Rezension The hunger games [Team Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
Registriert
2. August 2006
Beiträge
22.694
200px-Hunger_games-99x150.jpg
The Hunger Games



Suzanne Collins - eine [Team Rezi] von Caninus


Der erste Band (mal wieder) einer Trilogie. Als gäbe es nichts anderes mehr, aber gut... Dies ist eine Rezension zur englischen Taschenbuchausgabe. Auf diesem Cover (uns es wird bestimmt noch weitere geben) sieht man eigentlich bloß abstrakte Symbole und einen in der Geschichte selber auftauchenden Ansteck-Pin. Allerdings nicht so wie er im Band beschrieben wird, wer auch immer da Mist gebaut hat. Der Band ist nichtmal 400 Seiten stark, besteht aber aus recht dünnem Papier, so dass das Buch noch dünner wirkt, als es ohnehin schon ist. Aber zum Inhalt:

Panem - ehemals die Vereinigten Staaten, heute ein aufgeteiltes Gebiet. Zum einen in die Hauptstadt und weitere 13 Distrikte, welche jeweils einem anderen Zweck dienen, wobei der 13te nicht mehr existiert, da dieser sich vor langer Zeit gegen die Hauptstadt auflehnte und zerbombt worden ist. Soweit zum Hintergrund der Sache.
Die eigentliche Geschichte wird in ich Perspektive eines 16 jährigen Mädchens namens Katniss (der englische Name für die Pfeilkrautpflanze - ja musste die Rezensentin auch nachsehen) erzählt. Diese lebt im 12ten Distrikt, welche die Kohle für die Hauptstadt bereit stellen soll, ansonsten aber sehr ärmlich daher kommt. Sie hat noch eine jüngere Schwester und eine Mutter, den Vater verlor sie in den Mienen und geht seitdem mit einem Jungen aus dem Dorf im Wald jagen, was eigentlich verboten ist, aber dann doch wieder nicht, weil alle ihre Jagdbeute haben wollen.
Nun ist es so, dass einmal im Jahr zur Erinnerung an ihre Unterlegenheit, jeder Distrikt einen Jungen und ein Mädchen zur Hauptstadt entsenden auf das diese sich gegenseitig umbringen. Dem Gewinner winkt ein Häuschen im besseren Viertel des jeweiligen Distrikts und genug zu Essen für den Rest seines Lebens. Der Verlierer... naja, der ist halt tot.
Dieses Jahr fällt die Wahl auf Katniss Schwester - doch Katniss möchte sie nicht verlieren und meldet sich freiwillig um daran teil zu nehmen. Dann geht es auf in die große Hauptstadt um sich sowohl dem zuschauenden Publikum zu zeigen, welches Wetten abschließt, als auch ein wenig Training zu bekommen. Mit Katniss reist ein ihr durchaus bekannter Junge - der Sohn einer Bäckersfamilie namens Peeta mit, der in sie verschossen ist. Aber sie will zunächst nicht in diese Richtung denken, weil nur einer aus der Sache raus kommen kann.
Nachdem sie sich für total schlecht gehalten hat (Achtung! Das wird nochmal wichtig in der Rezension!) aber dann irre toll abgeschnitten hat und vermutlich total viele Sponsoren bekommen hat, beginnt das Spiel und der Kampf ums nackte Überleben in einer Wald- und Wiesengegend, welche dann den Rest des Bandes ausmacht.

