Sterbetafel VtM

Ioelet

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Nachdem ich es mir nun schon seit einer ganzen Weile vorgenommen hatte, hat Magnus heute meinen mathematischen Ehrgeiz gekitzelt und ich mach es endlich:
Im Anhang findet ihr eine von mir erstellte Sterbetafel zu Vampiren in der WoD

Inhalt:
Neben einer kleinen Übersicht über die verwendeten Zahlen und einer kleinen Rechenseite findet ihr als wesentlicher Bestandteil der Datei im Abschnitt "Sterbetafel ruhig" die eigentliche Sterbetafel. Das "ruhig" bezieht sich darauf, dass diese Daten sich auf Sterberaten beziehen sollen, wie sie für den durchschnitlichen Bewohner einer durchschnittlichen Camarilla-Domäne gelten, wenn keine ungewöhnlichen äußerlichen Unruhen (wie z.B. Inquisition, Sabbat-Invasion, Werwolf-Krieg) vorkommen.
Die Sterbezahlen beziehen sich somit auf einerseits Dinge wie Selbstmorde oder Unfälle, gleichzeitig aber auch über die unvermeidlichen Opfer interner Intrigen, kleinerer Scharmützel mit Sabbat/Werwölfen/Jägern, Hinrichtungen und derartiges.

Quelle:
Die Werte basieren auf Angaben aus dem Clansbuch Lasombra und setzen diese weiter fort. Da Lasombra als eine Art "Ventrue des Sabbat" gesehen werden können, denke ich, dass sie innerhalb des Sabbats verhältnismäßig geringe Opferzahlen aufweisen. In einer friedlichen Zeit/Domäne sehe ich die Werte als vergleichbar mit denen eines durchschnittlichen Camarilla-Vampirs an. Auf dieser These beruhen meine Berechnungen.

Verwendung:
Bei der Struktur habe ich mich an klassischen Sterbetafeln orientiert wie sie von Versicherungen benutzt werden (und dabei auf unnötige und für den Laien unverständlcihe Kennzahlen verzichtet), L_x bezeichnet den Anteil der nach x Jahren noch lebenden, wenn in Jahr 0 mit 100.000 Lebenden gestartet wird. Jahr 0 habe ich hierbei nicht mit dem Kuss gleichgesetzt, sondern inklusive einer gewissen Eingewöhnungszeit - gerade bei Lasombra heißt es, dass viele die Anfangszeit ihres Unlebens nicht überstehen.
Ich betrachte in meiner Statistik somit nur Kainiten die (zumindest anfangs) akzeptieren, was sie sind und damit klarkommen.
p_x ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kainit der bereits x Jahre überlebt hat, auch das (x+1)-te Jahr überleben wird, q_x bedeutet umgekehrt die Wahrscheinlichkeit, dass der (p_x)-jährige in diesem Jahr stirbt.
Man kann erkennen, dass mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit auch das nächste Jahr zu überstehen steigt.

Wichtig für die Verwendung ist, dass ihr berücksichtigt, dass die Statistik sich auf aktuelle Daten bezieht und von durchgehendem Frieden ausgeht. Gerade wenn man in den Regionen 100+ unterwegs ist, sollte klar sein, dass tatsächliche Daten abweichen würden, egal ob man einen heute 100-jährigen (der die Weltkriege überleben musste) oder einen potenziell in 100-jahren (mit möglicherweise dazwischenliegendem Gehennah) noch lebenden Vampir betrachtet. Es ist ein reines "wenn immer alles so schön gewesen wäre und bleiben würde wir hier und heute, dann...".
Insofern lässt es sich gut als eine Obergrenze festsetzen um Überlebenswahrscheinlichkeiten zu bestimmen.
Wenn also von 25 städtischen Vampiren in Domäne X im Jahr 1800 heute noch 8 Leben, dann ist das eine extrem hohe Zahl - in einer Camarilla-Musterdomäne würde man annähernd 3-4 Kainiten dieses Alters erwarten (natürlich plus die später zugezogenen aus anderen Domänen).

Alles auch immer mit der Grundthese, dass die Gleichsetzung der Durchschnitts-Friedens-Camarilla mit den Idealzahlen von Lasombra sinnvoll ist.

