Sworddancer
Hârniac
- Registriert
- 1. Mai 2007
- Beiträge
- 523
Hallo zusammen,
viele werden das Model des Reihumleitens vermutlich kennen.
Einer fängt als Spielleiter an, und nach einer vorher vereinbarten Zeitspanne, oder wann es die Spieler für passend halten, wird das Szepter der Spielleitung einen Stuhl weitergereicht und der nächste wechselt vom Spieler zum Spielleiter, während der vorherige Spielleiter nun einen Spielercharakter verkörpert.
Wenn die Runde dann erst wieder beim ursprünglichen Spielleiter angekommen ist, ist dessen Geschichte meist irgendwie reichlich mutiert.
Wir nannten das damals unsere "Lagerfeuer-Runde", und gaben ihr den Namen "Unsere kleine Stadt".
Eine Kleinstadt war nämlich das Setting. Nach typischem filmreifen Vorbild natürlich. Natürlich gab es das alte Herrenhaus, den nahen Sumpf, den uralten schaurigen Friedhof, usw.
Gespielt haben wir damals mit dem Storyteller System. Hätte aber auch jedes beliebige andere System sein können. Wobei uns ein simples System wichtig war. So hatten wir in unserer Runde den Police-Deputy, den alten Bibliothekar, den Musiker, und den Wirt; sowie diverse Gastrollen.
Großartige Zeiten waren das damals.
Wenn denn die Spieler und die Stimmung stimmten. Das Ganze war als Gruselsetting angelegt. Und das funktioniert eben solange, wie niemand aus dem Ruder läuft.
Manche von euch haben dieses Model des Rollenspiels sicher auch mal probiert, und ihr kennt die Chancen und Risiken dieser Spielweise.
Die einen werden es mögen, den anderen fehlt der rote Faden.
Natürlich läßt sich schon allein darüber diskutieren, und wer zu dem oben stehenden etwas sagen möchte, der soll bitte nicht zögern.
Der Grund, dieses Thema zu eröffnen, ist für mich aber ein anderer gewesen, als der obige Inhalt.
Ich dachte daran, einen Schritt weiter zu gehen.
Zugegebenerweise nicht aus aktuellem Anlass, und höchstwahrscheinlich wird sich daran nicht allzu schnell etwas ändern.
Aber ich lasse meine Gedanken nunmal gerne wandern...
Doch nun zur Idee.
Von der Idee ausgegangen, dass eine Spielrunde mehrere Spielleiter hat, die sich regelmäßig abwechseln, kann man doch in eine etwas andere Richtung gehen, als dass alle gemeinsam an der gleichen Geschichte stricken.
Was, wenn man der Geschichte von vornherein mehrere Handlungsstränge gibt?
Sitzen also beispielsweise 4 Leute regelmäßig beieinander, dann gäbe es vier Handlungsstränge und vier Charaktergruppen (mit je 3 Hauptcharakteren - Gastcharaktere wären aber sicher denkbar), die jeweils einem solchen folgen.
Alle Handlungsstränge spielen auf der gleichen Welt, zur gleichen Zeit, und (größere) Ereignisse in ihnen können sich auch auf die anderen auswirken. Die räumliche Trennung ist dabei beliebig - ob nun ein anderes Land, das Nachbarland, die Nachbarstadt, oder in modernen Settings einfach der Nachbarbezirk - irgendwo sind die parallelen Handlungsstränge angesiedelt. Sie sollten nur nicht ZU weit auseinander liegen - denn sonst wird eine gegenseitige Beeinflussung immer unwahrscheinlicher - wenn man eine solche denn wünscht.
Dabei lassen sich natürlich auch unterschiedliche Thematiken verwursten.
Während Handlungsstrang (1) sich also um die Intrigen, Allianzen, und Kriegserklärungen von Adelshäusern dreht (mit adligen Spielercharakteren), kämpfen im Handlungsstrag (2) möglicherweise ein paar einfache Soldaten an der Front gegen einen üblen Feind ums nackte Überleben und Gefechte stehen ebenso an der Tagesordnung wie Infiltrationsmissionen. In Handlungsstrang (3) wiederum versuchen unerschrockene Gildenmitglieder neue Handelsbeziehungen aufzubauen, während in Handlungsstrang (4) eine Abenteuergruppe auf der Suche nach einer alten mystischen Ruine ist, in der magische Schätze verborgen sein sollen.
So lassen sich einfach auf einer gemeinsam bekannten Hintergrundwelt die jeweils individuelle Lieblingsgegend, der Lieblingshintergrund, die Lieblingsspielweise, usw. unterbringen, ohne dass man durch den Fortgang der Geschichte gewisse Entwicklungen verpasst. Die Gruppe steht möglicherweise nicht vor Kampagnenbeginn vor der schmerzlichen Frage, auf welche Gegend man sich denn nun beschränkt, und welche Rassen, sozialen Stände, usw man als Spielercharaktere zulassen will.
Habt ihr ein solches größeres Gebilde schon mal versucht? Was sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr empfehlen, wovon abraten?
An welcher Stelle habt ihr das "Kapitelende" gesetzt und seid zum parallelen Handlungsstrang gewechselt?
Die jeweils gespielten Zeiträume müssen ja etwa gleich lang bleiben, damit die Handlungen parallel bleiben. Habt ihr das an "Szenen" festgemacht? An Wochen oder Monaten auf dem Kalender der Spielwelt?
