Sternenkarte Zeichnen

mikyra

Gott
Registriert
3. Juli 2017
Beiträge
998
Hiho zusammen,

aus aktuellem Anlass habe ich mich heute daran gemacht die Schritte zu dokumentieren, mit denen man in inkscape eine Weltraumkarte für phantastische Reisen in die endlosen Weiten des Alls zusammen stricken kann.

Vielleicht könnt Ihr den ein oder anderen Tipp ja auch für Euer nächstes Weltraum-Szenario gebrauchen oder mir - noch besser - Eure Tricks und Kniffe verraten, mit denen Ihr Eure Abenteuer im Weltraum bestreitet.

Schritt A: Planung
Für die im Folgenden zusammen gestrickte Karte habe ich mir zunächst ein Szenario mit einer Reihe fiktiver Sonnensysteme und darin umlaufenden Planeten und Monden aus den Fingern gesogen.

Das Ganze habe ich dann mit zunächst mit Papier und Bleistift festgehalten und um es in den Computer zu bekommen mit meiner Handy-Kamera abfotografiert.

Fehler Nummer 1:
Die Fotografien der Bleistifzeichnungen hatten einen so geringen Kontrast, dass man auch mit Kontrastanpassung, etc. kaum etwas erkennen konnte.

Also noch einmal zurück an den Zeichentisch. Das ganze mit schwarzen Filzstift nachgezogen und noch einmal fotografiert. Diesmal hatte es recht gut geklappt.

Das Ergebnis seht Ihr hier.

upload_2018-11-4_22-9-36.png


Schritt B: Vorbereitung
Nachdem die Skizze nun endlich im Computer war, habe ich inkscape gestartet.

Zeichenfläche anpassen
Erster Schritt, den ich danach unternommen habe, war die größe der Zeichenfläche anzupassen. Für das Projekt hatte ich eine A4 Karte im Querformat im Auge.

"Datei - Dokumenteinstellungen..." A4 Querformat

Vorlage einfügen
Nun habe ich die fotografierte Vorlage eingefügt.

Hierfür gibt es eine ganze Reihe von Wegen.
Eine Möglichkeit besteht darin die Zeichnung mit Drag und Drop aus dem Dateinmanager in das Dokument zu ziehen.

Größe anpassen
Nun ging es darum die Vorlage in die Zeichnung einzupassen.
Zumindest zwei Wege führen bei diesem Unterfangen zum Ziel.

(a) ziehen an den Pfeilen
Hält man dabei die Strg Taste gedrückt oder schaltet das Schloss Symbol ein, bleibt das Seitenverhältnis dabei erhalten.​
(b) der für meinen Geschmack ein wenig einfachere Weg führt über die Felder x, y, B und H
Mit ihnen man die Position (x, y) und Breite (B) bzw. Höhe (H) direkt festlegen.​

upload_2018-11-4_22-13-24.png

Für die A4 Querformat Karte habe ich also einfach x:0 y:0 B: 297 H: 210 eingetragen und hatte diesen Schritt bereits abgeschlossen.

Ebene benennen
Um beim Zeichnen später nicht komplett durcheinander zu kommen habe ich der aktuellen Ebene vor Abschluss dieses Schritts zudem noch den Namen "vorlage" gegeben.

Der Dialog zum Bearbeiten von Ebenen lässt sich über "Ebene - Ebenen ..." öffnen.

Schritt C: Hintergrund einzeichnen
Für den Hintergund der Zeichnung habe ich mit dem Plus Sybol eine neue Ebene mit dem Namen "hintergrund" hinzugefügt.
upload_2018-11-4_22-14-19.png

Rechteck zeichnen
Nun habe ich mit dem Rechteck Werkzeug ein neues Rechteck eingezeichnet.

Vorsicht!
Das "Rechteck"-Werkzeug kann auch nicht ganz soo rechteckige Objekte mit abgerundeten Ecken zeichnen.
Falls ein Objekt mit abgerundeten Ecken eingezeichnet wird kann man die Rundung auf wenigstens zwei Wegen wieder los werden.

(a) interaktive mit den kreisförmigen Anfassern
(b) oder über die beiden Felder Rx (Radius x) und Ry (Radius y)
upload_2018-11-4_22-15-23.png

Tipp!

Schaltet man nach dem Einzeichnen des Rechtecks auf das Zeiger-Werkzeug um, kann man Position sowie Höhe und Breite des Rechtecks wie im Schritt zuvor durch Zahleneingabe vorgeben und braucht nicht lange mit der Maus hin- und herzuzupfen, bis die Größe endlich stimmt.

Farbe festlegen
Nun habe ich bloß noch die Farbe des Rechtecks festgelegt.
Der zugehörige Dialog öffnet sich, wenn man auf das Pinsel-Symbol drückt.
Für die Füllung des Rechtecks ist der gleichnamige Reiter "Füllung" zuständig.

Für Füllung mit einer einzigen Farbe muss hier der Knopf "Einfache Farbe" gewählt werden.

Für die Farbauswahl gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten.
In meinem Fall habe ich einfach den Hex-Code 0d2139ff in das Feld "RGBA" unten rechts eingefügt.

upload_2018-11-4_22-16-5.png

Schritt C: Planeten und Monde einzeichnen
Noch macht die Karte nicht wirklich viel her, weshalb ich mich im nächsten Schritt um die Planten und Monde gekümmert habe.

Ebene anlegen
Auch für sie habe ich mit den selben Schritten wie zuvor eine neue Ebene angelegt, der ich den Namen "planeten" gegeben habe.

