Radiotalk zum Thema Rollenspiel

AW: Radiotalk zum Thema Rollenspiel

Es kommt immer auch auf die Qualität dieses Umganges an. Die Frage ist natürlich auch wie man "Experte" definiert aber das ist ein sehr weitschweifiges Thema, wo man sicher zu keinem befriedigendem Ergebnis kommen würde.

Das sehe ich überhaupt nicht so. Wer sich lange genug mit einem Thema beschäftigt, wird irgendwann genug Erfahrung haben um bestimmte Dinge besser beurteilen zu können, als jemand der diese Erfahrungen eben nicht hat.

Die Vermutung liegt natürlich nah, dass jemand mit viel Erfahrung zu einem Thema dies - meist unbewusst - in der Art und Weise zum Ausdruck bringen wird, mit der er über das Thema redet. "Die Qualität des Umgangs" die du vermutlich meintest. Jemand der weiß wovon er redet, wird sicher inhaltsvolleres zu einem Thema beitragen können als Platitüden und populäre Verallgemeinerungen.

Wenn man sich hier im Netz ein wenig umschaut, dann wird schon schnell klar, wer differenzieren kann - und vermutlich etwas über das Thema weiß zu dem er sich äußert - und wer einfach nur das nachplappern kann, was jemand anders dazu gesagt hat oder was "gut ankommt".
 
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Das sehe ich überhaupt nicht so. Wer sich lange genug mit einem Thema beschäftigt, wird irgendwann genug Erfahrung haben um bestimmte Dinge besser beurteilen zu können, als jemand der diese Erfahrungen eben nicht hat.

Die Vermutung liegt natürlich nah, dass jemand mit viel Erfahrung zu einem Thema dies - meist unbewusst - in der Art und Weise zum Ausdruck bringen wird, mit der er über das Thema redet. "Die Qualität des Umgangs" die du vermutlich meintest. Jemand der weiß wovon er redet, wird sicher inhaltsvolleres zu einem Thema beitragen können als Platitüden und populäre Verallgemeinerungen.

Wenn man sich hier im Netz ein wenig umschaut, dann wird schon schnell klar, wer differenzieren kann - und vermutlich etwas über das Thema weiß zu dem er sich äußert - und wer einfach nur das nachplappern kann, was jemand anders dazu gesagt hat.
Wenn ein Experte jemand ist, der einfach viel Wissen gesammelt hat, gebe ich dir recht. Meine "Spitze" richtet sich auch eher gegen die selbsternannten Experten, deren Meinungen zumeist auf einen bestimmten Bereich oder einem Spielstil basieren. Klar, wer schon viel gespielt hat und sich mit Systemen auseinandergesetzt hat, wird sicher über ein anderes Urteilsvermögen verfügen, als jemand der seit 15 Jahre nur DSA spielt. Keine Frage.
Trotzdem finde ich es schwierig die Jungs im Interview schlecht zu machen und darauf hinzuweisen, was für tolle Experten wir doch in unseren Foren so haben. Vielleicht bin ich da einfach ein gebranntes Kind, aber ich sehe das immer sehr zwiespältig. Außerdem weiß ich zumindest von Dominik und Greifenklaue, dass sie beide über einen guten Überblick über die Szene verfügen.
 
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Ich würde sie auch nicht schlecht machen wollen. Ich fand es zwar etwas schwierig, dass sie - zumindest was ich vom Programm gehört habe - sehr viel oberflächliches zum Thema gesagt haben oder an den falschen Stellen ins Detail gingen. Aber ich habe das weniger ihrer fehlenden Kenntnis zum Thema angelastet, sondern dem Versuch ein Hobby - das sich selbst fast immer als seltsam, verquer und irgendwie irre sieht - auf eine Weise zu präsentieren, welche sowohl verständlich als auch harmlos ist.

Mehr Mut zum Fantastischen hätte vielleicht nicht geschadet. Dieses "auf Eierschalen laufen" wenn ansonsten vernünftige und wortgewandte Rollenspieler über ihr Hobby reden, ist vielleicht nicht so vorteilhaft wie man denkt.
 
