Abt. Außenwirkung: Kommentare in der Art von "Moritz muss man halt kennen" oder "Jeder sollte wissen, was ein Free RPG Day ist" sind denkbar schlechte Antworten auf Fragen von Leuten, die Interesse bekunden. Wer um Mithilfe zu seinem Projekt bittet sollte von sich aus, spätestens aber auf Nachfrage klären, wer er eigentlich ist (natürlich auf das Projekt bezogen - Haarfarbe, Haustiere und Lieblingsfußballclub sind meistens nicht relevant), und wie dieses Projekt genau aussieht. Googlen hilft übrigens NICHT weiter, weil es einen entsprechenden deutschen Rollenspieltag einfach noch nicht GIBT. "Statt zu meckern einen Text dafür schreiben" - tolle Idee, aber ich meckere ja gerade darüber, dass ich noch gar nicht weiß, WOZU ich diesen Text eigentlich schreiben könnte! Noch ein Tipp: Die Leute, um deren Hilfe man bittet, ausdrücklich benennen (dabei meine ich nicht namentlich, sondern nach Funktionen geordnet - Illustratoren, Spielleiter für Demorunden, Texter für Internetwerbung u.s.w.) "Wer uns helfen will, soll sich bitteschön erst einmal Mühe geben, von alleine zu erraten, worum es geht" ist jedenfalls eine katastrophale Einstellung!
Fragen, die ich mir stelle bzw. von denen ich denke, dass andere sie sich stellen könnten:
1. Einzugsgebiet - Ist dieser RPG in Deutschland oder in DACHland (Deutschland, Österreich, Schweiz) geplant?
2. Motivation - soll das Rollenspiel allgemein unterstützt werden, oder genauer der Rollenspieleinzelhandel?
3. Zielgruppe - Neukunden, Gelegenheitsspieler oder Onlinekunden? Wenn Neukunden - welche Zielgruppe soll primär angesprochen werden? Schüler/Studenten? Computerrollenspieler? Comic-/Manga-/Cosplay-Fans? Bücherleser und Filmfans? Familien?
Daraus ergeben sich dann zahlreiche weitere Detailfragen. Es wurde schon angesprochen, dass nur Läden am Free RPG teilnehmen sollen - das ergibt Sinn, wenn gezielt die Läden gefördert werden sollen, und nicht das RPG allgemein. Ansonsten wäre es hingegen höchst sinnvoll, wenn auch Veranstalter von Demorunden zum Beispiel in Universitäten, Schul-AGs oder Jugendheimen gegen eine Schutzgebühr diese Kits anfordern könnten. (Man kann hier auch mit Rollenspielvereinen zusammenarbeiten.) Wenn man das Hobby Rollenspiel fördern will, muss man doch GERADE in die Städte gehen, die keinen Rollenspielladen haben!
Der Inhalt dieser Kits sollte schon im Vorhinein feststehen - vielleicht nicht produktgenau, aber die Art der Produkte. Alles in Deutsch sollte Grundbedingung sein, oder? Komplette Einsteigerrollenspielregeln, im Idealfall plus Einstiegsabenteuer, ergeben so richtig viel Sinn. Gut aussehende Würfelsets sprechen Nichtspieler und Spieler gleichermaßen an (wie viele Rollenspielerinnen sind zu diesem Hobby gekommen, weil sie gefragt haben, wozu diese schicken Würfel gut sind!) und können auch als Belohnung für Demorunden-Spielleiter verwendet werden. Abenteuermodule für Fortgeschrittene oder gar Quellenbücher, die ein Verlag auf Lager hat, weil er die Nachfrage überschätzt hat, sind hingegen höchst unpraktisch.
Die angebotenen Spielrunden sollten sinnvollerweise mit dem ausgegebenen Produkt korrelieren, aber auch mit der Zielgruppe, die angesprochen werden soll. Computerrollenspieler ködert man am ehesten mit klassischen Stufensystemen; Bücherleser und Filmfans eher mit erzählorientierteren Systemen wie Savage Worlds (bäh, oder wahrscheinlich noch eher mit Vampire - verdammte Twilight-Saga!). Familien kriegt man am ehesten mit Harry-Potter-artigen Hintergründen, Schüler/Studenten mit Shadowrun oder Warhammer 40K, Comicfans mit Superheldenrollenspielen usw. Auch Werbung sollte auf diese Zielgruppen zugeschnitten sein (bzw. die Werbung definiert eigentlich, welches die Hauptzielgruppen sind).
Wenn man mit Rollenspielvereinen zusammenarbeitet, kann man Veranstaltern Spielleiter (auch gerade für spezielle Systeme) vermitteln. Auf diese Weise lassen sich auch Läden, die Rollenspiel nur peripher oder noch gar nicht führen (aber natürlich verwandte Produkte wie Spiele oder Comics) einbinden - vermutlich noch nützlicher, als in etablierte Rollenspielläden zu gehen, die wahrscheinlich eh gelegentlich Einführungsrunden anbieten.
Oh, und T-Shirts. T-Shirts sind immer cool und eine hervorragende Art, Werbung zu machen, wenn sie schon ein paar Wochen vorher Veranstaltern zur Verfügung gestellt werden!