AW: Sind Hausregeln notwendig?
Ich habe DSA 1, DSA 2 und DSA 3 lange Zeit RAW (immer diese anglizismen, wieso nicht RWG?
) gespielt.
(Bei DSA 4 kam ich nicht an, kam erst lange nach meiner DSA Zeit.)
Ich denke, Hausregeln tauchen dann verstärkt auf, wenn der jeweilige SL - oder auch die Gruppe - mehrere Rollenspiele besitzt/kennt und bestimmte Regeln/Möglichkeiten aus anderen Systemen in das gerade gespielte einbauen möchte.
Meist sind doch Hausregeln eher zusätzliche Regeln als dass sie umgeschriebene Regeln sind. Eben wie schon oben geschrieben: Es gibt kein Trefferzonensystem? Egal, basteln wir rein, System XY hat da tolle Regeln!
(Habe ich auch bei DSA gemacht, um Trefferzonen/Rüstungszonen à la HârnMaster einzubauen - bevor ich dann entgültig zu HârnMaster wechselte.)
Probleme mit anderen Leuten aus anderen Gruppen auf irgendwelchen Cons usw. wegen den Hausregeln sind eigentlich keine wirklichen Probleme. Meist reicht doch eine kurze Vorstellung dessen, was man anders macht. Dies mag dem gegenüber vielleicht sogar manchmal als Inspiration dienen.
Viele Rollenspieler spielen ohnehin immer mit den gleichen Leuten, oder zumindest sind ihre Rollenspielrunden überschaubar. Man leidet also eher selten an "Kompatibelitätsproblemen".
Darüber hinaus sind heutzutage viele Rollenspieler in irgendwelchen Foren engagiert, oder doch zumindest registriert und am lesen. Dies kann oft dazu führen, dass eine "Hausregel" zur verbreiteten Allgemeinheitsregel wird.
Ich denke da beispielsweise an HârnMaster. Der Kern der Leute im HârnForum besteht eigentlich immer aus den gleichen Leuten. Zieht man jene ab, denen das Regelsystem schnuppe ist (weil die Hintergrundwelt systemunabhängig ist) und die andere Systeme spielen, so findet man unter den HârnMaster Spielern viele Leute, die die gleichen Hausregeln benutzen. Dies mag daran liegen, dass es die Hausregeln vieler Leute schon sehr lange zum herunterladen gibt. Hausregeln von Leuten wie Bill Gant (a.k.a. Warflail) und Patrick Nilsson (a.k.a. ähm... am Ende war#s glaub ich "DongMaster") gibt es seit vielen jahren und haben viele der alten Spieler - aber auch neu dazugekommene - beeinflusst. Man kann also sagen, sie haben sich bewährt und werden gern übernommen. Ich habe auch die eine oder andere übernommen... und es haben sich auch schon einige bei mir bedient... und ich habe schon welche gemeinsam mit Bill geschrieben...
Das ist eben das tolle an Rollenspiel-Communities. Man kann sich austauschen, man kann gemeinsam basteln, man kann inspirieren und inspiriert werden. Und selbst für die kleineren, unbekannteren Systeme hat man gute Chancen, entsprechende Foren zu finden.
Hier ist auch einer meiner Kritikpunkte am Blutschwerter Forum, den ich vielleicht auch in einem neuen Thema einmal ansprechen werde.
Ich halte Foren auf Probe für Mist.
Die Abschaffung einmal gestalteter Unterforen kann nämlich gern mal für Enttäuschung sorgen.
Ich kann ja verstehen, wenn man die Hauptseite des Forums nicht mit dutzenden von Unterforen überladen möchte.
Aber warum gestaltet man nicht einfach ein Unterforum "andere Rollenspielsysteme", dass dann wiederum viele Unterforen (alphabetisch geordnet) für die eben nicht so verbreiteten Regelsysteme hat?
Das momentane rühren und suchen in der Einheitssuppe, die da das "Andere RPG Systeme" Unterforum ist, ist alles andere als befriedigend.
Ich kenne sicherlich nicht alle Kriterien der Blutschwerter-Admins, wenn es um den Erhalt eines Unterforums geht, aber ich nehme an, ein nicht ganz unwichtiges Kriterium ist die Anzahl der Beiträge und Beitragsschreiber.
Meiner meinung nach degradiert sich das Blutschwerter Forum dadurch aber selbst zum "Mainstream" Forum.
Nur weil ein System weniger Anhänger hat, ist es deshalb noch lange nicht weniger interessant als andere Systeme. Deren Daseinsverbannung in eine lose Sammlung von Themen, die man sich in der Einheitssuppe aller verbannten Systeme heraussuchen muss, ist wenig attraktiv, und macht den "Blick über den Tellerrand" unnötig schwer.
Am "eigenen Leib erfahren" habe ich das damals beim HârnMaster/HârnWorld Unterforum. Es gab eine Reihe interessierter und engagierter User in diesem Unterforum. Aber HârnMaster ist eben NICHT "mainstream" und somit garantiert kein Massenphänomen. Das tut der Beitragsqualität jedoch noch lange keinen Abbruch!
Das Unterforum wurde schließlich aufgelöst, weil es den Massenkriterien der Admins nicht gerecht wurde. (Ein Schicksal, dass es sicherlich mit einigen Unterforen anderer systeme teilt.)
Wenn man sich dann auch noch anschaut, in welchem Zeitrahmen die "Probezeit" lag - nämlich im Sommer! - dann fragt man sich, ob es nicht ohnehin Gang & Gebe ist, dass die Beitragszahlen in den warmen Monaten geringer sind, und das die Leute generell weniger in Foren herumspazieren, und daher auch sicherlich nicht allzu schnell auf neue Unterforen aufmerksam werden...
Mein Fazit: Ein Unterforum mit weiteren enthaltenen Unterforen mit verschiedenen Kleinsystemen wäre wünschenswert. Nicht zuletzt als Austauschplattform für beispielsweise der in diesem thema angesprochenen Hausregeln. Und Blutschwerter kann überdies damit glänzen, eben nicht nur den Mainstream Deutschlands zu bedienen.
Doch das nur am Rande.
Mein Fazit zum Thema:
Sind Hausregeln notwendig?
Nö.
Machen sie dennoch Spaß?
Ja.
Weil?
Man kann so schön basteln und sich austauschen, und bekanntes aus anderen systemen übernehmen.
Gruß,
Timo