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Ich würde sie auch nicht schlecht machen wollen. Ich fand es zwar etwas schwierig, dass sie - zumindest was ich vom Programm gehört habe - sehr viel oberflächliches zum Thema gesagt haben oder an den falschen Stellen ins Detail gingen. Aber ich habe das weniger ihrer fehlenden Kenntnis zum Thema angelastet, sondern dem Versuch ein Hobby - das sich selbst fast immer als seltsam, verquer und irgendwie irre sieht - auf eine Weise zu präsentieren, welche sowohl verständlich als auch harmlos ist.

Mehr Mut zum Fantastischen hätte vielleicht nicht geschadet. Dieses "auf Eierschalen laufen" wenn ansonsten vernünftige und wortgewandte Rollenspieler über ihr Hobby reden, ist vielleicht nicht so vorteilhaft wie man denkt.
Ich finden, dass es relativ schwierig ist über unser Hobby zu reden, einfach weil es viele Facetten hat und es einfach eine große Auswahl an Vorlieben gibt, die es bedient. Es dann allen recht zu machen ist da beinahe unmöglich. Deswegen fand ich das Interview jetzt auch nicht so schlecht, wie es alle machen und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob andere "Experten" es besser hinbekommen hätten. Immerhin sind die meisten von uns ja keine geborenen Rhetoriker, sondern einfach nur ein paar Jungs, die gerne über ihr Hobby sprechen. Wenn man zu sehr ins Fantastische abrutscht, besteht immer auch die Gefahr, dass man zu Nerdig wirkt und davon nehmen die meisten Rollenspieler ja auch Abstand.
Unser Image ist halt nun mal das von den nerdigen Freaks und davon hat man in dem Interview (zumindest in großen Teilen) glücklicherweise nicht allzuviel mitbekommen.
 
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Unser Image ist halt nun mal das von den nerdigen Freaks und davon hat man in dem Interview (zumindest in großen Teilen) glücklicherweise nicht allzuviel mitbekommen.

Das sehe ich nicht so. Das ist so eine vorauseilende Selbstausgrenzung, die mehr schadet als sie nutzt. Etwas mehr Selbstsicherheit wenn man über das Hobby redet, würde sicherlich nicht schaden. Man muss ja deshalb nicht den gesunden Menschenverstand ausschalten und die abgefahrensten und fragwürdigsten Aspekte des Hobbies präsentieren.

Larper haben ein Image.
MMORPGer haben ein Image.
Rollenspieler werden eher als infantilere oder verspieltere Version der Brettspieler wahrgenommen. (Und ich bin mir nicht immer sicher, ob das so falsch ist.)

Ich denke nicht, dass man sich so sehr einen Kopf drüber machen muss, wie "wir" rüberkommen. Wahrgenommen zu werden wäre schon mal ein großer Schritt. ;)
 
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Ich denke nicht, dass man sich so sehr einen Kopf drüber machen muss, wie "wir" rüberkommen. Wahrgenommen zu werden wäre schon mal ein großer Schritt.
Ich habe kein Problem mit unserem nerdigen Image. Doch wenn sich die bisherigen Posts so durchliest, bekommt man schon eine Ahnung dafür, dass es einige Leute gibt, die damit Probleme haben. ;)

Ich finde man sollte einfach mal auf die schönen Seiten des Hobbys aufmerksam machen: Kreativität, soziales Miteinander, das spielerische Umgehen mit Problemen und Lösungen - das sind die Punkte, die unser Hobby doch so einzigartig machen. Aber das als Image aufzubauen ist halt schwierig.
Was oft übrig bleibt ist: Rollenspieler :nana:
 
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Nein Grasi, ist es nicht, es gibt kein Nerd-Image, es wird nur oft zwanghaft beschworen. Aber dass die Leute so tun, das ist das Problem.
Und nur, weil Leute RPGs verlegen, macht sie das noch lange nicht kompetent oder gar zu Experten.
Das Problem ist mMn, dass da RPGler mit RPGlern über RPG reden, und kein einzelner "Fachfremder" dabei war, daher gabs da auch nichts, was für die Hörer erkenntnismässig rüberkam, so sah das zumindest für mich aus.
 