Ja... was soll man da groß zu schreiben. Viele finden den Band wohl toll, aber der Grund warum das so ist, wird einige jetzt vielleicht etwas schockieren ob der gezogenen Parallelen. Dieses Buch funktioniert auf Haar genau dieselbe Weise wie Twillight. Es ist eine ganz fürchterliche Mary-Sue Geschichte (wer nicht weiß was das ist, schaut hier), von einem eigentlich doch ganz ärmlichen Mädchen, welches ja nur Hungern musste und den Vater verloren hat und nur überleben konnte, weil der Bäckerssohn, der einen Crush auf sie hat ihr mal nen Leib Brot zu wirft, die aber dann doch eigentlich total toll ist und die Eichhörnchen durch die Augen erschießt - na? Kommt das wem bekannt vor? Richtig, ist wie Bella, die sich ja auch für ganz schlecht hält, aber dann doch für den Leser und alle andere total begehrenswert ist.
Das heißt jetzt nicht das der Band schlecht ist - das heißt lediglich, dass er einzig auf einer emotionalen Geschichte und mit einem nicht völlig uninteressanten Hintergrund arbeitet. Die Charakter sind aber mehr als flach und Spannung kommt lediglich durch die Schreibweise, nicht jedoch über die Handlung auf. Denn es ist irgendwie jedem halbwegs intelligenten Leser von vornherein klar, dass für eine Liebesgeschichte mit Mary-Sue, der Lover ja überleben muss, damit er am Ende die eigene Toch.. ach das war die andere Geschichte - sorry.
Die Autorin ist durch die Wahl der Perspektive übrigens wunderbar (das ist jetzt ironisch gemeint) darum herum gekommen, das Thema Kinderkrieg irgendwie auch nur annähernd kritisch zu betrachten. Zwar findet das keiner nett, dass sich da alle umbringen, aber das das unter Umständen elfjährige sind, wird nur als unfär angesehen, weil die können ja noch nichts...
Mag sein, dass das alles relativiert wird in den restlichen beiden Bänden, aber die Rezensentin bezweifelt dies stark.

Fazit: Nochmal ausdrücklich! Diese Geschichte KANN für euch funktionieren (und ja, das ist eine Liebesgeschichte). Vielleicht findet ihr das ganz doll, weil ihr emotional angesprochen werdet von der Sache. Dann sieht man über Plattheiten in der Geschichte hinweg, wenn nicht... von daher, vielleicht erst mal von wem ausleihen, oder im Laden einfach mal das erste Kapitel lesen. Erst dann kaufen.Den Artikel im Blog lesen
 
Im Laden das erste Kapitel lesen? Was ist das denn für ein Tipp? Wulffen?
 
Wenn dein Buchladen dir nicht erlsubt vorher mal in das Buch reinzulesen, solltest du dir vielleicht einen neuen suchen.
 
Wenn dein Buchladen dir nicht erlsubt vorher mal in das Buch reinzulesen, solltest du dir vielleicht einen neuen suchen.
Erlauben oder dulden?

Merk ich mir. Erst reinlesen und bei Gefallen das Exemplar zurückstellen und ein jungfräuliches mit zur Kasse nehmen. :)

Okay, lassen wir das.

Ich freu mich jedenfalls auf den Film zum Buch.
 
Phu, ich war wirklich schon kurz davon zuzugreifen aber nach der Rezension überlege ich mir das nochmal.

@Caninus : hast du vor, die zwei Folgebände auch noch zu lesen?!
 
Wie gesagt, es mag für dich funktionieren. Wirst du austesten müssen.

Und ich glaub nicht, nachdem diejenige, die mir den ersten geliehen hat meinte, dass sie die anderen beiden schlechter als den ersten fand. Der Rest scheint sich wohl dann um die große Revolution zu drehen, die natürlich die Hauptperson auslöst, etc... wer's mag.
 
Phu, ich war wirklich schon kurz davon zuzugreifen aber nach der Rezension überlege ich mir das nochmal.
Du könntest mal versuchen herauszufinden, ob die online von irgendjemandem vorgelesen werden. Manche haben in dem Bereich zwar fürchterliche Stimmen (und die Aufnamequalitäten dieser "Fan-Reads" kann man meistens auch vergessen.) Aber es kann für einen ersten Überblick helfen.
 