Zum Abschluss somit noch ein kleiner Fun-Fact:
Hätte es Inquisition und Anarchenkriege nicht gegeben hätten in einer vom Krieg verschonten Domäne von 8% aller Kainiten die letzten 1000 Jahre überlebt.

Anhang anzeigen sterbetafel2.xls

Sterberaten.png

Anhang anzeigen sterbevergleich.xls
 
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Kommt drauf an für was. Wenn es darum geht wie viele übrigbleiben ja.
Wenn man aber beispielsweise eine eher unwichtige Domäne hat in die die SCs alle 10 Jahre reisen, könnte man die Sterbewkeiten nutzen um darauf basierend auszuwürfeln, wer beim nächsten Besuch noch alles am Leben ist (ganz unabhängig von zusätzlichen kriegsbedingten Toten).
 
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Ah, verstehe. Das ist mehr was für langfristige Betrachtungen. Witzig das man überhaupt sowas ausrechnen kann.

Kann man umgekehrt daraus ableiten, mit welcher Wahrscheinlichkeit es pro Jahr wenigstens einen Todesfall pro Domäne gibt?
Also eine Domäne mit 10 Vampiren, die alle 100 Jahre alt sind und jeweils eine Sterbewahrscheinlichkeit von 3% haben. Dann müsste ja die Wahrscheinlichkeit das keiner stirbt bei 0.97^10 liegen, richtig? Das wäre ja dann nur 74%, also mit 26% ist wenigstens einer Asche und das für Ahnen deren Überlenschancen noch besser stehen als für Neugeborene und auch noch in ruhigen Zeiten...

Von wegen Vampire sind unsterblich. Was für eine PR-Lüge. :)
 
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Ja genau - allerdings bezieht sich das ja nicht nur auf Unfälle, sondern auch auf *hüstel* "Unfälle".
Du hast allerdings einen kleinen Rechen- bzw. Lesefehler:
Die Überlebenswkeit für 100jährige liegt bei 99,7% nicht 97%
Daraus folgt 0,997^10 (=97%) als Überlebenswkeit für alle 10 , also 1-97% Sterbewkeit für mindestens einen Toten.

Also von den 10 Ancillae würde in deinem Beispiel mit 3% Wahrscheinlichkeit wenigstens einer im nächsten Jahr vor einen Zug stolpern, einem Werwolf begegnen, sich mit dem falschen anlegen oder aufgrund seines Ungehorsams hingerichtet werden.

Eine kleine Anmerkung:
Diese 100jährige sind Ancillae (s. StatusThread), bei 10 Ahnen (sagen wir mal alle 500jährig) wäre die Wahrscheinlichkeit dass einer im nächsten Jahr stirbt bei 0,7%.

Ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig mit so einer Tabelle zu arbeiten. Falls noch Verständnisprobleme aber grundsätzliches Interesse bei jemandem besteht, kann ich da auch gerne noch etwas rumbasteln. Wenn ich die Zeit finde kann ich vielleicht sogar ein kleines VBA-Tool mit den Daten basteln, dass gezielt verschiedene Wahrscheinlichkeiten berechnet... dazu müsste allerdings als Uploadformat dann auch "Excel mit Makro" möglich sein...
 
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Ja genau - allerdings bezieht sich das ja nicht nur auf Unfälle, sondern auch auf *hüstel* "Unfälle".
Du hast allerdings einen kleinen Rechen- bzw. Lesefehler:
Die Überlebenswkeit für 100jährige liegt bei 99,7% nicht 97%
Daraus folgt 0,997^10 (=97%) als Überlebenswkeit für alle 10 , also 1-97% Sterbewkeit für mindestens einen Toten.

Also von den 10 Ancillae würde in deinem Beispiel mit 3% Wahrscheinlichkeit wenigstens einer im nächsten Jahr vor einen Zug stolpern, einem Werwolf begegnen, sich mit dem falschen anlegen oder aufgrund seines Ungehorsams hingerichtet werden.

Ah. Alles klar. Supi.
Nur mal so zum (morbiden) Vergleich. Wie hoch wäre denn die Sterbewahrscheinlichkeit eines jungen/mittelalten/alten, männlichen Mitteleuropäers?
Oder anders gefragt: Haben Vampire eher öfter oder seltener als normale Menschen Unfälle & "Unfälle".
Werwölfe z.B., dürften ja wohl auch eine enorm hohe Sterblichkeitsrate haben.

