Charakterwahl
Mit der wichtigste Anhaltspunkt beim Entwurf eines Spielercharkaters ist für mich persönlich die konkrete Spielrunde, in der ich den Charakter spiele.
Vor allem die Faktoren Spielregion, Thema/Stimmung der Kampagne und andere Spielercharaktere spielen dabei eine entscheidende Rolle.
So überlege ich mir bei bekannter Spielregion zum Beispiel welche Figuren man dort vermutlich treffen kann und wähle nicht selten eine, die ich für die Region für besonders charakteristisch halte.
Sprich eine solche, von der ich erwarten würde sie in der ein oder anderen Form in jedem Fall dort anzutreffen, wenn ich die Region bereise.
Ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt ist die anvisierte Kampagne.
Wird es in der Kampagne vor allem darum gehen heimatlos kreuz und quer durchs Land zu ziehen, wähle ich zum Beispiel einen anderen Charakter, als bei einer Stadtkampagne.
Mit dem umherreisenden Vagabunden, Bader, Gaukler oder was-auch-immer bin bei der ersten Variante besser aufgehoben.
Muss ich mir hier keinen abstrusen Grund aus den Fingern saugen, aus dem der Charakter sein bisheriges Leben plötzlich komplett an den Nagel hängt.
Genau umgekehrt sieht es bei anvisierter Stadkampagne aus.
Mit einem sesshaftem und fest in das Geschehen vor Ort integrierten Charakter, wie einem Handwerker zum Beispiel, bin ich in diesem Fall besser beraten.
Auch das für die Kampagne vorgesehene Thema kann für mich bei der Charakterwahl eine entscheidende Rolle spielen.
Ist zum Beispiel eine düstere Dunkle-Lande Kampagne geplant, die vor allem die hoffnungslose und bedrückende und Stimmung vor Ort einfangen soll, so lasse ich den immer heiteren Gaukler mit stets neuem Witz auf den Lippen zu Hause.
Schließlich werfe ich bei der Charakterwahl in der Regel auch einen Blick auf die anderen Spielercharaktere und passe meine Auswahl an die Zusammensetzung der Runde an.
Charakter-Hintergrund
Was den konkreten Hintergrund des Charakters betrifft gehe ich im Großen und Ganzen nach dem selben Muster vor.
Auch hier überlege ich mir zuerst, wie ein typischer Lebenslauf für eine Figur meiner Wahl wohl aussehen könnte. Gerade in einer Spielwelt wie DSA, in der die familiäre Herkunft in Sachen Stand, etc. eine wichtige Rolle spielt, lasse ich dabei vor allem diesen Askpekt nicht aus.
Der Krieger wird so fast automatisch zum Sohn eines (niederen) Adeligen, für den es sich bereits in Sachen Standespflichten gehört eine ordentliche kriegerische Ausbildung durchlaufen zu haben, oder dem Sohn einer ehrgeizigen Familie aus dem aufstrebenden Bürgertum, das über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt.
Sicher muss der Lebenslauf des Charakters nicht immer so geradlinig - um nicht zu sagen langweilig - wie der sikzzierte verlaufen, einen guten ersten Anhaltspunkt liefert der Ansatz aber schon.
Zumindest schützt er vor Fällen, wie dem in Deinem Beispiel genannten, bei dem es zugegebener Maßen recht schwierig werden kann, alle vorab gesetzten Eckpunkte in halbwegs glaubhafter Weise konfliktfrei unterzubringen.
Gerade wenn es Dir schwer fällt einen stimmigen Charakterhintergrund um zu viele vorab gesetzte Wegpunkte zu basteln, würde ich Dir raten die Charaktererschaffung einmal mit diesem Ansatz auszuprobieren.
Klar werden mit dieser Methode gebaute Charaktere nicht ganz so stark, wie nach der Regelfuchser-Methode von
@Skar erstellte.
Dafür gerätst Du bei diesem Ansatz aber nicht so schnell in die Schwierigkeit nachträglich eine abstruse Geschichte um den an der Kriegerakademie eingeschriebenen, erstgeborenen Sohn eines Schmieds basteln zu müssen, mit der Du die wahren Gründe für die gesetzten Eckdaten (Ersgeborener wegen Vorteil X, Sohn eines Schmieds wegen Bonus Y, Krieger wegen der Fertigkeiten Z) ein wenig vertuschen kannst.