Rezension [Team-Rezi] The Walking Dead: Gute alte Zeit

Caninus

heiliges Caninchen!
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The Walking Dead: Gute alte Zeit


Eine [Team-Rezi] von Orakel


Das Comics immer wieder für das Medium des Films herangezogen werden ist ja nichts neues. Immerhin sind in letzter Zeit sowohl Marvel als auch DC andauernd damit beschäftigt einander Konkurenz darin zu machen, sich durch Filmlizenzen wieder gesund zu stoßen.

Was ich jetzt vor mir liegen habe ist wieder mal ein solcher Comic, der diesmal in einer Fernsehserie geendet ist. Ja Richtig, gemeint ist „The Walking Dead“ von Kirkman und Moore. Und wenn wir es ganz genau haben wollen, so handelt es sich um den ersten Band der Serie „Gute alte Zeit“, der im Cross Cult-Verlag als Hardcover erschienen ist. Rein vom äußeren betrachtet handelt es sich um typische Cross Cult-Qualität. Der Band ist A5 groß und macht von der Bindung her einen sehr stabilen Eindruck. Ebenso kann man über das Papier, das verwendet wurde nur positives erwähnen. Es macht einen sehr stabilen Eindruck und gibt mit seinen seiden-matten Eigenschaften den Schwarz-Weiß-Zeichnungen einen sehr ansprechenden Grund. Ja, schwarz-weiß… respektive eigentlich sind es Grau-stufen… ist die ausschließlich vorherrschende Farbe in dem Comic. Jedoch ist das eine sehr passende Wahl, auch wenn man sich als Comicleser an S/W im US-Bereich erst einmal gewöhnen muss.

Doch worum geht es hierbei? Nun. Kurz ausgedrückt geht es um die Zombieapokalypse. Mit ein paar Worten mehr ausgedrückt: Es geht um Rick Grimes, einem Polizisten in einem Vorstadtkaff im US-Bundestaat Georgia, der bei dem Versuch, einen bewaffneten Sträfling auf der Flucht wieder einzufangen, angeschossen wird. Das hat zur Folge das er vier Wochen später aus dem Koma in einem verlassenen Krankenhaus zu sich kommt. Völlig isoliert wie er ist versucht er herauszufinden, warum er sich mit einem Mal mit fleischfressenden Menschen konfrontiert sieht, die es auf seine Innereien abgesehen haben. Erst durch eine zufällige Begegnung mit anderen Überlebenden erfährt er grob zusammengefasst, was in seiner Zeit im Koma mit der Welt geschehen ist und macht sich anschließend auf den Weg nach Atlanta, um herauszufinden, was mit seiner Familie passiert ist.

Die Folge daraus ist, dass er sich in Atlanta angekommen einer kleinen Gruppe von Überlebenden anschließt und daraufhin versucht deren Position allgemein zu verbessern, indem er taktische Plünderfeldzüge durch die Stadt unternimmt und seine Leute mit den Waffen ausbildet, damit diese sich endlich zur Wehr setzen können.

Doch leider funktioniert das nicht zur Gänze und die Gruppe muss sich mit Verlusten rumschlagen und Pläne für die weitere Zukunft schmieden, die ihr Überleben sichern sollen.

Den Abschluss des Bandes bilden Interviews mit Moore und Kirkman, in denen es um deren Karieren und Ideen geht. Zusätzlich dazu gibt es noch den „Zombie Guide“, einen dreiseitigen Artikel, der sich ein wenig mit dem Zombiefilm-Genre und dem Bild der Zombies allgemein auseinandersetzt. Dieser ist zwar nett, aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Fazit

Das „The Walking Dead“ mittlerweile als Kult gilt, ist ja nichts neues. (Dafür sprechen ja mehr als 100 Bände, die bislang zumindest in den Staaten veröffentlicht worden sind.) Das dies zumindest unter dem Aspekt verständlich ist, das es sich um Zombies handelt, ist vermutlich klar. Zombies können nicht glitzern und romantische Gefühle kennen die Gehirnfresser auch nicht.