EDIT: Ob es wohl in manchen Städten illegale Wettlokale von Ravnos gibt, wo man auf das Ableben seiner Mit-Kainiten setzten kann? :)
 
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Wenn ich die Zeit finde kann ich vielleicht sogar ein kleines VBA-Tool mit den Daten basteln, dass gezielt verschiedene Wahrscheinlichkeiten berechnet... dazu müsste allerdings als Uploadformat dann auch "Excel mit Makro" möglich sein...
Eine "Excel mit Makro"-Datei kannst aus Sicherheitsgründen nur als gepacktes Archiv (z.B. zip, rar) bei B! hochladen.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob man die Sterberate der Lasombra so einfach als für Ventrue und Camarilla typisch bezeichnen kann. Immerhin gibt es in der Camarilla keine gefährlichen Feuerspiele, die so "zum Spaß" abgehalten werden, noch blutige Zweikämpfe um die Führung eines Rudels. Auch wenn die Lasombra als "Ventrue des Sabbats" gelten und das Leben im Sabbat unblutiger sein mag, als klein Ventrue es erzählt bekommt, die These ist mehr als gewagt.

Nur so nebenbei.
 
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Ah. Alles klar. Supi.
Nur mal so zum (morbiden) Vergleich. Wie hoch wäre denn die Sterbewahrscheinlichkeit eines jungen/mittelalten/alten, männlichen Mitteleuropäers?
Oder anders gefragt: Haben Vampire eher öfter oder seltener als normale Menschen Unfälle & "Unfälle".
Werwölfe z.B., dürften ja wohl auch eine enorm hohe Sterblichkeitsrate haben.

EDIT: Ob es wohl in manchen Städten illegale Wettlokale von Ravnos gibt, wo man auf das Ableben seiner Mit-Kainiten setzten kann? :)
Ich möchte vorab kurz anmerken, dass es in diesem Beitrag um Statistiken zu realen Todesfällen geht. Lebensversicherungsmathematik wirkt häufig ein wenig makaber, wenn Einzelschicksale zu Teilen einer Statistik reduziert werden. Wenn ich hier also im locker-flockigen Ton über sterbende Menschen schreibe soll das nicht respektlos klingen, sondern ist einfach Folge daraus, dass ich es gewohnt bin mit solchen Daten zu arbeiten und mich in diesem abstrakten Rahmen nichts mehr schockieren kann.
Gleichzeitig habe ich dennoch versucht eine emotionale Interpretierung der Daten vorzunehmen um deutlicher zu machen, welchen Einfluss dies auf die Spielwelt hätte.

Ich hab hier eine aktuelle Sterbetafel gefunden.
Meine VtM-Sterbetafel ist nicht nach Geschlechtern getrennt. Ich halte diese These für etwas gewagt, da ich denke, dass in der Regel Frauen öfter den Kuss wegen sozialer Kompetenzen als wegen herausragender körperlicher Skills erhalten (von zweideutigen Wortspielen, die man in diese Aussage hineininterpretieren kann einmal abgesehen).
Sozialkompetente Kainiten haben aber mMn höhere Überlebenschancen als Frontschweine, weshalb ich vermuten würde dass im Schnitt weibliche Kainiten in einer ruhigen Stadt länger überleben.

Zur Vereinfachung des Vergleichs gehe ich also einfach mal davon aus, dass meine Sterbetafel für männliche Kainiten gilt und vergleiche sie mit männlichen Menschen.
Daraus können wir folgende Dinge ablesen:

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kainit, der seine Zeugung überlebte und die Anfangszeit psychisch und körperlich verkraftet hat, auch den Rest seines ersten Lebensjahres überlebt, entspricht der einjährigen Überlebenswahrscheinlichkeit eines 84-jährigen, d.h. der Tod ist etwas, was man zwar nicht direkt erwartet, aber eine durchaus präsente Bedrohung.
Man sieht hier beireits - und ich halte das für sehr sinnvoll - dass in den Anfangsjahren ein Kainit alles andere als unsterblich ist. Er tauscht seinen schwachen, kränklichen Menschenkörper zwar gegen die Fähigkeiten eines Raubtieres der Nacht, aber statt in der durchschnittsdeutschen Stadt in einem durchschnittsdeutschen Haus ein durchschnittsdeutsches Leben zu führen ist er nun der kleinste Fisch im Becken des organisierten kainitischen Verbrechens - wir bräuchten also zum Vergleich am besten Sterbetafeln für Mitglieder von Mafia-Familien.

