- Registriert
- 16. Januar 2003
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Meine Herren, in den benachbarten Themen kamen wir schon teilweise auf die frühe Rollenspielszene zu sprechen. Vereine, die der Phanatstik zugeneigt waren, interessierten sich in den frühren 80ern und davor häufig auch schon für Spiele mit phantastischer Thematik. Als in Amerika die ersten Rolelnspiele auf den Markt kamen, waren bereits einige gut informierte Leute am Puls der Zeit.
So waren wohl auch die Vereine die Keimzelle für die ersten deutschen Produkte und die deutsche Rollenspielszene. Die Anfänge der Szene dürfte damit bei literatur- und spielbegeisterten Leuten gelegen haben, (die häufig auch über gute Englischkenntnisse verfügten).
Diese eher allgemein phantastische Ausrichtung findet sich zum Beispiel auch in ersten Magazinen zum Rollenspiel. So war der Drache #1 vom Fantasy Spiele Verlag aus April 1984 neben den Rollenspielinhalten ein Sammelsurium an phantastischen Themen.
Magazine hatten damals naturgemäß eine viel größere Bedeutung als Informationsmedium und es wurden wohl auch einfach allgemein viel mehr gedruckte Medien gelesen (Fernsehen startete ja erst um 14 Uhr auf 3 Programmen und endete um 24 Uhr mit der Nationalhymmne. Danach kam nur noch das Testbild mit einem wunderbar unterhaltendem Pfeifton.).
Ich kann mir eigentlich wenig vorstellen, dass bei Spiele-Produkten aus dem Casualbereich (und damals müsste eigentlich fast alles Casual-Produkte gewesen sein) eine Szene existierte. Die dürfte sich erst über das phantastische Genre mit auf die Rollenspiele übertragen haben.
Trotzdem muss die Chance der Szenebildung bereits bei den ersten deutschen Publikationen bekannt gewesen sein, denn diese Idee wurde deutlich sichtbar aufgegriffen.
Während Midgard 1 - damals noch aus 2 gelben A5-Büchlein bestehend (das erste für Spieler das zweite für Spielleiter) - nur auf den Club für Fantasy- und Simulationsspiele (CFS), bei dem auch die Frankes aktiv waren, und seine Zeitschrift Mythos verwies, gab es bei DSA und D&D schon weiterführende Anstrengungen:
Bei DSA gab es in der Box seitens Schmidt Spiele eine Postkarte auf der das Gefallen oder Nichtgefallen des Produkts erfragt wurde und ob man an einer Clubgründung interessiert wäre.
D&D vom Fantasy Spiele Verlag (FSV) griff damals noch aktiver ein. Es fand sich eine Postkarte, bei der man darum bitten konnte über D&D-Freunde in der Umgebung informiert zu werden, man konnte eine Mitgliedschaft in einem D&D-Bund beginnen, einen eigenen D&D-Club gründen oder sogar dem D&D-Expertenteam beitreten, wenn man sich dafür qualifiziert hielt.
Shops, vor allem welche mit Spielmöglichkeiten, schienen weitere Szenegründer gewesen zu sein. Sie waren auch überregional von Interesse - was zumindest ihre Anzeigen in Magazinen nahe legen.
Treffen und Conventions dürften diese Szene weiter gefördert haben. Die wohl erste deutsche Con, die STARD in der Hamburger NDR-Kantine (wie kam es eigentlich zu der Location?) hatte ja, wie man hier schon lesen konnte auch eher eine allgemein phantastische Ausrichtung.
Über weitere Szenebetrachtungen kann ich nur noch mehr in Vermutungen ergehen:
Irgendwann Anfang oder vielleicht Mitte der 90er müsste sich ein größerer Wandel in der Szene vollzogen haben.
Abenteuer in Magira verwies zwar in den frühen 80ern schon auf "LARP"-Aktivitäten, aber ich persönlich kann mir kaum eine größere Verbreitung vor 1990 vorstellen.