Ich glaub ich schau mir den Film an.. stiehlt mir weniger Lebenszeit und kann mit möglichen Special Effekten toppen. ;-)
 
Hier merke ich aber an, dass sie den Film wohl arg geschnitten haben um ihn dann hier ab 12 in die Kinos bringen zu können.
Im Buch sind an einigen Stellen durchaus Szenen enthalten, die man 1:1 nachgefilmt erst ab 16 hätte zeigen dürfen, vermute ich mal. Aber vielleicht ist der Rest ja trotzdem nett. Ich würd mich übrigens freuen, wenn wer von den Kinogängern vielleicht kurz schreibt wie er den Film fand. Dann haben wir es komplett.
 
Wenn dein Buchladen dir nicht erlsubt vorher mal in das Buch reinzulesen, solltest du dir vielleicht einen neuen suchen.
Also der Thalia in meiner Stadt hat soghar eine se3hr gemütliche "Leseecke" mirt Sesseln, Couch, Wasserspender etc. Finde ich persönlich sehr angenehm.

Edit: Nach der Rezi werd ich wirklich erstmal nachschauen wie der Schreibstil ist. Also raus aus meiner Merkliste.
 
Die Tribute von Panem ist eines der besten Bücher, die ich die letzten Jahre gelesen habe.

Die Protagonistin Katniss lebt in einem der zwölf Distrikte, die nichts anderes als Arbeitslager für die Menschen im übermächtigen Kapitol sind. Jedes Jahr werden die sogenannten Hungerspiele veranstaltet, bei denen zwei Jugendliche ausgelost werden. Bei den Spielen, die live im Fernsehen übertragen werden, gibt es nur einen Überlebenden.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Das hochtechnisierte Kapitol erinnert sehr stark an das alte Rom. Die Spiele sind ein nahezu hergesehnte Abwechslung für den dekadenten Alltag der Capitol-Bewohner. Diese werden auf eine Art zelebriert, dass man sich eine makabre Casting-Show erinnert fühlt.

Das Buch ist für ein Jugendbuch bedrückend düster geschrieben und hat soviel mit Twilight zu tun, wie Star-Wars mit den Fischer-Chören. Natürlich gibt es auch eine Liebegeschichte, die vielleicht auch Antrieb für die junge Protagonistin ist, aber die eigentlich Spiele und ihre zynische Darstellung sind der Autorin großartig gelungen.

Im Gegensatz zu gängigen Vampirschmonzen ist das Buch sehr spannend und flüssig geschrieben.

Eine absolute Kaufempfehlung, auch für die folgenden Bände. Ich freue mich auch mörderisch auf den Film, der heute anläuft.
 
So unterschiedlich sind die Meinungen!

Ich habe die Bücher auf Empfehlung einer Bekannten gelesen (bin grade auf den letzten 100 Seiten von Band 3) und finde den ersten Band auch am Besten, würde das aber nicht als reine Liebesgeschichte abtun. Band 1 ist noch relativ spannend und bietet aus meiner Sicht ein recht einfallsreiches Ende. Aber ich teile die Ansicht das die Dreiecksgeschichte um ein Mädchen mit zwei Verehrern an Twilight erinnert.
Insgesamt bleibt mir aber das ganze Umfeld zu eintönig, das Kapitol ist böse und saugt die Distrikte aus - alle sind eben gut oder böse, nie etwas dazwischen auch wenn das bei einigen Personen der Handlung gut täte.
Warum sich im dritten Teil zwei Parteien mit Atomwaffen bedrohen, aber konventionell Krieg miteinander führen kann mir gerne mal jemand erklären der diese Logik versteht. Sollte es da noch gegen Ende einen Clou geben bin ich noch nicht so weit gekommen.
Insgesamt sollte man das Buch eben als Jugendliteratur sehen, die aber nicht ganz so schmalzig und spannungsarm wie die Twilight - Saga ist.
 
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man das als originell oder auch nur ansatzweise gut empfinden kann.
Das Buch hat massive Logik- und Plausibilitätslücken, das Setting dient mMn nur als Aufhänger für eine Schnulzenhandlung mit flachen Charakteren.
 
