Warum bei Superhelden keine eigenen Charaktere?

Naja... aber andererseits rollen sich bei mir die Fußnägel, wenn mir so mancher Rolenspieler erzählt, was sein Wolverine/Spiderman/Hulk/Ironman/[setze bekannten Namen ein] bei der letzten Spielsitzung gemacht hat. Ich bin jetzt nicht wirklich der Comicnerd, aber mit einigen verbinde ich einfach gewisse Vorstellungen - und wenn dann komplett dagegen gehandelt wird, dann möchte ich da ehrlich gesagt nicht mitspielen. Dann sind mir komplett eigen erstellte Charaktere tausendmal lieber - auch auf die gefahr hin, dass es meine "Superkraftkombination" schon irgendwo gibt. Aber es ist mein Charakter. (Aberrant lässt grüßen ^^)

Ähnlich geht es mir übrigens auch mit offiziellen NSCs als Spielercharaktere oder hundertprozentige Clones aus Büchern und Filmen.
 
Ich habe allgemein keine Probleme damit wenn der Comic Metaplot bis zur Unkenntlichkeit verbogen wird.
Ich sehe da eher ein Problem wenn man seinen eigenen Charakter baut und entweder die ganzen normalen Superhelden im Urlaub weit, weit weg sind oder einem die grossen andauerend die Show stehlen. Ansonsten, ein Superhelden Bereich wo mir eigene Charaktere noch am ehesten sinnvoll erscheinen wuerden, innerhalb der Kontinuitaet, waeren die X-Men. Wobei man da auch vorraussichtlich irgendwann das Problem gibt das es da ja noch "die Grossen" gibt.

Ich sehe nicht, warum das ingame zwingend der Fall sein muss.
Wieso sollten die erfahrenen Helden einer Katastrophe fern bleiben bzw. es in die unsicheren Haende eines Neuling legen?
 
Wieso sollten die erfahrenen Helden einer Katastrophe fern bleiben bzw. es in die unsicheren Haende eines Neuling legen?
Vielleicht weil sich die erfahrenen Superhelden um die dicken Brocken wie den Joker kümmern müssen und keine Zeit für Bösewicht-n00bs haben ... da muss dann der Nachwuchs ran :)

Neu erdachte Nachwuchscharaktere könnte man doch auch ganz gut in Xavies Schule spielen oder im Nachwuchsteam der F4. Da deren Kräfte erstmal nicht über das rausgehen, was Normals mit Technik, Geld und Verstand zusammen bringen kann der SL die erstmal gegen fiese Menschen mit Macht (Mafia, Illuminati ...) antreten lassen und nach und nach Nachwuchs-schurken dazu bringen. Das sollte doch funktionieren.
 
Was dann wieder eine Frage des Fokus ist.
Moechte man die Kinderklasse der X-Men spielen.
Nun oder doch lieber eine z.B. Mr. Fantastic.

Man koennte natuerlich auch einfach an den Hintern er Welt ziehen - also z.B. New Orleans statt New York oder gleich in ein anderes Land - wo nicht soviele Haupt-Helden rumhaengen. Aber das waere dann wohl ein bisserl ein Kompromiss an's Setting.
 
Ich sehe es halt so, die Auwahl ist bei Comics riesig und die Charktere und ihre Hintergründe sind nicht konsitent bzw. von Autor zu Autor verschieden sind. Ich hätte kein Problem damit einen bekannten Superhelden für ne ganze Kampagne zu spielen. Da ist man noch relativ frei.

Bei Herr der Ringe oder Harry Potter klappt das nicht. Da gibt es für die Charaktere deutlich abgeschlossenere Handlungsfäden. Das liegt auch daran, dass das medium Comic und das Medium Buch halt zwei paar Stiefel sind. Bei einer abgeschlossenen Comic Geschichte wie "Watchmen" hätte ich auch keine Lust einen bekannten Charakter zu spielen.

Die angesprochene Charakterentwicklung ist für mich etwas hinter dem man sich gerne versteckt. Ähnlich wie bei Oneshots besteht der Reiz darin einen bekannten Superhelden zu spielen, in der Darstellung. Charakterentwicklung kann ich bei klein Alrik aus Sturmfels spielen. Superhelden sind ja schon was, die müssen nicht mehr groß und stark werden.
 
Wenn man wirklich den Superhelden aus dem Comic spielen will, dann sollte man sich 'ne Charakterentwicklung sparen. Selbst wenn da irgendetwas im Laufe einer Geschichte passiert, spätestens mit dem nächsten Autor läuft es wieder anders. Oder es wird gänzlich wieder auf neu gesetzt. Oder aus hetero wird schwul (soll es ja jetzt bei DC angeblich geben, Hörensagen). Von daher: who cares? Spart man sich den Charakter und mischt dafür noch ein paar Leute auf oder reißt Häuser ein.
 
