ApokalypseTest
Watching YOU!
- Registriert
- 16. März 2006
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- 9.853
Was soll ich denn spielen?
Teil 1: Allgemeines
Immer wieder hört man in Foren aber auch in Tabletopclubs die Frage: Ich würde gerne mit Tabletop XYZ anfangen – aber was brauche ich? Wenn man jemanden trifft der sich schon länger mit der Frage befasst hat oder der generell eher kompetetiv veranlagt ist kommt dann meist als zweiite Frage: „Was ist denn gut? Ich möchte ja kein Powergaming betreiben, aber schon eine Chance haben.“
Vor einem halben Jahr hab ich vor der gleichen Frage gestanden nachdem ich mich entschieden hatte wieder mit Tabletop anzufangen – endlich einen richtigen Job und disposable Income und man kann sich den Traum einer eigenen Armee erfüllen. Warhammer 40k wartete.
Natürlich habe ich die gleichen Fragen gestellt und die gleichen Antworten bekommen wie alle anderen auch immer „spiel was dir gefällt“, „Armee XY ist gut“, „Powergaming ist Böse“, im GW: „kauf einfach alle Minis die Du cool findest“ und eine besondere Perle des pädagogischen: „Man sollte nicht danach aussuchen was einen gewinnen lässt, sondern das womit man sich identifizieren kann“. Also ich habe mich bis heute mit keiner Armee identifiziert aber ein paar gefunden die mir Spass machen.
Um Frust zu vermeiden sollte man sich als Anfänger ein paar Fragen selbst stellen und ehrlich beantworten:
1: Was kann ich/will ich ausgeben?:
Generell muss man sich als Anfänger klar machen, dass man im Begriff steht eine Investition von im Schnitt mehreren Hundert Euro zu tätigen. Wer glaubt man kann sinnvoll Warhammer oder 40k spielen indem er einmal 60 € ausgibt ist schief gewickelt – wirklich! Kann man dafür Anfangen? Vielleicht. Kann man damit auf Dauer Sinnvoll spielen? NEIN
Niemand spielt auf die Dauer 500 oder 750 Punkte Spiele mit immer den gleichen Einheiten.
Wenn dir wer erzählt, es wäre billig, weil man sich ja gebraucht Zeug kaufen kann: Määäääp – NEIN.
Warum? Gebraucht gibts zwar und es kostet in der Tat weniger als neu – aber grade die Sachen die im Moment beliebt sind – weil gut – sind eben auch teurer. Will heissen: Auf Sachen die keiner braucht oder jeder im Überfluss hat (Nekronkrieger, Taktische Marines – Ich schaue EUCH an) kriegt man in Foren schonmal 50-70% Rabbat auf den Neupreis – sicher, man muss den Krempel oft noch entfärben aber das geht für ein paar Euro mit Sterillium recht billig.
Sobald man aber die billigen Sachen hat, stellt man fest, dass man die guten Sachen in der Regel eben nicht für ein Appel und n Ei bekommt. Für aktuell wirklich starkes Material sind dann doch, auch bei gebrauchtem/bemalten Zustand schnell mal 80% des Neupreises fällig. Das sollte dann bei Gebrauchtkäufen aber auch die Absolute obergrenze sein - 10% kriegt ihr eventuell beim Fantasy Ladengeschäft (FLGS) oder Versand eures Vertrauens auch schonmal auf Neuware – wenn ihr mal nen größeren Block kauft oder ne Aktion läuft.
Manche Armeen haben bei einer bestimmten Standardpunktzahl viele Modelle – manche wenige. Je mehr Sachen auf dem Tisch stehen um so teurer wird es.
(Too Long, didn’t read – Zusammenfassung) Tl.DR: Was soll ich spielen? – Das was Du dir leisten kannst.
2. Wie wichtig ist es mir zu gewinnen?:
Mal im Ernst – kaum jemand fängt mit einem Strategiespiel an wenn ihm das Gewinnen egal ist. Sicher, es gibt Leute die kommen über das Malen und Basteln ins Hobby... aber die brauchen eh keine Hilfe um rauszufinden was sie spielen sollen weil sie ohnehin schon ein paar Figuren für den Anfang haben, vieleicht sogar schon eine ganze Armee. Der Rest von uns spielt Strategiespiele um des Spielens willen und damit eben auch um zu gewinnen.