Nun, wie Peeta (Unter Zwang) in einem Interwiev in Band 3 sagte könnten nach einem Krieg nicht mehr genug Menschen da sein, um ein fortbestehen der Spezies zu gewährleisten. Zudem ist das Kapitol auf die Ressourcen der Distrikte angewiesen.
Es gibt nicht mehr viel nutzbares Land, und ein Einsatz von Nuklearwaffen würde es weiter reduzieren. Ich hab mal ein "Karte" gesehen (Frag mich nicht wo...in ner Bravo glaube ich), wie Panem(Nordamerika) aussehen soll. Aber nach den Informationen, die die Bücher liefern, war auf der Karte viel zuviel Land zu sehen. Die Distrikte waren viel zu groß dargestellt. Es sollte nur wenig nutzbares Land geben. Und wenn das noch unbrauchbar wird, wirds langsam knapp. Ich meine für Distrikt 12 waren 8000 Leute angegeben, die dort nur wegen der Kohlevorkommen angesiedelt waren...

Diese Ganze "Dreiecksgeschichte" nimmt nur einen kleinen Teil des ganzen Buches (ok einen etwas größeren im Film ;) ) ein. Es ist meiner Meinung nach hauptsächlich eben NICHT eine Liebesgeschichte.

Ich verstehe auch nicht, warum Panem dauernd mit Twilight verglichen wird.(Hab beides Gelesen) Außer der Zielgruppe haben beide Geschichten nicht viel gemein.
Das ist, als wenn man "20000 Meilen unter dem Meer" vom Inhalt her mit "Gullivers Reisen" vergleicht....
 
Also die Sache mit den Atomwaffen sehe ich schon anders. Das Kapitol und sein Präsident Snow werden als gewissenlose Tyrannen verkauft. Jetzt sind die davor abgesetzt zu werden und danach abgeurteilt zu werden - meinst Du wirklich das ein Typ wie der der Leute vergiftet und foltern lässt nicht am rande des Abgrundes mitr der Bombe droht? Unglaubwürdig und albern wie der gesamte dritte Teil.
 
Warum haben die Russen denn im kalten Krieg nicht ne Bombe geworfen? Oder die Amis? Gedroht haben sie ja reichlich...

Bei Panem ist das auch so, das beide Seiten Atombomben haben. Distrikt 13 war nämlich hauptsächlich für die Atomwaffen zuständig, und hat überlebt.
Und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hatte das Kapitol seit der Eroberung von Distrikt 2 keinen Zugriff mehr auf die "Luftwaffe" und Atomwaffen. (bin mir aber nicht ganz sicher)

Natürlich hätte er in seinem Palast eine haben können, und die als letzten Akt zünden können, aber so fies ist die Geschichte eben doch nicht.
 
Die Russen hatten im Kalten Krieg was zu verlieren und schon da war man auf Kuba kurz davor. Aber die Geschichte um die Tribute stellt Präsident Snow als einen psychopathischen Mörder und Folterer hin, durchaus vergleichbar mit dem ein oder anderen Diktatoren in der Geschichte - man denke dran das Adolf Hitler gegen Kriegsende die vollkommene Zerstörung aller Produktionsanlagen Deutschlands und jeder Art von Vorräten angeordnet hatte und damit nur an dem Ungehorsam seines Ministers Albert Speer (ohne diesen Kriegsverbrecher irgendwie dadurch entschuldigen zu wollen) und von Teilen der Generalität scheiterte. Hitler hätte die Bombe geworfen - Gott sei Dank hatte er keine - aber Snow hatte nichts zu verlieren und hatte welche - jetzt kann man natürlich sagen es ist ein Buch für Jugendliche, aber die Autorin ist eine Erwachsene und erzählt vom Krieg doch aus einer sehr naiven Sichtweise. Daher muss ich sagen das die Story je länger sie geht doch sehr hahnebüchend ist.
 
Zurück
Oben Unten