Vorlesetexte in Abenteuern

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Nein, auch wenn ich das tatsächlich glaube. Spielt aber keine Rolle. Wenn irgendwer eine Geschichte erzählen will, soll er ein Buch schreiben.

Ist auch nicht meine absolute Lieblings-Spielweise, aber mMn kann ein Story-Fokus durchaus Spaß machen. Es ist halt ne ganz andere Art von Spiel als ein immersives oder ein Wettstreit-basiertes Rollenspiel. Dennoch gelten einige Feststellungen unabhängig von der Spielweise, wie halt, dass ein echtes Spiel vorhanden sein kann, wenn jeder Teilnehmer die Möglichkeit und die Aufgabe hat, den Spielverlauf zu beeinflussen, und dass ein Spiel, in dem genau das auch passiert, ein besseres Spiel ist als eins, in dem die Teilnehmer unbeteiligter bleiben.

Bei bestimmten Ereignissen ist das völlig fraglos, weil die SCs sie gar nicht (Vulkanausbruch) oder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht (Börsencrash) beeinflussen können.

Das gilt nur, wenn man mit OOC-Sequenzen arbeitet, da die Handlungen der Spieler dann zwar nicht das Ereignis, wohl aber die Wahrnehmung ihrer Charaktere beeinflussen. Wenn die Chars während des Ereignisses gar nicht dort sind oder in die falsche Richtung schauen, wars das mit der Beschreibung.
OOC-Sequenzen wiederum eignen sich in nicht-storyfokussierten Spielen lediglich für sehr spezielle Spielweisen (Umwelt-Fokus a la "Die nächsten sieben Jahre sollen meine Untertanen die Burg ausbauen." - "Okay, in der Zwischenzeit gibt es nen Börsencrash und nen Vulkanausbruch." und mache Wettbewerbs-orientierten Spiele) und am Anfang eines Szenarios (etwa: "Wir befinden uns in Pompeij, X vor Christus, ihr seid Bewohner dieser Stadt und der Vulkan bricht aus. Was macht ihr?").

Bei Ereignissen, deren Ablauf mit größerer Wahrscheinlichkeit dem Eingreifen der SCs unterworfen ist, muß man eben seine Spieler einigermaßen kennen. Und sich ansonsten halt damit abfinden, daß man auch mal umsonst schreibt, weil das vermutete Ereignis nicht stattfindet.

Spielerhandlungen vorauszusehen ist unmöglich. Woher soll man beim Vorbereiten wissen, in welcher Laune sich die Spieler befinden werden, was sie kurz vorher im Fernsehen gesehen haben werden, wie gut sie geschlafen haben werden etc.? So viele Faktoren entscheiden mit, dass es unmöglich ist, jedes Detail des Spielverlaufs vorauszusehen. Wenn die Details aber unter den Tisch fallen, sind wir wieder beim vorgefertigten und einschränkenden Plot. Und eine Beschreibung, die man wahrscheinlich gar nicht braucht und die auf keinen Fall vor dem Beschreibungen Improvisieren Müssen schützen kann, ist den Aufwand wirklich wert? Das wage ich zu bezweifeln. Die Zeit ist in einer soliden Ausarbeitung des Settings besser investiert.
 
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Ist auch nicht meine absolute Lieblings-Spielweise, aber mMn kann ein Story-Fokus durchaus Spaß machen.
Ist Geschmackssache.

Das gilt nur, wenn man mit OOC-Sequenzen arbeitet, da die Handlungen der Spieler dann zwar nicht das Ereignis, wohl aber die Wahrnehmung ihrer Charaktere beeinflussen. Wenn die Chars während des Ereignisses gar nicht dort sind oder in die falsche Richtung schauen, wars das mit der Beschreibung.
Das ist lediglich eine Frage des Szenarios. Wen die ganze Kampagne in einer Stadt spielt, oder in einem modernen Setting, in dem man es als gegeben voraussetzen kann, daß jeder mal die Nachrichten einschaltet, ist das alles gar kein Problem.

Spielerhandlungen vorauszusehen ist unmöglich.
Mir ist das im Gegenteil sogar absolut regelmäßig möglich. Ich habe allerdings auch noch nie Spieler mit Plotbuster-Ambitionen gehabt, die bei einem unter der Tür durchgeschobenen Brief sagen "Ich werf' ihn weg" oder ähnliches.
 
