[Unknown Armies] Spielercharaktere

Skar

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Welche Charaktere können von den Spielern übernommen werden. Und wird dort in eine Art Rassen/Klassen unterschieden? Wenn ja, welche und wodurch zeichnen sie sich aus?
 
Re: Spielercharaktere

Ich verstehe die Frage nicht ganz. Im Prinzip kannst du jeden Charakter bei Unknown Armies spielen.
Unsere letzten Conrunden bestanden u.a. aus einer B-Movie Crew, ein Rockmusiker Gang, BWLern, Geschwistern und straffällig gewordenen Jugendlichen. Wohlgemerkt das waren alles verschiedene Gruppen.
Wieso kommst du auf die Idee das in Rassen oder Klassen unterschieden wird?
 
Re: Spielercharaktere

blut_und_glas schrieb:
Wie man auf diese Idee kommt? Weil es eine der Standardfragen zu Rollenspielen ist. ;)

mfG
jdw
Oh ja Verzeihung. Ich vergass das die bisherigen Threads zum Thema nicht daraufhin gewiesen haben das man bei UA einen Menschen spielt und es keine Archetypen gibt.
 
Re: Spielercharaktere

Wann sind Charaktere in der Lage Magie zu wirken?
 
Re: Spielercharaktere

Cthulhu.de schrieb:
Oh ja Verzeihung. Ich vergass das die bisherigen Threads zum Thema nicht daraufhin gewiesen haben das man bei UA einen Menschen spielt und es keine Archetypen gibt.

Jetzt müsste man nur noch die gar so zahlreichen bisherigen Threads alle gelesen haben...

...ich bin dann mal eine Weile weg. Ich würde gerne im DSA-Bereich etwas posten, muss aber erst einmal die letzten 6000 Beiträge studieren.

mfG
jdw
 
Re: Spielercharaktere

Skar schrieb:
Wann sind Charaktere in der Lage Magie zu wirken?
Kommt immer darauf an. Im Prinzip kannst du von Anfang an einen Adepten spielen und bist damit in der Lage sofort Magie zu wirken.
 
Re: Spielercharaktere

Skar schrieb:
Wann sind Charaktere in der Lage Magie zu wirken?

Wenn sie

a) Geistesgestört sind (=Adepten)
b) Bereit sind ihr gesamtes Handeln und Denkeln der nachahmung
eines bestimmten Klischees zu verschreiben (=Avatare)
c) Jahrelang gelernt und studiert haben und langwierige, anstengende, und teilweise teure und illegale Rituale anzuwenden bereit sind (=Thaumathurgen)

Die mächtigsten sind natürlich Adepten, die gleichzeitig als Avatare einem bestimmten Stereotyp folgen und ein ganzes register von Ritualen kennen.
Dafür sind sie auch so verrückt wie eine Scheisshaussratte.
 
Re: Spielercharaktere

UA bietet 3 Stufen, um ins Spiel einzusteigen:

A. Street Level (Einsteiger-Ebene): Die Spieler und ihre Charaktere wissen gar nichts über das Setting... Jeder Charakter hat zwar eine seltsames Ereignis er- und überlebt, aber das war es schon.

B. Global Level (Eingeweihten-Ebene): Die Spieler verkörpern Charaktere, die schon Teil des okkulten Untergrunds sind. Man kann hier auch einen Adepten oder Avatar spielen. Vielleicht wird die Gruppe bedroht oder hat es sich zur Aufgabe gemacht, selbst in ihrer Stadt für Ruhe zu sorgen... Oder man spielt ein Crack-Team der Neuen Inquisition oder etwas Ähnliches...

C. Cosmic Level (Erleuchteten-Ebene): Hier spielt man dann die Chefs einer okkulten Verschwörung, die es darauf angelegt hat, die Welt zu verändern (oder das zu verhindern)...


Erst wenn diese Stufe und eine IDee für die gesamte Gruppe festgelegt ist, werden Charaktere gebaut.

Meine drei gespielten Kampagnen waren:

Der Engel der Geschichte (Einsteiger): Eine Gruppe von Abischülern erlebt ein seltsames Ereignis und wird aus der Bahn geworfen. 10 Jahre später versuchen sie dem Geheimnis auf den Grund zu gehen...

