Übersetzungen

Ich halte Orts/Namensübersetzungen grundflegend für falsch. Vor allem wenn sie wie bei LvEuF oftmals einfach falsch übersetzt sind (oder geändert nur um geändert zu werden). So etwas führt dazud ass man eher die Originalversion liest, so man der Sprache einigermaßen mächtig ist, was zwar der Bildung englischer Kenntnisse vorteilhaft sein mag, aber nicht der Sinn einer Übersetzung des Werkes, wie die Verlage einfach mal merken sollten. :)

Alle anderen Übersetzungen, so sie gut gemacht sind, hingegen für sinnvoll.
 
Ein bisschen zurück zum Thema.
Einerseits frage ich mich schon wieso man teilweise in der Übersetzung so weit von dem Original abweicht.
Ich mein man muß die Eyrie ja nicht gleich Horst nennen, man könnte sich vielleicht einen Begriff einfallen lassen der etwas ähnliches beschreibt. Wobei die Vale, mit den Hilltribes, sowie der Eyrie, rein von meinem Eindruck bis Ende Staffel zwei, nicht wie der zivilisierteste Platz von Westeros (Westlande weil es alles im Westen ist?) wirkt und sie eher schwer zu erreichen ist. Gerade in den Büchern.
Jedoch mußte dadurch das aus der Eyrie nun Hohenehr wurde Highgarden in Rosengarten umbenannt werden. Nun und auch wenn die Tyrells die Rose auf dem Wappen haben, wirkt es doch als Name für ihren Hauptsitz, merkwürdig. Bei Highgarden habe ich vor meinen inneren Auge das Bild der Anlage mit den hängenden Gärten von Babylon, wohingegen Rosengarten mich eher an einen kleinen Garten plus ggf. eine überwucherte Hauswand erinnert @.@;

Andererseits frage ich mich ernsthaft was die Buchstabendreher sollen.
Das heißt was ist der Vorteil der Veränderung von Lannister zu Lennister?
 
Ich denke das fällt auch nur Leuten negativ auf, die die alte Übersetzung/das Original kennen.

Das ist aber kein Bruch der ganzen Übersetzung wie bei Carroux/Krege bei Herr der Ringe. Gerade Rosengarten fand ich sehr stimmungsvoll, gerade wegen dem Wappen der dortigen Familie.

Deutsch keine schöne Sprache...manchmal...o_O
 
Nur mal allgemein - ich hab von Anfang an gesagt es geht bei meiner Aussage um Ästhetik, das ist Geschmackssache und über Geschmack sollte man nicht streiten - wenn jemand wirklich denkt das dei Deutsche Sprache von der Melodiosität und der ihr innewohnenden Form der Betonung allen anderen überlegen ist kann ich da nicht sachlich daagegen argumentieren, aber für mich ist Deutsch eine auf Klarheit und Funktionalität ausgerichtete sehr sachliche und exakte Sprache, der aber dafür andere eher "feine Nunancen" in Betonung und Sprachrhythmus fehlen - eine durch und durch subjektivre Eindruck wegen dem ich zu meiner vorherliegenden Wertung komme und deswegen bin ich auch der Meinung das man nicht alles ins Deutsche übersetzen muss - weil Deutsch meiner Ansicht nach das verspielte in den Betonungen tötet weil es eben aus meiner Ansicht härter klingt.
 
Nun ich denke das man in so gut wieder jeder Sprache Texte gestalten kann die unter ästhetischen Gesichtspunkten ansprechend und hinreichend nuanciert sind.
Wohingegen der Rythmus mehr etwas ist das schlicht an der Anwendung liegt (imho).
 
Mich haben die Mischformen der Eigennamen bzw. die Nicht-Übersetzung auch ziemlich gestört. Muß aber auch sagen, daß mir beim ersten Lesen die Reihe auch gar nicht recht zusagen mochte, doch das mag der Übersetzung insgesamt zuzuschreiben sein. War beim Rad der Zeit auch so, auf englisch hab ich die geradezu verschlungen.

für mich ist Deutsch eine auf Klarheit und Funktionalität ausgerichtete sehr sachliche und exakte Sprache, der aber dafür andere eher "feine Nunancen" in Betonung und Sprachrhythmus fehlen

Das ist in meinen Augen ein Widerspruch, denn das Deutsche hat schon weniger Worte, um gewisse Sachverhalte auszudrücken, und damit mangelt es auch irgendwie an Klarheit, oder?

Und da schon die Herr der Ringe Übersetzung ausgepackt wurde:
Tolkiens eigener Schreibstil ist auch viel leichter und fröhlicher, Carroux hat das ja fast schon biblisch-episch-schwer gemacht. Dennoch ist es eine für mich passende Übersetzung und ein passender Tonfall. Dahingehend gebe ich dir @Totz66 recht mit deinem letzten Satz. Aaaaber das geht auch ganz anders, auch Deutsch kann sehr verspielt und nuanciert sein. ;)

Anosnten ist das wieder der alte Streit zwischen Übersetzung und Übertragung...
 