In den nachfolgenden 4 Jahren reduziert sich das Sterberisiko auf das Maß eines 82-jährigen, also nur unwesentlich - er ist noch immer der kleinste Fisch.

Die jährlichen Sterbewahrscheinlichkeiten eines Kükens mit bis zu 10 Jahren verringern sich schließlich auf das Niveau eines 78-jährigen.

Ich muss hier kurz einschieben, dass ich selbst mit meiner Sterbetafel nicht komplett zufrieden bin. Die Sterbewahrscheinlichkeiten ändern sich sprunghaft, was in der Praxis wesentlich fließender sein sollte - dies liegt daran, dass ich mich primär für die Frage des längerfristigen Überlebens interessiert habe, also wie viele 100-jährgie 40 Jahre später noch maximal am Leben wären. Durch diese Unsauberkeit kommt auch der folgende Sprung zustande:

Für einen Neugeborenen mit 10 bis 20 kainitischen Jahren auf dem Buckel reduziert sich die Sterbewahrscheinlichkeit auf das Maß eines 70-jährigen. Wir sind also auf einem Niveau wo man in der Regel noch nicht (bzw. beim Kainiten "nicht mehr") man einen diesjährigen Tod denkt, das Thema aber nicht absurd ist.

Wenn der Neugeborene seine Position erst einmal gefestigt hat, sinkt das Risiko bis zu seinem 50. Unlebensjahr auf den Stand eines 61-jährigen. Das mag zwar immer noch "alt" klingen, jedoch befinden wir uns nun erstens eindeutig in einem "so alt war er noch nicht"-Bereich und zweitens bleibt beim Kainiten diese Sterbewkeit konstant, während der 61-jährige Mensch in Verlauf dieser 30 Jahre schließlich zum 90-jährigen mit massiv höherer Sterbewkeit würde - darauf werde ich am Ende noch einmal eingehen.

Bis zu seinem 100. Lebensjahr reduziert sich das Sterberisiko schließlich aus das Maß eines 53-jährigen. Ein Tod in diesem Alter ist wohl nahezu immer etwas schockierendes und überraschendes. Ein echter Schicksalsschlag für die Hinterbliebenen. Mit dem Tod eines 75-jährigen Kainiten rechnet man nicht.

Wir kommen nun in den Altersbereich der Ancillae. Ein 100-200-jähriger Ancillae entspricht hinsichtlich seines Sterberisikos einem 47-jährigen.
Ein Mensch mitten im Leben. Ein Schock.

200-400 Jahre: Die jährliche Sterbewkeit ist auf dem Level eines 40-jährigen.

Nun kommen wir zu den Ahnen und der letzten bei mir aufgeführten Sterbewahrscheinlichkeit:
Ein Ahn (zwischen 400 und 800) entspricht hierbei einem 30-jährigen.
Tod? Undenkbar!


Ich habe die emotionalen Interpretationen aus einem bestimmten Grund hingeschrieben. Wenn man nur liest "Sterbewkeit wie ein 60-jähriger" klingt das "unsterblich" ziemlich lächerlich. Allerdings sollte man sich bewusst machne, dass die jährliche Sterbewkeit in diesem Alter lediglich bei etwa 1% liegt. Der Greund, warum wir unterbewusst diesem Alter schon eine nennenswerte Sterblichkeit zuordnen ist, weil wir einerseits sämtliche Bekannte zwischen 55 und 65 in den selben Topf runden und somit bei einem großen Bekanntenkreis natürlich jedes Jahr von einem Verstorbenen in diesem Alter hören und andererseits absolut unterschätzen wie extrem Sterblichkeitsrisiken ansteigen.

Während der Kainit also (wie oben erwähnt) über 30 Jahre hinweg das Sterberisiko eines 60-jährigen hat, hat der 60-jährige am Ende das eines 90-jährigen. Dieses liegt etwa bei 17%.

Das Problem bei Menschen hinsichtlich ihrer Sterblichkeit ist also nicht, die grundsätzlich hohe Sterberate, sondern der massive Anstieg derselbigen im Alter. Das Risiko dass ein 99-jähriger seinen 100. Geburtstag nicht erlebt liegt bei frustirerenden 35%.

