@ lordleviathan: Wie die Vorredner schon zum Teil sagten, kenne ich Dein Setting, sie Spieler und ihre Charaktere nicht. Kann jetzt nur aus eigener Erfahrung etwas berichten. Auch in unserer damaligen - lang, lang ist's her - AD&D 2nd Ed. Runde gab es einmal Probleme mit einem Paladin, besser gesagt einem Paladin-Ritter. Der Spieler spielte seinen Charakter nicht sehr genau, also nahm eher die Vorteile mit als an die Nachteile, sowohl von der Klasse Paladin als auch von der Charakteroption "Ritter", zu denken. Dieses mag aber auch an mangelnder Erfarung gelegen haben, was ja nicht unbedingt schlimm, da ein jeder einmal blutiger Anfänger war. Als Spielleiter ging ich den klassischen Weg, den Spieler selbst durch kleine Winke mit dem Zaunfahl erkennen zu lassen, daß etwas falsch läuft. Er versagte plötzlich beim Handauflegen oder CH-Check's oder Rettungswürfen, und schließlich nach einer Vision in einem Traum wurde er zum "normalen" Kämpfer degradiert. Er bekam die die Chance, sich auf einer Sühnemission als Zeichen der Reue wieder reinzuwaschen in den Augen der Götter. Daß er auf dieser Mission verstarb war eine nicht beabsichtigte Verkettung unglücklicher Umstände, die ich nicht näher erläutern möchte, jedoch starb er als geläuterter (Nun-wieder-)Paladin einen heldenhaften Tod. Der Tod war tragisch, aber es kommt nunmal vor, daß auch Helden ins Gras beißen. jedenfalls konnten alle mit dieser Art Leben, und wenn der Charakter nicht den Löffel abgegeben hätte, so hätte er eine neue Chance bekommen - was nun auch ein sehr schwere Bürde gewesen wäre, da er ja nun unter besonderer Beobachtung der Götter gestanden hätte.
Für mich ließt sich Dein Text ein wenig, als ob Du ihn absichtlich in die Falle hast laufen lassen, ohne daß er eine Chance gehabt hat. Aber das kann ich nur hineininterpretieren. Es hätte ja zunächst gereicht, ihn in der Nacht schlecht schlafen zu lassen, und am nächsten Morgen hätte er dann durch die Gerüchteküche des Palastes erfahren, daß ein ruchloser Dieb ein wertvolles Artefakt gestohlen hat. Daraufhin hätte der Spieler entscheiden können, ob er es zurückgibt, und ob er sich dazu bekannt. Gibt er es nicht zurück, könnten ausgewählte Wachen anfangen, den Palast zu durchsuchen. Gibt er es zurück und behauptet, er habe den Dieb gestellt, wird er in den Augen der Götter schlecht dastehen, oder aber er verheddert sich vielleicht dabei in Widersprüche - oder es führt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn er möglicherweise schon gar nicht mehr damit rechnet, zu erheblichen Schierigkeiten, z.B. wenn er daraus trinkt oder es versucht zu verkaufen. Gibt er es aber zurück und gesteht, zeigt dazu Reue, so hätte er mit einer Degradierung bestraft und vielleicht mit einer Strafexpedition beauftragt werden, um seine Loaylität wieder unter Beweis zu stellen - wobei natürlich trotzdem ein Makel bliebe.
Daher finde persönlich auf Basis Deines Eingangsstatements das Vorgehen definitiv zu hart. Inwiefern hast Du ihn denn gewarnt bzw. wie sahen diese Warnungen aus? Was hat der Spieler/Charakter vorher angestellt? Ist er noch ein Paladin oder war er es zu dem Zeitpunkt nicht mehr? Und wie wurde er überführt - so wie ich das lese, hätte er doch auch sagen können, er habe das Horn gefunden und wolle es gerade zurückbringen - ansonsten müsste es ja eine Zeugen der Untat geben, welcher ihn beschuldigt haben müsste. Spieler sollten immer eine Möglichkeit haben - sonst hättest auch gleich in dem Moment, wo er das Horn aufnahm, den Berühmten göttlichen Blitz von Himmel niederfahren lassen, welcher den Charakter in ein Häufchen Asche verwandelt und dessen Seele in die Tiefen der neun Höllen schleudert.