Unknown Armies: Reboot 2015?

Orakel

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Drüben bei RPG.net schreibt Greg Stolze gerade, dass er und John Tynes wohl im Moment an einem Tisch sitzen und über einen möglichen Reboot des Spieles diskutieren, der dann 2015 rauskommen soll. (In trockenen Tüchern ist nichts, muss man dabei natürlich erwähnen.)

Jetzt wollen die beiden natürlich die Fanbase (also die Crowd) nicht außen vor lassen und fragen, was man bei einem solchen Neustart mit beachten sollte.

Greg schreibt dabei:
Well, one thing Tynes pointed out when we discussed it was that UA is one of the rare games where a setting reboot is CANONICAL. So everything's on the table.

Sprich: Hier kann man wirklich auf alles hinweisen, was man gut schlecht und erhaltenswert findet. Was und ob die beiden dann daraus etwas machen muss man natürlich abwarten, aber das heißt ja zumindet schon mal, dass hier durchaus Kritik mit einfließen kann.

(Respektive: Ich habe bereits in dem Thread geschrieben, dass man die komplette Pornomatie aus dem Setting schmeißen muss, da sie in ihrem Konzept in der heutigen Zeit nicht mehr umsetzbar wäre. So leid mir das auch tut, ich mag dieses Element des Settings sehr gerne.)
 
Es gibt soviele dieser Settings, daß wird ein Reboot keine Änderung bringen - da gab es keinen neuen Ansatz drin, der dieses System rechtfertigen konnte - zudem ist "System" schon zuviel gesagt, vielmehr wurde es dem Spielleiter völlig überlassen, das Regelsystem fertig zu stellen. Ich habe sowas bis dato noch nie gesehen gehabt, hatte mein Regelwerk damals weitergegeben und vermisse es nicht
 
Das klingt jetzt nicht so, als hättest Du dich jemals ernsthaft mit UA auseinander gesetzt.
 
Das Teil hatte doch nur durch irgendwelche ominösen Geschichten geglänzt - das Setting ein einziges Rätsel, dann sollte man auch noch auf andere Regeln zurückgreifen. Ich dachte mir, dann kann ich doch gleich Cthulhu spielen . . .

Hast Du eine Gruppe gefunden? Ich auch nicht . . .
Das Teil ist genauso theoretisch wie Degenesis, das hatte ich sogar mal geleitet - eine Katastrophe

Gute Ansätze, Ideen, aber das reicht nicht
 
Das Teil hatte doch nur durch irgendwelche ominösen Geschichten geglänzt - das Setting ein einziges Rätsel, dann sollte man auch noch auf andere Regeln zurückgreifen. Ich dachte mir, dann kann ich doch gleich Cthulhu spielen . . .

Hast Du eine Gruppe gefunden? Ich auch nicht . . .
Das Teil ist genauso theoretisch wie Degenesis, das hatte ich sogar mal geleitet - eine Katastrophe

Gute Ansätze, Ideen, aber das reicht nicht


Äh ja ich leite eine regelmäßige UA Gruppe, hab zu vor vier Jahre UA gespielt (davor auch geleitet) und biete es auch auf unserem monatlichem Rollenspieltreffen regelmäßig an. Und bisher musste ich keine geplante Runde absagen. :)

Also hier läuft es ganz gut. Und kein Vergleich zu Cthulhu. Und ich muss Orakel recht geben, ich hab keine Ahnung von welchen anderen Regeln du sprichst.
 
Ich habe das Teil nicht mehr da, sonst könnte ich das Rezitieren - wenn Ihr damit klarkommt, habe ich wie immer kein Problem damit. Ich hatte mal einen sogenannten "One-Shot" mitgespielt, der sich in keinster Weise von Cthulhu unterschieden hatte.

Dann laß doch mal hören, was Du für eine Runde gespielt hattest und inwieweit sich diese von anderen Settings unterschied ;)
 
Kanns sein das bei dir alle Urban Fantasy die nicht WoD heißt den Stempel Chuthlu bekommt?

Ansonsten, ich kam noch nicht dazu meine Bücher zu lesen.
Wäre aber dann mal soweit ganz gespannt,..
 
Es gibt soviele dieser Settings, daß wird ein Reboot keine Änderung bringen - da gab es keinen neuen Ansatz drin, der dieses System rechtfertigen konnte
Den Teil hier sehe ich auch so.

Natürlich kann man ein neues UA machen, aber wirklich brauchen tut das keiner. Ein neues, modernes kontemporäres Mystery-du-weißt-ja-gar-nicht-was-wirklich-abgeht-Setting könnte ich mir dagegen wesentlich besser vorstellen. Aber bitte den Zeitgeist treffen und konsequent auf diesen ausrichten.
Und dann wie immer inklusiver meiner Forderung neue Wege zu gehen, sei es in Marketing/Verbreitung, als auch in der Umsetzung/Darreichungsform.