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Nein Grasi, ist es nicht. Aber dass die Leute so tun, das ist das Problem.
Und nur, weil Leute RPGs verlegen, macht sie das noch lange nicht kompetent oder gar zu Experten.
Das Problem ist mMn, dass da RPGler mit RPGlern über RPG reden, und kein einzelner "Fachfremder" dabei war,
daher gabs da auch nichts, was für die Hörer erkenntnismässig rüberkam, so sah das zumindest für mich aus.
Was sollte ein Fachfremder denn auch zur Diskussion beitragen?
Ich denke schon, dass das Interview auch für Nichtrollenspieler einiges bereit gehalten hat. Man hätte ein wenig mehr auf die Vorzüge des Hobbys eingehen können (siehe oben) aber immerhin wurde versucht zu vermitteln was ein Rollenspiel ist und wie es funktioniert. Vielleicht liegt das Problem einfach bei den hohen Ansprüchen, die man als Rollenspieler an sein Hobby hat, das jetzt viele denken, dass Interview war Schrott. Aber ist es denn überhaupt für uns noch möglich zu wissen, was man als Fachfremder über das Hobby erfahren will, so dass es interessant ist?
 
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es gibt kein Nerd-Image, es wird nur oft zwanghaft beschworen.

Also, aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass Menschen, die selbst kein P&P-Rollenspiel betreiben, den Rollespielern sehr skeptisch gegenüberstehen. Anders als Computerspiele (die ja mittlerweile allgemein anerkannt sind) und Brettspiele (die jeder noch aus seiner eigenen Kindheit kennt), sind Rollenspieler eher etwas "unheimlich", da sie sich ja damit brüsten, eine Person darzustellen, die sie nicht sind und außerdem ohne Spielbrett an einem Spieltisch sitzen, Würfel rollen und somit ein "unsichtbares" Spiel spielen. Natürlich sind meine Erfahrungen da sehr subjektiv geprägt und vielliecht liegt es auch an meiner Person oder meinem Auftreten, aber ich habe mehrfach die Erfahrung gemacht, dass P&P-Rollenspieler doch - wenn auch nicht ganz so stark wie die LARPer - als Nerds angesehen werden. Außerdem leidet das Verständnis für P&P-Rollenspieler mittlerweile stark darunter, dass die jüngeren Menschen heute in der Vielzahl gar nicht mehr selbst mit diesem Hobby in Kontakt gekommen sind (anders als z.B. mit MMORPG).

Das Problem ist mMn, dass da RPGler mit RPGlern über RPG reden, und kein einzelner "Fachfremder" dabei war, daher gabs da auch nichts, was für die Hörer erkenntnismässig rüberkam, so sah das zumindest für mich aus.

Das sehe ich auch als Problem einer solchen Sendung. Deshalb ist es vielleicht gar nicht so gut, wenn man dort Leute hinschickt, die "zu viel" wissen. Ich will nicht sagen, dass die automatisch nicht mehr dazu in der Lage sind, einem (Rollenspiel-) Laien die Vorzüge des Hobbies zu vermitteln, aber wer sich zu sehr mit Rollenspiel-Theorie und den Unterschieden zwischen einzelnen Systemen befasst hat (was den Hörer einer solchen Sendung mit Sicherheit nicht interessiert), dem fehlt vielleicht irgendwann auch die Perspektive eines "Neulings". Diese Faszination mit dem "Unbekannten", mit einer bislang ungekannten Spielweise, die sicher viele von uns dazu gebracht hat, in das Hobby einzusteigen. Ich hätte in einer solchen Sendung auf jeden Fall einen Gast eingeladen, der erst seit relativ kurzer Zeit "dabei" ist, damit dieser seine frischen Eindrücke von seinem "neuen" Hobby schildern kann. Wenn der mit entsprechender Begeisterung ins Schwärmen gerät, ist das sicherlich eher dazu geeignet, neue Menschen für das Rollenspielen zu begeistern als die theoretischen Ausführungen von "Fachleuten" (egal wieviel Ahnung die haben mögen). Und das dürfte doch wohl eines der Hauptanliegen der Teilnehmer an der Sendung gewesen sein.
 