Andererseits ist genau das auch das Problem am Zombiegenre: Zombies sind extrem langsam. Sie können nur vorwärts laufen und andere Leute an knabbern.

Und dieser fast schon zentrale Aspekt ist auch hier im Band „Gute alte Zeit“ sehr federführend. Die Geschichte will in diesen Band noch nicht so richtig sich entwickeln. Bis auf einen Beziehungskonflikt in Ricks Ehe ist in dem Band noch nicht so wirklich viel los. (Außer halt eben, dass die Zombies ständig Hunger haben und das Fleisch der Lebenden verzehren wollen.) Ich hoffe das in den nachfolgenden Bänden etwas mehr an der Geschichte geschraubt wird.

Unter diesen Bedingungen ist „Gute alte Zeit“ vermutlich etwas für absolute Zombie-Fans, die ein wenig Frustpotential abkönnen und abwarten wollen, was danach noch passieren mag. Als Anfixer für jemanden, von dem bekannt ist, dass er mit dem Zombie-Genre weniger anfangen kann ist der Band aber gänzlich ungeeignet. Insofern muss man leider sagen ist trotz des wirklich tollem Artworks hier ein ganz besonderer Fall von „Special Interest“ vorliegend, mit dem höstwarscheinlich nicht jeder Gücklich werden kann. Aber es ist halt der Auftakt einer sehr langen Reihe, weswegen ich mittlerweile davon ausgehe, dass irgendwo ein mehr geschehen muss, wenn auch erst später.

Daher: Keine Emfehlung von meiner Seite her. Wohl aber ein durchaus „Aufmerksammacher“ für Fans des Genres. Ich bin mir sehr sicher, dass Zombiefans etwas hierbei finden werden, was sie anspricht. Allerdings weil sie entsprechend mehr mit dem Genre an sich anfangen können.Den Artikel im Blog lesen
 
Huh...
Es geht in dieser Serie nur am Rand um die Zombies. Ja, sie sind da, ja, sie sind eine Bedrohung, aber es geht um die Menschen und das, was aus ihnen wird, wenn die Gesellschaft zerfällt und Norm und Ethik in Frage gestellt werden (müssen). Im Grunde also um eine der Kernthemen des Zombiethemas. Wer ständige Action und Adrenalinschübe haben will, hat das Genre nicht verstanden. Zwar haben diese Elemente durchaus ihren Platz und ihre Berechtigung, aber sie sind vordergründig.

The Walking Dead schafft das, was kaum einem Zombiefilm gelingt: es geht weiter. Während die meisten Filme den Ausbruch der Seuche behandeln und entweder alle aus der Darstellergruppe sterben oder zumindest nur vorläufig in Sicherheit gebracht werden können, dreht sich die Comicreihe um die Existenz in der verseuchten Welt und blendet eben mal nicht nach dem Happy End (das es so eh nicht gibt) ab. Was müssen Menschen tun und auf sich nehmen, um in so einer Welt überleben zu können und wie verändert sie dieses Tun? Das sind die Kernthemen der Reihe, nicht gedärmereißende Untote und unablässiges Geballer.

Und was das "nichts los in der Story" angeht, möchte ich aber auch mal ganz heftig widersprechen:
Die grundsätzliche Verlorenheit des Protagonisten, die Ohnmacht gegenüber der Bedrohung, die Notwendigkeit einer Zweckgemeinschaft, unter deren Oberfläche es mehr als heftig kriselt und deren Mitglieder sich in vielerlei Hinsicht uneins sind und Konflikte schwären, die Ausweglosigkeit der Gesamtsituation, das persönliche Drama der Gruppenmitglieder (in Band 1 besonders Jim), die zunehmende Entmenschlichung und nicht zuletzt der ganz große Unterschied zwischen Zombie-töten und Mensch-töten. Das ist Drama pur, auf jeder Seite.
Da haben wir wohl unterschiedlich(e Bände) gelesen.
 
Ich habe bis jetzt nur gehört, dass die Serie in den folgenden Bänden besser/interessanter werden soll. Der erste Band hingegen hat mich bis hierhin nicht anfixen können.

Und um den allein geht es hier ja gerade.
 
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