Strukturen einer Anarchenstadt

Navokha

Gott
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Hi!

Derzeit entwerfe ich nebenbei eine Anarchenstadt, Großraum L.A. Ich habe nun einen Baron und einen Unterhändler, jedoch weiß ich nicht, was noch alles fehlt und wirklich wichtig in einer festen Anarchenstruktur ist. Gibt es Ämter, die vergleichbar mit denen der Camarilla (Sheriff, Harpie, etc.) sind? Welche Posten müssen auf jeden Fall abgedeckt werden?

Meinen Cammy-Spielern soll schließlich ein amtlich fieser Empfang bereitet werden, wenn sie die Grenze zu den Freistaaten überqueeren ;)
 
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*mal im Anarchen-Handbuch blätter*

Also was hätten wir da noch...

... zum 1. den "Sucher", eine Art Schnüffler der sich in Nachtclubs... Außenbezirken etc. aufhält - eben da wo man Neuankömmlinge am ehesten findet - und macht sich über diese Schlau. (Name, Clan, Fähigkeiten etc. pp). Diese Infos gibt er dann regelmäßig dem Baron weiter, damit der weiß wer sich in seinem Gebiet so alles rumtreibt.

... zum 2. das "Chamäleon", ist mehr ein inoffizieller Titel für einen Anarchen, der ein gehobenes Amt in einer anderen Sekte begleitet. Damit kommt er an Infos womit er die Anarchen schließlich versorgt.

Ich denke wenn du einen "netten" Empfang bereit willst, würde sich ein (oder auch mehrere Sucher) dafür eigenen, wobei das ja letzendlich dir überlassen ist. Die Anarchen haben keine solch strenge Hierarchie wie die Camarilla, da das ja diesem ganzen "Anarchie" System wiedersprechen würde. Wenn dir irgendwas fehlt, denk dir was aus, geht doch nichts über die eigene Kreativität.
 
AW: Strukturen einer Anarchenstadt

auch mal im Anarchen-Handbuch blätter..
ab seite 151 sind einige vorschläge zu finden
Botschafterin
aufwieglerin
mann für´s grobe
scharlatan
schläger
sabbat-aussteigerin
mittelsfrau

willst du was genaueres wissen?
 
AW: Strukturen einer Anarchenstadt

Also wenn man sich so an "L.A. by Night" halten will, sollte man da einige rivalisierende Banden einbauen: Die Anarchen sind haotisch und werde nicht zentral regiert. Da wollen verschiedene ihre eigenen Suppen kochen...
 
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Ach ja, da hinten war ja noch was, soweit hab ichs gar nicht geschaft. Ewig das Ding nicht mehr in der Hand gehabt *Staubfilm anschau*
 
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Also was ich mir für meine Cammy Spieler vorstelle ist, dass sie politisch bedingt an die Westküste reisen müssen. Den Unterhändler haben sie bereits in ihrer Domäne kennengelernt. Ist ein Malkavianer, Childe eines verstorbenen Ahnen, dessen Schwerpunkte in Etikette, Camarilla-, Anarchen- und Sabbatkunde liegen. Er macht einen sehr ernsten Eindruck, kümmert sich als Unterhändler um die politischen Interessen der Baronie L.A. und war aufgrund der Trauerfeier für seinen verschiedenen Sire in unsere bespielte Camarillastadt gereist.

Auf kurz oder lang wird es darauf hinauslaufen, dass die Charaktere meiner Spieler nach L.A. reisen können, um temporäre Bündnisse gegen den Sabbat zu beschließen. Aber ich will halt nicht, dass das so nach Schema F abläuft. Ich möchte eine völlig andere Szenerie darbieten können, die man in keiner Camarillastadt je vorfinden würde. Leider habe ich das Anarchenhandbuch nicht und somit benötige ich Hilfe, um dies möglichst interessant zu gestalten. Und dafür interessieren mich eben Sachen wie Ämter, gängige Umgangsformen, Etikette innerhalb der Anarchen (zb das Recht des Stärkeren/Lauteren?) und co kg.
Für jegliche Hinweise und Hilfestellungen bin ich sehr dankbar :)
 
AW: Strukturen einer Anarchenstadt

Gilt das Recht des Stärkern nicht immer? :D

Allerdings sehe ich persönlich es so, dass die Anarchen sich nicht so sehr auf Hierarchie berufen (sollten) wie die Camarilla oder der Sabbat, da das ja diesem "Wir sind Frei und nicht die Sklaven der alten Säcke" sehr wiedersprechen würde.