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Für mich gehören Vorlesetexte seit Shadowrun 2,01D im Auftragsband "Schlagschatten" zum absoluten No-Go. Viel zu oft neigen Schreiberlinge dazu ganze Passagen vorauszusetzen und Handlungen an die Spieler abzutreten, die sie wahrscheinlich niemals so getan hätten. Im besagten Abenteuerband hieß es dann (lapidar gesagt) "Von eurem Gehalt macht ihr einen drauf, tankt ne Menge Speed und lasst es euch richtig gut gehen!". Der Schreiber setzte also voraus, dass die Spieler einerseits feiern gehen, andererseits dabei Drogen konsumieren (die es als solche gar nicht mehr gibt bei SR) und dann quasi darauf warten dass der nächste Storyhook passiert.

Wenn überhaupt Vorlesetexte, dann Tonbandaufnahmen, Briefe, Buchpassagen, also all jene Dinge, die wirklich unveränderlich in der Spielwelt verankert sind und nicht den Handlungen der Spieler vorausgreifen.

Ich leite aber auch höchst selten noch offizielle Abenteuer, halte mich bestenfalls an Plotelementen. Abenteuer in denen ein Plot beschrieben wird, die Beteiligten Instanzen, die Motivationen der Instanzen und wie man die Spieler integrieren kann liegen mir deutlich mehr, wenn ich gerade keine Lust habe mir selbst etwas auszudenken. Und in solchen Veröffentlichungen gibts lange keine "Vorlesetexte" mehr im Sinne von "Sag's ihnen ins Gesicht" oder "Allgemeine Informationen" (am besten die Überschriften gleich mit vorlesen *schauder*).
 
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Ich weiß, daß die Passage im Eingangspost über Anfänger-SLs das impliziert hat, aber: Wir reden hier doch nicht ausschließlich von Kaufabenteuern, oder?
Die haben nämlich mit oder ohne Vorlesetexte regelmäßig ein Railroadingproblem.
 
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Naja, wenn nicht Kaufabenteuer was dann? Alles andere muss ja mehr oder minder frei vorgetragen werden bzw. als Handout angesehen. Ich hab in meinen Runden niemals Vorlesetexte gehabt, wenns nicht um Ingame gefundene Buchtexte oder ähnliches ging.
 
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Ich hab in meinen Runden niemals Vorlesetexte gehabt, wenns nicht um Ingame gefundene Buchtexte oder ähnliches ging.
Und die werden nur STILL, von jedem allein für sich gelesen?

Also bei uns kostet ein umfangreicher Handout mit reichlich Text (z.B. Tagebuch-Auszüge) viel zu viel wertvoller Spielzeit, wenn dieser von jedem Spieler in aller Ruhe selbst durchgelesen werden muß. Und die nachfolgenden Diskussionen mit "laß mich den Teil nochmal lesen"-Beiträgen dauern dann auch noch eine Weile.

Daher werden auch als Handouts herausgegebene Texte von einem der Spieler vorgelesen. Mal besser, mal schlechter im Vortrag. - Das Vorlesen läßt ALLE GLEICHZEITIG am Text teilhaben und spart außerordentlich viel Spielzeit ein, die sonst nur zur Angleichung des Informationsstandes aufgewandt werden müßte.

Das natürlich nur bei Handouts, die tatsächlich jedem SC zugänglich gemacht werden. - "Private" Handouts werden (meist) nicht verlesen.
 
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Vorlesetexte sind irgend wo zwischen "wäh was?" und "ihgitt!".

Es gibt sehr wenig, wirklich gut geschriebene Vorlesetexte. Meisten korreliert was im Text steht nur 75% mit dem was die Spieler tun. Ich habe noch nie wen getroffen, der sich die Mühe gemacht hat einen Vorlesetext mal laut probezulesen, denn "durchlesen reicht ja, besonders bei selbstgeschriebenem". Dann wird der runtergepoltert ohne Stimmung (vorlesen will gelernt sein) und jeder 4. Satz paßt nicht zu was gerade vor sich geht...

Was Anfänger SL brauchen sind Beispiele und Werkzeuge...
 
