Wenn hier ins Detail gegangen wird, dann möchte ich das auch.
Es folgt meine vollkommen subjektive Meinung, begleitet von einer mittlerweile abebbenden aber dennoch gehörigen Portion Frust.
Wir spielten Ghosts of Albion, das ist ein Mystery Setting im viktorianischen England. Dafür kann ich mich ja unendlich begeistern, im Endefekt ein Mix auf Sagen der britischen Inseln und Penny Dreadful, Ripper Street, Van Helsing, Dracula, Dresden Files usw. Wir trafen Merlin, die Dame aus dem See, besuchten die Feen Reiche und kämpften gegen einen Vampir der den Schlund zur Hölle öffnen wollte. Weil es das cinematische Unisystem ist, mit einem großen Touch Buffy, was mir auch sehr liegt und ich da einen Vampir spielen konnte, bzw. hätte können wie es mir gefällt.
Leider auf der anderen Seite, hat der SL die Angewohnheit, Systeme nicht so wirklich zu verstehen, im wechselnden Rahmen Leute zu bevorzugen und NPCs die Kämpfe lösen zu lassen, weil er nciht möchte, was mir auch sehr gut gefällt, Charaktere nicht sterben lassen zu wollen aber das ist meiner Meinung nach der vollkommen falsche Weg. Er begriff nicht, wie in dem System Gegnertypen unterschieden werden, Minions sind Schlachtvieh keine Herausforderung, niemals sind die eine Herausforderung. Charaktere unterscheiden sich in Champions und Supporter, so wie man es von der Buffy Serie her kennt, Angel und Buffy stehen vorne und verprügeln in Massen die Bösewichte, wobei der Antagornist einen eigentlich nur vor Probleme stellt und die Scoobie Gang steht einen Schritt weiter hinten und hilft. Dazu gibt es in dem System ein paar Goodies, um das Überleben zu sichern. Ein Manko? Ja vielleicht. Ein großes Manko des Systems ist aber definitiv der SL würfelt nicht, der Spieler würfelt gegen einen fixen Wert. Das hat zur Folge das man nach dem ersten Schlagabtausch herausfindet wie der Kampf für einen endet.
Ich spielte eine untote Baronin, nach dem Stil seit 150 Jahren 17 Jahre alt, in 1000 Jahren immer noch 17 Jahre alt. Einen Champion. Sie stand da, hatte einen Minion vor sich, es ging so, ich machte ordentliche 21 Punkte Schaden, einer kam durch. Der Minion machte 50 Prozent meiner gesamt Hitpoints und einer kam nicht durch. Der Supporter zauberte seine magische Waffe und Rüstung herbei, teleportierte sich hinter den Antagonisten und tötete ihn mit einem Schlag. Da kämpfte ich noch lange weiter, mit meinen Minion, der meine Baronin fast killte. Ich traf wenn ich super würfelte, machte keinen Schaden, umgekehrt sah es anders aus. Solche Kämpfe kann ich mir sparen.
Das System hat aber auch einen riesen Vorteil und das ist die Charaktererstellung und Entwicklung, der Fokus liegt auf Vor- und Nachteilen, weniger auf Attributen und Skills. Es ist günstiger sich über Vorteile zu steigern als über Attribute und Skills. Nur entschloß sich der SL dazu die Vorteile zu verteilen, damit es fair bleibt. Das ging dann so "Du bekommst das und das tolles, Selis Du bekommst einen Kontakt" Der Vorschlag aus dem Dilemma ich sollte doch Brustpanzer und Claymore nutzen, ist in einem viktorianischen England (1837) und vor allem bei einer Frau sehr sinnvoll, d.h. ist für mich indiskutabel.
Mit der Sache des Supporter Charakters und der Verteilung der Vorteile ist das System einfach kaputt. So funktioniert das nicht. Ganz zu schweigen von der übermächtigen NPC Jägerin, die zwar hätte nett sein können aber nur dazu führte, das mein Charakter und somit ich in einer Tour gedemütigt wurden. Einer Mitspielerin, die immer die Führung an sich reißt, auch mal gerne dazu emotionale Erpressung nutzt, sich über vermeintliche Spielfehler aufregt (der anderen versteht sich, nicht die eigenen) und sich gerne auch mal über andere Lustig macht "Wie? Dein Charakter heißt Ashla? Isch türkisch Putzfrau..."
Dies und noch einiges Anderes, was den Abschnitt, der eigentlich etwas kürzer gehalten sein sollte, noch mehr als verdoppeln würde, wie zum Beispiel die Angewohnheit die Runden mit spielern so voll zu packen, das man froh sein konnte überhaupt noch zum spielen zu kommen,Kritik hätte man auch einer Parkuhr erzählen können, es sprangen ihm eh andere Leute zur Seite, brachten mich dann zu dem Punkt so nicht weiter machen zu wollen aber ich zog eh um und das sorgte dafür das ich eh nicht mehr mitspielen konnte.