Schritt C-1: Kopiervorlage erstellen
Um nich jeden Planeten einzeln zeichnen zu müssen, habe ich mir zunächst eine Kopiervorlage für die Planeten und Monde erstellt.

Kreis einzeichnen
Dafür habe ich mit dem Kreis Werkzeug zunächst einen neuen Kreis eingezeichnet.

Vorsicht!
Für das "Kreis"-Werkzeug gilt eine ähliche Warnung wie für das "Rechteck"-Werkzeug. Zeichnen kann es nämlich auch Ellipsen sowie Sehen und Sektoren. Auch hier gibt es im Falle eines Falles zwei Möglichkeiten das ganze zu reparieren.
(a) interaktiv mit den kreisförmigen Anfassern
(b) oder über die beiden Felder Anfang und Ende, die man auf die Werte 0 und 360 setzten muss.​

Kreis oder Ellipse ??
Um wirklich einen Kreis zu zeichnen und nicht eine Ellipse kann man während des Zeichnens die Strg Taste gedrückt halten.
Alternativ kann man die Größe auch über die beiden bereits von oben bekannten Felder B und H festlegen, muss damit sie angezeigt werden allerdings vorher wie beim Rechteck das Zeiger Werkzeug auswählen.

Für die Planten der Zeichnung hatte ich mich nach ein wenig Hin- und Herprobieren schließlich für eine Größe von 6 mm x 6 mm entschieden.

Stil festlegen
Um dem flachen Kreis ein wenig mehr Tiefe zu verleihen und den Eindruck eines kugelförmigen Planeten zu erzeugen, habe ich für die Füllung des Planeten im bekannten Dialog (der den man über das Pinsel-Symbol erreicht ;)) einen radialen Farbverlauf gewählt.

Um auch später noch den Überlick zu behalten, habe ich dem Farbverlauf im zugehörigen Feld zudem den Namen "planet" gegeben.

Farbverlauf bearbeiten
Noch machte der Farbverlauf nicht wirklich viel her, weshalb ich im zunächst ein wenig daran herum gebastelt habe.

Bearbeiten kann man Farbverläufe mit dem Farbverlauf-Werkzeug.
Hat man das zugehörige Objekt (in unserem Fall den Planeten) ausgewählt, kann man mit den erscheinenden Kontrollpunkten die folgenden Dinge machen.

(a) dem ausgewählten Punkt eine neue Farbe zuweisen
(b) mit Doppelklick einen neuen Kontrollpunkt hinzufügen
(c) mit der Entfernen Taste den einen Kontrollpunkt entfernen​

upload_2018-11-4_22-18-47.png

Mit ein wenig Herumprobieren habe ich schließlich eine Konfiguration gefunden, mit der ich halbwegs zufrieden war.

Kontur
Auch die Farbe des Umriss und die zugehörige Linienstärke habe ich in diesem Schritt angepasst.
Auch das geht in dem über das Pinsel-Symbol aufrufbaren Dialog.
Die zugehörigen Reiter tragen die Bezeichnung "Farbe der Kontur" bzw. "Muster der Kontur".
Hier habe ich die Parameter RGBA = 005500ff (Reiter Farbe der Kontur) und Breite = 0,2mm (Reiter Muster der Kontur) eingetragen

Mond
Auch die Vorlage für den Mond habe ich auf diese Art und Weise erstellt und dabei dem zugehörigen Farbverlauf den Namen "mond" gegeben und seine Größe auf 4mm x 4mm


Schritt B-2: Planeten einfügen
Nach dieser recht anstrengenden Prozedur folgte nun endlich der spaßige Teil.
Das Einfügen der Planeten und Monde.

Hinterund unsichtbar machen
Um überhaupt zu sehen, wo die Planeten einzufügen sind, habe ich die Ebene Hintergrund im Ebenen Dialog (Strg-Shift-L oder über das Menü "Ebene - Ebenen ...") mit dem kleinen Auge-Symbol unsichtbar gemacht.

Planeten und Monde einfügen
Um die Planeten und Monde einzufügen genügen zwei Tasten-kombinationen

(a) mit Strg + C kopiert man das gewünschte Objekt einaml in die Zwischenablage
(b) danch kann man mit Strg + C beliebig viele Kopien davon einfügen​

Praktisch: Beim drücken von Strg + V werden die Kopien immer an der Position des Mauszeigers eingefügt.
Man muss also nur die Maus an die richtige Position bewegen und Strg + V drücken. Das geht Ruck-Zuck und ist eine Sache von Sekunden.

Schritt C: Sonnen einzeichnen
Auch das Einfügen der Sonnen funktioniert nach dem selben Muster.

Ebene anlegen
Auch für die Sonnen habe ich zunächst eine neue Ebene "sonnen" erstellt, um mich später ein wenig besser in der Zeichnung zurecht zu finden.

Danach bin ich im wesentlichen wie bei den Planeten und Monden verfahren.

Schritt C-1: Kopiervorlage erstellen

Um den Sonnen einen hellen Schein verpassen zu können, habe ich sie allerdings anders als die Planeten aus zwei Objekten zusammen gebaut.
  • Einem einfach gefüllten Kreis für die Sonne selbst
  • und einer dahinter liegenden Ellipse mit geeignet zurecht gestricktem Farbverlauf
Reihenfolge
Die Reihenfolge, in der die beiden Objekte übereinander geschichtet sind, kann mit den Knöpfen "Absenken", "Anheben", etc. beeinflusst werden.
Im konkreten Fall habe ich dafür gesorgt, dass der Kreis für die Sonne über der Erscheinung angezeigt wird.

upload_2018-11-4_22-21-16.png


Objekte Gruppieren
Um nun beim Kopieren und Einfügen nicht jedes Mal die Sonne und den hellen Schein einzeln kopieren zu müssen, habe ich die beiden Objekte zunächst zu einem neuen Objekt zusammengefügt. In inkscape läuft dies unter dem Titel "Gruppieren".