Im Rahmen des Methusalem-Maus-Projekts habe ich von Altersforschern die Zielsetzung gelesen, durch stoppen der menschlichen Alterung Menschen auf dem Sterbeniveau eines 20-jährigen konstant zu halten. Dies hätte eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 1000 Jahren zur Folge. (ich hab das nicht nachgerechnet, halte das aber für absolut vorstellbar)

Die Sterbedaten sind somit weitaus "unsterblicher" als sie beim ersten Lesen wirken.

@Maximiliano
Danke für den Einwand. Ich korrigiere somit auf unruhige Camarilla-Stadt.
 
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Faszinierend.

Letzte Anmerkung von meiner Seite:
Da ich ein sehr visueller Mensch bin und das Hantieren mit seitenlangen Listen etwas unhandlich finde (ist mehr was für Rolemaster), wollte ich fragen, ob du die Überlebenswahscheinlichkeit nicht auch noch grafisch darstellen könntest? X-Achse die Wahrscheinlichkeit, auf Y das Alter. Für die meisten Fälle wird man ja wohl nicht für das 72. und 73. Jahr eines Vampirs unterscheiden. Da würde eine etwas gröbere (und handlichere) Darstellung ausreichen.
 
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Was meinst du mit Wahrscheinlichkeit?
Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit Alter x das (x+1)te Jahr überlebt oder die Wahrscheinlichkeit, dass man (von 0 beginnend) das Alter x erreicht?

So eine Tafel gibt eine ganze Menge her, mit ein paar Handgriffen spuckt die dann auch aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein 287-jähriger 542 wird... ;)
 
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Jahr 0 habe ich hierbei nicht mit dem Kuss gleichgesetzt, sondern inklusive einer gewissen Eingewöhnungszeit - gerade bei Lasombra heißt es, dass viele die Anfangszeit ihres Unlebens nicht überstehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kainit, der seine Zeugung überlebte und die Anfangszeit psychisch und körperlich verkraftet hat, auch den Rest seines ersten Lebensjahres überlebt, entspricht der einjährigen Überlebenswahrscheinlichkeit eines 84-jährigen, d.h. der Tod ist etwas, was man zwar nicht direkt erwartet, aber eine durchaus präsente Bedrohung.
Man sieht hier beireits - und ich halte das für sehr sinnvoll - dass in den Anfangsjahren ein Kainit alles andere als unsterblich ist. Er tauscht seinen schwachen, kränklichen Menschenkörper zwar gegen die Fähigkeiten eines Raubtieres der Nacht, aber statt in der durchschnittsdeutschen Stadt in einem durchschnittsdeutschen Haus ein durchschnittsdeutsches Leben zu führen ist er nun der kleinste Fisch im Becken des organisierten kainitischen Verbrechens - wir bräuchten also zum Vergleich am besten Sterbetafeln für Mitglieder von Mafia-Familien.

Ich kann diese beiden aussagen von dir irgendwie nicht unter einen Hut bringen.
 
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Ich will auf folgendes hinaus:

Im Lasombra-Handbuch wird das Kapitel über die Sterberaten bei Lasombra damit eingeleitet, dass gesagt wird, wie hart bereits die Vorbereitungszeit vor dem Kuss ist und dabei auch einige sterben. Ein paar weiter sterben direkt beim Kuss. Die übrigen werden direkt in eine kalte brutale Welt geworfen ohne dass der Erzeuger wirklich Rücksicht auf sie nimmt. Viele verkraften das nicht und sterben bzw. begehen Selbstmord.

Ich denke das auch bei anderen Clans wie z.B. Nosferatu oder Malkavianer gerade die anfänglichen Selbstmordraten signifikant höhrer sein dürften als beispielsweise bei Ventrue oder Brujah.

Laut Lasombra-Handbuch sind somit nach wenigen Monaten nur noch etwa 50% übrig (wenn ich das richtig im Kopf hab - die Größenordnung stimmt jedenfalls). Dies hat allerdings mMn wenig mit grundsätzlichen Vampir-Sterberaten zu tun, sondern ist eine Clans-Besonderheit.

