Arashi
Gott
- Registriert
- 26. März 2010
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Das ist genau einer der Punkte weswegen ich Regeln oft als störend und selten als bereichernd empfinde.Den größten Spaß bringt mir dabei immer die Charakterschaffung. Hier die Regeln so auzureizen, dass für mich das beste bei rumkommt, befriedigt mich während der Erschaffung selbst, als auch während des Spiel andauernd, [...] Er sucht für seinen Char den performantesten Weg zum Ziel heraus. [...] Powergamer halt.
Wie Zornhau vor langer Zeit mal schrieb (freies Zitat): wer seinem SC schlechte Werte in sozialen Belangen gibt, ihn dann aber in sozial fähig ausspielt, weil man da seltener würfelt, der schummelt.
"Regelnfindigkeit" und "Powergaming" sind aber halt mal keine Fertigkeiten auf dem Charakterbogen sondern des Spielers. Die SC von Menschen die ein eher distanziertes Verhältnis zu Zahlen oder langen Listen haben werden in komplizierten Systemen immer weniger kompetent sein als vergleichbare SC von jemand der alle Wahrscheinlichkeiten und Regeln auswendig kennt. So wie ein Pokerspieler auf lange Sicht eher gewinnt wenn er sich die Karten merkt und die Wahrscheinlichkeiten auswendig kennt.
Genau so stellt sich die Frage warum ein Regelfuchs, der einen Kuschel-hippie spielt, ein komplexes Kampfsystem zu seinem Vorteil nutzen kann wenn sein Kumpel, der einen Soldaten spielt das nicht kann - weil der Spieler die Regeln nicht kennt.
Das ist nicht fair und im schlimmsten Fall stiehlt der Regelfuchs den anderen Spielern die Show, selbst wenn die Szene sich um die Kernkompetenz des SC dreht.
Tatsächlich habe ich in Pathfinder meinen letzten Charakter (notgedrungen) ziemlich hart gepowergamed. Es hat mir keinen Spaß gemacht, aber das ist halt Geschmackssache - trotzdem bin ich gut darin weil ich schnell viel lesen und verinnerlichen kann, ein gutes Zahlenverständnis habe und viel Übung in Rpg und Brettspiel. Einige meiner Spieler aus anderen Runden würden bei Pathfinder mit allem Einsatz trotzdem nur Krüppelcharaktere bauen weil Zahlen einfach nicht ihre Freunde sind. Je einfacher die Basisregeln sind und je flexibler und dafür überschaubar an Anzahl die Regel-Aufbauten, desto weniger spielt das Können der Spieler im Meta-bereich oder Balancing allgemein eine Rolle.