Tage wie dieser

traum

Grinsekatze
Registriert
2. Oktober 2003
Beiträge
2.326
Es gibt Tage, da sollte man im Bett bleiben, um nicht von einer Gemeinheit in die nächste zu reiten, bzw. geritten zu werden. Da kann der Tag noch so geil anfangen, und man kann noch so stolz auf das sein, was man bisher erreicht hat, frei nach dem Motto, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte will ich euch mal erzählen was mir heute mal wieder alles für ein Mist passiert ist. Und, verdammt nochmal, warum immer an Tagen die vorher so geil angefangen haben?
Es begann alles damit, dass ich wenigstens mal lange schlafen konnte, mehr oder minder gut zwar, doch wenigstens länger als sonst. Frisch und frech, Energiegeladen wie der Akku meines Telefons (achtung Ironie), begann der Tag entspannt. Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten laut und nervtötend vor meinem Fenster und ich musste mich stark zusammenreißen nicht lauthals das erste mal am Tag Schai.ße zu schreien. Ein paar Kippen später, und dem dritten Cappuccino konnte ich mich schonmal dazu aufraffen und ne Maschine Wäsche machen. Hey, heute willst du mal richtig stolz auf dich sein und packst jetzt am besten noch direkt den Staubsauger aus und bretzelst in Höchstgeschwindigkeit durch die Wohnung. Auf in den Kampf, dachte ich mir und schmiss die Schüssel an. Und genau in diesem Moment machte es "PENG"... und ich hörte wie die Musik verstummte, der Monitor ging aus, und mein Kriegsgerät reagierte nicht. Die Augen weit aufgreissen, mit zusammen gebissenen Zähnen begab ich mich Engelsgleich "schwebend" zum Sicherungskasten. Gott sei Dank, nichts weiter passiert. Bei meinem Glück hätte ich allerdings damit gerechnet in einer Rauchwolke zu stehen, sobald ich den Kasten öffne. War aber wie bereits gesagt nichts weiter, und so drehte ich knurrend und bestialische Töne von mir gebend die Sicherungen wieder rein.
Welcher Glücksengel hatte denn heute mal wieder seinen freien Tag? Wieso in aller Herrgottsnamen, immer ich? Doch ich konnte meinen Kampf führen, und gewissermaßen auch einen Teilerfolg erzielen. Die Schlacht hatte ich gewonnen, doch nicht den Krieg. Denn dazu musste noch ein härteres Geschütz aufgefahren werden. Ich rede von der feuchten Infantrie, ausgerüstet mit starkem Allzweckreiniger und heißer Flüssigkeit. Also tobte ich eine halbe Stunde putzlappenschwingend durch das Krisengebiet. Hatte einen Sieg im viel Bekämpften Wohnraum, verlor jedoch wieder Territorium in der Fett und Flusenecke. Es war ein Kampf gegen die Zeit. Doch irgendwann hatte ich gesiegt. Den mittlerweile Kohlrabenschwarzen Lappen gen Himmel gerichtet stand ich mit stolz geschwollener Brust in meiner Zuflucht, und stieß einen markerschütternden Siegesschrei aus, bei dem die Wände bebten. Obgleich ich wusste, dass dies nicht die letzte Schlacht war, die ich zu schlagen hatte, und die Armeen des Drecks bald wieder angreifen würden, gab ich nicht auf. Ich konnte nicht aufgeben. Zu euphhorisch war ich. Die ganze Welt hätte ich putzen können.
Also schwang ich meinen, mittlerweile vom vielen Kämpfen, Stahlhart durchtrainierten und verwundeten Körper in die Küche. Liebevoll könnte man sie auch Genlabor nennen. Ich stand also dort, richtete meinen Finger auf das gestapelte Geschirr und fauchte: "Ihr wollt also auch noch?" Eigentlich wollten sie grade anfangen mit Argumenten zurück zu schlagen und mich in eine Diskussion verwickeln, jedoch, nicht mit mir. Also packte ich den ganzen Kram mit voller Wut an den Ohren und feuerte es in die Spüle. Ein leichtes quitschen war zu vernehmen, als das heiße Wasser an sie drang. "Haaaaarrrrrrrrrrrrrr!", brüllte ich diese monströsen Essensreste an, "euch werd ichs zeigen." Und irgendwann hatte ich auch den letzten verschmierten Teller von der organischen Seuche befreit. Und wieder gesiegt. Ein herrliches Gefühl. Doch moment, da war doch noch was? Ja natürlich, meine Wäsche, also schwang ich mich stylisch über die Geländer des Treppenhause hinab in den Keller. "Cleaning-Force Delta 4. Ready for action." Und oh Wunder, meine Waschmaschine hatte das allererste mal selbstständig geschleudert. Ein selbstzufriedenes Grinsen umspielte meine, leicht geröteten, Wangen. Und fröhlich pfeiffend wie ein Vögelchen auf der Stromleitung marschierte ich im Stechschritt gen Wäschekammer. Voller elan riß ich die Klinke herunter und "bamm"!, knallte ich volles Kanonenrohr mit dem Kopf gegen die Tür. Tja... dumm gelaufen. "Cleaning-Force Delta 4. We're under heavy fire... ne eeed *krccchh* assist... *krrrrchcch* ance"
Wäre ja auch alles kein Problem, wenn ich denn einen Schlüssel für diesen Raum hätte. Und somit war meine Euphorie dahin, verloren, für immer. Also musste ich das eben in meiner Wohnung ohne Leine und Wäschespinne aufhängen. Leise was von Verschwörung brabbelnd, fegte ich wie der Teufel durch meine Wohnung und hing an jedem noch so ein wenig gebrauchbarem Gegenstand meine Kleidung auf. Wie in einem Gruftschuppen kam ich mir vor. Noch ein paar Preisschilder dran... perfekt. Doch langsam begann sich der Himmel zu verdunkeln, und mir schwante schon schlimmstes, denn ich wusste, ich würde, wenn alles gut gehen würde, noch um die 2 Stunden unterwegs sein müssen um meine Erledigungen zu tätigen. Also denn, hoffentlich erwischt mich das Gewitter nicht unterwegs.

