Schämt Ihr euch für euer Hobby?

AW: Schämt Ihr euch für euer Hobby?

Mir sind volltrunkene Fußballproleten irgendwie lieber, als ungepflegte Männer, denen beim Anblick einer einigermaßen hübschen Frau der Geifer aus dem Mund trieft

Manchmal macht das Leben da gar keinen Unterschied. Deswegen sind mir volltrunkene Fu-Pros genauso unlieb, wie RPG Stinker.

ach das darf man nicht nur so auf Männer abwälzen.. vor allem Online gibt es echt auch viele Frauen die in diese Richtung gehen ;)

DIE sind mir sogar NOCH unlieber.

Damals ging es ja (zumindest mir) nicht darum, ob man sich für andere Rollenspieler oder das Rollenspiel an sich schämt (so ein ekliger und hirnloser Selbsthass ist ohnehin nur noch homosexuellen Fundis vorbehalten), sondern darum, ob es okay ist, die traurigen Nerds peinlich zu finden und in der Öffentlichkeit mit Stachelschweinen zu bewerfen.

Noch ein Punkt mehr für die Stachelschweine. Mit Facebook kannste Nerds ja nicht bewerfen.

Aber mit Nazan Eckes.....es.

Dann ändert doch das Bild nach aussen, anstatt das Ihr das wegignoriert!

Haste Ahnung. Gehste los. Machste 'nen Account auf Facebook und nennst ihn: "Rollenspiel IST Cool, Sie ARSCH!", oder meinetwegen "Blutschwerter auf Facebook". Klick ich 'Freund' bei meine Facebookseite.

Machste weiter. Starteste 'nen Youtube-Tagebuch. Findste raus, wo Zornhau wohnt. Überfällste ihn nach'm Frühstück und lässt ihn babbeln. Kann er was erzählen über Rollenspiel. Überfällste noch andere hier. Lässte Niedertracht die Mucke auswählen, damit sich auch Pseudogangster da verirren. Werd' ich der Abonnent der Seite, klicke alles 'Daumen hoch!' und gebe gute Kommentare ab.

Los geht's, B!lanetenteam!

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Dann ändert doch das Bild nach aussen, anstatt das Ihr das wegignoriert!

Warum soll ich mich zum Märtyrer machen, für etwas das ich nicht als Problem empfinde? Ich bin gerne ein sehr privater Mensch. Ich erschrecke nicht gerne die Oma neben mir durch meine Erzählungen von der letzten Shadowrun Runde. Man kann das Hobby nicht so erklären das es nicht völlig trivial und bescheuert klingt - wenn man das versucht klingt man dabei wie ein Freak der irgendwelche eingebildeten Vorteile in die Welt kommuniziert.

"Ich tue in meiner Freizeit so, als wäre ich Perricumer Antimagier. Das macht mir Spaß."

Darum verschweige ich in meinen Hobby Listen "Rollenspiel" einfach. Die Liste ist dann noch nicht so leer, das ich aussehe als würde ich gar nichts machen und ich spare mir die Missionierung der Ungläubigen. Stört mich nicht so - und es hat mir schonmal erlaubt als der Typ mit dem "Wohlfühlzonendefizit" (er rückte mir und anderen körperlich unangenehm nahe auf die Pelle) irgendwas von wegen "Kennt ihr DSA?" durch die Kantine gröhlt zu sagen: "Ja! Da rennen doch die Typen mit Verkleidung durch den Wald und kloppen sich mit so Holzschwertern!". Ich rede mir ein, das mir dieser Satz eine Menge nerviger, aufgezwungener Diskussionen über die Vorteile von "Gegenhalten beim ungerüsteten Moha Schamanen/Horasischem Stutzer" erspart hat.

Und DAS war es mir allein wert.
 
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Menschen, die keine Gelegenheit auslassen, anderen von dem Hobby zu berichten, empfinde ich als unangenehm. Da ist auch egal, um welches Hobby es sich letztendlich dreht. Aber gerade mit dem Rollenspiel fühle ich mich recht verbunden und will einfach auch nicht mit einer bestimmten Sorte Hobbyist in eine Schublade gesteckt werden.

Es aktiv zu verschweigen find' ich zwar ebenfalls latent Banane, aber die Einstellung lässt sich für mich zugegebenermaßen leichter akzeptieren, als die Wohlfühlzonenhooligans.
 
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Es aktiv zu verschweigen find' ich zwar ebenfalls latent Banane

Kommt drauf an gegenüber wem...

Bei mir gibt's die Faustregel: Wenn ich mit demjenigen KEIN Bier in meiner Freizeit trinken würde, dann gehen ihn aus dem Reigen meiner Hobbies nur die allgemein Bekannten etwas an, wenn er fragt.
 
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Kommt auch stark auf den Menschen an, mit dem man sich gerade unterhält. Das unterschreib' ich so.
 