Also was wir beispielsweise demnächst spielen ist halt eine Welt in der es ein paar handverlesene Superhelden und Bösewichte aus dem Marvel Universum gibt. Genauso werden handverlesen einige Organisationen, Ereignisse usw. ausgesucht, die ebenfalls passiert sind. Alles abseits davon ist dann halt unsere Welt.
Beispielsweise gibt es auf der ganzen Welt nur etwa ein Dutzend Superhelden. Es sind vielleicht ein paar davon Mutanten, aber deswegen gibt es nicht so eine Mutantenmenge oder gar eine Schule usw.
Natürlich ist es nicht mehr das Marvel Universum, aber es bietet (gerade Leuten die eher die Filme als die Comics kennen) viele Ähnlichkeiten. Die meisten Superhelden funktionieren auch sehr gut, wenn man einfach die 3 Dutzend Ausgaben weglässt in denen er mit Superheld X oder Y Kontakt hatte oder sagt, dass derjenige einfach nicht da war und stattdessen einer der Existenten. Die Charaktere verändern sich vom Aufbau und auch der Hintergrundgeschichte nur sehr wenig.
So eine Welt ist für den Nicht Comic Nerd Fanboy leichter zu verstehen, trotzdem interessant und bietet mehr als genug Raum für eigene Charaktere.
 
Wieso sollten die erfahrenen Helden einer Katastrophe fern bleiben bzw. es in die unsicheren Haende eines Neuling legen?
Weil der doch nicht zwangsläufig Ingame ein Neuling sein muss.

Ich spiele dann halt Bubbleman - ein Typ der immer Kaugummi kaut und aus dem Gummi oder den Blasen total verrückte Sachen machen kann.
Ne Hupfsackblase zum Beispiel auf der der immer rumhüpft.
Der Typ ist seit 10 Jahren ganz dick mit dem Hulk befreundet und hat mit ihm und den Avengers schon 12mal die Welt gerettet.

Und hier beginnt die Chronik.
 
Ich wollte schon immer mal "Wipeout" spielen. Ein Typ, der einfach explodieren kann und Straßenblöcke einebnet und sich dann nach ein paar Minuten wieder zusammen setzt.

Hatte leider bisher keine Gelegenheit dazu. :(
 
Also, ich habe bisher Heroes Unlimited, Champions, Mutant City Blues und Mutants & Masterminds geleitet und selbst Champions und Marvel Superheroes (das alte TSR) gespielt, das ganze seit 1988 ziemlich anhaltend (mit Unterbrechungen). Bisher habe ich in EINEM Scenario (MSHRPG) THOR gespielt und in EINEM umgestellten Golden Age-Scenario auf M&M-Basis meine Spieler mit Charakteren versorgt (Spirit of 76, Whizzer, Miss America, Patriot, Thin Man, Jack Frots, Blue Diamaond und Red Raven = The Liberty Legion). In der Regel machen meine Spieler ihre Charaktere selber - auf jeden Fall spileen sie aber nie Marvel- oder DC-Helden, sondern "Klone", die den Helden nachempfunden sind. Das kann auch heißen, dass sie sogar identische Namen haben und ähnliche Kräfte (besonders bei unbekannteren Helden wie z.B. Moonknight), Hintergrund, weitere Kräfte, Gegner und die Charakterentwicklung hat aber mit dem Comic-Original ab da nicht mehr viel zu tun.

Ich persönlich bevorzuge auch eher generische Hintergrundwelten wie das Champions-Universum mit Millenium City (=Metropolis) und Hudson City (=Gotham) oder M&Ms Freedom City (=New York) oder den Hintergrund von SWs Necessary Evil, statt mir und meinen Spielern von Spiderman, Superman und Co stehlen zu lassen. Superschurken übernehme ich z.T., aber auch hier gibt es z:t. SEHR GUTE oder BESSERE Klone: Wer braucht Doctor Doom wenn er Dr. Destroyer haben kann? Oder Intergang und COBRA, wenn es VIPER gibt?

Somit kann ich die Eingangsthese aus eigner Erfahrung so gar nicht bestätigen.
 
Und das offizielle DC- oder Marvel-Universum gegen das offizielle Champions- oder M&M-Universum auszutauschen ist besser, weil... ???

Oder spielst du bei Champions dann "Seeker" oder "Obsidian" oder bei M&M "Princess", "The Atomic Brain" oder einen der anderen offiziellen Charaktere, welche laut Grundbuch in diesem Universum existieren?
 
Was heißt "besser"? Ich finde es "freier", wenn man so will. Tatsächlich gefiel mir das Champions-Universum früher sogar besser, als es weniger dynamisch war und bloß Abenteuer präsentierte, die jeder in seine eigene Welt hineinnah (oder es eben ließ). Auch beinhaltet es viele Optionen, was die Ausgestaltung einzelner Orte oder NSCs angeht: Unterschiedliche Power-Level für z.B. Dr. Destroyer oder VIPER-Agenten, unterschiedliche Hintergründe zu den Organisationen und ihren Anführern usw.
Zudem mag ich es nicht, wenn die Helden von etablierten UND zudem den Spielern bekannten Superhelden übertrumpft werden - "Boah, du hast mich gerettet, Shadow Cat! Du bist fast so ein großer Held wie Batman/ Spiderman/ Punisher/ Superman/ der Dingens!"
Gegen Defender kann ich in Champions Millenium City anstinken, gegen Batman in Gotham City nicht.

