Ritus des Erreichten nicht ausgespielt...was haltet ihr davon?

Silbermond

Neuling
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Hi!

Da ich in meiner Lupus-Frage schon hilfreiche Antworten bekam, frage ich gleich mal weiter.

Und zwar passierte es neulich in meiner Runde, dass ein Char vom Rang 1 in Rang 2 aufstieg (Ragabash). Ich habe eine Ausgabe vom Spielerhandbuch zuhause und wunderte mich, dass es nur einfach hieß "oh, ich habs geschafft". Da wir gerade eh beim Abschluss einer Geschichte waren, meinte der SL , der Ragabash habe dann halt so auf der großen Versammlung irgendwie seine Anerkennung bekommen. OT meinte er, er wollte den Ritus des Erreichten erst ab 2 zu 3 ausspielen, weil das sozusagen nix großes sei.

Als Spieler habe ich gerade 2 Probleme damit: 1. finde ich, dass sowas zu Werwolf gehört und hatte mich auch schon auf meinen ersten Ritus des Erreichten gefreut....2. habe ich echt ein Problem, meinen Lupus so zu spielen, dass er den nun "ranghöheren" Ragabash akzeptiert.

Sorry, der verhält sich nicht anders als vorher und irgendwie war das alles recht automatisch. Außer der neuen Gaben die man halt erhält :nixwissen:

Ich finde es auch schlimm, da ich als Spieler das Gefühl habe, dass ein wichtiger Teil entfällt....und als Philodox wird ja für mich/meinen Lupus gerade wichtig, auf die Einhaltung der Regeln zu achten.


Müsste eigentlich nun auch ein Rangwechsel stattfinden? Wir haben gerade Frieden, aber unser Ahroun ist halt auch noch "nur" Rang 1?

Wie könnte ich das lösen? Ein Spieler findet es auch schade, zwei Spielern ist gar nicht bewusst, worum dieser Ritus so wichtig ist (*ditsch*) und der Spieler des Ragabash hält sich bedeckt, weil er ja schon die Punkte für die schönen Gaben ausgegeben hat...und der SL sagte halt deutlich, wie er es plant (s.o.)


Ist es nicht auch so, dass in der Welt von Werwolf nur die wenigsten wirklich erleben, in die Rang des ältesten aufzusteigen?
 
AW: Ritus des Erreichten nicht ausgespielt...was haltet ihr davon?

Es ging recht automatisch?

Aber er musste sich doch wenigstens seinen Ruf anerkennen lassen, oder?

Ich leite meine Hundi-Runde auch recht locker, aber bei nem Aufstieg von 1 auf 2 gäbs mich Sicherheit ne riesen Sause. Natürlich auch abhängig vom Stamm des Garou.
 
AW: Ritus des Erreichten nicht ausgespielt...was haltet ihr davon?

Um vernünftig diskutieren zu können erst mal die Begriffsdefinition:
Ritus des Erreichten - Ein Ritual, das bei einer Versammlung vor (möglichst) vielen Garou, außer dem Rudel, durchgeführt werden muss und bei dem 10 temporäre Rufpunkte (Kästchen) in einen dauerhaften Rufpunkt (Kreis) umgewandelt werden. Das Regelwerk sagt es nicht eindeutig, aber es kann sein, dass jemand der 10 temporären Rufpunkte (Ehre) und 10 temporäre Rufpumkte (Ruhm) hat, zwei Riten braucht, um beide umzuwandeln, aber ich handhabe es so, dass gewöhnlich ein Ritus reicht. Wie der Ritus am sinnvollsten auszuspielen ist, wird im "Laws of the Wyld" unter Ruf beschrieben. Ich handhabe es meistens auch so, dass ich den Spielern nicht sage, wie viele temporäre Punkte sie haben, sondern einfach wenn eine Versammlung stattfindet (gewöhnlich alle 28 Tage bei Vollmond) und jemand den Ritus des Erreichten einfordert oder bekommen soll, den Punkt geben oder eben nicht und mir die Freiheit nehme, den Punkt auch bei 8+ temporären Rufpunkten zu gewähren, falls die Taten gut dargestellt werden oder ich durch das Spiel überzeugt werde, dass ich zu knauserig war.
Ruf - Wenn von Rufgewinn oder -verlust gesprochen wird, ist meist der temporäre Ruf gemeint, es sei denn es steht explizit anders da. Beispiele für Rufgewinn und -verlust sind leider im GRW spärlich, weil sie überwiegend ins Storyteller's Companion ausgelagert wurden (das Heft das mit dem Spielleiterschirm kommt). Ruf ist z.T. wie viel die Garou über einen wissen und was sie denken (man kann auf Ruf einen der drei Rufaspekte würfeln lassen um zu sehen, ob ein NSC von dem Garou gehört hat) und es gibt an, wie man bei den Geistern steht. Das Stroytellers Handbook sagt deutlich, dass Geister Garou Ruf "ansehen" können und danach entscheiden, wie sie den Garou bewerten. Und, daher gehen auch Taten, die die Öffentlichkeit nicht mitbekommt (sowohl positive, wie auch negative) in den Ruf als Wert der Spielmechanik mit ein.
Rang - Um einen Rang erhalten zu können, muss man Mindestvoraussetzungen an permanentem Ruf haben. Dann darf man einen Garou von gleichem oder höherem Rang um den nächst höheren Rang fordern. Dieser wird eine Aufgabe stellen durch die man sich noch einmal beweist und wenn man sie erledigt erhält man den Rang (ggf. wird das auch mit einem Ritus des Erreichten zementiert, aber genaue regeln gibt es nicht), wenn man es nicht schafft, erhält man den Rang nicht und muss später erneut fordern. Beispiele für angemessene Forderungen sind im Spielleiterhanbuch revised (iirc). Rang sollte auf jeden Fall nach den P&P-Regeln nicht einfach durch Erreichen der Mindestvoraussetzungen an Ruf kommen, sondern separat errungen werden.
Stand - Die Litanei sagt, Unterwerfung unter den von höherem Stand und Der erste Anteil der Beute für den von höchstem Stand. Rang ist ein Aspekt von Stand, aber nicht der einzige. Ein junger Silberfang, der sich unterbewusst als Führer etabliert (Reinrassigkeit resultierende soziale Boni) und mit Taten und Befehlen die Führungsrolle übernimmt um ein Problem zu lösen, wird sich schnell einen höheren Stand verdienen, als ein hochrangiger Knochenbeißer, der sich wegen seinen Kampfnarben nicht mehr von der Stelle rühren kann. Stand ist auch immer subjektiv. Der Caernhüter/Warder einer Septe mag noch jung sein, aber gegenüber auch hochrangigen Gästen der Septe kann er versuchen sich durchzusetzen und wenn er dies schafft, wird er in den Augen dritter seinen Stand bewiesen haben, aber dadurch verbessert sich sein Rang nicht.