Anfang der 90er kam dann noch Vampire als Rollenspiel hinzu, was zeitlich mit stärkeren Signalisierungen durch Kleidung und Auftreten einherging, so vermute ich. Zumindest würde ich das auch allgemeingesellschaftlich an dieser Zeit festmachen
Habt ihr anderslautende oder bestätigende Erfahrungen beizusteuern?
So waren wohl auch die Vereine die Keimzelle für die ersten deutschen Produkte und die deutsche Rollenspielszene. Die Anfänge der Szene dürfte damit bei literatur- und spielbegeisterten Leuten gelegen haben, (die häufig auch über gute Englischkenntnisse verfügten).
Diese eher allgemein phantastische Ausrichtung findet sich zum Beispiel auch in ersten Magazinen zum Rollenspiel. So war der Drache #1 vom Fantasy Spiele Verlag aus April 1984 neben den Rollenspielinhalten ein Sammelsurium an phantastischen Themen.
Magazine hatten damals naturgemäß eine viel größere Bedeutung als Informationsmedium und es wurden wohl auch einfach allgemein viel mehr gedruckte Medien gelesen (Fernsehen startete ja erst um 14 Uhr auf 3 Programmen und endete um 24 Uhr mit der Nationalhymmne. Danach kam nur noch das Testbild mit einem wunderbar unterhaltendem Pfeifton.).
Ich kann mir eigentlich wenig vorstellen, dass bei Spiele-Produkten aus dem Casualbereich (und damals müsste eigentlich fast alles Casual-Produkte gewesen sein) eine Szene existierte. Die dürfte sich erst über das phantastische Genre mit auf die Rollenspiele übertragen haben.
Trotzdem muss die Chance der Szenebildung bereits bei den ersten deutschen Publikationen bekannt gewesen sein, denn diese Idee wurde deutlich sichtbar aufgegriffen.
Während Midgard 1 - damals noch aus 2 gelben A5-Büchlein bestehend (das erste für Spieler das zweite für Spielleiter) - nur auf den Club für Fantasy- und Simulationsspiele (CFS), bei dem auch die Frankes aktiv waren, und seine Zeitschrift Mythos verwies, gab es bei DSA und D&D schon weiterführende Anstrengungen:
Bei DSA gab es in der Box seitens Schmidt Spiele eine Postkarte auf der das Gefallen oder Nichtgefallen des Produkts erfragt wurde und ob man an einer Clubgründung interessiert wäre.
D&D vom Fantasy Spiele Verlag (FSV) griff damals noch aktiver ein. Es fand sich eine Postkarte, bei der man darum bitten konnte über D&D-Freunde in der Umgebung informiert zu werden, man konnte eine Mitgliedschaft in einem D&D-Bund beginnen, einen eigenen D&D-Club gründen oder sogar dem D&D-Expertenteam beitreten, wenn man sich dafür qualifiziert hielt.
Shops, vor allem welche mit Spielmöglichkeiten, schienen weitere Szenegründer gewesen zu sein. Sie waren auch überregional von Interesse - was zumindest ihre Anzeigen in Magazinen nahe legen.
Treffen und Conventions dürften diese Szene weiter gefördert haben. Die wohl erste deutsche Con, die STARD in der Hamburger NDR-Kantine (wie kam es eigentlich zu der Location?) hatte ja, wie man hier schon lesen konnte auch eher eine allgemein phantastische Ausrichtung.
Über weitere Szenebetrachtungen kann ich nur noch mehr in Vermutungen ergehen:
Irgendwann Anfang oder vielleicht Mitte der 90er müsste sich ein größerer Wandel in der Szene vollzogen haben.
Abenteuer in Magira verwies zwar in den frühen 80ern schon auf "LARP"-Aktivitäten, aber ich persönlich kann mir kaum eine größere Verbreitung vor 1990 vorstellen.
Anfang der 90er kam dann noch Vampire als Rollenspiel hinzu, was zeitlich mit stärkeren Signalisierungen durch Kleidung und Auftreten einherging, so vermute ich. Zumindest würde ich das auch allgemeingesellschaftlich an dieser Zeit festmachen
Habt ihr anderslautende oder bestätigende Erfahrungen beizusteuern?