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Ich finde man sollte einfach mal auf die schönen Seiten des Hobbys aufmerksam machen: Kreativität, soziales Miteinander, das spielerische Umgehen mit Problemen und Lösungen - das sind die Punkte, die unser Hobby doch so einzigartig machen.

Ach was. Du beschreibst da nur Gesellschaftsspiele. Es erwartet doch auch niemand, dass sich leidenschaftliche Siedler von Catan-Spieler (was überraschenderweise kein Oxymoron ist) hinstellen und die einzigartigen Seiten von Brettspielen darlegen.

Rollenspiele sind halt irgendwo zwischen abstrakten Brettspielen und Partyspielen anzusiedeln. Da muss man nicht die schönen Seiten beleuchten oder ähnliches. Es ist was es ist. Das muss niemand rechtfertigen, verkaufen oder verschönern.
 
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Da muss man nicht die schönen Seiten beleuchten oder ähnliches. Es ist was es ist. Das muss niemand rechtfertigen, verkaufen oder verschönern.
Dann darf sich aber auch keiner beschweren, dass so ein Interview keinen Mehrwert hat oder nicht gut genug ist, um neue Leute ins Hobby zu rufen.
Außerdem finde ich schon, dass Rollenspiele gewisse Dinge wie Kreativität usw mehr fördert, als beispielsweise ein "normales" Brettspiel.
 
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Dann darf sich aber auch keiner beschweren, dass so ein Interview keinen Mehrwert hat oder nicht gut genug ist, um neue Leute ins Hobby zu rufen.

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe mich nur dagegen ausgesprochen, dass man als Rollenspieler eine verwässerte bzw. vereinfachte Variante von Rollenspiel erklären soll, in der Annahme dass richtiges Rollenspiel zu nerdig und freakig sei.

Außerdem finde ich schon, dass Rollenspiele gewisse Dinge wie Kreativität usw mehr fördert, als beispielsweise ein "normales" Brettspiel.

Das gilt zum einen nicht für alle Rollenspiele. Und zum andern gibt es genug Brettspiele, in denen Kreativität auch gefordert wird. Sei es auch nur sowas plumpes wie Cranium oder Barbarossa.

Ich sage doch nicht, dass Rollenspiele nicht komplexere Aufgaben liefern kann als Brettspiele. Aber das ist nicht der Grund weshalb die meisten Rollenspieler dieses Hobby betreiben.
 
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Das Problem ist mMn, dass da RPGler mit RPGlern über RPG reden, und kein einzelner "Fachfremder" dabei war, daher gabs da auch nichts, was für die Hörer erkenntnismässig rüberkam, so sah das zumindest für mich aus.
Ich weiß nicht, ob du es komplett gehört hat, der Moderator sagte ja, dass er vor X jahren mal sehr kurz DSA gespielt hat. Und selbst das, hat er gut geschafft zu verbergen :D Nee, ernsthaft, er ha ja wirklich naiv nachgefragt.

Klar, LARP hat etwas viel Platz gekriegt (ist einerseits greifbarer, andererseits halt nerdiger - erwachsene die verkleidet in den Wald gehen - Hoho) und die Fragen zu RPG gingen teilweise am Kern vorbei, aber im Prinzip war es doch ganz gut, um Interesse zu wecken.
 
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Das Problem ist, dass da zuviel schemenhaft blieb.

Wenn ich kein RPGler wäre, für mich wär das nur Geschwafel gewesen.
 
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wenn ich aber eine disposition zu diesem kram hättte würd mich das durchaus anfixen tun...
 
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