An meinem jetzigen Wohnort angekommen fand ich auch schnell eine neue Truppe. Ein sehr engagierter SL, ein Setting das mir so gar nicht zusagt, nämlich Star Dr, äh sorry Star Trek. Aber was solls, ich mach mit, außerdem spielte ein alter Freund von mir, den ich seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte, da mit. Der SL war gar ned schlecht, sehr detalliert in der Vorbereitung und Ausarbeitung der Geschichte, der NSCs, Ziemlich super. Aber die Runde, in der knarzte es gewaltig. Sie trafen sich seit Schultagen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist also schon ewig alt. Mitschüler aus denen Familienväter wurden aber der Depp der Clique, war immer noch der Depp für den Rest und sie machten keinen Hehl draus. Ich war schockiert. Der SL, nicht wirklich gut darin, spielte gerne Gruppe gegen Gruppe, einzelne Personen gegen einzelne Personen aus und versuchte es im Endeffekt auch bei mir, bzw. gegen mich.
Dazu kam, ja er war ein recht guter SL, der Rest ist eine Stilfrage. Er war aber auch ein Mensch mit einer ausgeprägten schwarz-weiß Sicht und das auch außerhalb des Spiels, der anfing mich erziehen zu wollen. Ich bin Mitte Vierzig, ich lasse mir so einen Scheiß schon lange nicht mehr gefallen und erst Recht nicht von einem getrennt lebenden Vater, der seine Tochter am Besuchstag vor den 75 Zoll Fernseher setzt und selbst mit seinen Buddies in der Küche zu spielen.
Kaum hatten wir mit ST angefangen und ich fing langsam an mich dran zu gewöhnen, wechselten wir auf Dresden Files, da fingen meine Probleme an, ich verpeilte einen Charakterbautermin um 24h, leider 24h zu spät und er war beleidigt wie eine zickige Freundin, kurz vor Beziehungsende, die man versetzt hat. Leider habe ich mit sowas zuviel Erfahrung und er kam mit seinen Vorwürfen nicht sonderlich weit, er hätte ja auch einfach mal durchklingeln können "Hey Du Depp! Wo bleibst denn?", hätten immerhin dafür gesorgt, das ich 15 Minuten später Gewehr bei Fuß gestanden hätte.
In DF dann SL Wechsel, was mir zusagte, nur er spielt den Warden, der keinen Widerspruch duldet und mit seiner überzogenen Moral und seiner überzogenen Macht meint jedem ans Bein pinkeln zu dürfen. Hmm, war eigentlich ganz lustig, weil meine White Court (sukkubus artige Dämonen) Schlampe, da einen feuchten Dreck drauf gab, womit der Sl, nun Spieler so gar nicht klar kam. Man hatte als Spieler zu parieren, als auch der Charakter.
Als dann sofort Deadlands angespielt werden sollte, kam es zum Eklat, weil ich meinem irischen Auswanderernachkomme, einen irischen Namen verpassen wollte. Ihr wisst schon diese Namen mit 25 fast willkürlich aneinander gereihten Konsonanten, die ausgesprochen sich nach einem kurzen Wort anhören. Der Name war mühsam gefunden und hatte sogar eine passende Bedeutung. Ich habe aber gefälligst einen amerikanischen Namen zu wählen. Also sowas wie Schantalle oder so ähnlich. Auf jeden Fall habe ich mich an die "historisch" korrekten Begebenheiten zu halten, in dem sich irische Auswanderer neue Namen gaben, damit sie irischen Wurzeln hinter sich lassen können.
Er war ziemlich beleidigt, als ich Deadlands als Fantasy Horror Western und mitnichten historisch korrekt bezeichnete. Historisch korrekt ist eh so eine Sache finde ich, das überlasse ich dann doch lieber Leuten, die da wirklich von Ahnung haben, ob ich das überhaupt spielen will, ist dann eh noch eine ganz andere Frage. Aber so war er, bei Dingen, die ihm nicht passen sehr schnell Beleidigt. Er war auch beleidigt, als ich ihn fragte, ob ich mir diesen Magierbund in DF wie die Camarilla aus der WoD vorstellen soll. So hatte er die zumindest beschrieben, eine übermächtige allgegenwärtige Gruppe an Typen, die alles unterdrücken, was ihnen nicht passt.
Um es kurz zu machen, er ließ die Sache mit dem Namen via Telegramm mächtig eskalieren, ich versuchte zuerst noch die Wogen zu glätten, war aber mittlerweile selbst mächtig angefressen und dann versuchte ich ihn soweit zu provozieren, das er endgültig ausfällig wird und mir so einen Grund gibt, die Runde mit deutlichen Worten verlassen zu können. Letzteres klappte leider nicht so wie ich das geplant hatte. Ich konnte ihm und seinen Attacken zwar wunderbar ausweichen, denn da unterschätzte er mich und überschätzte sich gewaltig aber mit den Worten "Er leite, damit er seinen Spaß habe", alles andere habe sich dem unter zu ordnen, schmiß er mich aus der Runde, eben die Sekunde, kurz bevor ich das Mist beenden konnte.