Magnum Opus (Erleuchteten-Kampagne): Eine mächtiger Kult sucht sich Auserwählte, die sie in den Unsichtbaren Rat bugsieren möchten..

Tatort Soko (Einsteiger-Kampagne): Ihr habt das Dezernat drüben an der Ecke übernommen.. Aber mit was für seltsamen Gestalten hatte euer nun verstorbener Vorgänger Kontakt?
 
Re: Spielercharaktere

Silvermane schrieb:
Zum Thema "bekloppte Magier" möchte ich an dieser Stelle eine unter den Fans scheinbar recht beliebte Schule der Magie verlinken.


http://www.unknown-armies.com/content_comments.php?id=1405_0_3_0_C1

Ich möchte anmerken, das der Inhalt recht unappetitlich ist, aber IMHO sehr gut den Geist der Magie in UA wiederspiegelt.
Und was soll uns das jetzt sagen? Und wie kommst darauf, von diesem Mist, den jemand ins Netz geklatscht hat, auf den Großteil der UA-Fans zu schließen, da es ja scheinbar "bei Fans recht beliebt ist"? Obwohl Magier bei UA durchaus bizarre und gefährliche Obsessionen haben können, gibt es IMHO eine DEUTLICHE Grenze zwischen "Ich saufe, um zaubern zu können" und "Ich esse abgetriebene Kinder, um zaubern zu können". Vor allem, da die meisten OFFIZIELLEN Magieschulen unter die Kategorie "spleenig, aber harmlos" fallen. Und ja, es gibt eine Schule in "Postmodern Magick", die ihre Ladungen durch Ritualopfer gewinnt, welche aber auch als SC-ungeeignet gebrandtmarkt wurde.
 
Re: Spielercharaktere

@narcosmicoma

Vielen Dank. Wie du schon erzählt hast, kommt UA ganz gut ohne solche extrem krassen Schockeffekte aus.

Das wirklich Unangenehme an UA ist ja, dass es wirklich nur Grauzonen gibt, es gibt kein ultimativ Ur-Böses. Nur uns Menschen. Und das ist echt schlimm genug...

Jeder Charakter, egal ob Normalo, Adept oder Avatar hat die Möglichkeit in UA die Welt zu verändern. Zum Guten oder zum Schlechten. Vielleicht ist das auch das Geheimnis interessanter Charaktere: Überleg dir nicht, welche tollen Kräfte du haben möchtest, sondern einfach wer du bist...

Hier ein paar Beispiele aus meinen Kampagnen:

- Eine Ex-Barkeeperin und militante Feministin, die rücksichtslos dem Pfad der Fliegenden Frau folgt
- Ein Deathmetal-Musiker und Unterwäsche-Model, dersich hinter Masken seinen Corpse-Paint-Masken versteckt, um als ein Anderer erfolgreich zu sein
- Eine Meisterin der Gefühle, die sich entschlossen hat, mit ihren Kräften den Menschen in Afganistan zu helfen
- Ein Punk, der das gesamte System herausfordern möchte... Und militante Kontakte zu der Globalen Befreiungsbewegung aufgenommen hat
- Ein ehemaliger Einbrecher, der sein Geld nun als Hausmeister verdient, und der Sache auf den Grund gehen möchte, die ihn ins Gefängnis gebracht hat
- Ein Polizeipsychologe, der weiß, dass er eigentlich schon einmal gestorben ist
- Ein Rechtsanwalt, der in Oxford einem seltsamen Kult angehört hat, der anderen Leuten ihr Schicksal raubte.
- Ein osteuropäischer Bill Gates, der sein Geld mit seltsamen kuriosen Maschinen verdient...
- eine süße japanische Waise, die alles stiehlt, was nicht niet- und nagelfest ist.
- ein Special Forces Sergeant, der immer alles auf eine Karte setzt und sich nur lebendig fühlt, wenn sein Leben auf dem Spiel steht..
 
Re: Spielercharaktere

narcosmicoma schrieb:
Vor allem, da die meisten OFFIZIELLEN Magieschulen unter die Kategorie "spleenig, aber harmlos" fallen.