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Bei mir gibt's die Faustregel: Wenn ich mit demjenigen KEIN Bier in meiner Freizeit trinken würde, dann gehen ihn aus dem Reigen meiner Hobbies nur die allgemein Bekannten etwas an, wenn er fragt.
So jemanden gehen meine Hobbys generell nichts an.
 
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Es gibt aber Situationen, wo es unweise wäre, demjenigen das so ins Gesicht zu sagen.

Vorstellungsgespräch. Prominentestes Beispiel, das mir spontan einfällt.
 
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Richtig. Oder Kunden. (Abgesehen davon, das ich das es mir da das Risiko Geld zu verlieren einfach nicht wert wäre, nur weil ich dem etwas von Rollenspielen vorschwätze)
 
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Ich hab' mal bei der Party eines Freundes nebenbei erwähnt, dass ich Rollenspieler bin. Und mich dann später am Abend auch noch mit mir fremden Menschen auf eine dümmliche Diskussion über die SAW Filmreihe eingelassen. Seitdem schwappt mir eine Welle von seicht provokanten Oberflächlichkeiten entgegen, wann immer man in gemischter Runde aufeinandertrifft. Vollkommen egal, dass der besagte Freund ebenfalls schon Rollenspiel gezockt hat und haufenweise Bücher/Comics bei ihm rumstehen: Ich zocke öfter, nehm's also ernster und hab' "die Hammerreihe" SAW auch noch als seicht doof abgetan, also werde ich seitdem insbesondere von einem seiner Bekannten eben behandelt, wie der eine "spezielle" Cousin, dem man einmal im Jahr zu Weihnachten über den Weg laufen "muss". Ich wurde als "Star Trek" Fan eingestuft, und man hat mir alberne Fragen über die Thematik gestellt - und ich bin mir ziemlich sicher, dabei ging es in erster Linie um so 'ne Art Treibjagd, nicht um wirkliches Interesse -, obwohl ich in jugendlichem Leichtsinn noch dumm genug war, darauf hinzuweisen, dass ich mich eher der "Star Wars" Zielgruppe zugehörig fühle. Was wieder nur als Bestätigung gewertet wurde, dass ich "so'n verrückter Star Trekkie" bin. Da wird gar nicht mehr darauf geachtet, was ich eigentlich von mir gebe, das Thema ist komplett durch.

Hätte ich den Typen gleich zwischen die Beine getreten das Rollenspiel einfach verschwiegen, als sie mich nach meinen Hobbies fragten, hätte ich mir zahlreiche, peinliche Weihnachten erspart.
 
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Du kennst echt seltsame Leute, Jack... kein Wunder, dass du so bist, wie du bist.

Es gibt aber Situationen, wo es unweise wäre, demjenigen das so ins Gesicht zu sagen.

Vorstellungsgespräch. Prominentestes Beispiel, das mir spontan einfällt.
Ich bin in meinem Leben nur in einem Vorstellungsgespräch nach meinen Hobbies gefragt worden. In einer niedlichen, kleinen familiären EI-Kita in Tegel. Und da hab ich den Job trotzdem bekommen.
Wobei ich es natürlich als kreatives, kooperatives Erzählspiel verkauft habe.
Und klargestellt, dass ich NICHT mit nem Schaumstoffschwert durch den Wald laufe.
Aber die Sorgfalt und Kreativität, die die LARPer in ihr Hobby investieren beeindruckend finde.
 
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Ich bin selbst (wie so viele andere auch) durch Freunde zum Rollenspiel gekommen.
Ich kann behaupten das fast jeder in meinem Freundeskreis irgendwann mal Rollenspiel gespielt hat (weil andere Personen natürlich auch neugierig wurden) , oder zumindest weiß was es ist und halt darum recht wenig Geschnatter um die ganze Sache gemacht wurde bzw. wird. Und schämen braucht man sich gleich gar nicht dafür.
Personen die ich nicht wirklich kenne, werde ich auch nicht auf die Nase binden das ich Rollenspieler bin. Warum auch?

Warum also schämen?
 
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Es gibt aber Situationen, wo es unweise wäre, demjenigen das so ins Gesicht zu sagen.

Vorstellungsgespräch. Prominentestes Beispiel, das mir spontan einfällt.

Hehe, ähnlich wie bei Rocky, kam es bei meinen letzten Vorstellungsgespräch (vor 2jahren ca.) in wie folgt zum Thema, als mich meine jetzigen Arbeitsgeber gefragt haben, ob ich Samstag arbeiten würde ?.
Meine Antwort war, ne das würde sich mit meinen Hobby beißen :p
Die Frage darauf welches ich hätte, beantwortete ich mit "Fantasy Rollenspiel" *g*
Sie sind dann erst davon ausgegangen das ich WOW *pühhh* zocke XD
Ich erklärte ihnen dann in kurzen Sätzen das ich Pen&Paper betreibe und wie das so Abläuft, und sie waren Total begeistert davon.
Gut vieleicht hab ich Glück gehabt, was meine Arbeitgeber angeht ?!
Aber ich würde nie mein Hobby für einen Job opfern *sfg*

Wie auch immer, schämen für mein Hobby brauch ich mich nicht, ob die gegenseite Verständniss hat oder nicht, ist mit vollkommen EGAL.
 