Machen wir uns mal keine Illusionen: Firmen machen Tabletops um Geld zu verdienen. Den Löwenanteil des Geldes verdient man mit Figuren und Figuren verkaufen sich besser wenn man damit gewinnt. Will heissen: Lange bevor es Computerspiele mit Pay-to-Win gab haben das die Tabletophersteller erfunden. Das Neueste ist meist das Beste – eben damit man sich das Neue auch kauft. Natürlich ist das relativ und die Unterschiede sind nicht zu groß – man will ja nicht die Kundschaft vergraulen – aber es ist der Fall. Man sollte sich drüber im Klaren sein dass es durchaus so etwas wie ein Ranking gibt. Das soll nicht heissen dass man mit alten Armeen nicht gewinnen kann – aber es ist mitunter deutlich schwerer .
Auf Turnierseiten wie zum Beispiel T3 Turniere (http://www.tabletopturniere.de/) findet man zum Beispiel Ranglisten welche Fraktionen in den letzten 6 Monaten an den meisten Turniersiegen teilhatten. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, gibt aber durchaus einen zuverlässigen ersten Eindruck.
Seid ehrlich zu Euch selbst und auch in euren Fragen – wenn gewinnen wichtig ist – mir ist es das zum Beispiel – dann solltet ihr das sagen und in Eure Entscheidungen einbeziehen. Nichts frustriert einen erfolgsorientierten Spieler auf die Dauer mehr als 300 € und Wochen an Malzeit dafür aufzuwenden am Spieltisch jedesmal nach 2 Runden nach Hause geschickt zu werden.
Tl.DR: Wenn Du gewinnen willst dann sag das auch so und such dir die Armee entsprechend aus.
3. Wieviel Abwechslung möchte ich?
Eigentlich hätte man diese Frage fast zuerst angehen müssen, da die Antwort die Entscheidung für die beiden anderen Stark beeinflusst:
Zum einen sicher bei der Kostenfrage: Wenige Modelle sind zwar billiger eröffnen aber natürlich auch weniger Möglichkeiten (jedenfalls mal als Faustregel) - Mehr Auswahl zu haben kostet also auch mehr Geld. Wenn einem Siege weniger wichtig sind ist es in der Regel deutlich günstiger Modelle für weniger hoch geschätzte Armeen zu finden.
Zum anderen bei der Wahl der Armee nach Sieggesichtspunkten: Manche alten Codices sind in bestimmten Varianten immer noch durchaus Stark zu spielen – aber eben nur in diiesen oder wenigen Varianten. Sicherlich kann man auch darüber diskutieren inwiefern diese Aussage im Details wahr ist – aber als Faustregel denke ich kann man das schon so stehenlassen. Grade neuere Codices erlauben meiner Meinung nach mehr Varianten die Kompetetiv sind .
TL,DR: Abwechslung ist das Salz in der Suppe – wenn du Abwechslung beim Spielen willst bezahlst Du das mit Geld oder Abstrichen bei der Wettbewerbsfähigkeit.
Der gewiefte Leser wird feststellen dass ich hier vor allem am Beispiel Warhammer/40k/GW Produkte argumentiert habe. Der Kenner wird sagen: Jahaaa, aber bei Firma/Spiel XY ist das aaaaalles gaaanz anders. Und ja - es stimmt zum Teil.
Skirmishspiele bedienen einen Markt der damit Rechnet dass sich die meisten Spieler über kurz oder lang alle Fraktionen zulegen um Wachstum zu generieren. Firmen wie Privateer Press haben angeblich den Powercreep etwas besser im Griff. Aber am Ende bleibt es dabei: Wenn ihr Spiele von einer TT Firma kauft wollen die damit Geld verdienen - und wachsen. Das geht zum einen über wachsende Marktanteile aber vor allem auch über den Verkauf von Neuheiten bzw. Anpassung des Spielkonzeptes durch Wachstum der Armeen etc.