Es macht einfach einen gewaltigen Unterschied ob man als Tzimisce-Schaufelkopf ins Unleben startet oder als Giovanni nach 50-jähriger Einführung als Ghul. Dies in einer einzigen Statistik zu vereinen fände ich wenig aussagekräftig, deshalb habe ich mich dafür entschieden in der Statistik nur Vampire zu betrachten, die eine erste Anfangszeit (sagen wir mal 3 Monate) überstanden haben.

Also nochmal zusammengefasst:
Die Statistik gilt für Vampire die den Kuss vor mindestens 3 Monaten empfangen haben. Für jüngere Kainiten gelten extrem clansspezifische Sonderregeln.
Aber ganz unabhängig von den "buhaaaa - ich will kein Vampir sein"-Problemen ist die Sterblichkeit eines Kükens auch im Rest seines ersten Unlebensjahres signifikant erhöht: Er baut leichter Mist, er legt sich leichter mit dem falschen an oder er ist einfach zu schwach um selbst mit kleinen Problemen wie bewaffneten Menschen umzugehen...
 
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Sterberaten.png

So. Hab mal Excel zwei Diagramme ausspucken lassen. Das erste zeigt an wie viele von 100.000 gezeugten Kainiten im Anfangsjahr nach x Jahren jeweils noch übrig sind. Dies verdeutlicht noch einmal den Trend, der denk ich ziemlich gut zur WoD passt:
Junge Vampire sterben im Vergleich zu Ahnen wie die Fliegen - wer erst einmal ein paar 100 Jahre auf dem Buckel hat, der wird hingegen auch die nächsten 100 Jahre überstehen, wenn nichts spektakuläres dazwischenkommt.

Bei dem 2. Diagramm habe ich ein wenig geschummelt. Es zeigt jeweils die Sterberaten eines x-jährigen an, allerdings nicht die exakten Daten aus meiner Tabelle (die wie erwähnt sprunghaft treppenförmig verlaufen), sondern linear interpolierte Daten. Warum? Sieht schöner aus. ;)

Man sieht im zweiten Bild u.a. aufgrund der etwas seltsamen x-Achsen-Skalierung recht gut, dass die wesentliche Frage bei der Sterblichkeit folgende ist:
"Bist du noch ein Küken, ein Neugeborener ein Ancilla oder schon ein Ahn" - ob 100 oder 250 Jahre alt ist verglichen mit den extremen Sterblichkeitsunterschieden zwischen einem 0-jährigen und einem 50-jährigen nahezu irrelevant
 
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Das finde ich alles unglaublich interessant.

Das heißt dann auch, dass wenn ein Mensch mit 20 zum Kainit wird, er höchstwahrscheinlich nicht so alt wird, wie er eigentlich als Mensch geworden wäre, oder?
 
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Ich frag mich ob es auch clansbedingte Unterschiede in dieser Sache gibt... das Brujah z.B. wenn sie neu sind viel eher sterben können, weil sie sich noch nicht unter Kontrolle haben, als zb. Ventrue oder Tremere, die die ersten Jahrzehnte nicht vor die Tür gelassen werden.
 
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Ich würde eher sagen, dass die Unterschiede in der Sterblichkeit vor allem durch die Unterschiede der Erziehung und der Clans-Spezifika zu Stande kommen.

Der Sabbat überschwemmt shcon einmal eine Stadt mit unwissenden Neulingen.

Alte oder pseudo-noble Vampire kümmern sich in der Regel intensiver um ihre Kücken (Ventrue, Tremere, alte Vampire...), um mit ihnen "bei Hofe" einen guten Eindruck zu machen und ihren eigenen Status zu erhöhen.

...
 
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Der Sabbat überschwemmt keine Städte mit unwissenden Neulingen. Es gibt die Kriegstaktik der Schaufelköpfe für Belagerung von feindlichen Städten. Aber das sind sehr begrenzte Maßnahmen, da auch der Sabbat die Maskerade nicht wirklich gefährden, sondern nur die Handlanger der Camarilla beschäftigen will. Die unglücklichen Opfer sollen dabei möglichst nicht überleben. Ansonsten wird der Nachwuchs für den Sabbat auch sehr sorgfältig rekrutiert. Besonders die Lasombra legen darauf wert.

