oD&D/AD&D Stars without number - B/X-D&D meets Traveller

Old-School heißt doch nicht automatisch Minimalrollenspiel.

SWN versteht sich selbst nicht als Einsteiger-Spiel für Rollenspiel-Neulinge, aaaber als Einstieg ins Sandbox-Gaming und an sich als ein Spiel, das Sandbox-Gaming einfach und bewältigbar halten soll. Darum ist der Teil zum Bauen einer Sandbox inkl. aller Erläuterungen, Werkzeuge und Tabellen vermutlich im Buch auch umfangreicher ausgefallen als der "eigentliche" Regelteil (wie baue ich einen Charakter und würfle eine Probe). Was ich dort aber vermisse ist eine allgemeine Einführung in der Art des "Quick Primer". Wenn Lamentations of the Flame Princess so etwas enthält, ist das doch sehr gut.
 
Lamentations of the Flame Princess ist eine Einführung in das Rollenspiel ebenso wie in die spezifische Art des Old-School-Spielens.

Stars without Number, Other Dust, Spears of the Dawn sind Einführungen in das Sandbox-Spiel, aber eben mit so dermaßen leicht überblickbaren Regeln, daß NICHT DIE REGELN eine Einstiegshürde darstellen, sondern - wenn überhaupt - die Aufgabe ein Setting selbst als Sandbox zu erstellen.

Aber: Soll der Vorwurf des Vergleichs von Einsteigern vor 30 Jahren gegenüber heute bedeuten, daß die heutigen Rollenspiel-Einsteiger DÜMMER sind?

Denn mit einem einfachen Regelsystem kam man damals OHNE Internet-Fragemöglichkeit, OHNE Vereine oder andere Rollenspieler in der Nähe zum "Anfixen", auch SELBST sehr gut klar. - B/X-D&D und andere alte D&D-Versionen sind ebenso wie Classic Traveller oder Midgard 1 und dergleichen von EINSTEIGERN zum SELBSTEINSTIEG genutzt worden.

Waren das damals alles Genies? Und sind heute alle Einsteiger mentale Flachpfeifen?

Ja, es ist nicht unbedingt notwendig ein einfaches Regelsystem zu bieten, um ein Rollenspiel für Einsteiger besonders zugänglich zu machen, aber es HILFT. - Und gerade ein solches, aufbereitetes(!) altes D&D-Regelsystem wie in SWN ist nun einmal ein System, das dem Spielen nicht im Wege steht, daß sich nicht ständig in den Vordergrund drängt, das nicht zusammenbricht, falls man mal was vergessen hat, was "falsch" gemacht hat. - Es ist so überschaubar, daß auch Einsteiger nach sehr kurzer Zeit wirklich ALLE Optionen der Charaktererschaffung und deren Auswirkungen im eigentlichen Spiel überblicken können, ohne hunderte Seiten Text durchzuackern (oftmals über mehrere Bücher verteilt!).

Die Regeln sind so schnell vermittelbar und klar, daß man kaum andere Rollenspiele finden wird, die ähnlich wenig Zeit (oder gar weniger) benötigen, bis ALLE Spieler am Tisch wissen, was sie tun, wenn sie zu den Würfeln greifen.

Und als Einführung in das Sandbox-Spiel liefert SWN nicht nur lauter Materialien, WERKZEUGE und BAUTEILE mit, die einem SL das Erstellen einer eigenen Sandbox erleichtern, sondern gibt wertvolle Hinweise und ERMUTIGUNG sich dieser Weltenbau-Aufgabe so zu stellen, daß man nicht überwältigt wird von "zu viel zu früh und an der falschen Stelle"-Ausarbeitungen (dem Hauptgrund für das Scheitern von Sandbox-Kampagnen).

Meine ersten Spielleiter-Schritte waren damals mit Gamma World 1st Ed. und Classic Traveller (der schwarzen Deluxe Traveller Box). Beides waren sandbox-orientierte Rollenspiele. Beide hatte SEHR WENIGE Hilfestellungen für neue Spielleiter (oder Spieler).

Aber ich kam damit klar.

Warum?

Vermutlich, weil wir damals alle GENIES waren. - Doch. Das MUSS es gewesen sein, wenn die heutigen Rollenspiel-Einsteiger so "verpämpert" werden müssen, weil sie nichts aber auch gar nichts selbst hinbekommen können und sich beim Würfeln auch noch die Hand verstauchen und beim Charakterbogenausfüllen den Bleistift ins Auge pieken.

Oder sind heutige Einsteiger doch nicht so doof und unselbständig, wie sie hier im Thread dargestellt werden?
 
Zornhau schrieb:
Oder sind heutige Einsteiger doch nicht so doof und unselbständig, wie sie hier im Thread dargestellt werden
Deine "Argumentation" ist ziemlich platt und eindimensional und du versuchst anderen Leuten Dinge in den Mund zu legen. Die Lebenssituation ist eine völlig andere als damals. Ich kann mir heute mit ein paar Klicks an JEDEM Ort JEDE verdammte mediale Unterhaltung aus der Luft herbeikondensieren. Wir leben in der Zukunft. Damals musste man 20min mit dem Rad zur Bibliothek radeln, nur, um ein BUCH zu bekommen! Und das wurde einem dann auch nicht von berühmten Leuten vorgelesen!
Heute ist bei all der Unterhaltung und Ablenkung einfach keine ZEIT mehr, sich mit einem RPG zu beschäftigen.
Dementsprechend investiert NIEMAND mehr die Zeit, die es damals brauchte, um ein RPG zu beherrschen.

Ich erlebe es, dass selbst Hardcorerollenspieler nicht mehr den Arsch hochbekommen, um RICHTIG zu spielen und sich auf Figurenschubsen und Kampfencounter beschränken.

Was Einsteiger-RPGs mangelt, ist die Veknüpfung mit der heutigen Medienwelt.RPG wird immernoch versucht, wie in den 80igern an den Mann gebracht zu werden und es wird derselbe Aufwand abverlangt.

Hier kann man OS natürlich auch als Chance sehen, weil so gut wie keine Regelbeherrschung oder Kenntnis abseits von Grundmechanismen verlangt wird.

Und was das OS betrifft. Sohn des Südens hat schon recht, das istnicht dasselbe wieMinimalsystem. SWN IST aber nunmal ein Minimalsystem, darüber reden wir doch hier oder? OS ist erstmal nur die Art, wie man mit Regeln umgeht. Man kann mit allen RPGs Oldschoolig spielen, theoretisch sogar mit DSA4.
Ich würde sogar behaupten, sehr viele leute spielen oldschoolig, die behaupten by the book zu spielen. Meist stimmt das nämlich gar nicht. Hört man z.B. in DSA Runden nach, stellt man schnell fest, dass die meisten weder die Regeln kennen, noch sie so wie im Buch anwenden, sondern so, wie es für das Spiel am Förderlichsten ist.
Was nebenbei nicht mit Würfeldrehen zu verwechseln ist.
 
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