So, das musste mal raus -_-#
Mal wieder.
(Nein, hat nicht geholfen)
Hat es die letzten 12 mal ja auch nicht.
Bei allem Respekt vor deinem Zorn der Gerechten, sehe ich das ganz anders. Du holst hier mit der ganz großen Keule zum Rundumschlag gegen alle Werke von OPP zu cWoD und nWoD aus. Frust hin oder her, so kann ich das nicht stehen lassen. Mal wieder wird ein gesamtes Buch ausschließlich über den Stellenwert von deinem Lieblingsclan gerichtet und anscheinend hast du ja noch nicht mal ein anderes Kapitel gelesen, sondern wirfst hier mit Pauschalbehauptungen um dich.
Die Angst vor Veränderungen und die Unfähigkeit sich darauf einzulassen scheinen mir eher auf deiner Seite zu liegen.
Es ist richtig, das ein Buch alleine nicht soweit in die Tiefe gehen kann, wie es eine umfangreiche Sammlung aus 13 Clansbüchern & 4 Sektenbüchern tun würde.
Es ist richtig, dass die Giovanni weniger Seiten haben als die meisten anderen Clans (18 bei einem Schnitt von 20).
Es ist richtig, dass es diskussionswürdig ist, wie der Platz für die Giovanni genutzt wurde.
Es ist falsch, dass die Qualität der Beschreibungen der anderen Clans (von anderen Autoren) ähnlich fragwürdig ist. Die meisten sind nämlich ziemlich gut.
Es ist falsch, dass OPP Veränderungen scheut. Vielmehr führen selbst kleine Veränderungen wie das Weglassen eines Buchstaben in einem Clansnamen bereits zu massiven Protesten von den lauten Teilen der Fanbasis, was es nunmal schwieriger macht solche Vorhaben umzusetzen. Der naheliegende Schluss wäre, dass Verleger und Autoren sich wahrscheinlich deutlich mehr Veränderungen wünschen würden, als es von der Fanbasis toleriert wird, die auf "ihre" liebgewonnene Version der Clans bestehen.
Richtig ist, das obwohl die Clans nur mit verhältnismäßigen Aufwand in Lore of the Clans beschrieben werden können, dass alle neue Impulse erhalten, die es in bisherigen Veröffentlichungen nicht gab und die als Update auf das neue Jahrtausend gesehen werden können (interessant für alle die gerne in der Gegenwart und nicht permanent in einem 90er Jahre Setting spielen wollen).
Vom Umfang und inhaltlicher Ausstattung kommen die einzelnen Clans ähnlich gut weg, wie in den Clansbüchern der 2nd Edition.
Was generell die Bedeutung der Giovanni angeht und die Aufmerksamkeit die sie verdienen, darüber kann man streiten, aber ich sehe das so:
Das Problem ist nunmal, dass sie zahlenmäßig zu den kleinsten Clans gehören und anders als Setiten, Ravnos und Assamiten nicht nur bei den Anarchen, sondern auch im Sabbat und der Camarilla nicht mit Blutlinien vertreten sind. Außer Venedig und Las Vegas kontrollieren sie keine nennenswerte Städte oder gar Gebiete (wie weite Teile Afrikas der Setiten, Indien für die Ravnos oder der Nahe Osten für die Assamiten). Mit den Versprechen zur Neutralität dürfen sie sogar offiziel gar keine Versuche zur Einflussnahme machen und sind damit einfach politisch unbedeutend.
Trotz allen wurde diesem Clan mit den Giovanni Chroniken I-IV weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als z.B. den Toreador oder Lasombra und nicht nur ihre Entstehung und Geschichte, sondern auch alle prominenten Mitglieder, sowie die noch unbedeutenderen Blutlinien wie die Milliners wurden in epischer Breite ausgewalzt.
Das Argument, dass die Giovanni über mehr nekromantische Pfade und Rituale als andere Blutlinien verfügen sollten, kann ich noch am ehesten nachvollziehen. Insbesondere Giovanni-spezifische Nekromantie als Alleinstellungsmerkmal wäre schön. Im Lore of the Clans haben die Giovanni immerhin zwei neue Rituale und zwei Geister-spezifischen Hintergründe erhalten. Allgemein halte ich das für ausreichend und begrüße es, wenn der vorhandene Platz sinnvoller für Traditionen, Titel, Geschichte etc. des Clans genutzt werden.
Generell gesehen, muss OPP den Vergleich an Inhalt und Qualität seiner Veröffentlichungen mit White Wolf nicht scheuen. Viele Bücher der 1. VtM Edition hatten den Charme von D&D Abenteuern (siehe die Diablerie Mexico & Britain Abenteuer). Der Metaplot der 3. Edition, der sich durch viele Bücher zog, wurde immer wieder massiv von allen Seiten kritisiert.
Eine Weiterentwicklung der Regeln wurde mit der 4. Edition angekündigt und das halte ich sowohl für machbar, wünschenswert wie auch erfreulich. Die V20-Regeln hingegen stammen mit dem GRW ja noch maßgeblich aus dem White Wolf Haus und daran nachträglich in Folgewerken zu rütteln halte ich auch nicht für sinnvoll oder hilfreich.
Im Vergleich zu den Clansbüchern der 2nd Edition schneidet Lore of the Clans für die meisten Clans deutlich besser ab, wenn man auf umfangreiche Fluff-Geschichten und 10 Beispiel-Charaktere verzichten kann.
Was seinerzeit in der 2nd Edition in den Clansbüchern der Gangrel, Setiten, Ravnos oder Assamiten geschrieben wurde, möchte ich heute nicht mehr wiederholen. So lustig das Malkavianer-Buch zu lesen war, hat es doch den gefürchteten Fischmalk hervorgebracht, der viele Erzähler bis heute plagt. Zugegeben das Giovanni Clanbuch 2nd Ed. war sehr stilvoll und diese Qualität wurde seitdem nicht mehr erreicht.