Als ich den ersten Fuß vor die Tür setzte konnte ich schon das erste dumpfe Grollen vernehmen und ich flitzte flinken Schrittes zur U-Bahn. U-Bahnen... mal ganz ehrlich, diese Dinger hasse ich neuerdings aufs übelste. Und die Kontrolleure scheinen das zu wissen. Ich lachte mir ins Fäustchen, denn bisher hat man mich beim schwarz Fahren noch nicht erwischt. Also gings ab in die erste U-Bahn und bis zur Haltestelle verlief alles reibungslos. Als ich dann jedoch ausstieg und mit der Rolltreppe nach oben fuhr, fragte ich mich als erstes gleich: "Wasn hier los? Wieso stehen hier so viele Leute?", und nein, nein, nein, es war, wie ích es befürchtet hatte. Es goß wie aus Eimern, nein Badewannen, nein wie aus Containern. Und das gerade jetzt. Aber gut, dann nutzen wir diese Zeit einfach sinnvoll und stellen uns hin, und dampfen erstmal eine. Wird schon bald aufhören. Und, das tat es auch. Freudig strahlend latschte ich also zur Videothek, die ungefähr 15 Minuten zu Fuß entfernt lag und freute mich. Hätte ich nicht machen sollen. Denn ungefähr auf der Hälfte des Weges brach es wieder wie die Vergeltung über mich herein. Und wie es regnete, und weit und breit, nichts zum Unterstellen. Doch bevor ich vor sowas niederem wie dem regen davon laufe muss noch mehr passiern, also ging ich strammen Schrittes weiter, dem Unwetter trotzend, wie der Fels in der Brandung. In der Videothek kamen glücklicherweise auch keine dummen Fragen, ich schien wohl nicht der erste gewesen zu sein, der hier so auflief. Doch draussen tobte noch weiter Gottes Rache und ich erreichte auch endlich wieder meine U-Bahn. Und dann, geschah das, was mir erstmal endlos peinlich ist, was mich maßlos aufregt und weshalb ich vor Wut schreien könnte. Ich stand tropfend, mit strähnigen Haaren, nass bis auf... ach... ich sah aus wie grad aus nem See gekrochen. Und dann hörte ich es...
"Kann ich mal bitte ihre Fahrkarte sehen?"
Nein! Nein! Und nochmals NEIN! Wieso gerade jetzt?
Ich spielte mit dem Gedanken mich tot zu stellen, oder in Ohnmacht zu fallen, doch es half alles nichts. Um 40 ? ärmer verließ ich diesen Ort um draussen, nachdem ich sah, wie dem Kontrolleur der mich erleichter hatte, auf die Schulter geklopft wurde, durch die ganze Station: ARSCHLÖCHER zu brüllen. Gott, wie kann man auch nur so dumm sein? Maßlos wütend über mich selbst erreichte ich mein schützendes zu Hause. Und ich hab mir eins geschworen, damit mir das nicht nochmal passiert:

Bei Gewitter fahr ich keine U-Bahn mehr.
 
Ich finds schonmal sehr erfrischend, dass hier niemand stirbt und keinem sonstwas angetan wird (ausser dir ;))

Ich finde du überlädst das Ganze nur etwas. Der Text wirkt arg gezwungen. Ich hätte ihn anfangs noch etwas weniger aufbrausend beschrieben und das dann langsam mit dem Text aufgebaut.
Aber ich hab auch nen seltsamen Humor und kann auch selbst keine lustigen Texte schreiben gg

Desa
 
Es wird offenbar der Versuch unternehmen, humoristisch zu wirken, dazu wirken Geschichte, Vergleiche und Formulierungen aber zu gezwungen und lassen einen höchstens über den Versuch lächeln.
Zudem ist die erzählte Geschichte nicht im Geringstens interessant; wenn man alltägliche Dinge beschreibt, sollte das im Zusammenhang mit der Geschichte stehen und nicht zum Selbstzweck avancieren.
Die Geschichte ist zu unstruktiert und wurde offenbar "einfach so" geschrieben.
Wie heißt es doch so schön: Schreiben ist eben Handwerk.
Bei einer Geschichte geht es um mehr, als nur etwas inspirtes zu erzählen, viel eher muss man Vorbereitungen treffen und hart an einer Geschichet arbeiten, damit sie Wirkung entfaltet.

Grüße,
Hasran
 
Also ich kann nur sagen, daß ich mich köstlich amüsiert hab :ROFLMAO:
Klar ist es überdreht, aber davon lebt dieser Text meiner Meinung nach, ich habs zumindest nicht als gezwungen empfunden, und konnte mich selbst an einigen Stellen gut wiedererkennen.

Denn Unglück kommt schließlich selten allein :D
Und wenn ich beim Saugen zum 100sten Mal über das Kabel stolper geh ich auch hoch wie ne geschüttelte Selters. Also vielleicht doch gar nicht so überdreht, Deine Geschichte... ;)
 
Zurück
Oben Unten