Und: Nein: Ich spiele nicht Seeker oder Obsidian usw. (deutete ich ja auch nicht in meinem Post an, oder?). Allerdings hätte das den Vorteil, dass ich einfach einen Helden mit Hintergrund an einer bestimmten Stelle übernheme, vielleicht anpasse un ddann weiterentwickeln kann, ohne dass ich von einer anderen Story des Charakters (den Comics) zwangsläufig abweichen muss oder das krampfhaft zurechtbiege.
Aber klar kann es für Puristen und wenn man "nur mal so" ein Abenteuer spielen will, die Fantastischen Vier zu sein oder Superman.

Eigentlich ging es mir nur aber um das Eingangsstatement, welches besagte: Superheldenrollenspiele = ich spiel einen Charakter aus den Comics. Und ich sag: Nö. MERS heißt ja auch nicht: Wer ist Gandalf? Muss ich Frodo sein?
 
Was heißt "besser"? Ich finde es "freier", wenn man so will. Tatsächlich gefiel mir das Champions-Universum früher sogar besser, als es weniger dynamisch war und bloß Abenteuer präsentierte, die jeder in seine eigene Welt hineinnah (oder es eben ließ). Auch beinhaltet es viele Optionen, was die Ausgestaltung einzelner Orte oder NSCs angeht: Unterschiedliche Power-Level für z.B. Dr. Destroyer oder VIPER-Agenten, unterschiedliche Hintergründe zu den Organisationen und ihren Anführern usw.
Dann spielt man halt im DC-Universum und gestaltet die Werte der NSCs unterschiedlich aus (wer weiß schon, welchen Intelligenzwert Lex Luthor wirklich hat - das schwankt je nach Autor erheblich).

Zudem mag ich es nicht, wenn die Helden von etablierten UND zudem den Spielern bekannten Superhelden übertrumpft werden - "Boah, du hast mich gerettet, Shadow Cat! Du bist fast so ein großer Held wie Batman/ Spiderman/ Punisher/ Superman/ der Dingens!"
Es bleibt aber immer der schale Beigeschmack, dass "Flying Rodent Man" immer mit der Vorlage verglichen werden wird (kann man nicht verhindern). Und die ist nunmal Batman.

Gegen Defender kann ich in Champions Millenium City anstinken, gegen Batman in Gotham City nicht.
Wieso?

Und: Nein: Ich spiele nicht Seeker oder Obsidian usw. (deutete ich ja auch nicht in meinem Post an, oder?). Allerdings hätte das den Vorteil, dass ich einfach einen Helden mit Hintergrund an einer bestimmten Stelle übernheme, vielleicht anpasse un ddann weiterentwickeln kann, ohne dass ich von einer anderen Story des Charakters (den Comics) zwangsläufig abweichen muss oder das krampfhaft zurechtbiege.
Die "offiziellen" kann man sich genauso zurechtbiegen. Schlimmeren Schaden als tausende Autoren in etwa 70+ Jahren Comic-Geschichte kann man damit nicht anrichten (ich finde sogar, dass die Beischreibung von Seeker im Champions-Grundregelwerk einschränkender fürs Rollenspiel ist, als die Beischreibung von, sagen wir mal Spider-Man oder Daredevil im Marvelverse).

MERS heißt ja auch nicht: Wer ist Gandalf? Muss ich Frodo sein?
MERS ist einfach Standard-Fantasy. Da kann ich ebensogut D&D spielen, macht keinen Unterschied.
 
Was schadet den der Welt-Immersion mehr? Ein Unbekannter Superheld, oder ein Bekanter Superheld der in der "Neuinterpretation" eises Spielers ein paar GANZ NEUE Seiten an sich endeckt hat???
 
Ist beides schon passiert in der Geschichte der Superhelden. Hält sich beides die Waage. In jedem Fall schadet es dem Superhelden im Zweifelsfall mehr, als der Welt.
 
Gibt es denn da eigendlich in den meisten Superhelden RPGs mechanismen um spieler ein wenig auszubremsen die Ihre Superkräfte zum Rauben, Brandschatzen, Menschenhandel oder Spannen in der Umkleide nutzen?

Oder Bleibt das beim Spielleiter, dem Gesunden menschenverstand der Spieler und The Flash mit einem Kryptonit Kartana bewaffnet hängen?
 
Also abgesehen davon, dass das halt wenn man den Spielern sagt "wir spielen Superhelden" schon klar sein sollte, dass das nicht geht, wird meistens über Gummipunkte Entzug oder sogar Abzug sowie Belohnung auf der anderen Seite nachgelenkt. Aber wie gesagt: Wenn die Spieler nicht Superheros spielen wollen, dann hat das eh keinen Sinn.
 
Jepp, es gibt 2 Sachen:

1) Gruppenvertrag
2) Andere Superhelden, Öffentlichkeit, Polizei, Militär ... herzlichen Glückwunsch, wir spielen jetzt supervillains :D

Übrigens kann es diese Problematik natürlich auch in jedem anderen Setting geben , nicht nur bei Superhelden.
 
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