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Zwiespältig. Nimmt nämlich einen großen Teil Potential des Rollenspiels selbst. Auf der anderen Seite können sie auch angemessen sein - Tonbänder wurden genannt, aber auch bei einer Ansprache kann sowas sinnig sein - wenn die Ansprache wichtig genug ist im Detail festgehalten zu werden. Ansonsten ist freies Reden immer besser. Stichpunkte her und gut. Bei einer allgemeinen Situationsbeschreibung zB eignet sich durchaus eigene Worte zu nutzen, aber eben auch bei Ansprachen kann man sowas machen (ja es ist mMn beides möglich)
Gibt halt immer Pros und Cons. Denke es sollte sich in den Erzählstil einpassen ihn aber nicht dominieren. Ist genauso wie mit Handouts - sind nett - aber nur mit Handouts um sich schmeißen bringt es auch nicht ;)

So oder so gilt eine Regel für sowas: KEINE AUFSÄTZE!!! (aber das ist nur meine Meinung)
 
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Ich habe noch nie wen getroffen, der sich die Mühe gemacht hat einen Vorlesetext mal laut probezulesen, denn "durchlesen reicht ja, besonders bei selbstgeschriebenem". Dann wird der runtergepoltert ohne Stimmung (vorlesen will gelernt sein) und jeder 4. Satz paßt nicht zu was gerade vor sich geht...
Und Du glaubst aus welchen Gründen, daß diese Punkte bei Beschreibungen, die überhaupt nicht vorbereitet sind, nicht vorhanden sind?
 
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Wenn ich einen Text vor zwei wochen mal gelesen habe (leise) und dann mit "als ihr durch die Tür treter erwartet euch im finster beleuchteten Raum [..] euer alter Wiedersacher, unverwundet und bewaffnet" und die Gruppe ihn Tags zuvor schon angeschossen hat und so paranoid war durch das Fenster zu klettern und man sich noch dazu im Text verhaspelt... ist das ziemlich fürchterlich und so nicht bei freiem Text vorhanden. Da kann man die Beschreibung der Situation aktuell anpassen und es muß kein langer Monolog ("I am the bandit king *sploing!* Pfeil zum Hals tot") sein, wenn die Leute loslegen wollen. Man geht schlicht immer besser auf Spieler, Charaktere und Situation ein.
Statt 10 Seiten vorlese text daher lieber: 5 Seiten dazu, wie ich meine Beschreibungen schöner mache.
 
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Ich soll einen Text schreiben, der mir sagt, wie ich meine Beschreibungen schöner mache? :Shmmm:

Im übrigen: Bei den beiden Optionen...
1.) Vorbereiteten Text über den Haufen werfen und Beschreibung im Spiel improvisieren.
2.) Beschreibung im Spiel improvisieren.
... bleibt mir weiterhin unklar, warum 2.) bessere Ergebnisse liefern sollte. Zumal bei Beschreibungen von Orten, Personen etc. sich in aller Regel nicht viel ändert.
 
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Nein, du sollst dir einen Text schreiben lassen... nur blos keinen, den du dann laut vorliest... *kopfschüttel*
 
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Bei uns werden primär Dinge wie Reden, Ansprachen etc. vorgelesen.
Kommt ja net so gut wenn der König Wortdreher und Versprecher hat ;)
Außerdem weiß man später welche Informationen so rausgegangen sind (nicht dass man mal ne wichtige Kleinigkeit vergessen hat), und Charaktere mit fotografischem Gedächtnis können den Vorteil auch richtig anwenden.

Ansonsten wird bei uns wenig vorgelesen, man hat zwar vielleicht Stichwortzettel, aber das muss reichen.
 
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Der da! *fingerzeig*

Also ich bin ja mehr ein Fan davon, in das Szenario etwas Zeit zu investieren, anstatt lange monologe zu schrieben bei denen die Spieler dann einschlafen, wenn ich sie vorlese - falls ich sie nicht zuhause liegengelassen habe und dann aufgeschmissen bin. Mir riecht meist was wie: Kneipe ist: Düster, dreckig, musikstil: punk, geruch: schales bier um dann 2, 3 atmosphärische Sätze zu sagen, wenn man reinkommt. Alles mehr ist Zeitverschwendung.

Habe noch niemand getroffen, der beim Vorlesen genug Übung hat, das es gut rüberkommt, die Texte wirklich kennt und im Kopf flexibel genug ist, sie während des Vorlesens so zu ändern, daß sie wirklich zur Situation passen und er/sie/es nicht ins Stottern kommt..... falls du wirklich so jemand bist, würd ich gern mal mitspielen...
 
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Habe noch niemand getroffen, der beim Vorlesen genug Übung hat, das es gut rüberkommt, die Texte wirklich kennt und im Kopf flexibel genug ist, sie während des Vorlesens so zu ändern, daß sie wirklich zur Situation passen und er/sie/es nicht ins Stottern kommt..... falls du wirklich so jemand bist, würd ich gern mal mitspielen...
Lies deinen Kindern Märchen vor und zensiere den Text während des Lesens um zu blutige und zu angsty Aussagen. Lernt sich ganz fix. ;)
 
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