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Du kennst echt seltsame Leute, Jack... kein Wunder, dass du so bist, wie du bist.

Ich bin sicher, du kennst solche Menschen auch. Es ist eigentlich unmöglich, denen nicht doch mal zu begegnen.

Meine Antwort war, ne das würde sich mit meinen Hobby beißen :p

Die Antwort hätte dich bereits den Job kosten können. Was für ein Hobby es ist, wäre dahingehend beinahe schon egal gewesen. ;)
 
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Aber die Volldeppen die so reagieren sind deutlich in der Unterzahl.
Ich ernte in der Regel positive Reaktionen wenn ich über mein Hobby rede. Und ich gehe damit hausieren. Präsentiere das gerade zu. Ich rede sogar bewusst in den Vorstellungsgesprächen davon. Und ich habe eine Zusagenqoute von 100%!

Rollenspiel wird - gerade im Moment - nicht mehr so auf die Schippe genommen, sondern durch Konsolen & Co. immer positiver aufgenommen. Es gibt keinen Grund das Hobby zu verschweigen.

Und ich leg noch einen drauf: Ich hab jahre lang Autos getuned. - Das ist viel mehr Randgruppenhobby als RPG. ;)
 
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Gute Güte, was habt ihr für JOBS? Bei der Kita kann ich mir ja noch vorstellen das man damit durchkommt was "echt kreatives zu machen". Aber bei mir in der Branche gilt es ja teilweise schon als gefährlich freidenkerischer Faux Pas wenn man eine rote Kravatte trägt. Und wenn ich sage das ich Samstags nicht arbeiten kann, weil ich da Rollenspiele spiele, hätte man mir freundlich gesagt, das ich dann jetzt auch Zeit habe das jeden anderen Tag in der Woche zu spielen, weil ich raus bin.

Autotuning ist übrigens deutlich weniger Randgruppenhobby als RPG, einfach aus dem einfachen Grund heraus, das damit jeder was anfangen kann. Der Ruf ist jetzt nicht besonders dolle und ich kann mir gut vorstellen das man als Autotuner schnell in einer bestimmten Schublade landet - aber Rollenspiel versteht erstmal keiner (wird ja schon aus Euren Erzählungen recht deutlich - man hält das bestenfalls für ein Computerspiel). Man kann das, wenn man es im Vorstellungsgespräch erwähnt, auch sicher erklären. Andererseits hab ich im Vorstellungsgespräch deutlich mehr über meine englische Sprachqualifikation, meinen Forensik Schein, meine besonderen Studiumsschwerpunkte oder meine bisherige Arbeitserfahrung zu erzählen (Oder was auch immer ich mir noch irgendwie aus meinem Studium zu einer "Qualifikation" schönreden kann ;-) ) - sprich - Dinge die tatsächlich arbeitsrelevant sind. Da werde ich den Teufel tun den Leuten ihre Zeit mit Geseier über meinen Perricumer Antimagier zu stehlen.

Darum fallen die Hobbies so knapp aus, das keiner irritierte Rückfragen stellen muss.

Dabei hab ich nichtmal an den Worst Case gedacht, das man mich irritiert anschaut nach meiner flammenden Rede und "Danke" sagt.

Ich sehe einfach keinen Grund darin mein Hobby nach aussen zu tragen.
 
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Ich bin einfach so gut in meinem Job, das man mir jedes Hobby verzeiht. :D

Nein, ich muss das quasi angeben, da es ein Gewerbe ist und natürlich bescheid sagen muss das ein Nebengewerbe zum Job erlaubt sein muss.
 
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Bei Dingen wie Jobbewerbungen (die ich nun nach meinen Studium verhäuft habe ^^) ist RPG einfach nur noch Gesellschaftsspiele. Das zeigt, dass man ein soziales Wesen ist und gerne mit anderen Dinge tut und je nach Spiel auch daran gewöhnt ist gemeinsam an Problemen zu arbeiten. Das sind Dinge die zumindest in meiner Branche sehr wichtig sind und wenn es dann jemanden wirklich genauer interessiert was ich den da so spiele erklär ich das.. kam aber noch nie vor

Das gleiche mache ich mit meiner Onlinegamingleidenschaft. Man kann das auch etwas besser verkaufen wenn man erklärt, dass man Onlinecommunitys organisiert. Man leite und entwickle selbständig kleinere Projekte für die Community und zusätzlich analysiere ich geprägt meines Studiums die Gesellschaft in Onlinewelten im Sinne der social cultural studies, was man ohnehin in meiner Magisterarbeit nachlesen kann

klingt beides gleich viel besser als "ich tu so als wäre ich ein vampir" oder "ich raide 3 mal die Woche und bin Gildenmeister!!"

Man muss nur alles geschickt verkaufen.. man sagt ja auch nicht, dass man bei der freiwilligen Feuerwehr ist weil man dort immer das Bier billiger bekommt :p
 
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