Oh ja... obsessive Verhaltensstörungen sind ja so "spleenig, aber harmlos"... :rolleyes:

Ich mache mir dauernd in die Hosen, weil die Stimme in meinem Kopf mir verbietet auf die Toillette zu gehen. Auch sehr spleenig und harmlos. Und ganz toll lustig! Sollte in jeder Runde mal vorkommen...
...plötzlich weiss ich wieder, woher meine an anderer Stelle geäusserten Befürchtungen kamen. Ich geh dann mal los, mein Sozialleben total verkümmern lassen, indem ich meinen Zwangshandlungen folge. Aber macht euch keine Sorgen, Ausgrenzung und Isolation sind ganz harnlos. Dafür aber super spleenig! Spleenig sein ist cool!

mfG
jdw
 
Re: Spielercharaktere

@Blut und Glas

Du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen.

Ein Adept folgt obsessiven Verhaltensmustern, weil sie für ihn Sinn ergeben. Jemand der eine psychische Störung hat, weist auffälliges Verhalten auf, da er unfähig ist (nicht ungewillt) gegen seine Problembereiche etwas zu unternehmen...

Jemand der eine Obsession in Unknown Armies hat, verfolgt eine sinnstiftende Idee bis zum Äußersten. Und wenn er ein Adept ist, dann baut er sich auf der Basis dieser Obsession ein paradoxes Weltbild zu einer Einheit zusammen - und daraus entsteht Magie.

Das hat alles nichts mit psychischen Störungen und Geisteskrankheiten zu tun. Wir sollten hier klar trennen: Alle Adepten in UA sind zwangsweise verrückt. Aber ihre magische Weltsicht erspart ihnen eine geistige Störung und tritt an deren Stelle.

Und ich finde es als reizvoll, jemanden zu spielen, der sich lieber ein magisches Weltbild aufbaut, als seine Probleme mit der Welt zu lösen. Keiner von uns ist normal, wir alle sind irgendwie ein klein wenig verrückt, spleenig und komisch, jeder mit einer eigenen Sicht der Dinge...

Und in UA kannst du jemanden spielen, der es als sinnvoll betrachtet, sich auszugrenzen, um seine eigene Sicht der Dinge zu entwickeln. Wie der Typ aus meiner Abiklasse, der auf der Abifahrt im Hotel auf dem Schrank schlief und immer rückwärts die Treppe runterging (das ist übrigens auch klassisches "magicksches" Training...).
 
Re: Spielercharaktere

Jestocost schrieb:
Du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen.

Jein. :D

Der Punkt war für mich nämlich nicht ob das Verhalten (eventuell nur für die Person, die es an den Tag legt) Sinn ergibt (den ergibt es nämlich auch für viele Kranke). Dass es das in Unknown Armies tut, bestreite ich gar nicht. Es ist sogar einer der Gründe, weshalb ich Unknown Armies ins Horror-Genre einordnen würde. Nicht genug damit, dass man sich alleine schon durch die Akzeptanz des und die Verwicklung in das Übernatürliche, aus der Gesellschaft ausgrenzt, nein, das Übernatürliche ist auch noch in sich auf das engste verquickt mit Störungen der Psyche, die auch ohne den Glauben an Dinge die der öffentlichen Meinung nach nicht existieren, solche wären. Ein Adept lebt nicht nur in seiner eigenen Welt (ist ver-rückt), diese eigene Welt beinhaltet zwangsweise auch noch Elemente, die ich in jedem Diagnosemanual in riesigen Lettern unter den kritischen Symptomen diverser Krankheiten finden könnte.

mfG
jdw
 
Re: Spielercharaktere

blut_und_glas schrieb:
Oh ja... obsessive Verhaltensstörungen sind ja so "spleenig, aber harmlos"... :rolleyes:
Siehe oben. Wer redet denn hier von obsessiven Verhaltensstörungen? Und ja, eine Person, die keine Folge von "Buffy" verpassen will, aber immer die Wahl hat es trotzdem (nicht) zu tun, halte ich definitiv für harmlos (Random Stupid Example).
 
Re: Spielercharaktere

narcosmicoma schrieb:
Siehe oben. Wer redet denn hier von obsessiven Verhaltensstörungen?

Daran bin ich wohl schuld. Die Obsessive-Compulsive Disorder (OCD) ist per definition eine Verhaltensstörung, bei der eine person zwanghaft immer wiederkehrende Handlungen oder Ideen hat.
Oftmals sind dies Ideen oder Handlungen, die der kranke zu unterdrücken versucht, es aber nicht schafft, manchmal ist es zwanghaft, weil der kranke sich einbildet, es unbedingt tun zu müssen.