Um eine Gruppe zu erstellen muss man lediglich zwei Aktionen ausführen
(1) alle Objekte auswählen die zur Gruppe gehören sollen
(2) Strg + G drücken (alternativ über das Menu: "Objekt - Gruppieren")​

Nun kann die erstellte Gruppe wie ein einziges Objekt verschoben, rotiert, kopiert und was-auch-immer werden.

Schritt C-2: Kopieren
Dieser Schritt funktionierte genauso wie zuvor und machte auch mindestens genauso viel Spaß ;)

Schritt D: Namen eintragen
Die Namen der Planeten und Monde habe ich dann mit dem Text Werkzeug in eine neue Ebene mit dem Namen "T planeten" erstellt.

Schritt E: Routen einzeichnen
Nun ging es daran die Routen einzuzeichnen.

Ebene erstellen
Auch für sie habe ich zunächst eine neue Ebene "routen" erstellt.

Routen zeichnen
Für die Routen selbst habe ich dann das Bleistift-Werkzeug verwendet und einfach alle Routen der Vorlage nachgezeichnet.

Vorsicht!
Bei Verwendung des Bleistift Werkzeugs nur einmal am Anfang der gewünschten Linie klicken und einmal am Ende. Nur so entsteht eine kerzengerade Linie, die nur zwei Kontrollpunkte besitzt.

Sitzen die Endpunkte nicht 100% richtig, kann man sie später jederzeit mit dem Kontrollpunkt Werkzeug an die richtige Position rücken.

upload_2018-11-4_22-23-17.png

Stil festlegen
Nachdem alle Features der Vorlage übertragen waren, habe ich nun das dunkle Rechteck für den Hintergund (mit dem Auge Symbol im Ebenen-Dialog) wieder sichtbar gemacht.
Dann habe ich mit den Einstellungen im Pinsel-Dialog so lange herumgespielt, bis ich ein Design für die Routen gefunden hatte, das mir ganz gut gefiel.

Stil übertragen
Die Line mit dem prima-tollen Stil habe ich dann mit Strg + C in die Zwischenablage kopiert.
Alle Objekte der aktuellen Ebene (routen) mit Strg + A ausgewählt und den Stil des Objekts in der Zwischenablage mit Strg + Shift + V auf sie übertragen.


Schritt F: Karte aufhübschen
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Features der Vorlage in die Karte übertragen. Allerdings sah diese wegen des vielen copy-paste noch recht monoton aus, sodass ich mich noch einmal ans Werk gemacht habe.

Nebel einzeichnen

Um einen Nebel einzüfgen habe ich deshalb mit dem Füller-Werkzeug zunächst ein größeres Areal der Karte eingzeichnet.

upload_2018-11-4_22-26-40.png

Der unter "Filter - Verzerren - Filz Feder" zu findende Filter machte daraus dann ein recht nett anzusehende Nebelwolke.

Weil mir der Effekt für sich allein noch nicht farbenprächtig genug war, habe ich ihn mit einer ein wenig größeren Kopie des selben Areals in einer geringfügig abweichenden Farbe gestapelt.
Konkret abgewickelt habe ich das mit folgenden Schritten

(a) Nebel duplizieren mit Strg + D
(b) Neue Farbe zuweisen (im konreten Fall die Farbe mit Hex Code 800080ff)
(c) "Pfad - Erweitern" im Menü gewählt alternativ wäre auch der Shortcut Strg + ) möglich gewesen
(d) den neuen Pfad auf bekannte Art und Weise (siehe Sonne) unter den alten abgesenkt​

Warnung!
Da die Wirkung der eingesezten Filter on-the-fly berechnet wird kann man beliebig nahe an den Nebel heran zoomen, ohne dabei lustige Pixel Artefakte im Käschen-Look zu Gesicht zu bekommen, was an sich recht nett ist.
Haken der ganzen Sache ist jedoch, dass der Effekt für jeden Bildaufbau neu berechnet werden muss, was langsamere Rechner - wie etwa mein netbook - recht schnell so sehr in die Knie zwingt, dass weiteres Arbeiten nur noch im Schneckentempo möglich ist.
Abhilfe dafür gibt es am Ende dieses Abschnitts.
Vorab sollen erst noch ein paar weitere Sterne in den Hintergrund eingefügt werden.

... weiter geht es wegen maximal 10 Bilder Warnung im nächsten Post ...
@Hoffi et al: ich hoffe Mal in diesem besonderen Ausnahmefall "bebilderte Anleitung für Einsteiger" ist das erlaubt ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sterne zeichnen
Warnung!

Auch dieser Schritt ist recht rechenintensiv und ob er sich überhaupt vernünftig verwenden lässt hängt stark von der zur Verfügung stehenden Rechenleistung ab.
Auf meinen netbook arbeitet das Sprühdosen Werkzeug, das ich in diesem Schritt verwendet habe zum Beispiel überhaupt nicht gescheit, weshalb ich die Arbeit kurzerhand auf die Xeon Workstation verlagert habe, auf der die Bearbeitung nur so flutscht.