Ein Beispiel:
Rollenspiel in Tablettenpackung mit Beipackzettel als "Regelbuch". Realisieren kann man das zB hier: http://www.edelmann.de/maerkte-und-produkte/index.php
Das wäre ein feiner Einstieg. Richtig gemacht wäre darin der Teaser, dass man mehr wissen und lesen WILL und zu den Folgeprodukten greift.
 
Das Marketinggewäscht halte ich persönlich in Bezug auf UA für haarsträubenden Unfug.
Der imho ein leichtes unverständnis von Marketing und ein eher schweres Unverständnis der Zielgruppe und deren erkennen läßt.

Man holt die Neil Gaiman affine Goth-Hipster Zielgruppe nicht mit weißen Pappschächtelchen und Beipackzettel ab,.. nachdem man dem Setting jegliches Profil abgeschliffen hat und es zu einem schlechten "World of Darkness"-Klon bzw. einem tatsächlich "Chuthulu ohne Alte"-Spiel macht.
 
Oh je. Erst Hare und sein wirres Gewäsch, dann Skar und die alte Marketingleier...

Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Verantwortlichen für Unknown Armies überhaupt WILL, das es "Teaserprodukte" hat - immerhin ist das Spiel (auch) eine Satire auf eben jene Mentalität.

Bei Unknown Armies gibt's zudem den settingimanenten Reboot. Ich habe mir das zwar immer Apokalyptisch vorgestellt, aber die Idee, dass 2010 der Unsichtbare Rat gewechselt hat (und die Welt geendet hat), ist reizvoll. Ich tue mich nur mit dem Wünschen schwer. Klar, man könnte das ganze an 2014 anpassen, aber so echte "Neuerungen" fallen mir für das Spiel nicht wirklich ein. Ich fand's schon ziemlich gut so wie es war...
 
@Skar:
Ihr sprecht nicht von Unkown Armies sondern erfindet ein gänzlich neues Spiel, dem ihr dann die Existenzberechtigung absprecht.

Ein neues Unkown Armies ist allein schon deswegen schick weil es als bald einen Sandman Film geben wird.
Ebenso wie es an 'abgedrehter' urban Fantasy jenseits der World of Darkness doch eher extrem mangelt.
(Und bleib mir weg mit dem Chuthulu-Mist)
 
@Skar:
Ihr sprecht nicht von Unkown Armies sondern erfindet ein gänzlich neues Spiel, dem ihr dann die Existenzberechtigung absprecht.
??

Ich sage es braucht kein neues UA. Schon gar kein kanonisches.
Ein anderes Mystery-Setting könnte ich mir aber eben gut vorstellen. Aber bitte innovativ.
 
Das ich mal Teylen zustimmen werde, hätte ich auch nie geglaubt. Aber was soll ich noch schreiben, sie hat recht. :)

@Hare: Gespielt hab ich neben jeder Menge eigenen Abenteuern alles was an UA Abenteuer veröffentlich wurde. Es ist natürlich traurig, wenn der SL in dem Oneshot in dem du mitgespielt hast, keine Ahnung von UA hatte und daher wohl lieber ein Cthulhu Abenteuer nahm. Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Cthulhu, Kult, der WoD und UA. Denn muss man nicht sehen, aber zu behaupten es gibt ihn nicht, ist ein wenig engstirnig.
 
@Skar
Du beschreibst ein "neues, modernes kontemporäres Mystery-du-weißt-ja-gar-nicht-was-wirklich-abgeht-Setting" das du anschließend in eine - dem Eindruck der Seite nach - klinisch weiße Verpackung mit Beipackzettel legen willst.

Ich entgegene darauf hin das es keine Chance hat weil es charakterlos ist und komplett am Selbst-/ und Produktverständnis der Zielgruppe vorbei geht.

Daraufhin sagst du "Ja, stimmt. Es braucht kein neues UA."

Woraufhin ich entgegne das tatsächlich keiner ein "neues, modernes kontemporäres Mystery-du-weißt-ja-gar-nicht-was-wirklich-abgeht-Setting" in weißer Verpackung mit Beipack´zettel braucht. Einfach weil es nicht neu oder innovativ ist.
Wer das dennoch haben mag gehe bitte nicht über UA sondern direkt zur Godmachine der WoD ziehe aber dabei keine weiße Verpackung mit Beipackzettel.


Jetzt hat Unkown Armies, auch ein kanonisches, wobei mir ehrlich gesagt der Kanon recht Wumpe ist, meines Erachtens durchaus eine Zielgruppe und füllt einen Platz der andersweitig eine Lücke aufweist.

Das heißt es gibt Settings wie jene des Autoren Neil Gaiman. Der mit am bekanntesten Sandman gemacht hat, aber auch so etwas wie Neverland oder Doctor Who Episoden (neben den Romanen).
Es gibt Setting wie Transmetropolitan oder The Filth und dergleichen mehr. Selbst Hellblazer (Constantine für die Film-affinen).

