AW: [Pathfinder] Sind Rolleneinteilungen wirklich nötig?
Es geht eben nicht darum die Klassen in feste Rollen zu pressen sondern darum wie gut eine bestimmte Klasse eine Rolle ausfüllen kann.
Geht das dann wieder in die Richtung das man entscheidet welche Feats zu nehmen sind um eine "Funktion" (Danke Nightwind) auch wirklich ausfüllen zu können? Ich weiß nicht, das ganze hat für mich irgendwo den Schalen beigeschmack das es letztendlich wieder so ist das man ein paar "Optimierte" Builds einstellt und die mit einer Funktion versieht die eigentlich mit dem Spiel daheim kaum etwas zu tun hat.
Sicher hilft es zu wissen wer was kann.... aber mal ehrlich... brauch ich dafür wirklich eine Liste? Weiß ich, wenn ich D&D kenne, nicht von anfang an das der Kleriker ein Heiler ist, so wie ich einmal kurz in die Spelllist gesehen habe.
Früher wurde die optimale Party als Fighter, Cleric, Rogue und Wizard angesehen.
Was sich eigentlich fast durch die Bank weg in allen Rollenspielen wieder spiegelt. Die Heilige Dreifaltigkeit aus Tank-Support-Spezialist findet sich überall, selbst bei vollkommen freie Charaktersystemen. Das liegt aber daran dass diese Mechanik eben am besten funktioniert. Doch wenn ich eine Gruppe aus Tank, Heiler, Caster und Rogue habe, so ist keiner in seiner Charakterwahl eingeschränkt, mit ausnahme des Rogues.
Mir erschließt sich trotzdem nicht wieso man "(De)Buffer" oder Controller oder sonstwas derartiges braucht. Ich meine, mal ehrlich... schreibe ich dann beim Buffer, Debuffer und Damagedealer den Wizard rein? Je nach Spruchauswahl kann er alle 3 Rollen erfüllen, oder darf der Wizard nicht als Damagedealer gelistet werden weil er Suboptimal diese Rolle erfüllt und sich besser aufs Controllen und Debuffing spezialisieren sollte, während er das Damage Dealen dem Sorcerer überlassen sollte?
Und wie gehts weiter? Werden dann die Listen nochmal in schöner "Raidmanier" unterteilt in Maintank, Offtank, Backuptanks. Dann kommen Funktionen wie "Puller" hinzu. Bei den Heilern gibts dann Fullhealer, Backuphealer und so weiter?
Welchen Sinn machen "Buffer" listen im D&D? Bei MMOs verstehe ich sowas noch. Wo man sich "Gruppenplätze" dadurch erkaufen kann das man besonders gut die Manaregeneration ankurbelt oder noch ein paar letzte AC punkte beim Tank rauskitzelt bis der am Cap ist und so die Downtime der Gruppe reduziert. Aber in einer Rollenspiel runde, die sich wohl 2 mal im Monat Trifft und bei der man garantiert einen Platz hat. Braucht man da wirklich eine Liste um zu wissen ob jemand besonders gut Buffen kann? Und was wenn der Buffer dann diesen Spruch nicht vorrätig hat, weil er was anderes Memorisiert hat?
In Pathfinder gibt es diese Rollen natürlich auch [...] Wobei man sich dann auch klar sein muss wie man kämpfen sollte, wenn beispielsweise die Heiler Rolle nicht abgedeckt ist...
Und kämpfen ist ein so großer Teil das man seinen Charakter danach bestimmen sollte? War es nicht irgendwo der Sinn von mehr Feats und neuem Skill System um ein kleines bisschen mehr Freiheit an den "Mann" zu geben um auch mal Kämpfer eloquent sein zu lassen und nicht immer nur Skillpunktschlampen wie der Rogue?
Oder das man auch mal ein Social Feat nehmen kann, statt die Teuren Feats nur fürs "Nötigste" auszugeben? Also auch mal so "nutzlose" (unter vorbehalt) Sachen wie "Verhändler" oder "Eiserner Wille" zu nehmen, statt seine 6 Feats auf Kampf zu konzentieren?
Alles in allem ist es auch gar nicht schädlich sich kurz mal bei Pathfinder hinzusetzten und sich darüber klar zu werden, welche Rolle man gerne spielt, welche Rollen in der Gruppe verteten sind, sich darüber klar zu werden was wahrscheinlich gut geht oder nicht so gut geht, sich dann aufhört darüber Gedanken zu machen und losspielt...
Keiner hat bestritten das man sich über sowas auch gedanken machen sollte. Meine Frage jedoch ist: Sind solche Listen nicht ein Rückschritt in die andere Richtung? Die Richtung aus der man sich, so rein subjektiv von mir empfunden, eigentlich lösen wollte und in die andere Richtung zu Mehr Freiheit und weniger "Zwangsjacken" verhalten gehen wollte?
Und Rollen sind da (zumindest im kämpferischen Sinne) eine gute Hilfskonstruktion, um diese Überlegungen zu vereinfachen...
Also für mich sind sie in erster Linie ein Sargnagel am Sarg des Rollenspiels. Weg von Freiheit und "Sei was du willst" und hin zu "Das ist dein Job und den hast du zu erfüllen".
Sicherlich war D&D noch nie wirklich ein System das es einem gestattet wirklich "Frei" zu sein. Aber ich meine mich zu erinnern das Pathfinder genau den Weg in richtung Freiheit antreten wollte, ohne gleich komplett zu vergessen was es eigentlich ist, und sich so einfach von 4E, die nun mal ganz stark mit "Rollen" arbeitet, zu unterscheiden und die D&D spieler anzusprechen die eben den von 4E beschrittenen Weg nicht gehen wollen, sondern sich einfach nur etwas mehr Freiheit wünschten.
Aber wie gesagt, für mich ist das einfach die Frage ob es nicht irgendwo den Rückschritt macht?
Nichts liegt mir übrigens ferner als Jadeite von seiner/ihrer Liste abzuhalten, weshalb ich absichtlich nicht dort hinein gepostet habe, sondern meine Frage hier stelle. Ich meine wenn Jadeite und vielleicht andere solch eine Liste wollen/brauchen, solls mich nicht stören. Für mich gehts wirklich eher um die Fragen:
Braucht man das? Und wollte Pathfinder nicht eigentlich weg von sowas?