Vorlage erstellen
Auch für die Sterne habe ich eine neue Ebene "sterne" angelegt und zunächst eine passende Vorlage erstellt.
Da es sich bei den für das Setting nicht weiter wichtigen Sternen ja ebenfalls um Sonnen handelt, habe ich mich an des selbe Muster wie bei den Sonnen gehalten.
Ein gefüllter Kreis und eine Ellipse mit radialem Farbverlauf.
Nur diesmal ein wenig kleiner.

Danach habe ich dann einfach wild mit dem Sprüdosen Werkzeug darauf los gepinselt.
Wichtig bei der Verwendung dieses Werkzeugs ist es vor der wilden Pinselei den gewünschten Modus - in diesem Fall "Sprühe Klone" - auszuwählen.
Die restlichen Paramater bestimmen dann bloß noch wie zufällig die aufgetragenen Kopien denn sein dürfen.

upload_2018-11-4_22-30-5.png

Staub einfügen
Zu guter Letzt habe ich dem Hintergrund dann stellenweise noch ein wenig aufgehellt. Etwa um reflektierenden Staub zu simulieren.

Zu diesem Zweck habe ich ein weiteres Rechteck einfügt, das sich über die komplette Zeichnung erstreckt und einen gemeinen Griff in den eigenen Giftschrank getan.
Aus mir vollkommen schleierhaften Gründen findet sich mein Lieblingsfilter für solche Zwecke nicht mehr in aktuellen inkscape Versionen.
Hier musste aus diesem Grund eine Kopie des Filter aus einer älteren Version herhalten.

Pixeln
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen Stand erreicht, der sich an meinem netbook nicht mehr vernünftig bearbeiten ließe, weshalb ich zu einem kleinen Trick gegriffen habe, und alle statischen Hintergrundelemente kurzerhand in eine Pixelgrafik exportiert habe.

Zu diesem Zweck habe ich im Ebenen Dialog einfach bei allen anderen Ebenen das Auge Symbol angeklickt um sie unsichtbar zu machen und danach das Bild über "Datei - PNG Bild exportieren" in eine .png Bilddatei exportiert.

Diese habe ich danach in eine neue Ebene eingefügt und auf Bildgröße gesetzt.
Bei den besonders rechenintensiven Originalen habe ich danach natürlich das Auge Symbol weg genommen, damit sie nicht mehr gezeichnet werden.

Nebel benennen
Ein letzter Kniff steckt noch im Schritzug des Nebels.
Um ihn von schief nach schräg über die Karte schreiben zu können habe ich zunächst eine neue Ebene "grundlinie" angelegt und den gewünschten Verlauf mit dem Bleistift-Werkezug eingezeichnet.

Um den Schritzug auf diese Linie zu setzen braucht man nun bloß noch beide Objekte - sprich Linie und Schritzug - auszuwählen und im Menü "Text - An Pfad ausrichten" wählen.

upload_2018-11-4_22-30-30.png

Tipp:
Setzt man den Schriftzug bereits vorab als zentrierten Text erscheint er direkt in der Mitte der gezeichneten Linie.
Sitzt er nicht an der gewünschten Position kann man den Cursor an den Anfang bewegen und die Schrift mit Alt + Pfeiltasten relativ zur Grundline verschieben.

Resultat
Im Anhang findet Ihr das Resultat der ganzen Werkelei.

Abrufen könnt Ihr die svg Datei unter dem folgenden Link
https://drive.google.com/drive/folders/1Gk80THWiGPwi7mCGt1LeMiwCROsKvEY2?usp=sharing

Letzte Worte
Falls Ihr Euch selbst an einen Versuch wagen solltet und beim Nachturnen irgendwo stecken bleibt, weil ich das alles einfach viel zu doof beschrieben habe, dann meldet Euch.

Ansonsten wünsche ich frohes Tüfteln.

Sowohl diese Anleitung als auch das verlinkte Dokument könnt Ihr zustätzlich zu den Bedingungen des Forums selbstverständlich wie immer auch unter CC0 verwenden.
 

Anhänge

  • fertig.png
    fertig.png
    1,1 MB · Aufrufe: 27
Zuletzt bearbeitet:
Nachzubauen nicht aber herein gesehen um herauszufinden, wie unser Universum dort so dargestellt wird natürlich schon. ;)
Da proprietäre Software für mich persönlich nicht in Frage kommt zwar nicht in das genannte Programm, dafür aber in eine Reihe von Kandidaten aus der Free Software Ecke, von denen ich an dieser Stelle zumindest zwei nennen möchte.

Kandidat 1: celestia
Dem was ich der Beschreibung der verlinkten Software entnehmen konnte dürfte das Programm "celestia" (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Celestia) recht nahe kommen.
Handelt es sich dabei doch um eine Weltraum Simulation. Wen ich mich nicht verlesen habe fällt wohl auch diese "spaceengine" Geschichte in diese Kategorie.

Man kann Planeten, Monde, Raumschiffen und was auch immer bei ihrer Eigenrotation und Umlaufbewegung zusehen, wenn man die Skalierung der Zeitachse geeignet wählt.
Flüge zwischen den Himmelskörpern planen und Kamerafahrten auf diesen Kursen folgen. Wenn es sein soll, sogar Video-Clips von Flügen, dem Sonennaufgang auf Phobos, einem Rundflug um die Saturn-Ringe und solche Dinge aufnehmen.

Anpassbar an die eigenen Bedürfnisse - sprich mit eigenen Sonnen, Planten, Monden, Raumschiffen, etc. ist die ganze Sache wohl auch.
Wobei es bei der Beschreibung der Objekte dann schon recht technisch wird und man dabei mit Begriffen wie Periode, Exzentrizität, etc. wohl schon recht sicher hantieren können sollte.