Auch einem Einsteiger sind die Dynamiken schnell klar.
Teil 1: Allgemeines
Immer wieder hört man in Foren aber auch in Tabletopclubs die Frage: Ich würde gerne mit Tabletop XYZ anfangen – aber was brauche ich? Wenn man jemanden trifft der sich schon länger mit der Frage befasst hat oder der generell eher kompetetiv veranlagt ist kommt dann meist als zweiite Frage: „Was ist denn gut? Ich möchte ja kein Powergaming betreiben, aber schon eine Chance haben.“
Vor einem halben Jahr hab ich vor der gleichen Frage gestanden nachdem ich mich entschieden hatte wieder mit Tabletop anzufangen – endlich einen richtigen Job und disposable Income und man kann sich den Traum einer eigenen Armee erfüllen. Warhammer 40k wartete.
Natürlich habe ich die gleichen Fragen gestellt und die gleichen Antworten bekommen wie alle anderen auch immer „spiel was dir gefällt“, „Armee XY ist gut“, „Powergaming ist Böse“, im GW: „kauf einfach alle Minis die Du cool findest“ und eine besondere Perle des pädagogischen: „Man sollte nicht danach aussuchen was einen gewinnen lässt, sondern das womit man sich identifizieren kann“. Also ich habe mich bis heute mit keiner Armee identifiziert aber ein paar gefunden die mir Spass machen.
Um Frust zu vermeiden sollte man sich als Anfänger ein paar Fragen selbst stellen und ehrlich beantworten:
1: Was kann ich/will ich ausgeben?:
Generell muss man sich als Anfänger klar machen, dass man im Begriff steht eine Investition von im Schnitt mehreren Hundert Euro zu tätigen. Wer glaubt man kann sinnvoll Warhammer oder 40k spielen indem er einmal 60 € ausgibt ist schief gewickelt – wirklich! Kann man dafür Anfangen? Vielleicht. Kann man damit auf Dauer Sinnvoll spielen? NEIN
Niemand spielt auf die Dauer 500 oder 750 Punkte Spiele mit immer den gleichen Einheiten.
Wenn dir wer erzählt, es wäre billig, weil man sich ja gebraucht Zeug kaufen kann: Määäääp – NEIN.
Warum? Gebraucht gibts zwar und es kostet in der Tat weniger als neu – aber grade die Sachen die im Moment beliebt sind – weil gut – sind eben auch teurer. Will heissen: Auf Sachen die keiner braucht oder jeder im Überfluss hat (Nekronkrieger, Taktische Marines – Ich schaue EUCH an) kriegt man in Foren schonmal 50-70% Rabbat auf den Neupreis – sicher, man muss den Krempel oft noch entfärben aber das geht für ein paar Euro mit Sterillium recht billig.
Sobald man aber die billigen Sachen hat, stellt man fest, dass man die guten Sachen in der Regel eben nicht für ein Appel und n Ei bekommt. Für aktuell wirklich starkes Material sind dann doch, auch bei gebrauchtem/bemalten Zustand schnell mal 80% des Neupreises fällig. Das sollte dann bei Gebrauchtkäufen aber auch die Absolute obergrenze sein - 10% kriegt ihr eventuell beim Fantasy Ladengeschäft (FLGS) oder Versand eures Vertrauens auch schonmal auf Neuware – wenn ihr mal nen größeren Block kauft oder ne Aktion läuft.
Manche Armeen haben bei einer bestimmten Standardpunktzahl viele Modelle – manche wenige. Je mehr Sachen auf dem Tisch stehen um so teurer wird es.
(Too Long, didn’t read – Zusammenfassung) Tl.DR: Was soll ich spielen? – Das was Du dir leisten kannst.
2. Wie wichtig ist es mir zu gewinnen?:
Mal im Ernst – kaum jemand fängt mit einem Strategiespiel an wenn ihm das Gewinnen egal ist. Sicher, es gibt Leute die kommen über das Malen und Basteln ins Hobby... aber die brauchen eh keine Hilfe um rauszufinden was sie spielen sollen weil sie ohnehin schon ein paar Figuren für den Anfang haben, vieleicht sogar schon eine ganze Armee. Der Rest von uns spielt Strategiespiele um des Spielens willen und damit eben auch um zu gewinnen.
