Alles begann, als ich für mein Rollenspiel
Raumhafen Adamant vor einigen Jahren einen Verlag suchte, der es auch wirklich rausbringen und nicht nur darüber reden würde. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Markus Plötz und Ulisses Spiele. Wir sind gemeinsam wirklich einen weiten Weg gegangen. Ich durfte maßgeblich an John Sinclair und Justifiers mitarbeiten und habe über die Abenteuerspiele in harter Schule alles über Informationsvermittlung und spielleiterarmes Spiel gelernt; ich hatte die Ehre Uthuria in der Anfangsphase mitzugestalten und einige Romane zu schreiben; ich habe Ulisses als Marketingleiter durch (und ehrlich gesagt auch in) so manchen Shitstorm gelotst und gemeinsam haben die Firma und ich gelernt, was eine gute Social-Media-Betreuung und Fankontakt sind und worauf es dabei ankommt; ich durfte die ersten zaghaften Schritte Ulisses in Sachen Crowdfunding führen und erleben, wie daraus zuletzt Erfolge wie DSA1 und TORG erwuchsen. Kurzum: Ich habe viele spannende Dinge bei Ulisses getan und auch wenn rückblickend einige Stolpersteine dabei waren (*hust* Deluxe-Indie-Spiele *hust*), waren wir unterm Strich sehr erfolgreich, und das natürlich vor allem, weil ihr uns unterstützt und unsere Spiele spielt.
Aber genug der Vorrede, machen wir es wie bei einem Pflaster mit einem Ruck: Ab Januar werde ich nicht mehr bei Ulisses Spiele angestellt sein und mich anderen Dingen zuwenden.
Die Gründe dafür sind vielgestaltig, aber einer überwiegt: Wer meine eigenen Social-Media-Kanäle verfolgt hat, wird nicht umhin gekommen sein, den Protektor zu bemerken, mein aktuelles eigenes, ulissesunabhängiges Rollenspiel. Das Crowdfunding dazu war für seine Verhältnisse unfassbar erfolgreich – immer noch zu wenig, als dass es sich für eine Firma wie Ulisses mit ihren stehenden Kosten und Angestellten lohnen würde, es herauszubringen, aber für mein Privatprojekt total genial. Bei der Vorbereitung und Ausarbeitung dieses Spiels hat sich für mich jedoch etwas herauskristallisiert: Ich muss, um glücklich zu werden, einfach kreativ arbeiten. Spiele entwickeln, Romane schreiben, Hintergrundwelten erfinden. Bei Ulisses waren meine Aufgaben aber seit knapp zwei Jahren vorrangig administrativer Natur. Soviel Spaß es macht, ein Crowdfunding zu erdenken und zu leiten, nach dem ersten kreativen Schub ist es 60% Verwaltung und 30% Kundenbetreuung. Beides Dinge, die ich mittlerweile ziemlich gut beherrsche, die aber auf lange Sicht nicht das sind, was ich den lieben langen Tag machen möchte. Es ist nicht so, dass Ulisses mich mit eiserner Kette an die Excell-Tabellen gekettet hat. Der Weg, den ich in der Firma gegangen bin, war richtig und gut. Aber nun ist es eben an der Zeit, den Kurs zu prüfen und zu entscheiden, wo es in meiner zweiten Lebenshälfte hingehen soll.
Die Ulisses-Crowdfundings, die schon auch als mein Baby ansehe, übergebe ich zu treuen Händen an das mittlerweile geformte Crowdfunding-Team und den direkten Kontakt mit euch an den bezaubernden Philipp Neitzel, der euch ja bereits seit einigen Wochen trefflich betreut.
Diese Entwicklung bedeutet jedoch nicht, dass ich nichts mehr für Ulisses machen werde – tatsächlich sprechen wir schon über ein paar sehr spaßige Dinge für 2018. Die werde ich dann aber eben nicht mehr als Projektmanager betreuen, sondern mich auf den Luxus zurückziehen, sie als freier Autor und Spieleentwickler zu bearbeiten und das Administrative weiterzugeben.
Und auch der Szene bleibe ich, nicht zuletzt wegen so verrückter Ideen wie dem Protektor-Rollenspiel, natürlich treu.
Also, wir sehen uns, nur trage ich dann kein Grün mehr, sondern schwarze T-Shirts mit lustigen Sprüchen drauf. Macht’s gut, und danke für den Spaß!
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