Immerhin wie sich diese ganzen Daten in das Rechenmonster einfüttern lassen scheint recht gut dokumentiert.
An einen Versuch für das Tischrollenspiel einen eignen Datensatz für eine fiktive Galaxie zu erstellen habe ich mich allerdings selbst noch nicht gemacht.
Eine exemplarische Sammlung fiktiver Universen, die Benutzer des Programms bereits erstellt haben, findet sich unter folgendem link: http://www.celestiamotherlode.net/catalog/fictional.php

Kandidat 2: gaia sky
Wenn es hingegen vor allem darum geht sich in der eigenen Galaxie ein wenig genauer umzusehen, dürfte vermutlich das Programm "gaia sky" (siehe: https://zah.uni-heidelberg.de/de/in...l-fuer-die-oeffentlichkeit-downloads/gaiasky/) ein besonders gut geeigneter Kandidat sein.
Entwickelt wurde es im Rahmen der 2013 gestarteten Gaia-Mission der europäischen Raumfahrtbehörde.

Der neueste Katalog enthält wenn mich nicht alles täuscht so etwas um die 1,7 Milliarden erfasste Objekte.
Da braucht es schon eine ganze Weile bis man auch wirklich alles in Augenschein genommen hat. ;)

Auch hier ist das Format der eingelesenen Kataolog-Dateien recht gut dokumentiert, sodass man mit ein wenig Experimentierfreude und Forscherdrang recht sicher auch hier fiktive Daten eines eigenen fantastischen Universums einfüttern kann.

Bedenken
Tatsächlich habe auch ich schon das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt Programme wie die genannten auch für das Tischrollenspiel zu verwenden.
Wenigstens drei Bedenken haben mich bisher allerdings stets davon abgehalten.
Damit es nach obiger Lobrede auf die genannten Programme später nicht heißt, ich hätte nicht zumindest gewarnt, möchte ich sie an dieser Stelle zumindest kurz nennen.

Schwierigkeit 1: Das Universum ist 3-dimensional
Schon bei unserem 3D Heimatplaneten Erde ist es nicht ganz so leicht ihn aufs Papier zu bringen, weshalb es bereits hier zahlreiche Projektionsarten alle mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen gibt.

Noch komplizierter wird die ganze Sache, wenn es darum geht den kompletten Raum zu kartieren.

Schwierigkeit 2: Das Universum ist leer

Allen oben genannten Programmen ist gemein, dass sie dem Simulations-Aspekt dahin gehend Rechnung tragen, dass sie eine Darstellung wählen, die sich an den Sichtverhältnissen orientiert, die am gewählten Ort zu erwarten wären.

Sprich: Der Mars ist von der Erde aus gesehen eben kaum größer als all die anderen kleinen Beugungsscheibchen, als die wir weit entfernte Sterne wahrnehmen. Oder anders formuliert die Darstellung ist im wesentlichen bloß eine schwarze Fläche mit ein paar winzig kleinen Punken hier und da.
Planeten - und damit die Objekte, die für spannende Weltraum-Abenteuer ja so besonders interessant sind - in fremden Sonnensystemen sehen kann man bei dieser Darstellungsart überhaupt nicht.

Schwierigkeit 3: ... und soo viel Müll

Unsere Sonne scheint zwar so gut wie Nichts, gemessen an der gewaltigen Zahl von Sternen in unserem Universum.
Zugleich ist sie aber auch ein Stern, der zumindest auf einem seiner Planeten so etwas wie Leben überhaupt ermöglicht. Was zumindest allem Anschein nach gar nicht Mal ganz soo alltäglich in den endlosen Weiten des Alls ist.

Will heißen: In einem auf Simulations-Ebene mit wirklich jedem Himmelsobjekt dargestellten Universum, muss man die für spannenden Weltraum-Abenteuer interessanten Orte wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen suchen.

Ganz anders als bei einer lediglich schematischen Darstellung, die sich auf eben diese interessanten Orte beschränkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön, jetzt bleibt nur noch die Frage, welcher Sektor der Neuen Grenzwelten das ist. :D

Ah, warte! Vielleicht kannst du auch noch erklären, wie du diese ganzen schicken Symbole gebaut hast? Ich hab da zwar ne Vermutung, aber vielleicht geht es ja auch einfacher, als ich glaube.
 
Oha - ja richtig.

Da die Anleitung beim Schreiben immer länger und länger wurde, hatte ich den Teil Verzierung mit Symbolen komplett weg gelassen.
Liefere ihn an dieser Stelle aber gerne nach. ;)

Um den Rest nicht komplett abzuhängen. Die Rede ist von einer Reihe von Symbolen, die ich zum Verzieren der Sternen-Karte verwendet hatte.
Ganz konkret hatte ich für die Auszeichnung von Planeten, Monden und was-auch-immer die folgenden Symbole vorgesehen.

upload_2018-11-6_22-44-28.png

Ich fahre daher fort mit ...

Schritt G: Karte mit Symbolen verzieren


Temperatur hoch
Für das Temperatur hoch Symbol habe ich zunächst mit dem Stern-Werkzeug einen Stern gezeichnet. Die Zahl der Ecken hatte ich dabei mit dem Wert 16 vorgegeben.

Achtung! Neben Sternen kann man mit dem Stern-Werkzeug auch n-Ecke zeichnen.
Damit tatsächlich Sterne gezeichnet werden ist es wichtig den Stern-Modus zu aktivieren.

upload_2018-11-6_22-45-20.png

Als nächstes habe ich einen Kreis eingezeichnet und ihn im Inneren des Sterns zentriert.
Kann man auch mit endlosem Hin- und Herschieben mit der Maus halbwegs mittig positionieren, einfacher geht es jedoch mit dem Ausrichten Dialog.

