Rollenspielen in Zeiten des Coronavirus – stayathome #2

Im stayathome#1 ging es um kostenloses Spielmaterial, das ihr bei uns bekommen könnt. Das sind einmal die Kauf-PDFs, die derzeit kostenlos erhältlich sind, aber auch das Spielmaterial in unserem Downloadbereich.

Heute möchten wir darauf eingehen, wie ihr in Zeiten von Social Distancing und strengeren Hygieneregeln trotzdem entspannt eurem Hobby nachgehen könnt – online, am virtuellen Spieltisch. Da das für viele von euch noch neu ist, haben wir zur Orientierung eine Übersicht für euch geschrieben und geben euch dann am Ende noch ein paar Links mit Seiten auf denen ihr vertiefende Infos und Tutorials findet.



Pen&Paper online spielen? Wie geht das überhaupt?


Im Grunde genauso wie am Spieltisch, nur dass ihr nicht gemeinsam an einem Tisch sitzt, sondern zuhause vor euren Computern oder Tablets. Jede für sich. Eine von euch ist weiterhin die Spielleiterin, der Rest sind die Spieler. Das Ganze ist in verschiedenen Varianten mit verschiedenen Hilfsmitteln möglich, vom Wählscheibentelefon bis zum virtuellen Spieltisch ist alles drin.



Die puristische Variante – Telefon auf Lautsprecher


In der einfachsten, und mit einer Telefonflatrate auch kostenlosen, Variante, sitzen alle Spieler bei sich zuhause und verbinden sich entweder mit einer Telefonschalte, oder ihr schaltet alle euer Handy/Telefon auf Lautsprecher. Jeder macht es sich zuhause gemütlich, besorgt sich Getränke und Knabberzeug, nutzt die Würfel die er immer nutzt, blättert in den Regelwerken wie er es immer tut und erklärt, was sein Charakter unternimmt oder eben nicht unternimmt. Sprich: Es funktioniert alles wie immer, nur eben am Telefon oder Handy. Wenn ihr würfelt, sagt ihr das Ergebnis an, damit die anderen Bescheid wissen.

Das braucht ihr dazu: Telefon oder Handy. Euren Rollenspielkram.



Die Variante mit Bild – Skype, Facetime, Google-Hangout und Co.


Zugegeben, so richtig toll finden wir die puristische Variante auch nicht. Rollenspielen lebt von Emotionen und dem Miteinander und das ist einfach intensiver, wenn man sich gegenseitig sieht. Ein Videoanruf liegt also nahe und zum Glück, gibt es mehr als genug Anbieter die das kostenlos ermöglichen. Skype, Facetime, Google Hangouts und Teamspeak sind die typischen Vertreter und ermöglichen euch, die puristische Variante um ein Videobild zu erweitern. Ihr könnt euch also nicht nur hören, sondern auch sehen, und glaubt es uns, das macht beim Spielen einen gewaltigen Unterschied. Das Tolle daran ist. dass das immer noch kostenlos ist, das nötige Equipment einmal vorausgesetzt.

Das braucht ihr dazu: Ein internetfähiges Gerät und eine Internetleitung die halbwegs stabil ist. Theoretisch reicht auch hier ein Smartphone, aber ein PC/Laptop oder (größeres) Tablet sind schon sinnvoll. Falls nicht direkt im Gerät verbaut, braucht ihr ein externes Mikrofon, Kopfhörer und eine Webcam. Dabei braucht ihr aber nicht zu tief in die Geldbörse greifen, die Qualität der günstigen Anbieter ist für ein flüssiges Spiel dicke ausreichend. Hochwertiges Equipment schadet natürlich nie, aber um zweimal im Monat drei Stunden online Pen&Paper zu spielen, braucht man kein Mikrofon für 100 Euro. Jedenfalls unserer Meinung nach.



Die fancy Variante – Das Spiel am virtuellen Spieltisch


Wer die ersten Schritte mit einer virtuellen Spielrunde ausprobiert hat oder sich direkt sicher ist, dass er online gerne spielt, kann auch einen kompletten Spieltisch virtuell simulieren. Im Kern handelt es sich immer noch um eine Sprach- oder Videokonferenz, doch ermöglicht euch eine Software auch andere Elemente des Spieltischs und des Spielgeschehens auf dem Monitor zu simulieren. Ihr könnt Karten und Bildmaterial anschauen und teilen, mit einem Würfelsimulator Würfelwürfe simulieren und für alle sichtbar das Ergebnis anzeigen lassen, eure Charakterdokumente in der Software erstellen und verwalten und vieles mehr. Manche Spielrunden benutzen nur eine Kombination von verschiedenen unabhängigen Application, beispielsweise Skype und nebenbei einen Würfelsimulator. Andere kombinieren Microsoft Teams, um möglichst einfach Dateien für alle teilen zu können und nutzen dann vielleicht auch noch einen Würfelsimulator. Spezielle Tools wie MapTool oder Roll20 sind hingegen speziell entwickelt worden, um einen Spieltisch virtuell zu simulieren und bieten euch noch mehr Möglichkeiten. Fantasy Grounds ist das bekannteste Tool und eine Allround-Lösung, ist allerdings auch kostenpflichtig.

Mit welcher Variante ihr euch am wohlsten fühlt, ist schlussendlich Geschmackssache. Am besten probiert ihr einfach verschiedene Varianten aus und nehmt nach und nach weitere Tools dazu oder wechselt diese.

Das braucht ihr dazu: Dieselbe Ausstattung wie bei der vorherigen Variante, dazu verschiedene kostenlose oder kostenpflichtige Tools. Eine, nicht erschöpfende, Auswahl: MapTool, Roll20, Fantasy Grounds, Astral Tabletop, D20pro


Wo gibt es weitere Informationen?


Wir können dir an dieser Stelle nur einen knappen Überblick über alle Möglichkeiten geben. Zum Glück ist die deutsche Rollenspielcommunity sehr aktiv und es gibt viele weitere Webseiten auf denen ihr euch informieren könnt. Besonders ans Herz legen, ohne gewichtete Reihenfolge, möchten wir euch die folgenden Seiten:

pnpnews.de – Hier wirst du täglich mit Neuigkeiten, Hintergrundberichten, Interviews und Turtorials rund um das beste Hobby der Welt versorgt. Dazu noch von Fans für Fans, neutral und verlagsunabhängig.

drachenzwinge.de – Quasi die Projektseite, wenn es um virtuelles Pen&Paper geht. Hier findest du viele Einsteigerinformationen und auch unzählige Rundenangebote, auch für Schnupperrunden.

mitvorteil.de – Ein YouTube-Kanal, der sich nur scheinbar ausschließlich an D&D-Spieler richtet und durch die tolle und freundliche Art von Peter in kurzer Zeit zu einem tollen Anlaufpunkt für Einsteiger (und Fortgeschrittene) geworden ist.

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