So, nachdem da die Begriffe von denen ich rede klar sind, meine Meinung:
Riten des Erreichten sollte von Zeit zu Zeit vorkommen und ausgespielt werden. Der erste solche Ritus in einem Charakterleben kann interessant sein, der erste solche Ritus in einer Chronik ist aber wichtiger. Wenn man also schon öfter so Riten hatte und dann jemand mit einem neuen Charakter anfängt/weiterspielt, kann ich verstehen, dass man das überspringt. Versammlungen sind ggf. schwierig und erwarten Vorbereitungszeit, daher kann ich verstehen, wenn man das nicht so aus dem Stehgreif tellen will, auf der anderen Seite dem Spieler aber das okay geben, sich den Kringel auszumalen.
Rangaufstiege dagegen sollte ja wie gesagt, bestimmte Aufgaben sein und diese sollte auch nicht unbedingt übersprungen oder weggelassen werden. Wenn ein Charakter bereits genug Ruf für den Adrenrang hat und auch anerkannt wird, als jemand der die Aufgaben und Pflichten eines Fostern schon lange mit erledigt, aber noch nie überhaupt um den Forsternrang gefordert hat, kann ich mir vorstellen, dass man den entsprechende Prüfung sehr kurz und symbolisch hält. Aber das war hier ja wohl nicht der Fall.

Hinsichtlich des Ranges und des Standes ist aber eben zu sagen, dass sich ein Charakter, auch der Lupus, nicht unbedingt anders verhalten muss, wenn er darin keinen Grund sieht. Gerade "Ehre" ist schwer zu bekommen und leicht zu verlieren. Wenn ein Rudel viele "Kampfeinsätze" hatte, ist klar, dass alle Rudelmitglieder schnell die Mindestanforderungen für einen Fostern-Ahroun erreichen. Der Ahroun kann dann den Fosternrang fordern und erreichen, der Rest des Rudels aber nicht, weil bei ihnen der Ruf für den Rang in ihrem Vorzeichen fehlt. Damit steigt der Rang eines Charakters, obwohl alle das gleiche getan haben und die selben Taten gemeinsam erledigt haben. Wenn der Rudelalpha jetzt der Philodox ist, der ja dann im Rang unter dem Ahroun stehen würde, so heißt dass noch lange nicht, dass der Ahroun auch den höheren Stand hat. Natürlich kann der Ahroun den Rang und das Ansehen dass damit einher geht als Grundlage nehmen, und versuchen sich zum Alpha aufzuschwingen, doch wenn der Rest des Rudels nicht mitzieht, hat er wohl den Stand nicht...
 
AW: Ritus des Erreichten nicht ausgespielt...was haltet ihr davon?

grundsätzlich stimme ich meinem vorredner zu. bei seinem ahrounbsp. gebe ich aber zu bedenken, dass ein ahroun auch viel ehre braucht und (was ich zum teil ein bisschen als schwäche des systems werte) in dem beschriebenem szenario ein ragabash wohl am schnellsten aufsteigen koennte, da bei diesem egal ist, wo er den ruf erhält. wenn dieser dann geschickt auch noch 3 punkte am anfang auf weisheit oder ehre legt, kann er rein regeltechnisch am schnellsten aufsteigen, wenn ruhm die vordergründige rolle spielt und er da auch mitmischen kann.

ansonsten: nicht jedes ritual des erreichten sollte ausgespielt werden, ein RANGAUFSTIEG allerdings schon. dies kann auch mal unter besonderen umständen erzählerisch und in kürze geschehen, wennn die story und oder der hontergrund es abwirft (mentor kann dabei z.b. eine grosse hilfe sein, besondere abgeschlossene epische quests, natürlich auch)
 
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