Öffnen kann man diesen mit dem Shortcut Strg + Shift + A oder über das Menü via "Objekt - Ausrichten und verteilen ..."
Durchgeführt habe ich diese Operation sowohl einmal für die horizontale als auch einmal für die vertikale Richtung.

Tipp: Im konkreten Fall ist es komplett Wurst ob Stern an Kreis oder Kreis an Stern ausgerichtet wird. In Fällen, in denen die Frage wer wird an wem ausgerichtet wichtig ist, kann man diese Option über den Knopf "Relativ zu:" im Dialog festlegen.

upload_2018-11-6_22-45-49.png

Nun habe ich den Kreis aus dem Stern ausgeschnitten.
Das geht mit folgenden Schritten.

(a) beide Objekte auswählen
(b) "Pfad - Differenz"

In das entstandene Loch habe ich nun bloß noch einen weiteren Kreis eingezeichnet und war bereits fertig. ;)

Schneeflocke zeichnen
Beim Zeichnen der Schneeflocke habe ich mir die Symmetrie des Symbols zunutze gemacht um mir ein wenig Arbeit zu sparen.
Sieht man genau hin, stellt man fest, dass lediglich aus einem zentralen Kreis und insgesamt 6 Y-förmigen Elementen besteht.

Gezeichnet habe ich daher zunächst erst einmal einen Kreis.

Dann habe ich mit dem Bleistift Werkzeug eines der Y-förmigen Elemente gezeichnet. Hier gilt die gleiche Warnung wie beim Zeichnen der Routen im Post zuvor. Jeweils nur einmal am Anfang und einmal am Ende der gewünschten Linie Klicken.

Tipp: Hält man während des Zeichnens die Strg Taste gedrückt rastet die Richtung der gerade gezeichneten Linie automatisch in 15° Schritten ein.
Eine exakt vertikale Linie und zwei im Winkel 45° zu dieser stehende für das Y lässt sich so problemlos zeichnen.

Nun musste ich das Y-Element nur noch verfielfältigen und rotieren.

Achtung! Den fixen Punkt, um den Rotationen eines Zeichnungselements durchgeführt werden kann man in inkscape mit dem recht leicht zu übersehenden Plus Symbol festlegen.
Damit die Y-Elemente nach dem Rotieren wie gewünscht positioniert sind, habe ich dieses Plus Symbol daher vorab in die Mitte des kleinen Kreises verschoben.

upload_2018-11-6_22-46-43.png

Hält man während des Rotierens die Strg Taste gedrückt erfolgen Rotationen nur in festen Schritten von Vielfachen von 15°.
Für 60° zwischen den Elementen musste ich also bloß jeweils 4 Einrastpositionen weiter drehen um die gewünschte Orientierung zu erreichen.
Alternativ kann man den aktuellen Rotationswinkel auch jederzeit in der Statuszeile ablesen.

upload_2018-11-6_22-47-12.png

Bergbau Symbol
Bei dem Bergbau-Symbol habe ich mir mit einem Trick beholfen.
Hier habe ich einfach mit dem Text Werkzeug einen Schriftzug mit gehöriger Schriftgröße erstellt, der lediglich aus dem Unicode Zeichen U+2692 bestand und das ganze dann mit "Pfad - Objekt in Pfad umwandeln" in einen Pfad umgewandelt.

Pflanzen Symobol
Das Pflanzen Symbol habe ich aus Bezier Kurven zusammen gebaut.
Mir dabei um einen schnellen Start mit schönem Kurvenverlauf zu haben allerdings mit einem kleinen Trick beholfen.

Als Ausgangspunkt habe ich nämlich ganz einfach einen Kreis gewählt und diesen dann mit "Pfad - Objekt in Pfad umwandeln" in eine Bezier Kurve konvertiert.

Nun hatte ich nach Auswahl des Kontrollpunkt-Werzeugs bereits alle Kontrollpunkte, die ich für ein Blatt brauchte.
Den oberen Punkt habe ich dann durch Betätigen des Knopfs "Knoten in Ecke umwandeln" zur Blattspitze gemacht und ihn noch ein klein wenig weiter nach oben verschoben.

upload_2018-11-6_22-48-54.png

Zusammen mit einer Kopie und ein wenig Drehen und Schieben hatte ich dann dann schon fast alles für das Blätter-Symbol beisammen.
Im letzten Schritt habe ich dann mit dem Kugelschreiber Werkzeug ein V-förmiges Element für die Stiele hinzugefügt und diese mit dem Kontrollpunkt Werzeug ein wenig verbogen.

upload_2018-11-6_22-49-18.png

Warndreieck

Zu guter Letzt habe ich dann noch die Warndreiecke erstellt.
Hierfür habe ich erneut das Stern Werkzeug verwendet. Es diesmal aber in den n-Eck Modus geschaltet und die Zahl der Ecken auf drei gesetzt.

upload_2018-11-6_22-49-53.png

Das sah schon Mal nicht schlecht aus, nur waren die Ecken noch ein wenig scharfkantig, weshalb ich mir auch hier mit einem kleinen Trick beholfen habe.
Die Linienstärke habe ich hierfür auf einen sehr hohen Wert gesetzt und den Verbindungs-Stil auf rund.

upload_2018-11-6_22-50-14.png

Nun brauchte ich bloß noch "Pfad - Kontur in Pfad umwandeln" auszuwählen, um die dicke Umrisslinie in einen eigenen Pfad zu verwandeln.

