AW: Überbewertete Bücher
Trotzdem kann man hier (und auch in vielen anderen Bearbeitungen ähnlicher Stoffe) doch noch Motive der Originalgeschichten erkennen. Insofern bleibe ich bei meiner Behauptung, daß diese Neuinterpretationen in Geschichten, Büchern, Serien und Filmen eben nicht ganz genauso auch möglich gewesen wären, wenn es die Originale nicht gegeben hätte.
Ali Baba war die einzige Geschichte in der ganzen Sammlung, die ich aufgrund ihrer weiblichen, heimlichen Hauptdarstellerin ansprechend fand. Was diese Geschichte für die Allgemeinheit speziell macht und zukünftig Einfluss hatte, ist aber etwas vollkommen anderes. Dass sie den Spruch "Sesam, öffne dich!" legendär gemacht hat, kann ich nicht anzweifeln. Und dass die Sesamstrasse vielleicht (?) einen anderen Namen erhalten hätte, ebensowenig. Aber davon abgesehen gibt es nichts, was uns vererbt wurde, dass diese Geschichte speziell macht. (Naja, gibt es schon...aber genau
das wurde ja
nicht vererbt.)
Aladdin ist die
bekannteste Djinn Geschichte, und das hilft ihr durchaus ein wenig in der Wertung. Geschichten von Djinn hat es aber zuhauf, da reisst Aladdins Story nichts besonderes raus. Ohne Aladdin hätte es trotzdem dererlei Geschichten und weitere Interpretationen des Djinn Themas gegeben.
Und Sindbad ist von den drei Geschichten wohl am belanglosesten. Die ist selber nur eine Ansammlung von Seemannsgarn und hat nichts neues, innovatives beisgesteuert.
Dass die anderen Geschichten der breiten Masse nicht bekannt sind, spricht meiner Ansicht nach auch Bände. Ich will nicht anzweifeln, dass es Menschen gibt, die diese Sammlung interessant finden. (Kann ich auch nicht, Sturmschwinge ist einer davon.) Aber ich bezweifle durchaus, dass sie in ihrer Gewichtigkeit derartig stark waren, das man sie nicht auch leicht durch etwas anderes hätte ersetzen können. Und deswegen halte ich die Geschichten eben für überbewertet.
So, jetzt haben wir zwei Meinungen, die sich widersprechen. Macht ja nix.
Ich frage mich gerade nur, wozu ein derartiger Thread eigentlich überhaupt geöffnet wird. Wenn es Bücher gibt, die überbewertet werden, dann gibt es genug Menschen, die diese Überbewertung auch....verschulden. Komplett recht haben kann man sowieso nie, wenn man in einer Gruppe diskutieren will, die viele unterschiedliche Ansichten vermischt. Und irgend etwas müssen diese Bücher ja an sich haben, ansonsten würden sie gar nicht derartig positiv bewertet werden.
Alles wieder nur Beschäftigungstherapie.