Das sind alles Settings die so rein gar nichts mit weißen Verpackungen und Beipackzetteln zu tun haben. Wenn man beides nicht sehr stark überzeichnet (Vielleicht wie eine richtige Medikamentenbox aufmacht).
Es sind Settings die so auch noch nicht wirklich abgebildet sind. Das heißt Kult ist zu sehr in der Horrorsparte, die World of Darkness zu stark auf Menschen konzentriert und zu aufgeteilt was das Übernatürliche betrifft.
Von den Settings wird gerade Sandman in den kommenden Jahren im Kino, ich denke gegen 2015, einschlagen wie Watchmen. Wo man also gerne ein Rollenspiel dazu haben möchte das zumindest grob den Stil trifft.

Jetzt ist die Zielgruppe dieser Settings, ohne das böse zu meinen, schon ein bisschen elitär und ein bisschen Hipster. Wenn man denen ein Spiel von neunzehnhundert irgendwas unterschiebt, wo es mal blöd gesagt nur Handies im Kofferformat, bestenfalls als Knochen, gibt, dann passt das nicht.
Wenn man so einem Hipster dann ein gänzlich neues Spiel gibt, passt das auch nur bedingt.
Weil dann ist da das Gefühl da nur marketingartig gemolken zu werden. Da ist die Entscheidung den Kanon weiter dran zu lassen m.E. komplett richtig. Weil man damit sowohl etwas neues als auch etwas altes verkauft.
Und letztlich auch den bestehenden UA-Spieler zusammenhängendes Material gibt. Ohne ihnen WoD artig "Das alte ist Schrott" an den Kopf zu latzen.
 
Woraufhin ich entgegne das tatsächlich keiner ein "neues, modernes kontemporäres Mystery-du-weißt-ja-gar-nicht-was-wirklich-abgeht-Setting" in weißer Verpackung mit Beipack´zettel braucht. Einfach weil es nicht neu oder innovativ ist.
Doch ist es. Zeig mir eine ähnlich ausgefallene Rollenspiel-Darreichungsform.

Wer das dennoch haben mag gehe bitte nicht über UA sondern direkt zur Godmachine der WoD ziehe aber dabei keine weiße Verpackung mit Beipackzettel.
Ich weiß nicht von welchen Zielgruppen du redest. Meine sehen wahrscheinlich anders aus. :)

Ein neues Rollenspiel nur für Rollenspieler zu schaffen ist aus wirtschaftlicher Sicht ungefähr so sinnvoll wie ne Eisbude in Hammerfest zu eröffnen.
Ich mag Rollenspiel. Daher sehe ich mich immer genötigt meine Gedanken um neuartige Herangehensweisen kreisen zu lassen und darüber neue Ziele anzugehen. Dabei verbiege ich auch gerne mal das konventionelle pen&paper-Rollenspiel. Auch über die Flexibilität vieler Spieler hinweg.

Das sind so meine Zielgruppen. Deins scheinen mir eher vorhandene Käuferschichten zu sein.

Das mal zu meiner Einstellung.
 
Du gehst da aber ran wie ein Marketingshansel der sein eigenes Produkt nicht versteht. Unknown Armies WILL doch gar keine Cash Cow sein, dass die Millionen anspricht. Wenn du mal einen Blick in das Regelwerk wirfst stellst du fest, dass das eher so ein Liebesprojekt von John Tynes und Greg Stolze ist. Das Spiel gibt sich teilweise absichtlich "anders" als man das von Rollenspielen gewohnt ist (Die Betonung von Gewalt, anders als die Ästhetisierung z.B.) und suhlt sich dann auch noch in dieser Andersartigkeit. Das kann man durchaus ein bisschen arrogant und/oder "gewollt" finden, ändert aber nichts daran das hier keiner überlegt hat wie er für Zielgruppe X die Wucht in Tüten verpackt sondern einfach nur gemacht hat worauf man Bock hatte.

D&D ist da z.B. anders...
 
Wenn du mal einen Blick in das Regelwerk wirfst stellst du fest, dass das eher so ein Liebesprojekt von John Tynes und Greg Stolze ist. Das Spiel gibt sich teilweise absichtlich "anders" als man das von Rollenspielen gewohnt ist (Die Betonung von Gewalt, anders als die Ästhetisierung z.B.) und suhlt sich dann auch noch in dieser Andersartigkeit.
Das ist ja auch voll okay so. UND verdient auch seine Bewunderung da so sein Ding durchzuziehen.

Ne Neuauflage tut jetzt aber immer noch nicht Not.

Und daher kam ich darauf, dass (aus meiner Sicht) ein anders geartetes neues Mysterysetting eher gebraucht würde. Ich will damit nicht UA entstellen. Wenn ich mich recht erinne müsste man da bei UA auch Burgerpackungen für nehmen. ;)
 
Ne Neuauflage tut jetzt aber immer noch nicht Not.

Aber wenn die da nun einfach LUST drauf haben das zu machen? So als kreative Übung? Oder weil sie es geil finden? Könnte es sein, dass dann alles Murks ist was du bisher in diesem Thread geschrieben hast? Niemand "braucht" Unknown Armies. Es wurde schon nicht "gebraucht" als auf den Markt gekommen ist - und wenn man sich die Thematik des Spiels anschaut wäre es auch irgendwie widersinnig wenn das Spiel mit diesem Selbstverständnis angekommen wäre.
 
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