Da eigentlich das ganze Dreieck gefüllt sein sollte, habe ich danach mit dem Kontrollpunktwerkzeug einfach alle Kontrollpunkte des inneren Dreiecks entfernt.
Mit geänderter Füllfarbe und reduzierter Linienstärke sah das ganze dem gewünschten Ziel schon ein wenig ähnlicher.

upload_2018-11-6_22-50-59.png

Die innere schwarze Rahmenlinie des Dreiecks habe ich schließlich auf die selbe Art und Weise produziert und zu guter Letzt noch mit dem Textwerkzeug den gewünschten Buchstaben eingesetzt.
 
Hammer! Gefällt mir sehr gut.
welches Zeichenprogramm benutzt du? (steht wahrscheinlich irgendwo).

Habe für mein RPG Settings selbst einen Sternenhimmel gezeichnet und GIMP2.6 genutzt.
Tipp: Meist gibt es irgendwo in den Programmen das Zeichentool Rauschen oder Hintergrundrauschen. Mit ein paar Tricks, kann man daraus einen Fixsernhimmel darstellen, der hinter den Hellen Vordergrundplaneten steht.
Das Ergebnis sind dann etwas realistischer aus, wenn man das denn will. Wichtig war mir z.b. dabei eben diese Perspektive eines Beobachters von der Erdoberfläche (eben ein Bild und keine Karte). Und ich wollte auch die Jahrezeiten, Planetenverläufe etc. richtig abbilden. Hierzu habe ich u.A. Stellarium genutzt. Das ist auch Freeware AFAIK.
 
welches Zeichenprogramm benutzt du?
Oha, das müsste eigentlich irgendwo im ersten Post stehen, ist in diesem aber vermutlich recht gut versteckt.
Verwendet habe ich das Programm inkscape.

Anders als Programme wie GIMP, die das Bearbeiten von Rastergrafiken erlauben, handelt es sich dabei um ein Zeichenprogramm, das für das Bearbeiten von Vektorgrafiken ausgelegt ist. Die Beschreibung des Bildes besteht bei diesen nicht aus einem festen Pixelraster, in dem jedem einzelnen Kästchen des Rasters ein fester Farbwert zugewiesen wird, sondern in Form geometrischer Objekte wie Kreise, Rechtecke, Kurven, etc. für die nur die zum Zeichnen nötigen Parameter wie Position, Radius, etc. gespeichert wird.
Vorteil dieser Variante ist, dass man die Zeichnung auf beliebige Größen skalieren kann, ohne bei Vergrößerung die von Pixelgrafiken bekannten Kästchen-Artefakte zu erhalten.

Der Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Vektorgrafik kann das ein wenig geschickter erklären als ich. Falls Fragen bezüglich der Vektorgrafik-Geschichte offen sind, am besten einfach dort noch einmal nachlesen.

Ein weiterer Grund, aus dem ich - nicht nur für Sternkarten sondern auch für Raumpläne, etc. - gerne inkscape verwende ist der, dass sich einzelne Zeichenobjekte hier auch nachträglich noch problemlos manipulieren lassen ohne eine Überarbeitung der gesamten Zeichnung notwendig zu machen. Tische, Stühle, Regale oder in Fall Sternenkarte Sonnen, Planeten, Monde, etc. lassen sich so z.B. auch später ohne großen Aufwand verschieben in der Größe ändern, etc.

Tipp: Meist gibt es irgendwo in den Programmen das Zeichentool Rauschen oder Hintergrundrauschen. Mit ein paar Tricks, kann man daraus einen Fixsernhimmel darstellen, der hinter den Hellen Vordergrundplaneten steht.
Einige dieser Filter sind in GIMP recht gut unter "Filter - Render - Wolken" versteckt.

Eine andere Option in GIMP bietet die Option "Zittern hinzufügen" in den Werkzeugeinstellungen. Stellt man den Parameter Menge auf einen vernünftigen Wert ein und wählt einen geeigneten Pinsel braucht man nur wild mit der Maus kreuz und quer über das Bild zu pinseln.

Tipp: Passt man den Parameter "Abstand" im Pinseldialog an, lassen sich auch andere als der in diesem Beispiel verwendete Stern-Pinsel verwenden.

upload_2018-10-7_22-28-12-png.24518
 
genau, cloud oder plasma war die Funktion. Zittern habe ich noch nicht probiert, klingt aber interessant.
Mit Vektorgraphiken habe ich mich noch nicht beschäftigt, da ich mich auch schon bei "normalen" Zeichenprogrammen komplett reinarbeiten musste. Ich verstehe sowieso nicht, wieso man eine Vektorgraphik, die im Endeffekt auch in Pixeln dargestellt wird, hochskalieren kann, aber eine Pixel-(Raster)graphik, nicht, wo man ja theoretisch auch nur die Anzahl an Pixeln gleichen Inhalts vervielfachen muss.
 
Ich verstehe sowieso nicht, wieso man eine Vektorgraphik, die im Endeffekt auch in Pixeln dargestellt wird, hochskalieren kann, aber eine Pixel-(Raster)graphik, nicht, wo man ja theoretisch auch nur die Anzahl an Pixeln gleichen Inhalts vervielfachen muss.

Ich probiere es mit einem Beispiel.

Beispiel
Bei einer Pixelgrafik ist die für die Darstellung eines Bildes nötige Information in einem festen Kästchenraster gespeichert.