Und ganz ehrlich finde ich diese Statistiken eher unzutreffend. Denn es gibt doch lediglich ungefähr 40tausend von diesen Dingern und sie sollten nur eins gemeinsam haben: ein wirklich besonderes Schicksal. Es gibt so viele Variablen dabei, die schon beginnen bevor der Knutscher verabreicht wird: vorherigen Ausbildung? als Ghul? zufälliges Opfer? kommt mit dem neuen Dasein klar? kommt nicht damit klar? hat Begabung dafür totes Blut in seinem Körper zu manipulieren? zerfällt zu Staub wenn er Knoblauch auch nur ansieht? kann nicht über Wasser reisen? in welcher Stadt lebt er? Frieden? Krieg? benötigt dies und das, oder er wird recht schnell verenden ...

Wie hier schon gesagt wurde, basiert diese Sterbewahrscheinlichkeit auf dem Clanbuch Lasombra und setzt erst ab einem bestimmten Zeitpunkt des Unlebens ein. So interessant die Schaubildern und Tabellen sein mögen, man sollte nicht den Fehler machen seinen Spielern diese schönen Kurven an den Kopf zu klatschen und zu sagen: so, das gilt jetzt für alle Vampire auf der ganzen Welt zu allen Zeiten.
 
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Klar gibt es Unterscheide - und witzigerweiße habe ich genau in diese Richtung gehend auch gerade etwas gebastelt.

Auf Vivienss' Anfrage hin habe ich einen Vergleich zwischen der Überlebenswahrscheinlichkeit eines 20jährigen Menschens und einem Kainiten gemacht, der mit 20 Jahren den Kuss empfing. (Anmerkung: mit welchem Alter er den Kuss empfängt spielt in meiner Statistik keine Rolle - es geht lediglich dabei um den Vergleich des Gesamtalters das der Mensch/Vampir erreicht)

Zu finden ist das ganze hier:
Anhang anzeigen sterbevergleich.xls

Auf dem Diagramm erkennt man recht gut, dass die in der normalen Lebenszeit eines Menschens die Überlebenswahrscheinlichkeit wesentlich besser ist, wenn er den Kuss nicht empfängt. Er entgeht einfach dem ganzen vampirischen Chaos. Außerdem sieht man hier auch einmal eine Kurve die das Überleben der Menschen darstellt. Dabei fällt auf, dass bis etwa zu einem Alter von 60 die menschliche Sterbewahrscheinlichkeit derart extrem gering ist, dass es ein junger Vampir in einem unruhigen Umfeld unmöglich besser treffen könnte.

Und wieder zeigt sich:
Die große Stärke der Vampire ist ihre Alterslosigkeit. Sobald bei den Menschen die Abnutzungserscheinungen des Alters statistisch bemerkbar machen schrumpft der Abstand der Überlebenswahrscheinlichkeiten rasant - und ein Vampir der erst einmal seinen Platz in der kainitischen Gesellschaft gefunden und etabliert hat, sieht sich einer langen Zukunft gegenüber, während der gleichaltrige Mensch dem unweigerlichen Ende entgegenblickt.

Nun, zu der anfangs erwähnten Antwort auf eure Frage:
Die Sterbetafel soll Durchschnittswerte angeben. Wenn wir nun aber davon ausgehen, dass ein Erzeuger sein Kind ganz außergewöhnlich gut schützt, seine Ausbildung konsequent aber auch sehr vorsichtig angeht, sicherstellt, dass er keine Probleme bekommt und ihm ständig den Rücken stärkt, erhöht dass die anfängliche Überlebenswahrscheinlichkeit massiv. Wie wir bereits bei der Sterbetafel feststellten ist gerade die anfängliche Sterblichkeit das wohl höchste Risiko dem sich ein Vampir gegenübersieht.
In den anderen beiden Diagrammen der aktuellen Datei sieht man grafisch wie extrem die Überlebenswahrscheinlichkeit ansteigen kann, wenn ein Überleben in der Anfangszeit sichergestellt werden könnte.

Auch wenn die dort angenommene 100%ige Sicherheit natürlich nur ein theoretischer Wert ist, zeigt dies einen deutlichen Trend:
Der letzte Sohn des Ventrue-Adelsgeschlechts, der nach seinem Kuss 50 Jahre lang in einer von 20 Ghulen bewachten Burg ausgebildet wird, hat natürlich eine extrem erhöhte Lebenserwartung gegenüber dem auf sich selbst angewiesenen Anarchenkind, dass sich einer gezielten Verfolgung gegenübersieht.
 
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