Machen wir uns mal keine Illusionen: Firmen machen Tabletops um Geld zu verdienen. Den Löwenanteil des Geldes verdient man mit Figuren und Figuren verkaufen sich besser wenn man damit gewinnt. Will heissen: Lange bevor es Computerspiele mit Pay-to-Win gab haben das die Tabletophersteller erfunden. Das Neueste ist meist das Beste – eben damit man sich das Neue auch kauft. Natürlich ist das relativ und die Unterschiede sind nicht zu groß – man will ja nicht die Kundschaft vergraulen – aber es ist der Fall. Man sollte sich drüber im Klaren sein dass es durchaus so etwas wie ein Ranking gibt. Das soll nicht heissen dass man mit alten Armeen nicht gewinnen kann – aber es ist mitunter deutlich schwerer .
Auf Turnierseiten wie zum Beispiel T3 Turniere (http://www.tabletopturniere.de/) findet man zum Beispiel Ranglisten welche Fraktionen in den letzten 6 Monaten an den meisten Turniersiegen teilhatten. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, gibt aber durchaus einen zuverlässigen ersten Eindruck.
Seid ehrlich zu Euch selbst und auch in euren Fragen – wenn gewinnen wichtig ist – mir ist es das zum Beispiel – dann solltet ihr das sagen und in Eure Entscheidungen einbeziehen. Nichts frustriert einen erfolgsorientierten Spieler auf die Dauer mehr als 300 € und Wochen an Malzeit dafür aufzuwenden am Spieltisch jedesmal nach 2 Runden nach Hause geschickt zu werden.
Tl.DR: Wenn Du gewinnen willst dann sag das auch so und such dir die Armee entsprechend aus.
3. Wieviel Abwechslung möchte ich?
Eigentlich hätte man diese Frage fast zuerst angehen müssen, da die Antwort die Entscheidung für die beiden anderen Stark beeinflusst:
Zum einen sicher bei der Kostenfrage: Wenige Modelle sind zwar billiger eröffnen aber natürlich auch weniger Möglichkeiten (jedenfalls mal als Faustregel) - Mehr Auswahl zu haben kostet also auch mehr Geld. Wenn einem Siege weniger wichtig sind ist es in der Regel deutlich günstiger Modelle für weniger hoch geschätzte Armeen zu finden.
Zum anderen bei der Wahl der Armee nach Sieggesichtspunkten: Manche alten Codices sind in bestimmten Varianten immer noch durchaus Stark zu spielen – aber eben nur in diiesen oder wenigen Varianten. Sicherlich kann man auch darüber diskutieren inwiefern diese Aussage im Details wahr ist – aber als Faustregel denke ich kann man das schon so stehenlassen. Grade neuere Codices erlauben meiner Meinung nach mehr Varianten die Kompetetiv sind .
TL,DR: Abwechslung ist das Salz in der Suppe – wenn du Abwechslung beim Spielen willst bezahlst Du das mit Geld oder Abstrichen bei der Wettbewerbsfähigkeit.
Der gewiefte Leser wird feststellen dass ich hier vor allem am Beispiel Warhammer/40k/GW Produkte argumentiert habe. Der Kenner wird sagen: Jahaaa, aber bei Firma/Spiel XY ist das aaaaalles gaaanz anders. Und ja - es stimmt zum Teil.
Skirmishspiele bedienen einen Markt der damit Rechnet dass sich die meisten Spieler über kurz oder lang alle Fraktionen zulegen um Wachstum zu generieren. Firmen wie Privateer Press haben angeblich den Powercreep etwas besser im Griff. Aber am Ende bleibt es dabei: Wenn ihr Spiele von einer TT Firma kauft wollen die damit Geld verdienen - und wachsen. Das geht zum einen über wachsende Marktanteile aber vor allem auch über den Verkauf von Neuheiten bzw. Anpassung des Spielkonzeptes durch Wachstum der Armeen etc.
Auch einem Einsteiger sind die Dynamiken schnell klar.