Für eine Bild mit einer Bildgröße von 7 x 7 Pixeln und damit mit einem Raster von 7 x 7 Kästchen könnte die folgende Belegung der Kästchen mit den Farbwerten rot, weiß und Zwischenwerten z.B. einen Kreis darstellen.

upload_2018-11-11_22-27-18.png

Bei einer Vektorgrafik gibt es ein solches Raster nicht.
Für einen roten Kreis mit den selben Dimensionen wie zuvor wäre die für die Dastellung des Bildes nötige Information stattdessen z.B. in folgender Form abgelegt.

Zeichne einen gefüllten roten Kreis mit einem Radius von 2,5 an der Postion (3,5; 3,5)

Bevor ein auf diese Art und Weise beschriebenes Bild auf einem Medium wie Bildschirm, Drucker, etc. dargestellt werden kann, muss es natürlich - wie Du bereits bemerkt hast - zunächst in eine Rastergrafik konvertiert werden.

Je nach eingesetztem Algorithmus für die Kantenglättung könnte die resultierende Rastergrafik dabei genauso aussehen wie bei der Pixelgrafik.
Soweit also erst Mal kein allzu großer Unterschied.

Who cares?
Spannend wird der Unterschied bei den beiden Beispiel erst, wenn das 7 x 7 Pixel große Bild nicht mehr in einem 7 x 7 Punkte großen Raster des Ausgabemdiums dargestellt werden soll. Sondern z.B. in einem Raster der Größe 32 x 32 Punkte.

Vektorgrafik
Bei einer Vektorgrafik gibt es hier kein großes Problem.
Immerhin können die neuen Größen und Positionen der Zeichnungselemente mit einfachem Dreisatz leicht neu berechnet werden.

In unserem Beispiel mit dem roten Kreis braucht der Computer z.B. bloß die Angaben zu Position und Radius mit dem Faktor 32/7 zu Multiplizieren.

Selbstverständlich muss das Bild auch hier für die Darstellung auf dem Ausgabegrät zunächst in eine Rastergrafik konvertiert werden.
Für unser Beispiel könnte das Ergebnis je nach gewähltem Algorithmus für die Kantelnglättug z.B so aussehen. (Achtung - Darstellung der generierten Rastergrafik um Faktor 4 vergrößert um die einzelnen Klötzchen des Rasters besser sichtbar zu machen)

upload_2018-11-11_22-32-34.png

Aufgrund der geometrischen Beschreibung des Bildes - Zeichne einen gefüllten roten Kreis mit Radius r an der Postion (x, y) - "weiß" der Computer beim Berechnen des Rasters ja, dass er mit den neuen Daten für Position und Mittelpunkt einen Kreis zeichnen soll.

Pixelgrafik
Problematischer hingegen sieht die Sache bei unserem Pixelbild mit dem lustigen Kästchenraster aus.
Hier stehen wir vor der kniffeligen Aufgabe aus den 49 Farbwerten des ursprünglichen 7x7 Kästchenrasters 1024 Farbwerte für unseres neues 32x32 Kästchenraster zu "erfinden".

Und erfinden ist hier tatsächlich wort-wörtlich gemeint. Denn Information darüber, wie genau die neuen Kästchen korrekt einzufärben sind, haben wir schlicht und ergreifend nicht.
Handelt es sich bei der lustigen Kästchensuppe der Eingangsdaten tatsächlich um einen Kreis? Oder bloß um ein verschommenes Plus Zeichen? Oder gar um eine verschwommene Box?

Gängige Interpolationsalgorithmen könnten für unser Beispiel z.B. die folgenden Resultate liefern. (Achtung - auch hier habe ich die generierte Rastergrafik um den Faktor 4 vergrößert damit die Klötzchen besser erkennbar sind.)

upload_2018-11-11_22-32-9.png
Sieht nicht ganz so knackig aus wie das obige Beispiel. Der Interpolations-Algorithmus ganz links entspricht dem von Dir vorgeschlagenen "nur die Anzahl an Pixeln gleichen Inhalts vervielfachen".

... und ohne den Faktor 4?
Hier noch einmal eine Gegenüberstellung ohne Klötchen-Vergrößgerung um den Faktor 4.
Als Ausgabegröße habe ich diesmal ein Raster von 100x100 Punkten gewählt.

upload_2018-11-11_22-31-37.png

Fazit
Zugegeben das Beispiel war ein wenig gekünstelt.
Denn niemand mit gesundem Menschenverstand käme auf die Idee eine Zeichnung, die er später mit 100x100 Punkten darstellen möchte, als 7x7 Pixel Grafik zu erstellen.

Dennoch hoffe ich, dass es mir mit dieser Übertreibung gelungen ist hinsichtlich Deiner Frage ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. ;)

Real World Beispiel

Als "real world" Beispiel hier ein Versuch den selben vergrößerten Ausschnitt der erstellten Sternenkarte auszuschneiden.

Links vom Raster der exportierten Pixelgrafik auf das gewünschte Raster "hochgerechnet".
Rechts die gewünschte Rastergrafik direkt aus der .svg Datei erstellt.
upload_2018-11-12_0-0-52.png
Den Unterschied sollte man ganz gut erkennen.
Links verwaschene Konturen und lustiger Klötzchen-Effekt.
Rechts deutlich schärfe Konturen und keine Klötzchen-Artefakte weit und breit.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Mühe hättest du dir jetzt gar nicht machen brauchen, aber trotzdem danke.
Du hast natürlich recht, dass man bei einem Pixelbild schlussendlich nie sicher sein kann, was es eigentlich darstellen soll, demzufolge weiß man auch nicht, was man vergrößern (und verkleinern) darf. Das war die Information, die mir fehlte, um das Problem zu verstehen.
 
Zurück
Oben Unten