Die andere Sache ist, zumindest haben wir's immer so gemacht wenn wir Anarchen im Spiel hatten, das der Baron ,oder generell ein Anführer, ein solcher ist der die größten Erfolge für die Ziele der Anarchen errungen hat. Jemand zu dem alle Aufblicken und ihn anerkennen, eben weil er die richtigen Wege geht. IMHO hält sich ein "Ich spiel jetzt den Baron"-Anarch nicht sehr lange, jemand der einfach die Macht für sich beansprucht (wie in der Camarilla oder dem Sabbat) wird wohl sehr schnell abgesetzt und das zeitliche segnen. Schließlich kämpfen die Anarchen für ihre Ideale und wollen sich von den Ketten der Camarilla und des Sabbat befreien, wenn sich jetzt man hinstellt und meint: "Ey, ich bins"... ich weiß nicht... (Ist jetzt meine persönliche Meinung).

Alles in allem muss ich mich auch mal wieder durchs Anarchen-Handbuch lesen, wir spielen gerade V: DA und daher sind die Anarchen eher unerheblich (und somit ist es ewig her das ich das Buch in der Hand hatte), trotzdem kam ich nicht umher meine unqualifizierte Meinung abzugeben. :D :D :D
 
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Auszug Anarchen handbuch s.46

für wen hältst du dich eigentlich?
auf organisatorischer ebene weist die anarchenbewegung
ähnliche ämter auf wie die camarilla.
den baronen stehen berater vollstrecker zur seite oft ünterstützt sie ein rat ähnlich hochgestellter
kainskinder und manche verfügen sogar über ein kontingent an schlägern und ermittlern die die funktion von militär und polizei übernehmen.

obwohl es sie gibt und ein großteil der sekte ihre notwendigkeit anerkennt,würden die anarchen niemals zugeben,daß sie existieren-weder gegenüber ihren eigenen leuten noch noch gegenüber anderen kainskindern.

der schein muß gewahrt werden.
ein baron (oder ein anderer hochgestellter anarch),der zu sehr nach camarilla riecht, verliert im besten fall
die unterstützung seiner sekte. im ungünstigsten fall könnte er sich mit einer ansammlung seiner aggressiveren kameraden konfrontiert sehen.


die führer der anarchen sind sich sehr wohl bewußt, daß ein gutteil ihrer hausmacht jungen heißspornen verdanken , die noch nicht begriffen haben, daß es mehr im unleben gibt, als dinge in brand zu stecken.
bis ihnen das dämmert , können es sich die älteren nicht leisten, sie zu verlieren, indem sie ihnen die erkenntniss aufzwängen ,das ihre ahnen sie innerhalb der anarchen- bewegung ebenso überwachen wie die camarilla

Die Anarchen haben in der Anarchenbewegung die Bildung der Camarilla und des Sabbats angetrieben. Wenn auch viele Anarchen im Einflussbereich der großen Sekten stehen, sind einige doch völlig von ihnen abgespalten. In den Anarchenfreistaaten behauptetenn sie ihre größte Macht - bevor dieser durhc einen Angriff der Kue-jin fiel.