Nur mal allgemein - ich hab von Anfang an gesagt es geht bei meiner Aussage um Ästhetik, das ist Geschmackssache und über Geschmack sollte man nicht streiten - wenn jemand wirklich denkt das dei Deutsche Sprache von der Melodiosität und der ihr innewohnenden Form der Betonung allen anderen überlegen ist kann ich da nicht sachlich daagegen argumentieren, aber für mich ist Deutsch eine auf Klarheit und Funktionalität ausgerichtete sehr sachliche und exakte Sprache, der aber dafür andere eher "feine Nunancen" in Betonung und Sprachrhythmus fehlen - eine durch und durch subjektivre Eindruck wegen dem ich zu meiner vorherliegenden Wertung komme und deswegen bin ich auch der Meinung das man nicht alles ins Deutsche übersetzen muss - weil Deutsch meiner Ansicht nach das verspielte in den Betonungen tötet weil es eben aus meiner Ansicht härter klingt.

Das hat nie jemand gesagt/geschrieben/gemeint, so ein Schwachsinn. Lustigerweise sehe ich Englisch wie du Deutsch. Unschöne Sprache die gut zur Vermittlung von Wissen/Fakten taugt, weil sie einfach und wenig missverständlich ist - aber nicht ästethisch ansprechend. Die schönste Sprache ist für mich aber spanisch...allerdings ist das hier ja nicht die Frage.
 
... weil sie einfach und wenig missverständlich ist.

Whoho, weißt du, wieviele englische Worte es gibt, bei denen es im Deutschen nur eine Entsprechung gibt? Schulenglisch ist enorm simpel, geb ich zu, aber da gibt es noch mehr. Und da schon auf die deutschen Klassiker verwiesen wurde, darf der Verweis auf die englischen Klassiker natürlich auch nicht fehlen... ;)
Ich hab bei Shakespeare im Original die Schönheit der englischen Sprache sehr zu schätzen gelernt.
Englisch erscheint auf den ersten Blick einfach, aber da steckt viel dahinter. Eigentlich wie bei allen Sprachen. :rolleyes:
Spanisch wiederum ist in meinen Ohren (und Mund :confused:) eher was lautes, ein brutaler Machismo. Tja, so kann´s gehen...
 
Wahrscheinlich ist es ebenso wie beim Schuldeutsch. Beim Studium der deutschen und neueren europäischen Literturwissenschaft hab ich die Schönheit der deutschen Sprache sehr zu schätzen gelernt;)

Ich glaub wir einigen uns da nicht. Frei nach: Alles Geschmackssache sagte der Affe und biss in die Seife.

Aber wer es in englisch mag, solles im Original lesen. Aber wenn ich ne deutsche Übersetzung lese, dann soll die auch deutsch sein und nicht Namen mit Bedeutung haben, die ein nicht englisch sprechende Mensch erst nachschlagen muss.
 
Das wäre dann das Argument für Neu York, Amerikanischer Fußball, Neuburg (Newcastle), Königshaus (Villareal), St. Stephan (St. Etienne), Heiliger Franziscus (San Francisco) etc.Tut mir Leid, Swafnir, es muss nicht alles übersetzt werden, speziell keine Ortsnamen. Was machen wir mit Nischni Nowgorod? Heisst das dann Neu - Nowgorod? Sorry mein Russisch reicht da nicht aus, ich leite ab - ganz ehrlich, es ist sicher hauptsächlich eine Geschmacksache. Ich habe nichts dagegen die deutsche Sprache von Anglizismen freizuhalten, aber deshalb Ortsnamen, in dem Fall auch noch erfundene Ortsnamen, zu übersetzen ist mir einfach zu viel Deutschfrömmlerei.
 
Ich denke du verwechselst das Realität mit Fiktion;).

Und die Namen der Orte und der Charaktere bei den romanen sollen den Lesern was sagen. Sie sollen sich darunter was vorstellen können. Die heißen nicht einfach nur so, es ist Teil der Geschichte und des Feelings der Romane. Und wenn ich die nicht adäquat übersetze, dann geht das den leuten verloren, die die englische Sprache nicht gut genug kennen.

Dein Beispiel mit realen Namen würde genau das Gegenteil bewirken, weil sich die Leute in der Realität durchaus etwas unter American Football oder Newcastle vorstellen können, nicht aber unter der Übersetzung. Das können sie bei fiktiven Orten, deren Name die entsprechenden Assoziationen wecken soll, nicht- wenn die Infos in einer anderen Sprache bleiben, die sie nicht verstehen.
 
Also unter Casterly Rock stelle ich mir eher eine Trutzburg auf einem Felsen fest als bei Casterly Stein...und bei Königsmund stell ich mir eine Dame des horizontalen Gewerbes bei ihrer Berufsausübung vor, statt ne mittelalterliche Hauptstadt am Meer (wenn man Littlefinger - Verzeihung Kleinfinger - bedenkt ist Ersteres sogar korrekt).
 
