller, d.h. ich versuche die Gruppe durch meinen Beitrag voranzubringen, Probleme möglichgst effizient zu lösen und dabei noch eine "coole Geschichte" zu erleben, d.h. möglichst Plothooks des SLs aufzusammeln oder gar selbst zu schaffen. Nun ist einer meiner Mitspieler ein "Butt-Kicker", d.h. sein Charakter agiert aus den Launen des Spielers heraus, mit keiner oder minimaler Planung und oftmals auch unter Ignorierung der (gut gemeinten) IG-Ratschläge meines Charakters. Damit bringt er natürlich oftmals die Gruppe in Gefahr und unterminiert damit natürlich auch mein langfristiges Ziel (Gruppe "voranbringen").
Sollte ich jetzt sauer auf den SPIELER sein?
Woher denn, bin ich etwa sauer auf dem SL, wenn ich an deiner knallharten Opposition scheitere? Wieso sollte es bei einem Mitspieler plötzlich anders gelagert sein?
Im Gegenteil: mir macht das (auch wenn ich (als Spieler) öfters schon die Hände über den Kopf zusammengeschlagen habe und unsere Charaktere sich heftigst IG gezofft haben) SPASS zu versuchen mich gegen den "feindlichen" Spielstil durchzusetzen- obwohl ich sowas niemals selber machen würde. Komisch was?
Und das Spiel ist dadurch wesentlich dynamischer und interessanter geworden, als in den "Spielstil-Monokulturen", mit denen ich bisher zu tun hatte.
Also: weniger darüber ärgern, dass der Method-Actor wieder mal die Taschenlampe fallen lässt. Lieber SELBER aktiv werden und sie aufheben. Ansonsten hat man schnell das Nachsehen.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.