Rollenspiel-"Karriere"

AW: Rollenspiel-"Karriere"

Ouh! "Herr des Lichts" ... ob das eine richtige Publikation war? Ich erinnere mich dumpf (waren die 80er ;) ). Es war ein Din A5 Heft mit einfacher Heftbindung und lausigem Layout. War grottenschlecht, was auch der einzige Grund ist, warum ich mich überhaupt noch daran erinnere. Standard-Fantasy. Hat ein Kumpel damals im Rollenspielladen gekauft.

Die miese Aufmachung spricht eigentlich dagegen, dass es eine richtige Publikation mit Verlag war, auf der anderen Seite kann ich mich auch noch an Ars Magica Publikationen im Schnellhefter erinnern, die im Rollenspielladen zu kaufen waren (keine Ahnung wie offiziell die waren)!

Also: hätte mich gewundert, wenn irgendeiner das Ding kennt. Kann aber auch sein, dass ich mich mit dem Titel des Systems irre, da ich es selbst nicht besitze und inzwischen gut zwanzig Jahre vergangen sind. Vielleicht geh ich mal in den "Keller" und schaue, ob ich den Charakterbogen noch irgendwo finde, wenn ich ihn nicht einmal ganz entsorgt habe.
 
AW: Rollenspiel-"Karriere"

Oh cool, ein „zeig du mir deins, ich zeig dir meins“-Thread! Denen kann ich nur selten widerstehen. ;)

Mal so als Thread-Starter: Ursprünglich hatte ich ja was anderes gemeint. Ich hatte entschiedene Wendepunkt im Sinn, also Spiele, die entscheidenen Impulse für das Rollenspiel gegeben haben, und was sie genau bewirkt haben.

Ich gebe zu, der Titel war vieleicht unglücklich gewählt, und ich hätte meine Intention auch deutlicher machen sollen.

Aber das hier ist doch auch ganz schön... :]


Tybalt
 
AW: Rollenspiel-"Karriere"

Mal so als Thread-Starter: Ursprünglich hatte ich ja was anderes gemeint. Ich hatte entschiedene Wendepunkt im Sinn, also Spiele, die entscheidenen Impulse für das Rollenspiel gegeben haben, und was sie genau bewirkt haben. ...

Naja, dann will ich es doch einmal etwas präziser ausdrücken (Achtung, es folgt ein Roman):

Etwa 1985 (könnte auch 84 oder 86 gewesen sein):
DSA ist der Einstieg. Ursprünglich als "Brettspiel ohne Brett" beschrieben hat ein Freund in die Tasche gegriffen und DSA gekauft. Nach erstem Schock ("BÜCHER?!?") und sofortigem Gefallen am W20 erklärte sich selbiger dazu bereit sich das anzusehen und bereits am nächsten Tag legten wir los. Mein erstes Spiel dauerte 15 Minuten (Wirtshaus zum schwarzen Keiler) bevor ich tot auf der Treppe lag und unbedingt "nochmal" wollte. Mit dem Rollenspiel war es Liebe auf den zweiten Blick. Großartiges Feeling. Eine weitere Woche später war die erste Runde und mit einem aus dieser Runde spiele ich noch heute. DSA ist in dieser Ausgabe noch immer ein Ausbund an Einsteigerfreundlichkeit und wird ewig einen Platz in meinem Herzen haben. Wir haben sogar Sci-Fi-Abenteuer damit gespielt. Hach ja, die alten Zeiten.

Wenig später lernte ich D&D kennen und es zeigte mir
a) es gibt noch mehr Rollenspiele
b) Regeln machen etwas aus!
D&D wurde zu dem von mir meistgeleiteten System und hat viel Spaß gemacht.

Sternengarde war mein erstes Sci-Fi-System. Es war meine erste Berührung mit "Skills".

In der Sturm-und-Drang-Phase kamen dann Systeme wie Palladium, Warhammer, uvm. Immer das gleiche, nur schlechter als das Original, empfand ich.

Midgard war meine große Liebe in der Ausgabe von Klee. Epische Handlung in mörderischer Umgebung. Meist one-on-one (ein SL, ein Spieler) haben wir so manche Jahre intensives Rollenspiel erlebt. Es zeigte aber auch eines: die Wichtigkeit von Charktergeneratoren und dass es Spiele gibt, deren Regeln umständlicher sind als die Quantenphysik es je sein könnte. Und: dass diese Spiele dennoch viel Spaß machen können. Ein Freund und ich programmierten einen Charaktergenerator in C++ und Midgard wurde noch einmal so gut!

Von Dreampark lernte ich mehreres:
a) Spiele müssen nicht kompliziert sein um universell und generisch sein zu können
b) man kann sich auch Gedanken über Spannungsbögen machen.
c) zu primitiv ist nichts für mich.

Talislanta war in der letzten Ausgabe eine Offenbarung für mich. Eine schöne Welt, simple Charaktererstellung, ein freies Magiesystem. Ich lernte von Talislanta jedoch eine harte Lektion. Nicht alles, was in der Theorie funktioniert, klappt auch in der Praxis. Das freie Magiesystem macht es nicht magisch Begabten Charakteren schwer, bedeutsam zu sein, und das ist für meine Gruppe ein Ausschluss-Kriterium. Das Magiesystem wurde schnell Selbstzweck. Ich bin ein großer Talislanta-Fan, der jedoch leider weiß, dass er mit seiner Gruppe das System nie mehr benutzen wird.

Vampire war ein unglaublicher Fortschritt in meiner Regelwelt. Poolsystem, Stimmung, Einsteigerfreundlichkeit, alles war erfrischend anders und... einfach gut. Sicher hier und da musste man etwas ändern, aber insgesamt ein tolles Ding. Vampire hat uns lange begeistert (immer ohne Kanon). Von Vampire lernte ich Poolsysteme lieben und dass das Horror-Genre mehr beinhaltet als Cliché.

Inzwischen habe ich auch das eine oder andere "indi" System gesehen und durchgelesen, wie z.B. Wushu und The Shadow of Yesterday, und noch eine wichtige Lektion gelernt: die kochen auch nur mit Wasser.

Insgesamt habe ich alle Systeme gebraucht, um festzustellen, was ich eigentlich will und die Suche hat viel Spaß gemacht. Nun, wo ich das weiß, suche ich noch immer das richtige System für mich. Derzeit sind das VPS (Fading Suns) und nWod / oWod Trinity.
 
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