Die Anarchen wollen hierarchische Strukturen brechen; eine Gesellschaft die nicht auf Alter oder Generation beruht. Aus diesem Grund akzeptieren die Anarchen selbstverständlich auch keine Hierarchie in den eigenen Reihen. Ihr Äquivalent zu den Bischöfen oder Prinzen sind die Barone. Wie alle Ämter innerhalb der Anarchen wird der Baron aufgrund seiner persönlichen Eignung erwählt. Die Botschafter bewegen sich im Einflussbereich der großen Sekten und verschaffen sich dort Gehör. Der Sucher dient dem Baron und versucht die Population der Anarchen in seinem Gebiet im Auge zu halten. Das Chamäleon ist ein Anarch, der sich verdeckt in Sektengebiet der Camarilla oder des Sabbat aufhält, eventuell dort sogar Ämter bekleidet, und dort ohne aufzufallen den Sinn der Anarchen zu vertreten
 
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Wie der Sabbat der Camarilla ähnelt nur auf Ghule verzichtet, seine Disziplinen liebt und öfters auf offene Konfrontation setzt, ähneln auch die Anarchen der Camarilla, haben nur keine einheitliche "Namensgebung". Maskerade? Check. (Jeder mit ein bisschen Grips hält sich dran, macht auch der Sabbat). Bosse, die ihren Turf praktisch regieren? Check. Ältere Blutsauger haben mehr zu sagen als junge Hüpfer? Check.

Bis auf den Titel Baron (den ich auch nicht unbedingt nutzen würde), kannst du mit den Titeln für die verschiedenen Aufgaben ziemlich frei umgehen (hauptsache nicht dieselben Bezeichnungen wie Camarilla und Sabbat). Aber die Aufgabe an sich sind im Grunde wie bei den anderen Sekten: Cheffe, Klüngel / Rudel / Handlanger des Cheffes für einzelne Aufgabenbereiche (Schläger, Sekretär, Gesellschafter), eventuell Hintermänner, die Opposition (mit eigenem Turf und sonst ähnlichem Personal) und Zeckbündnisse.

Was bei der Camarilla Status und beim Sabbat Stärke genannt wird, wird bei den Anarchen Respekt genannt. Und im Grunde sind sie in ihren Strukturen am "mittelalterlichsten", da die "Bewegung" im Grunde aus verschiedenen "Personenkulten" besteht. Es gibt allerdings meist viel längere Leinen für die Laufburschen als bei Cama und Sabbat.
 
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Bei unserer Gruppe steht der Fokus des Tiers immer sehr im Vordergrund, insofern ist bei dem chaotischen Anarchenhaufen auch immer der ein oder andere dabei, der seine Menschlichkeit schon arg eingebüßt hat. Immerhin bist du ein freies Kainskind, was bedeuten da moralischen Grenzen?
Bei moralisch versierteren Anarchen kann man aus diesem Punkt einige nette Grundsatz"diskussionen" einbauen.

"Diskussion" kann dabei allerdings so ziemlich jede Form annehmen, vom rhetorisch geschickten Wortgefecht über Hahnenkampf oder "Deppenklatschen", wie es so schön heißt. Diese Anarchenspielchen stelle ich mir in den großen Baronien als integralen Bestandteil und einen möglichen Weg des Respekterwerbs vor. Auch wenn sie anfangs etwas lächerlich klingen mag, kann man durchaus gut damit spielen, wie wir schon überrascht feststellen konnten ;).
Ich kopier Dir hier mal eine knappe Zusammenfassung dieser Spielchen aus einem meiner Handouts für meine Spieler rein und hoffe, dass das Ding nicht all zu verhausregelt ist...

