AW: Seelenbluts kleines Szenen Eck
Out of Character
Mal wieder eine Charszenerie, die ich aus den Unweiten meiner Festplatte rausgekramt habe.
Er mochte diese faulen Tage sehr. Nicht das er sich vor Verantwortung und Arbeit drückte, aber als Herr seines Heims nahm er sich das Recht einen Tag lang nichts zu tun, träge im Bett zu liegen und nur aufzustehen wenn es sich nicht vermeiden ließ.
Die letzten Wochen waren nicht spurlos an ihm vorbei gegangen, selbst wenn er sich das eingeredet hatte. Er hatte abgenommen und die ewigen Gewissensbisse zerrten an seinen Nerven. Er war ein Mann der zu seinem Wort stand, er bereute nichts und doch kam ihm die Moral in die Quere. Die Moral von der er nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Er hatte erkennen müssen, dass er nicht so gewissenlos war wie er geglaubt hatte. Nicht so kaltschnäuzig wie John. John, seltsam das es nicht mehr schmerzte an ihn zu denken. Nicht mehr so sehr.
Die Sonne ging bereits unter und die letzten kalten Strahlen drangen durch einen Spalt zwischen den nicht ganz zugezogenen Vorhängen. Stolz war es was er empfand. Stolz darauf dass er sie seine Ehefrau nennen durfte und das sie als warmes, duftendes Bündel neben ihm lag. Sie war so schön, dass er es nie Leid wurde sie zu betrachten. Nun, wo sie sein Kind trug war der zynische Ausdruck um ihren Mund herum fast verschwunden.
Sie hätte jemand anderen verdient. Jemand der sie abgöttisch liebte, nicht nur begehrte. Sie war zu seiner besten Freundin geworden, er liebte sie. Ja. Aber nicht so wie ein Ehemann seine Frau lieben sollte.
Er küsste sie liebevoll auf die Stirn und schmunzelte als ihr Mundwinkel m Schlaf zuckte. Vorsichtig um sie nicht zu wecken schälte er sich aus den Laken. Im Zimmer war es kühl, die Zugluft die unter der Tür durchs Zimmer wehte bescherte ihm eine Gänsehaut auf dem nackten Leib, rasch schlüpfte er in die am morgen so eilig abgelegten Kleider.
Er entfachte ein neues Feuer im Kamin wobei sich sein Magen knurrend meldete. Körperliche Liebe machte hungrig, während emotionale Liebe eher satt machte.
Er schlich aus dem Zimmer um eines der Mädchen anzuweisen ein paar Sandwichs herzurichten um sie dann still sein Schlafzimmer zu bringen, während er selbst seine Maulutensilien so leise wie möglich in seine Räume trug.
Das von ihm entfachte Feuer, hatte das Zimmer rausch aufgewärmt und tauchte seine Schlafstätte in ein eigenwilliges Zwielicht, dass sein künstlerisches Auge ansprach.
Zufrieden stellte er fest, dass Felice noch immer schlief. Wieder betrachtete er sie und wieder brannte es in seinen Lenden. Ihr Haar floss wie dunkles Wasser über die Kissen, ihr Mund war leicht geöffnet, eine Hand hatte sie unter ihren Kopf geschoben. Wäre er nicht aufgestanden läge sie ihm zugewandt auf der Seite, die Beine nur etwas an den Leib gezogen.
Sie bot ein perfektes Motiv. Nein, eher war sie eine Vision. Er zog sich die Strümpfe und das Hemd achtlos aus, als er begann die Farben zu mischen um von neuer Muse geküsst dieses Bild einzufangen und auf die Leinwand zu bannen.
Ohne Scham zog er das Laken fort, worauf hin ihre Augenlider zitterten. Innig presste er seine Lippen auf ihren Mund und flüsterte: "Bewege dich nicht." Träge öffnete sie die schweren Lider und blinzelte. Die Lust auf sie schnitt wie ein Dolch in seinen Unterleib, am liebsten hätte er sich ein weiteres Mal an ihr gütlich getan, doch war es der Künstler in ihm der dieses Motiv einfach einfangen musste.
Seine Augen leuchteten, seine Haut brannte. Er kannte ihre Züge, er kannte sie in und auswendig.
Er sah nur ihn in ihr.