Dies können so "spleenige" Menschen sein, die sich zwanghaft ständig die Hände waschen oder Menschen die unter allen umständen vermeiden, auf die Fugen und Risse in Steinen zu treten aber auch Menschen die sich selbst Schnittwunden zufügen, und auch manche Triebtäter wurden schon mit OCD diagnostiziert.

Auch wenn Jestocost schon sagt, das Adepten nicht unbedingt gezwungen sind, ihren obsessionen zu folgen, betrachte ich Adepten-Magick immer noch als eine obsessive Verhaltensstörung.
Denn ich wäre mir nicht so sicher, ob ein Adept wirkliich von heute auf morgen seine komplette Lebenseinstellung und Weltsicht ändern, seiner obession widerstehen und seine Tabus brechen könnte.

Aber ich denke, das ist einfach eine unterschiedliche Weise, wie wir UA sehen und spielen. Und eine Diskussion, wer von uns UA "richtig" spielt, ist natürlich sinnlos.

Jestocost schrieb:
Das hat alles nichts mit psychischen Störungen und Geisteskrankheiten zu tun. Wir sollten hier klar trennen: Alle Adepten in UA sind zwangsweise verrückt. Aber ihre magische Weltsicht erspart ihnen eine geistige Störung und tritt an deren Stelle.

Meiner Meinung nach kann man die magische schule durchaus als die Geistesstörung des Adepten betrachten.
Um eine Schule lernen zu können, muss ein Adept effektiv verrückt werden (mit fünf fehlgeschlagenen Stress-Checks), aber anstatt wie gewohnt eine Geisteskrankheit zu bekommen, erlernt der Adept aber eine Schule, IMHO ist die Schule seine Geisteskrankheit.

Zitat UA-Grundbuch 2e, S.113
"Once you max out one meter' s failed notches and go insane, your personality has broken down enough for magick to become plausible"


blut_und_glas schrieb:
Ein Adept lebt nicht nur in seiner eigenen Welt (ist ver-rückt), diese eigene Welt beinhaltet zwangsweise auch noch Elemente, die ich in jedem Diagnosemanual in riesigen Lettern unter den kritischen Symptomen diverser Krankheiten finden könnte.

Dito.
 
Re: Spielercharaktere

Aber das eine ist ein Spiel und das andere ist Realität.

Ich weiß bloß nicht, wo uns das hinführen soll: Wir sind uns einig: Adepten sind verrückt. Und ehrlich gesagt sind Avatare nicht viel besser dran (vor allem wenn sie weit auf ihrem Pfad fortgeschritten sind und eine gewisse Highlander-Mentalität a la "Es kann nur einen geben" pflegen...)

Vielleicht stellt sich dir Frage, ob man so 'nen Typen, der echt nen Knall hat, selbst spielen möchte.. Aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden...

Und ob nun die Magie an die Stelle seiner Geisteskrankheit tritt oder diese ist, ist ja im Endeffekt ohne Belang, bzw. Haarspalterei...

Und schon in Kult und Cthulhu ist Magie etwas, was einem den Verstand kostet - hier ist es halt umgekehrt...
 
Re: Spielercharaktere

Jestocost schrieb:
Aber das eine ist ein Spiel und das andere ist Realität.

In der Welt, die durch das Spiel aufgebaut wird, sind - meiner Meinung nach - Krankheiten aber eben auch nicht "harmlos".
Mehr wollte ich für meinen Teil glaube ich gar nicht sagen.

mfG
jdw
 
Re: Spielercharaktere

Jestocost schrieb:
Ich weiß bloß nicht, wo uns das hinführen soll: Wir sind uns einig: Adepten sind verrückt.

Das ist doch schon mal was.
Wir scheinen geteilter Meinung zu sein wie verrückt, aber das ist wie gesagt jedem individuell überlassen.

Jestocost schrieb:
Vielleicht stellt sich dir Frage, ob man so 'nen Typen, der echt nen Knall hat, selbst spielen möchte.. Aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden...

Mir? Nein. Ich habe auch nicht versucht, irgendwie gegen UA zu argumentieren, im gegenteil, ich bin ein Fan, und die UA-Freaks liegen mir.
 
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