Vor allem junge Anarchen nutzen die merkwürdigsten Möglichkeiten, sich die Hörner abzustoßen. Die Spiele untereinander scheinen für sie eine perfekte Option darzustellen, wenngleich ältere oder intellektuellere Anarchen darüber gern den Kopf schütteln. Da wäre zum Beispiel der „Neuner“, die anarchische Form von Paintball, allerdings mit echten Waf-fen und scharfer Munition. Die einzige Regel besteht in dem Verbot von Kopfschüssen. Eine „Variati-on“ dazu stell der „69er“ da. Der Unterschied zum „Neuner“ besteht darin, dass einer der Mitspieler, meist ein eingefangener Kainit oder Mensch, nicht weiß, dass es sich hierbei um ein Spiel handelt. Der Gekidnappte bricht meist früher oder später sowohl durch körperliche als auch nervliche Erschöpfung zusammen.
Ein einfacheres Spiel ist das L.A. Roulette, das auch als eine Form des Duells gebraucht wird. Häufig ist auch die Bezeichnung „Deppenklatschen“ dafür gebräuchlich. Meistens fordert ein Anarch einen anderen dazu heraus, eine Ablehnung ist unmöglich. Die beiden Kontrahenten werden mit einem Baseballschläger oder einem anderen Gerät, mit dem man zuschlagen kann, ausgestattet und schlagen so lange aufeinander an, bis einer von ihnen entweder aufgibt oder der Schläger zerbricht. Selten endet dieses Spiel in Starre, denn kein Anarch würde sich für ein (derart dummes) Spiel in den Schlaf kloppen lassen.
Ein sozialeres, nicht unbedingt ungefährlicheres Spiel ist das Bärbeißen. Dazu benötigt man allerdings eine Camarilla-Domäne, oder vielmehr ein Elysium. Dort redet ein Anarch ein von ihm auserwähltes Kainskind in die Raserei, das fortan für den Bruch des Elysium zur Verantwortung gezogen wird. Dass dieses Spiel auch als Blutjagd auf den Anarchen enden kann, bedarf wohl kaum einer Erläuterung.


Den "mittelalterlichen Kern" der Anarchen finde ich im Übrigen durchaus einen spannenden Punkt, den man wiederum aufgreifen kann, wenn man ältere Anarchen einbauen möchte. Mir zumindest erscheinen die Anarchen des Maskerade-Settings und die Furores im Mittelalter auffallend ähnlich... Das ist natürlich Geschmackssache und ein Relikt in der Bewegung ist nicht immer von Vorteil für das Spiel bzw. angemessen, kann aber durchaus seinen Reiz haben. Wieso also nicht mal einen mittelalterlichen Furores als alten Anarchen in eine Baronie schreiben?
 
AW: Strukturen einer Anarchenstadt

Strenggenommen hat die Camarilla auch keine einheitliche Namensgebung (so gibt es z.B. keinen "Prinz" von London).

Eine Anarchenstadt dürfte auch nicht viel anders aussehen, als eine Camarilla-Stadt.
Man nenne die Ämter anders und nutze andere Schlagworte:
Aus "Recht und Ordnung" mache "Freiheit und Gleichheit", aus "Ahnen" mache "Veteranen", aus "Prinz" mache "Baron usw.
Und wer nicht spuren will, der ist eben ein "Anhänger der Unterdrücker", "Feind der Freiheit" oder so ähnlich.
Generell wird die Leine vielleicht etwas länger sein und die Altersunterschiede weniger krass.
 
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Strenggenommen hat die Camarilla auch keine einheitliche Namensgebung (so gibt es z.B. keinen "Prinz" von London).

Eine Anarchenstadt dürfte auch nicht viel anders aussehen, als eine Camarilla-Stadt.
Man nenne die Ämter anders und nutze andere Schlagworte:
Aus "Recht und Ordnung" mache "Freiheit und Gleichheit", aus "Ahnen" mache "Veteranen", aus "Prinz" mache "Baron usw.
Und wer nicht spuren will, der ist eben ein "Anhänger der Unterdrücker", "Feind der Freiheit" oder so ähnlich.
Generell wird die Leine vielleicht etwas länger sein und die Altersunterschiede weniger krass.

Zustimmung, aber bedenke das Dogma der Camarilla: Tradition! Die ist zwar erst 500 Jahre alt, aber Sheriff, Geissel und Harpyie werden in den meisten "ihrer" Städte auch so genannt. Ausnahmen bestätigen die Regeln. Bei den Anarchen dagegen ist das Motto: bloß nicht wie die Camarilla. Deswegen gilt es den Schein zu wahren. Mich würde es nicht wundern, wenn Amtsträger (darf man bei den Anarchen ja auch nicht sagen) sogar ihre Bezeichnung bei Amtsantritt sofort einmal ändern.

Die Tatsache, dass viele Camarilla jedoch für ein oder zwei Jahrzehnte bei den Anarchen "mitmachen" (ihre Erzeuger betrachten dies scheinbar zurecht als rebellische Jugendphase), spricht übrigens auch gegen eine allzuweite Kluft.
 
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