Süchtig

Desaparecidos

Coheed&C. - Welcome Home
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28. Februar 2004
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Stille um mich herum, nur mein Atem ist zu hören, begleitet vom unruhigen Klopfen meiner Finger auf der Tischplatte. Ich reiße mir die Kopfhörer vom Kopf, die gerade eh keinen Ton von sich geben, schiebe den Stuhl energisch zurück und gehe in meiner Wohnung auf und ab...komme vor dem Computertisch wieder zum stehen, blicke auf den Bildschirm. Es tut sich nichts. Ein entnervtes Seufzen, ein Blick auf die Zigarettenschachtel.
Erneut tippen meine Finger auf der Tischplatte. Ich setze mich wieder, schiebe die Kopfhörer wieder auf den Kopf und mache Musik an. Auf dem Bildschirm tut sich noch immer nichts. Wie von selbst greife ich zu den Zigaretten, ziehe eine aus der Schachtel, fummle mit der anderen Hand ein Feuerzeug aus meiner Hosentasche und zünde sie an. Irgendeine ruhige Filmmusik leiert durch meine Gedanken. Schon drei mal gezogen. Mir fällt auf wie erstaunlich das dünne Papier der Zigarette bei jedem Zug verglüht. Das Klopfen hat aufgehört. Ich lehne mich zurück, blase den Rauch aus und beobachte wie er sich auf ekelhaft faszinierende Weise bewegt, seine Form verändert und sich schließlich im Raum verliert.

...Ich stehe auf, blicke aus dem Fenster und blinzle gegen die aufgehende Sonne. Betrachte dein Gesicht, deinen Körper der schlafend auf dem Bett liegt. Mit ein paar Schritten bin ich am Bett, knie daneben nieder und lege meinen Kopf neben deinen auf die Matraze. Ich lausche deinem Atem, beobachte die Bewegungen deiner Augen unter den geschlossenen Lidern. Ein kühler Windhauch weht durchs offene Fenster, bringt dich dazu verschlafen die Decke über dich zu ziehen. Ich frage mich ob du eigentlich weißt wie süß du bist wenn du schläfst, schmunzle und hauche einen Kuss auf deine Wange. 'Guten Morgen' flüstere ich leise. Du blinzelst, reibst dir mit einer Hand den Schlaf aus den Augen und legst sie dann an meine Wange. 'Guten Morgen'. Deine vom Schlaf noch belegte, rauhe Stimme jagt mir einen wundervollen Schauer über den Rücken. Langsam stehe ich wieder auf und gehe in die Küche, irgendwo ist leise Musik zu hören. Ich setze Kaffee auf. Schlurfende Schritte hinter mir lassen mich erneut lächeln, gleich darauf legen sich deine Arme um meinen Bauch und du küsst mich sanft in den Nacken...
Ich öffne die Augen, der Rauch hat sich fast verzogen. Ein kühler Windhauch streift meine Haut. Die Zigarette ist mittlerweile abgebrannt und ein Stück Asche rollt, vom Wind getrieben, über den Tisch. Ich drücke den Zigarettenstummel in den Aschenbecher und reibe mir kurz über die Augen. Ich blicke auf den Bildschirm, meine Finger beginnen zu trommeln. Ein Blick auf den Bildschirm läßt mich seufzen, den Computer abschalten und erneut eine Zigarette aus der Packung ziehen. Ich lasse sie neben dem Päckchen liegen und gehe ans Bett, lege mich hinein und versuche dich zu fühlen... schließe die Augen und erkenne dich nicht.
 
Du zeichnest hier ein sehr ruhiges, melancholisches Bild... das gefällt mir gut


Hmm... Hör ja nicht auf zu Schreiben, ok?
 
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