Lasst mal hören, von euren Erfahrungen und/oder Ideen.
Grüße,
Timo
viele werden das Model des Reihumleitens vermutlich kennen.
Einer fängt als Spielleiter an, und nach einer vorher vereinbarten Zeitspanne, oder wann es die Spieler für passend halten, wird das Szepter der Spielleitung einen Stuhl weitergereicht und der nächste wechselt vom Spieler zum Spielleiter, während der vorherige Spielleiter nun einen Spielercharakter verkörpert.
Wenn die Runde dann erst wieder beim ursprünglichen Spielleiter angekommen ist, ist dessen Geschichte meist irgendwie reichlich mutiert.
Wir nannten das damals unsere "Lagerfeuer-Runde", und gaben ihr den Namen "Unsere kleine Stadt".
Eine Kleinstadt war nämlich das Setting. Nach typischem filmreifen Vorbild natürlich. Natürlich gab es das alte Herrenhaus, den nahen Sumpf, den uralten schaurigen Friedhof, usw.
Gespielt haben wir damals mit dem Storyteller System. Hätte aber auch jedes beliebige andere System sein können. Wobei uns ein simples System wichtig war. So hatten wir in unserer Runde den Police-Deputy, den alten Bibliothekar, den Musiker, und den Wirt; sowie diverse Gastrollen.
Großartige Zeiten waren das damals.
Wenn denn die Spieler und die Stimmung stimmten. Das Ganze war als Gruselsetting angelegt. Und das funktioniert eben solange, wie niemand aus dem Ruder läuft.
Manche von euch haben dieses Model des Rollenspiels sicher auch mal probiert, und ihr kennt die Chancen und Risiken dieser Spielweise.
Die einen werden es mögen, den anderen fehlt der rote Faden.
Natürlich läßt sich schon allein darüber diskutieren, und wer zu dem oben stehenden etwas sagen möchte, der soll bitte nicht zögern.
Der Grund, dieses Thema zu eröffnen, ist für mich aber ein anderer gewesen, als der obige Inhalt.
Ich dachte daran, einen Schritt weiter zu gehen.
Zugegebenerweise nicht aus aktuellem Anlass, und höchstwahrscheinlich wird sich daran nicht allzu schnell etwas ändern.
Aber ich lasse meine Gedanken nunmal gerne wandern...
Doch nun zur Idee.
Von der Idee ausgegangen, dass eine Spielrunde mehrere Spielleiter hat, die sich regelmäßig abwechseln, kann man doch in eine etwas andere Richtung gehen, als dass alle gemeinsam an der gleichen Geschichte stricken.
Was, wenn man der Geschichte von vornherein mehrere Handlungsstränge gibt?
Sitzen also beispielsweise 4 Leute regelmäßig beieinander, dann gäbe es vier Handlungsstränge und vier Charaktergruppen (mit je 3 Hauptcharakteren - Gastcharaktere wären aber sicher denkbar), die jeweils einem solchen folgen.
Alle Handlungsstränge spielen auf der gleichen Welt, zur gleichen Zeit, und (größere) Ereignisse in ihnen können sich auch auf die anderen auswirken. Die räumliche Trennung ist dabei beliebig - ob nun ein anderes Land, das Nachbarland, die Nachbarstadt, oder in modernen Settings einfach der Nachbarbezirk - irgendwo sind die parallelen Handlungsstränge angesiedelt. Sie sollten nur nicht ZU weit auseinander liegen - denn sonst wird eine gegenseitige Beeinflussung immer unwahrscheinlicher - wenn man eine solche denn wünscht.
Dabei lassen sich natürlich auch unterschiedliche Thematiken verwursten.
Während Handlungsstrang (1) sich also um die Intrigen, Allianzen, und Kriegserklärungen von Adelshäusern dreht (mit adligen Spielercharakteren), kämpfen im Handlungsstrag (2) möglicherweise ein paar einfache Soldaten an der Front gegen einen üblen Feind ums nackte Überleben und Gefechte stehen ebenso an der Tagesordnung wie Infiltrationsmissionen. In Handlungsstrang (3) wiederum versuchen unerschrockene Gildenmitglieder neue Handelsbeziehungen aufzubauen, während in Handlungsstrang (4) eine Abenteuergruppe auf der Suche nach einer alten mystischen Ruine ist, in der magische Schätze verborgen sein sollen.
So lassen sich einfach auf einer gemeinsam bekannten Hintergrundwelt die jeweils individuelle Lieblingsgegend, der Lieblingshintergrund, die Lieblingsspielweise, usw. unterbringen, ohne dass man durch den Fortgang der Geschichte gewisse Entwicklungen verpasst. Die Gruppe steht möglicherweise nicht vor Kampagnenbeginn vor der schmerzlichen Frage, auf welche Gegend man sich denn nun beschränkt, und welche Rassen, sozialen Stände, usw man als Spielercharaktere zulassen will.
Habt ihr ein solches größeres Gebilde schon mal versucht? Was sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr empfehlen, wovon abraten?
An welcher Stelle habt ihr das "Kapitelende" gesetzt und seid zum parallelen Handlungsstrang gewechselt?
Die jeweils gespielten Zeiträume müssen ja etwa gleich lang bleiben, damit die Handlungen parallel bleiben. Habt ihr das an "Szenen" festgemacht? An Wochen oder Monaten auf dem Kalender der Spielwelt?
Lasst mal hören, von euren Erfahrungen und/oder Ideen.
Grüße,
Timo