Angenommen ihr seit Herbert Held und erhaltet den Auftrag, eine autarke Motte zu errichten, sowie 15 fähige Kämpfer und 30 fähige Siedler (Darunter alles was man so brauch, 1-2 Zimmermänner, Ackerbauer, Grobschmied etc, einfache Bevölkerung und Handwerker mit Erfahrung). Ihr habt mehrere Wagen, Pferde und Werkzeug. Der Punkt eurer Motte liegt auf fruchtbaren Boden, an einem Bach in der nähe eines Waldes. Baumaterial habt ihr keines, jedoch Saatgut
Wie lange dauert es bis
a) Eine Holzpalisade um eure Zeltstadt errichtet wurde
b) das erste Holzhaus steht
c) die Motte steht
d) die ersten Felder bestellt sind und ausreichend Ertrag bringen um unabhängig zu existieren.
Bonusfrage: Wenn man davon ausgeht, das man die einzelnen Personen gut ernähren möchte, und direkt am Ende des Winters loszieht, kann sich die Gruppe auch durch Fischfang, Tierjagden und Proviant ausreichend autark ernähren?
Brauchst Du die Holzpalisade oder reicht eine Wagenburg nicht aus? Holzpalisaden brennen. Warum nicht einen Erdwall aufschütten. Der brennt nicht und man kann da auch Holzpflöcke als weiteres Hindernis benutzen (die man schon mal mitnimmt)?
Das Zahlenverhältnis Siedler zu Kämpfer scheint auch zumindest unhistorisch zu sein. Rechne eher mit einem 1:10 oder 1:20 Verhältnis Bauern zu Krieger. Zumindest aus mittelalterlicher Sicht. Fäntelalter oder Fantasy, wer weiss was ein passendes Verhältnis ist?
Bei der Palisade hängt es ab ob geeignete Bäume in der Nähe sind (also kein oder wenig Transport). Also z.B. ein Rod. Am besten an einem Bach. Weilrod z.B.
Das Fällen der Bäume wird mit die anstrengendste Arbeit sein. Die Leute brauchen sicher mehr Energie als Bauern.
Überlege wieviele Jäger es braucht um die Holzfäller zu versorgen? Locker 1:1 sobald man das erste Wild verscheucht oder ausgerottet hat.
Beim Holzhaus ist die Frage ist es ein Blockhaus ist? Oder Fachwerk? Letzteres spart eindeutig Holz, dauer aber länger. Mit genug Arbeitskräften kriegst Du ein Blockhaus auch in einem Tag zusammengebaut. Voraussetzung ist natürlich das man die Baumstämme korrekt bearbeiten kann.
Was man erreichen will ist möglichst bald ein Dach über dem Kopf. Zelt oder Planwagen geht bis zum Winter. Ab März (je nach Breitengrad) säst Du aus und erntest ab Juli. Nach der Aussaat verscheucht man erst mal die Saaträuber und dann hat man, bei Getreide weniger zu tun. Baut man Gemüse an, erweitern sich die Zeiten in denen man arbeiten muß aber der Koch und die Esser werden es einem danken.
Wahrscheinlich kann man 2-3 Monate an Arbeitskraft der Bauern kriegen. Ab der ersten Ernte, solange es keine Mißernte gibt.
Fruchtbarer Boden meint Wald. Solange Du keine großen Tiere hast die Dir den Wald wegfressen (Dinos, Elefanten, Bisons) hast du europäischen Urwald, Heidesandboden oder Sumpfland/Moore.
Wenn es trockener und weniger fruchtbar ist dann auch Steppe/Grasland.
Trockenlegung dauert mit am längsten. Eine Rodung ist sehr anstrengend. Wahrscheinlich muß man 2 bis 3 mal so viel Energie auf das entfernen der Wurzeln aufwenden wie für das Fällen der Bäume. Oder man
Schwendet, das dauert aber ein paar Jahre. Vorteil ist das die umgefallenen Bäume schon getrocknetes Holz sind das sich besser zur Verarbeitung eignet.
Wieviel Land Du brauchst um dein Dorf zu ernähren? Kommt drauf an.
Ackerbau im Mittelalter
Bis das Dorf steht vergehen sicher 2 bis 3 Jahre, bis es keine Lebensmittel von außen braucht rechne 2 Jahre, Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder vorausgesetzt. Die kann man auch im Wald weiden lassen.
Bei Siedler in den USA waren meist das erste Jahr auf neuem Boden und der erste Winter die Herausforderung.
Nach dem 2-ten Jahr wird es besser.