Swafnir, das sehe ich doch genauso, gerade den Bereich mit der Übertragung der Namen!

Beim Studium der deutschen und neueren europäischen Literturwissenschaft hab ich die Schönheit der deutschen Sprache sehr zu schätzen gelernt
Mußt du mir nicht sagen... ;)

Und wer nun welche Sprache lieber mag, ja mein Gott, was soll´s denn?

Mal völlig OT:
Es gibt ja die Aussage, daß sich Menschen unterschiedlich verhalten, je nach der Kleidung, die sie tragen bzw. daß sie sich auch unterschiedlich bewegen. Macht halt einen Unterschied ob Mantel, Baggy oder Anzug.
Ein ähnliches Verhalten habe ich bei mir mit der Sprache festgestellt, je nachdem, in welcher Sprache ich spreche, ändert sich das (ich nenne es mal) Verhalten. Quasi ein "Haltungsäquvalent" der Aussage zur benutzten Sprache. Gibt es da ähnliche Erfahrungen?
 
Also unter Casterly Rock stelle ich mir eher eine Trutzburg auf einem Felsen fest als bei Casterly Stein...und bei Königsmund stell ich mir eine Dame des horizontalen Gewerbes bei ihrer Berufsausübung vor, statt ne mittelalterliche Hauptstadt am Meer (wenn man Littlefinger - Verzeihung Kleinfinger - bedenkt ist Ersteres sogar korrekt).

Schön dass du weist was Rock im Englischen heißt - ich auch. Meine Oma und meine Schwiegermutter denken beim Lesen das wäre ein Kleidungsstück - danke für das gute Beispiel;) Und bloß weil du verdorben bist, muss ja die Übersetzung nicht schlecht sein:D. Ich find Königsmund sehr passen: Des Königs Mund, der Ort an dem der König sitzt und von dem aus seine Gesetze und seine Regierung den Anfang nimmt und dann weiter ins Reich geht.
 
Siehst Du, ich denke bei Königsmund eher an eine witzig-schlüpfrige Bezeichnung des Königs ... Throns, das Equivalent der Hand für Gequatsche, oder an das was Totz erwähnt. Zumal es ja wirklich zusammen mit Lennsiter, DER Faux Pas ist, denn hier wurde ja gar nichts "übersetzt" sondern eben verfälscht.

Aber wenn jemandem die Art gefällt, bitte. Nur finde ich es schade dass viele des Englischen wenig mächtigen mit teils schlicht FALSCHEN namen gequält werden. ;)

Zum Glück "muss" ich es nicht mehr auf Deutschlesen......^^
 
Dann ist die Frage halt: Was ist schlimmer ein oder zwei Verfälschungen oder das nicht verstehen aller Namen? Natürlich wäre es mir auch am Liebsten wenn alles RICHTIG übersetzt würde. Das ist wie im SW-Thread was Zorhau angesprochen hatte. Der Übersetzer hat die Pflicht alles so genau wie möglich zu übersetzen. Eigeninterpretationen sind nicht zu tolerieren. Aber im Zweifelsfall ist das immer noch besser, als gar keine Übersetzung für Leute die das nicht können.

Ich bin des englischen halbwegs mächtig, ich ziehe es aus ästethischen Gründen auf deutsch vor. Aber vergesst mir nicht die Leute die die Originalsprache eben nicht können. Die gibt es...noch.
 
Sicher. Aber die dürften damit so wie es ist keine großen Probleme haben, und bei Fantasy hätten sie die auch kaum wenn sie auf Englisch wären, das weckt bei Nichtverstehen eher den mysteriösen Eindruck denke ich. ;)

Ich habe die Reihe auch auf Deutsch angefangen (deutsche Bücher 1 und 2) , und war aus Nichtwissensgründen recht zufrieden.
Dann aber, nachdem ich die Originale gelesen habe.....brrrrr.
 
Königsmund weist übrigens eigentlich auf die Mündung hin - also das Münden eines Flusses ins Meer - deshalb ist diese deutsche Verschlimmbesserung auch noch sachlich falsch - Kings Landing ist nämlich ein Hinweis auf das Anlanden des ersten Königs von Westeros. Also verfälscht diese Übersetzung im Deutschen auch noch.
 
Ansonsten ist das wieder der alte Streit zwischen Übersetzung und Übertragung...

Es gibt aber Probleme, wenn alles 1:1 übersetzt werden soll. Um ein altes Beispiel aus dem Dragon zu nehmen: goblin king Skitterfeet ist im Englischen ganz nett, aber König Rutschfuß? Ernsthaft? Also steht hier der Übersetzer vor dem schwierigen Problem, die Bedeutung beizubehalten und eine treffende Entsprechung zu finden und dabei gleichzeitig den Sinngehalt des Originals zu treffen. Funktioniert halt nicht immer. Gerade Wortspiele sind da eine wahre Teufelei oder Konstruktionen, die in der Zielsprache unbekannt sind...
 
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